Hallo Delfin,
ich teile deine Ansicht, lieber zwei Euro mehr zu bezahlen und dafür ein qualitätvolleres Buch in der Hand zu halten. Allerdings dürften nicht alle Leute diese Meinung teilen. Für viele LeserInnen sind zwei Euro viel Geld und wenn man vier billigere Sonderausgaben anstelle der Original-TB kauft, hat man ein fünftes Buch gratis dazu.
Man sieht dies ja auch bei Amazon, wo die Sonderkastratin inzwischen dem Original immer mehr das Wasser abgräbt. Zum einen tut mir das im Herzen weh, denn für das TB bekommen Iny und ich um einiges mehr mehr Geld als für den Sonderband, andererseits soll dieser laut Aussage des Verlages neue Leserschichten ansprechen. Daher auch die anderen Cover und der feste Einband. Zum anderen aber sage ich mir, dass neue LeserInnen, wenn ihnen die Kastratin gefällt, auch zu anderen Iny Lorentz-Romanen greifen werden, sprich die Goldhändlerin kaufen und die Wanderhure und die Tatarin vorbestellen. Bei beiden deutet ja auch die Amazon-Rangzahl darauf hin, dass dies geschieht.
Was Titel, Covergestaltung und die Aufmachung von Büchern angeht, hat Iris ja bereits einige Stories erzählt. Unserer Erfahrung nach gibt es LeserInnen, die einen historischen Roman mit einem Titel wie "Die ..." nicht einmal mit der Brikettzange anfassen würden. Diese wissen aber nicht, dass der Roman für den/die AutorIn meistens einen ganz anderen Arbeitstitel besaß und diese/r beim endgültigen Titel, dem Titelbild und der Gestaltung des Buches nicht das geringste Mitspracherecht hat. Dafür sind, wenigstens bei unserem Verlag die Lektorinnen und die Leute verantwortlich, die das Buch auch verkaufen wollen, vor allem die Verlagsvertreter, die durchaus wissen, was sich BuchhändlerIn in den Laden stellen will.
Mich ärgern daher negative Postings über Titel und Titelbild, da den dafür verantwortlichen Forumsteilnehmern das nötige Wissen fehlt und, etwas boshaft überspitzt ausgedrückt, Dummheit als Arroganz ausgeben.
99,9999 % der AutorInnen sind keine Joanne Rowlings, die den Verlagen vorschreiben kann, wie ihr Harry Potter auszusehen hat, sondern froh, dass überhaupt etwas von ihnen erscheint. Wer das überhaupt geschafft hat, ist einer von tausend, der es versucht. Wer dazu mehr als einen Roman anbringt, kann sich bereits glücklich schätzen, vor allem, wenn dies bei einem der großen Verlage geschieht.
Liebe Grüße
Gheron