Allgemeines
Autor: Leslie A. Horvitz
Titel: Der Compton Effekt
Originaltitel: The compton effect
Verlag: Knaur
Erschienen: Erstausgabe 1990
ASIN: B002GU8HTI
Seiten: 461
Einband: TB
Inhaltsangabe
Als im Eastside Manhattan Medical Center drei junge Krankenschwestern neu eingestellt werden, löst dies zwar Verwunderung, aber keine Beunruhigung aus. Schließlich sind die drei ausgesprochen attraktiv. So läßt sich auch der Arzt Alan Hammerman bereitwillig von einer der Schönen verführen. Doch wer sind die drei schwerkranken Patienten, in deren Nähe sich die neuen Schwestern ständig aufhalten ? Bald gerät die Klinik ins Fadenkreuz der erbitterten Auseinandersetzungen zwischen westlichen und östlichen Geheimdiensten.
Meine Meinung
Als ich das Buch aus dem Karton genommen habe, fand ich den Titel schon recht interessant, da mir der Compton Effekt ein Begriff ist und Thriller lese ich total gerne. Leider klang der Inhalt nicht so viel versprechend. Geheimdienst Ost gegen Geheimdienst West. Solche Bücher sind ab und an mal ganz nett, aber in der Regel finde ich sie überhaupt nicht spannend. Die einzigen Spionagebücher die ich klasse fand, sind die Werke um James Bond.
Der Einstieg in das Buch ist eigentlich sehr verwirrend. Jemand will vom östlichen Geheimdienst aussteigen und will sich beim Westlichen Sicherheit erkaufen. Soweit logisch. Dann springt das Buch und man befindet sich in dem Krankenhaus. Ständig kommen neue Patienten und man fragt sich jedes Mal, was dieser wieder mit der Geschichte zu tun hat. Dabei kommt außerdem das Problem auf, dass man das Gefühl hat ein Arztlexikon zu lesen. Ständig werden Fachbegriffe genannt und man hat das Gefühl selbst Patient zu sein, der eine ärztliche Diagnose erfährt und nur Bahnhof versteht. Viele Begriffe werden am Ende des Buches in einem kleinen Wörterbuch erklärt. Leider kommt es sehr häufig vor, dass man extra aufhört zu lesen, um ein Wort nachzuschlagen, um dann festzustellen, dass dieses Wort gar nicht erklärt wird. Klar kennt jeder Laie einige Begriffe, aber hier setzt der Autor viel zu viele Fachausdrücke voraus. Ich musste bei ungefähr 30 Wörtern googlen. Das ist sehr nervtötend beim Lesen. Nach 150 langen Seiten des Rätselns wird es schon etwas durchsichtiger und man versteht einige Zusammenhänge besser. Trotzdem ist es sehr schwer zu lesen, weil immer neue medizinische Ausdrücke kommen. Sorry, aber ich bin kein Arzt und für einen normal Sterblichen wie mich, war das einfach zu viel. Nach 200 Seiten war ich schon mehrfach versucht einfach abzubrechen, da mir einfach zu viel Medizin vorkam. Der Thriller und Spionage Anteil wird zwar später etwas größer und man merkt worauf der Autor eigentlich hin steuern möchte, aber es fehlt einfach etwas. Der Stil ist zwar bildhaft und erklärend, aber durch die vielen Sprünge und Medizinpassagen kommt die Spannung nicht so rüber. Bis Seite 300 habe ich mich durchgekämpft. Nachdem aber definitiv keine komplette Wendung oder eine so große Besserung kam, dass man wirklich weiterlesen muss, habe ich dieses Buch abgebrochen.
Für diese 300 Seiten habe ich drei Tage benötigt und hätte man nicht ständig nachschlagen müssen, wäre es deutlich schneller gewesen.
Kapitel gibt es viele im Buch, so dass es sich auch für unterwegs zum Lesen eignet, aber durch die vielen Fachausdrücke, die man nicht übersetzt oder erklärt findet, ist es eher unpassend für unterwegs, da so nur wenige Menschen die Möglichkeit haben bei Google nachzuschauen.
Empfehlen kann ich das Buch besonders lesenden Ärzten, die ein Faible für Thriller haben. Aber auch Leseratten die Spionagebücher gerne lesen und die kein Problem damit haben, öfters mal Begriffe nachzublättern.