Verlage - bestimmte Abneigungen/Vorlieben?

  • Geht Euch das auch so, oder bin damit allein? ;-)


    Die Aufmachung einiger Verlage spricht mich total an, die von anderen überhaupt nicht. Das betrifft Titelbildgestaltung, Papierqualität, Griffigkeit, Grösse....


    Kennt Ihr das?


    Darf man dabei auch Namen nennen ;-)?

  • Ja, geht mir ganz genauso!! Allerdings kann ich es jetzt nicht an der Papierqualität oder so festmachen, eigentlich hängt es (zumindest halbwegs bewusst) nur an der Aufmachung. Ich nenn jetzt einfach mal ein paar Namen *g, dabei beschränk ich mich aber auf TB, da ich so gut wie keine HCs lese.
    Also gut gefallen mir z.B. die Bücher von
    - Diogenes
    - Goldmann (die neuen)
    - Bastei Lübbe
    - Grafit


    Nicht besonders finde ich die von:
    - Heyne
    - die alten roten Goldmann-Krimis *uargh*
    - reclam (die erinnern mich immer so an Schule)


    Bei allen anderen kommts drauf an...


    Mir fällt aber grade auf, dass, wenn ich in einer Buchhandlung stöber, ich auch meistens zu den ersten 4 genannten greife :gruebel


    Liebe Grüße,
    milla

  • Mir geht es oft bei suhrkamp oder diogenes so, dass ich die Aufmachung nicht mag. Viele der suhrkamp Bücher sehen für mich unglaublich alt aus. Und bei diogenes sind es die Bilder auf den Covern, die mir des öfteren nicht gefallen.


    Gut gefallen mir z.T.
    btb
    Goldmann
    Knaur
    Heyne
    Bastei Lübbe


    Ich weiß schon, dass man ein Buch nicht nach seinem Cover bewerten soll, aber wenn man stöbert, dann greift man schon eher (zumindest ich) nach Büchern, die einen vom Äußeren zuerst ansprechen.

  • öhhhm ... wahrscheinlich liegt es ja an meinem Alter, aber ich finde Suhrkamp eigentlich gar nicht so altmodisch (hüstelhüstel ....)


    Es ist tatsächlich so, dass ich mich vom Aussehen einer Ausgabe beeinflussen lasse. Leider sind die Buchpreise für schöne, gebundene Exemplare heute so immens, dass man sich "einfach mal so" einen Kauf nicht mehr leisten kann.


    Außerdem: Ich gestehe es, ich finde die alten rororo-Leinenbände sehr reizvoll, da stehen auch einige bei mir im Regal. Zum Teil ganz schön kitschig, aber ein schönes Stück Buchgeschichte

  • ich möchte mich hier einer Wertung entziehen, denn jeder Verlag, den ich schlecht mache, könnte der nächste sein, bei dem wir was unterbringen, und dann wäre es peinlich.


    In früheren Zeiten gab es im Fandom eine gewisse Rangfolge der Verlage, die SF und Fantasy heraus brachten. Die einen veröffentlichten mehr Krawummgeschichten, andere versuchten höherwertige SF und Fantasy zu bringen. Mein Problem war, dass mir von jeder Richtung ein Teil gefiel, der Rest mich aber kalt ließ.


    Heute würde ich bei den historischen Romanen eine gewisse Wertung aufziehen, aber eben nur für mich selbst. Es gibt bei jeder Verlagsgruppe angesehenere und weniger angesehene Verlage, und entsprechend werden auch die Autoren verteilt. Der erfolgversprechendere Autor kommt in einen der Hauptverlage, einer mit angeblich weniger Potential findet sich in einem Nebenverlag wieder.


    Noch ein kurzes Wort zur Aufmachung. Vielleicht bin ich auch schon zu alt, um Suhrkamp als altbacken anzusehen. Sie fahren ihre eigene Linie und unterscheiden sich dadurch von den übrigen Verlagen.
    Nicht gefallen hat mir eine Aktion von Ullstein, wo Romane unterschiedlichster Genres fast gleiche und in meinen Augen phantasielose Titelbilder aufwiesen.


    Liebe Grüße
    Gheron :wave

  • Hm.. ich kann gar nicht sagen von welchen Verlagen ich Bücher hier stehen hab.... ich geh mal gucken ...


    also von Bastei Lübbe hab ich einige die mir gut gefallen


    und Piper bringt auch großartige Bücher raus, aber das weiß ich nur weil ich jetzt grad nachgesehen hab. Ansosnten ist mir der Verlag echt schnuppe.


    Hauptsache das Buch ist gut.

  • Ist ja witzig :-)


    Also ich find ganz schrecklich
    *Heyne
    *Bastei Lübbe
    *Goldmann


    - hab auch so gut wie keine Bücher davon.


    Am liebsten mag ich:
    *Diogenes
    *Fischer
    *Suhrkamp
    *Penguin


    Bin wohl doch eher der altmodische Typ :lache

  • Ich habe festgestellt, daß es von dem beauftragten Subunternehmer abhängt, und dabei wurde ein liebevoll gepflegtes Vorurteil gegenüber Werbeagenturen immer wieder bestätigt. Es ist einfach schrecklich, was diese Möchtegern-Gestalter auf der Basis von Titel und Klappentext anrichten (manchmal glaube ich, sogar das wird nicht gelesen), indem sie schlichtweg nur die teuer gekauften CD-ROMs voller bunter Bilder abarbeiten. Und dann dieses Gelabere von angeblichen empirischen Evaluationen und anderes Denglisch-Blabla -- einfach nur schnöselig doof, weil man keine Ideen hat, sondern nur irgendeinem angeblichen "Trend" nachstolpert! :fetch


    Daher kommt z.B. auch die komplett bescheuerte Marotte, auf historische Romane vorne einen Ölschinken zu klatschen, möglichst ein Frauengesicht, das den Betrachter anschaut. Wenn dann auch noch ein nettes Dekolleté dabei ist ... Frei nach der Regel: Je schlechter der Inhalt, desto "doller" das Cover!


    Für mich sind diese Bildchen ein Hinweis auf verlagsseitige Bauernfängerei. Man muß mir das betreffende Buch schon von berufener Seite mehrfach empfehlen, ehe ich es überhaupt aus dem Regal ziehe.

  • Mir ist aufgefallen, dass viele Autoren in verschiedenen Verlagen "herumgeistern" dementsprechend habe ich keine bestimmte Vorliebe für einen Verlag sondern eher für einen Schriftsteller. (siehe meine augenblickliche Moers-Manie) - da sind auch verschiedene Verlage (vielleich gehören die ja gemeinsam zu einer Verlagsgruppe, ist mir als Außenstehende aber nicht möglich, das zu unterscheiden)
    Also mein Fazit: keine speziellen Verlagsvorlieben sondern eher Autorenvorlieben


    ach ja - gut gemacht - sprich es sollte nicht nach 1x lesen auseinanderfallen und das Papier sollte sich gut anlangen - sollte es schon sein. Dafür lasse ich ja auch genug Geld dafür da.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von columbo
    Telefonhexe : Oh, ein Moers-Fan - hast Du die Stadt der träumenden Bücher schon gelesen? Falls Ja: Lohnt es sich??? Ich hab mich noch nicht zum Kauf durchgerungen ....


    Ja - besonders wenn man - so wie ich - so manches Buch nicht nur einmal liest sondern bei Gefallen auch ein zweites und drittes Mal und immer wieder was neues entdecken will. Moers schreibt so tiefgründig - das kann man sich gerne öfter "antun".


    Ähnliches habe ich eigentlich nur beim "Herrn der Ringe" erlebt, da ist auch jedes mal wenn ich eines der bücher in die Hand nehme was neues zu entdecken - ein Absatz, den man beim ersten mal aus welchem Grund auch immer nur flüchtig überflogen hat, ein ganzer Erzählstrang der bei mehr Hintergrundwissen gleich ganz anders gelesen wird, Textstellen die erst im Kontext mit anderen Büchern einen wirklichen Sinn geben (z.B. wenn man das simarillion gelesen hat wird man manchen Teile in den Büchern, die sich mit den Elben und ihrer Lebensart beschäftigen, mit anderen Augen lesen).


    Das bringt mich auch zu folgendem Aspekt: welcher Übersetzer am Werk tätig war ist meiner Ansicht nach noch entscheidender als die Frage, welchen Verlag man bevorzugt. Das ist wiederum am Herrn der Ringe gut zu erkennen. Da gibt es zwei ähnliche und doch nicht gleiche Übersetzungen, um die bei Fans ein richtiger "krieg" tobt, weil sie eben unterschiedlich sind und daher nie das gleiche ausdrücken. So gefällt mir persönlich die Übersetzung nach Carroux (das ist meines Wissens die ältere) wesentlich besser als die andere.


    Gruß


    Telefonhexe

  • Zitat

    Original von Iris


    Für mich sind diese Bildchen ein Hinweis auf verlagsseitige Bauernfängerei. Man muß mir das betreffende Buch schon von berufener Seite mehrfach empfehlen, ehe ich es überhaupt aus dem Regal ziehe.


    Was mich auch manchmal wundert ist, wenn zwei völlig verschieden Bücher das gleiche Cover haben. Oder zumindest das selbe Bild etwas anders farblich gestaltet.


    Die Alchimistin von Kai Meyer (Heyne)
    und
    Gott schütze dieses Haus von Elizabeth George (Goldmann)


    sind so ein Beispiel.

  • @Babyjane: Vielen lieben Dank für den Tipp!!!!!


    Telefonhexe : Den Hinweis auf die Übersetzung kann ich nur ganz dick unterstreichen: _______________


    Aber eine gute, reizvolle Übersetzung kostet Geld. Und dafür haben die von mir sehr geschätzten kleinen Verlage nicht immer die Mittel, weshalb es letztlich doch wieder eine Frage des Verlags ist.


    Und zur Frage der Cover: Ohne hier einem plumpen Machismus das Wort zu reden, scheinen mir einige Buchgestaltungen in der Belletristik ganz gezielt auf etwas kitschigen "Mädels-Geschmack" getrimmt zu sein, da hier wohl die lukrativste Käuferschicht zu sein scheint. "Echte" Männer lesen historische Schmöker nicht, - so denkt man anscheinend in den höheren Verlagsebenen .... ;-)

  • Zitat

    Original von columbo
    Und zur Frage der Cover: Ohne hier einem plumpen Machismus das Wort zu reden, scheinen mir einige Buchgestaltungen in der Belletristik ganz gezielt auf etwas kitschigen "Mädels-Geschmack" getrimmt zu sein, da hier wohl die lukrativste Käuferschicht zu sein scheint. "Echte" Männer lesen historische Schmöker nicht, - so denkt man anscheinend in den höheren Verlagsebenen .... ;-)


    Weniger in den "höheren" als in den "mittleren", also bei denen, die die Bücher "machen". Das kann durchaus soweit gehen, daß gezielt versucht wird, bereits unter Vertrag stehende Manuskripte auf eben diese Zielgruppe hinzutrimmen.


    Wenn ich in einem Klappentext schon lesen muß, daß eine Frauenfigur die "starke Heldin" gibt, dann ist das Buch sofort wieder im Regal, Kategorie "Faß-ich-nicht-mit-der-Kneifzange-an". In diesem Punkt bin ich geschädigt.
    Ich muß auch zugeben, daß ich es in einem historischen Roman tunlichst vermeiden würde, eine weibliche Hauptfigur zu entwickeln, um gleich gar nicht in gewisse Zwänge zu geraten ...

  • Also mir gefällt am besten:


    - Droemer / Knaur
    - Goldmann
    - Blanvalet


    Ullstein z.B. sieht meist aus genau wie RORORO
    als ob die guten 50er Jahre nie vergangen sind...

  • Zitat

    Original von Iris
    Ich muß auch zugeben, daß ich es in einem historischen Roman tunlichst vermeiden würde, eine weibliche Hauptfigur zu entwickeln, um gleich gar nicht in gewisse Zwänge zu geraten ...


    Aber wieso denn, Iris??? Das kann man sich doch zu Nutze machen!
    Am besten Du deckst mit EINEM Roman ALLES ab: Die alleinerziehende, lebensstarke, aber doch einfühlsame Protagonistin wird im Rahmen eines Kaufrausch-Anfalls bei "H&M" von einer Gruppe fundamentalislamistischer (Nein, kein Verweis auf den Multikulti-Thread) Nordkoreaner - so ist der Bösewicht ganz sicher deutlich herausgearbeitet - entführt. Eine Gruppe oberbayerischer Christenmilizen unter Führung eines charismatischen Manolo-Blahnik-Schuhladen-Inhabers (in der späteren Verfilmung vielleicht gespielt von Richard Gere ???) befreit die Powerfrau aus den Fängen der Häscher, verliebt sich untersterblich in das hübsche Haserl, heiratet sie vom Fleck weg, adoptiert den Sohn und gründet mit seiner Familie eine kleine Designer-Schuhfabrik in der Nähe von Illertissen ....


    komme ich mit der story durch ???? Gut, das ist kein historischer Roman. Aber vielleicht klappts ja angesichts der Vermarktungsstrategie mancher Verlage ....

    RomeoyJulietaMilleFleursundeinGlasBunnahabhainwasbrauchtesmehr?

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