'Der König' - Seiten 231 - 283

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  • Meine Güte, ihr seht mich gerade im Wechselbad der Gefühle :wow


    Dieser Abschnitt hat es echt in sich, ich sage nur Seite 275.
    Ich hatte eiskalte und schweissnasse Hände, war aufgeregt wie bei einem Krimi.
    Jetzt brauch ich erstmal eine Pause, damit sich mein armes Herz wieder beruhigt.


    Toll fand ich die Vorbereitungen zu Philipps Maskenball, wie Felizitas sich bereit erklärt hat, Ihr die Kleider, Schuhe, Schminke und alle wichtigen Utensilien für den Ball zu besorgen.


    Übrigens ist mir Felizitas gleich sympathisch erschienen, doch auch sie scheint sich vor etwas ganz fürchterlich zu fürchten und verstecken. Nachdem sie Elisabeths Haar schwarz einfärbt ist mir so ein Gedanke gekommen, warum sie das mit ihrem roten Haar nicht auch macht?!?
    Dann würde doch keiner mehr denken, dass sie eine Hexe ist?


    Tja, auf dem Maskenball hat sie einige Ihrer alten Freunde gesehen. Auch Henrie und den Maler Bernhard. Felizitas hat sie ja ganz schön verkleidet und dann noch die Maske dazu, so dass sie von niemanden erkannt wird. Als dann Philipp ins Spiel kam, hab ich erstmal die Luft angehalten, er scheint sie aber nicht zu erkennen. Als sie dann den letzten Tanz zusammen tanzen, meine ich, er hat irgendwie was geahnt.
    Sie gibt sich jedoch nicht zu erkennen und verlangt von Andreas, dass er Henrie ablenken soll, damit sie in Philipps Schlafgemacht vordringen kann. Ein gewagtes Unterfangen, schließlich sind sie alle nicht mehr ganz nüchtern.
    Genial, dass Andreas diese Marie-Henriette mit dem Spruch über die Franzosenkrankheit gestoppt hat :lache
    Ich war ganz bafff, das Andreas das Ganze überhaupt mitmacht. Er liebt sie doch. Als er ihr das sagt, standen mir gleich mal ein paar Tränchen in den Augen.
    Warum begleitet er sie in Philipps Schlafgemach??? :gruebel Das grenzt ja schon an Folter
    Was bezweckt er damit? Das sie begreift und aufwacht und sieht, dass er der einzig Richtige für sie ist?
    Ich glaube auch, als sie im Morgengrauen flüchtet und Andreas vor der Tür auf sie wartet, da begreift sie so langsam das ganze Ausmaß. Warum wäre sie sonst gefüchtet und hat sich NICHT zu erkennen gegeben? Andreas mag das zuerst gar nicht glauben.


    Überhaupt hat mir Elisabeth in diesem Abschnitt total gut gefallen. Auch toll, wie sie sich um den Aussenseiter Diego kümmert, den Hofjuden, den alle meiden wie die Pest!

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  • Ich kann Elisabeths Wunsch verstehen, unerkannt auf den Ball zu gehen, aber irgendwie wittere ich, dass das keine allzu gute Idee ist.


    (S. 240:) "... und eine Ahnung streifte sie, dass der Ball überhaupt nichts lösen, sondern nur zu neuen Entscheidungen und Unruhen und Problemen führen würde."


    Ha, möge sich keiner beschweren, hier gehe es nicht märchenhaft zu! Ein Hauch von Aschenputtel weht doch über Andreas' Hof, als die geheimnisvolle Felizitas Elisabeth ein komplettes Ball-Outfit verspricht! :-]


    Die Nacht mit Philipp hat ebenfalls etwas Märchenhaftes, der Mann, der mit seiner eigenen Frau schläft, ohne sie zu erkennen. Das erinnert mich an eines meiner Lieblingsmärchen, "Das Basilikummädchen".


    Es ist alles nachvollziehbar, auch als Elisabeth in ihrer Aufgewühltheit und Gefühlsverwirrung zu Andreas sagt: "Was ist schon einmal mehr oder weniger?", und ich liebe ihn dafür, dass er wieder mal das Richtige tut.


  • :write
    stimmt, hier kann sich keiner beschweren, es würde nicht märchenhaft zugehen!

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  • Zitat

    Original von Katerina
    Ein Hauch von Aschenputtel weht doch über Andreas' Hof, als die geheimnisvolle Felizitas Elisabeth ein komplettes Ball-Outfit verspricht! :-]


    Zitat

    Original von bonomania
    Felizitas gefällt mir immer mehr in diesem Roman. Sie hat so was von Aschenputtel für mich :grin


    Sag ich doch! :write
    Allerdings kommt mein posting erst im nächsten Abschnitt vor :-)
    Ich habe auch gleich an Aschenputtel gedacht

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  • Ich habe den König schon einmal durch und vor lauter "Wie geht es weiter? Kriegen sie sich?" war ich auf einmal viel zu schnell fertig. Ich habe jedoch gemerkt, dass ich beim ersten Mal "durchrasen" viele Stellen gar nicht richtig geniesen konnte uns so habe ich mir das Buch noch einmal vorgenommen.


    Endlich stehen sich Jakob und Elisabeth wieder gegenüber. Erst auf dem Ball beim Tanz und dann in seinen Gemächern (irgendwie kann man da nicht einfach Zimmer schreiben). Elisabeth hält sich bedeckt. Sie nimmt die Maske nicht ab.
    Das habe ich nicht verstanden ?( Sie hat so lange gewartet, ihn wiederzusehen..
    Natürlich war es ein schlechter Zeitpunkt. Er betrunken und auf eine andere Frau wartend. Sie ist sich nicht sicher, ob sie erkannt werden will. Sie sehnt sich nach Jakob, aber das hätte böse nach hinten los gehen können. Aber er ist halt ein Netter und gibt ihr die Möglichkeit sich rechtzeitig aus dem Staub zu machen. Das hat mich damit versöhnt, dass er sich mit einer "Unbekannten" einlässt. Und dass er sie nach dem ersten stürmischen Intermezzo nicht einfach von dannen schleichen lässt, sondern sie zurückhält. Hat er sie erkannt? Manchmal hat man so den vagen Eindruck. Als sie die Gemächer des Königs verlässt, stößt sie eine schlafende Wache mit dem Fuß: "Passt gefälligst auf ihn auf! Er schläft doch." Wie rührend.


    Und dann der Schock. Andreas hat auf sie gewartet. Das hätte ich nicht von ihm erwartet. Spätestens jetzt ist sie zwischen diesen beiden Kerlen hin und her gerissen. Aber dass sie ihm dieses Angebot macht, hatte ich wieder nicht erwartet. Ingrid wartet im Sekundentakt mit Überraschungen auf. Die nächste Überraschung: Andreas lehnt ab.


    Übrigens, mein Kompliment für die Beschreibung der sinnlichen Szenen. Das war die richtige Balance zwischen Erwähnen und der eigenen Fantasie überlassen. Die knisternde Erotik ist gut rüber gekommen :grin


    Nach der Begegnung holt Elisabeth ihr schlechtes Gewissen, ihre Angst ein und sie will sich am liebsten gleich aus dem Staub machen und sich den Konsequenzen ihres Handelns nicht stellen. Andreas erweist sich weiterhin als guter Freund und redet ihr gut zu, beruhigt sie, ist für sie da.


    Elisabeth hat auch Gefühle für Andreas. "Wir haben einander verraten, dachte sie verzweifelt. Ich habe ihn betrogen, Andreas, hell, offen mit einem dunklen, geheimnissvollen Liebhaber. Und er ist in Henries schmale weiße Hände geraten...". Sie ist eifersüchtig und nicht nur auf Henrie, sondern auch als sie meint, er würde mit Felizitas anbändeln. Ich denke zu diesem Zeitpunkt ist sie zwischen den beiden ziemlich hin und her gerissen.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."

  • Zitat

    Original von Suzann
    Ich habe den König schon einmal durch und vor lauter "Wie geht es weiter? Kriegen sie sich?" war ich auf einmal viel zu schnell fertig. Ich habe jedoch gemerkt, dass ich beim ersten Mal "durchrasen" viele Stellen gar nicht richtig geniesen konnte uns so habe ich mir das Buch noch einmal vorgenommen.


    :write
    Das ist auch bei mir der Grund, weshalb ich dieses Buch garantiert noch 1 x lesen werde.
    Ich lag im Bett als ich diesen Abschnitt gelesen habe und bei Seite 275 (die Stelle werde ich so schnell nicht vergessen)
    hat mich fast der Schlag getroffen. Ich musste echt danach erstmal ne Pause machen um mich zu beruhigen, so hab ich mich dabei aufgeregt und mitgelitten/mitgefiebert :lache
    So schade, dass die LR nur so klein war. Der König gäbe genug Gesprächstoff für eine große Runde.

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  • Oh wie schön, dass du es nicht nur einfach ein zweites Mal liest, sondern auch die vernachlässigten Abschnitte belebst!


    Zitat

    Original von Suzann Sie nimmt die Maske nicht ab.
    Das habe ich nicht verstanden ?( Sie hat so lange gewartet, ihn wiederzusehen..


    Klar hast du's verstanden, du gibst doch gleich drauf ein paar gute Erklärungen! Außerdem, was wäre passiert, hätte sie die Maske abgenommen? Jakob wäre schlagartig ernüchtert, sie hätten ewig geredet und die ganze schöne erotische Situation (die Elisabeth wahrhaftig herbeigewünscht hat) wäre zum Teufel gewesen. "Was brauchte sie ein Gesicht? Für das, was nun kommen würde, brauchten sie keine Gesichter und keine Namen." (Im Gegenteil, wäre eher hinderlich gewesen).


    Zitat

    Original von Suzann Das hat mich damit versöhnt, dass er sich mit einer "Unbekannten" einlässt.


    Warum darf er sich nicht mit einer Unbekannten einlassen? Weil das für ihn zu gefährlich ist? Oder aus irgendwelchen moralischen Gründen?


    Zitat

    Original von Suzann Aber dass sie ihm dieses Angebot macht, hatte ich wieder nicht erwartet.


    Sie schwimmt noch ganz schön auf dieser sinnlichen Stimmung, die sich während des Balls mehr und mehr aufbaut. Und die Begegnung mit dem jungen König hat das eher nicht abgeschwächt. Oder noch anders: Sie ist jetzt angefüllt mit körperlicher Liebe, sie kann mit offenen Händen davon abgegen.


    Zitat

    Original von Suzann Übrigens, mein Kompliment für die Beschreibung der sinnlichen Szenen. Das war die richtige Balance zwischen Erwähnen und der eigenen Fantasie überlassen.


    Danke. Das sind auch die Szenen, an denen ich am längsten herumbasteln muss! Es fantasiert sich leichter, als es sich dann hinschreiben lässt.


    Zitat

    Original von Suzann und sie will sich am liebsten gleich aus dem Staub machen und sich den Konsequenzen ihres Handelns nicht stellen.


    Nach der Begegnung mit Jakob möchte sie ja einfach nur alleine durchs Dunkel gehen und die Sache in Ruhe überdenken, da ist noch nicht die Rede von "das Land wieder verlassen". Aber wie du schon sagst, das mit Andreas bringt sie dann ziemlich aus der Fassung. Ein wenig viel auf einmal. Und sie spürt schon, dass das kompliziert werden kann und dass es vielleicht für alle Beteiligten am besten wäre, sie geht. Noch kann sie gehen, ohne dass irgendjemand (sprich: Jakob) was gemerkt hätte, noch kann alles bleiben, wie es ist (denkt sie).

  • Zitat

    Original von Ingrid G.
    Oh wie schön, dass du es nicht nur einfach ein zweites Mal liest, sondern auch die vernachlässigten Abschnitte belebst!



    Warum darf er sich nicht mit einer Unbekannten einlassen? Weil das für ihn zu gefährlich ist? Oder aus irgendwelchen moralischen Gründen?


    Ja, da kommt meine moraline Ader durch. So etwas tut man doch nicht ... anscheinend doch, als Mann und auch noch betrunken ;-)


    ich finde es trotzdem rührend, wie sich Elisabeth um ihn sorgt ... anstatt wegen seiner Frauengeschichten nur total stinksauer zu sein ... macht sie sich Gedanken, dass ihm jemand einen Strick daraus drehen könnte

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  • Ist vielleicht auch ein Grund, weshalb ich Jakob das ohne Weiteres verziehen habe - ich bin da etwas weniger "moralisch" veranlagt. Menschen sollen tun, was sie glücklich macht, und wenn es das nicht tut, dann wenigstens, was ihnen, und sei es nur für ein paar Stunden, hilft, ihr Unglück zu vergessen.
    Jakob ist ja nicht "gebunden" im eigentlichen Sinne. Elisabeth ist weg, die Aussichten, sie wiederzukriegen, sind gering. Welche moralische Institution kann ihm auf die Brust klopfen und sagen, hör mal, Freundchen, so nicht!


    Ein Mann um die Dreißig braucht nun mal was für's Bett. Kann man drehen und wenden, wie man will. Ist sehr "erwachsen" von Elisabeth, ihm das nicht vorzuhalten, sondern einfach dafür zu sorgen, bei nächster Gelegenheit, dass sie es ist und nicht Henrie :lache

  • Ja, das war sehr pragmatisch gedacht und nachtragend ist Elisabeth ganz sicher nicht. Das hat man schon am Ende vom "Der Spielmann" gemerkt, als Jakobs Spielmann-Scharade aufflog und Elisabeth ihm nicht böse war, wenigstens nicht so angefressen, wie ich gewesen wäre...

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  • Zitat

    Original von Suzann
    So etwas tut man doch nicht ... anscheinend doch, als Mann und auch noch betrunken ;-)
    ... anstatt wegen seiner Frauengeschichten nur total stinksauer zu sein ...


    Zitat CorinnaV: Ein Mann um die Dreißig braucht nun mal was für's Bett.
    ihm das nicht vorzuhalten, sondern einfach dafür zu sorgen, bei nächster Gelegenheit, dass sie es ist und nicht Henrie


    Ach, wie nett und uneigennützig von Elisabeth. Und von wegen, sowas tut man nur als Mann und auch noch betrunken ...
    Was denkt Elisabeth so schön, als er sie wegschicken will, ehe es zu spät ist: "Sie wusste es nun. Sie war niemals mit der Absicht gekommen, mit Jakob zu reden. Sie war gekommen, mit diesem Mann alleine zu sein, einerlei, wer er vorher gewesen sein mochte, einerlei, wer er jetzt war, und nie, niemals zuvor hatte sie einen Mann so sehr begehrt, ohne Vorbehalt, ohne zu denken ..." Na ja, und so weiter.
    Und "stinksauer" wäre auch eine etwas überzogene Reaktion, wo sie doch nur allzu gut weiß, wie empfänglich man für gewisse Reize wird, wenn man so lange alleine ist.

  • Zitat

    Original von Ingrid G.


    Ach, wie nett und uneigennützig von Elisabeth. Und von wegen, sowas tut man nur als Mann und auch noch betrunken ...


    Das war auch von mir gar nicht als uneigennützig von Elisabeth angedacht - ich hab nur Jakob (mal wieder) in Schutz nehmen wollen. Aber natürlich hat Elisabeth (und nach ihrer Durststrecke sie ganz besonders) auch ihre Ansprüche an die Körperlichkeit (eine Frau Mitte 20 unterscheidet sich in dieser Hinsicht nicht so sehr von einem Mann um die 30, das ist schon klar ...). Aber irgendwie wird ihr das nicht vorgehalten, wieso eigentlich nicht? Wieso immer nur Jakob? Schließlich ist sie es ja, die "nichts besseres zu tun hat, als mit dem Müller zu schlafen" :grin ;-)

  • Zitat

    Original von CorinnaV Aber irgendwie wird ihr das nicht vorgehalten, wieso eigentlich nicht? Wieso immer nur Jakob? Schließlich ist sie es ja, die "nichts besseres zu tun hat, als mit dem Müller zu schlafen" :grin ;-)


    Vielleicht, weil die Leser die Sache aus Elisabeths Sicht erleben und mit ihr fühlen und ihre Beweggründe kennen. Von Jakob und dem, was er tut, bekommt man am Anfang nur Gerüchte und Berichte aus zweiter Hand. Wie es ihm wirklich dabei geht und aus welchem Grund er etwas tut oder getan hat, erschließt sich erst allmählich.
    Eigentlich ja ein Fortschritt, dass man's mal nicht der Frau vorwirft, wenn sie ihre körperlichen Bedürfnisse ausleben möchte. Sonst wird's immer den Männern nachgesehen.