Die Giftmeisterin - Eric Walz

  • Taschenbuch: 416 Seiten
    Verlag: Blanvalet Taschenbuch Verlag (8. März 2010



    Über den Autor
    Eric Walz wurde 1966 in Königstein im Taunus geboren. Im Jahr 2002 erfüllte er sich den Jugendtraum, Bücher zu schreiben. Sein Debütroman "Die Herrin der Päpste" wurde auf Anhieb ein großer Erfolg. Zuletzt erschien von ihm im Oktober 2007 "Die Glasmalerin", ein historischer Kriminalroman, der vor dem Hintergrund des Konzils von Trient spielt. Eric Walz lebt nach vielen Jahren in Berlin heute als Schriftsteller im Umland von Stuttgart.


    Kurzberschreibung von Amazon
    »Aachen, am Heiligen Abend im Jahr 799. Dies ist die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft: zwischen mir, der Gräfin Ermengard, und der Fremden Fionee, die von allen gemieden wird, und von der ich mittlerweile weiß, dass sie eine Giftmeisterin ist. Und es ist die Geschichte eines Verbrechens. Ich sollte besser sagen zweier Verbrechen: des einen, das ich aufgeklärt habe, und des anderen, das ich beging …«
    Der Tod geht um am Hof Karls des Großen und eine ungewöhnliche Frau beginnt zu ermitteln …
    Eine ungewöhnliche Ermittlerin zwischen Hofzeremoniell und Frauenhaus!


    Meine Meinung
    Dieses Buch besticht durch seine ungewöhnliche Erzählart.
    Die Gräfin Ermengard schreibt im Jahr 799 über ihr Leben.
    Sie ist aus einfachen Verhältnissen zusammen mit ihrem Mann Arnulf in den Kreis um König Karl in Aachen aufgestiegen.
    Ermengard kann ihrem Mann keine Erben schenken. Der nimmt sich eine Konkubine, mit der er Kinder zeugt. Sie ist sehr verzweifelt, verzeiht ihm aber alles, wenn er nur immer wieder zu ihr zurückkommt.
    Unglücklich läuft sie eines Nachts aus dem Haus und findet die Leiche Hugos eines Mitglied der Leibwache Karls. Sein Bruder wird verdächtigt ihn ermordet zu haben.
    Sie versucht heimlich zu ermitteln, ob er es wirklich war. Dann kommt es zu weiteren mysteriösen Morden im Umfeld des Kaisers.
    Ermengard lernt Fionee kennen, eine geheimnisvolle Frau, die von sich sagt sie wäre eine Glücklichmacherin und Giftmeisterin.
    Das Ende war ungewöhnlich, darauf wäre ich nie gekommen und darum war es überaus spannend.
    Eric Walz hat ein fesselndes Buch geschrieben, das ich mit Begeisterung gelesen habe
    :-]

  • Ein historischer Roman mit raffinierten Kriminaleinschlag und einer nahezu dostojewskischen Erzählhaltung! Das ist überzeugend!


    Ein Roman der Leser gefallen könnte, die auch Viola Alvarez´Das Herz des Königs oder "Die Glocken von Vineta" von Charlie Lyne mochten!

  • Danke für die Rezi :wave
    Hab ich schon ne weile auf meiner WL. Bis jetzt habe ich noch kein Buch von Eric Walz gelesen, obwohl ich ein paar Bücher in meinen RUB habe.

    :oha Lg Bellamissimo
    ~~~~~~~~~~~~~~
    Habent sua fata libelli- Bücher haben ihre Schicksale:pferd
    :lesend Der Fluch der Hebamme- Sabine Ebert
    Mit offenen Karten- Agatha Christie

  • Aachen, am heiligen Abend im Jahre 799, in ihrem Zimmer sitzt Ermengard und schreibt die Erlebnisse der letzten Wochen, Monate und Jahre nieder. In die Geschehnisse der letzten Zeit fließen ihre Erinnerungen ein, Erinnerungen an vergangene Zeiten, die sie gemeinsam mit ihrem Mann Arnulf verbracht hat.


    Zwei Wochen zuvor hat Ermengard ganz in der Nähe ihres Wohnhauses eine Leiche gefunden. Die Leiche von Hugo, einem jungen Mann, der im Dienste König Karls stand, genau wie Ermengards Mann, Arnulf. Arnulf wird mit der Aufklärung dieses Mordes, der nicht der einzige Todesfall in diesem Roman bleiben soll, beauftragt. Aber auch Ermengard selbst beginnt zu ermitteln. In ihren Erinnerungen begleitet der Leser Ermengard ins Frauenhaus, zu den Konkubinen und Töchtern des Königs, die dort ein einsames Leben fristen. Jede von ihnen hat einen ganz besonderen Charakter und scheinbar auch so einige Geheimnisse. Ermengard sucht auch den Kontakt zu den Gefolgsleuten des Königs. Wo sie nur kann, ist sie zugegen und stellt Fragen.


    Sie selbst jedoch leidet, denn ihr Mann Arnulf hat bereits seit einiger Zeit eine Konkubine mit der er auch ein gemeinsames Kind hat. Mutterfreuden waren Ermengard nicht vergönnt. Mehrere Schwangerschaften blieben erfolglos und so muss sie mit ansehen, wie eine fremde Frau ihrem Mann etwas geben kann, was ihr selbst verwehrt blieb. Emma, Arnulfs Konkubine lässt keinen Zweifel daran, dass sie die Rolle der Gräfin Ermengard zukünftig einnehmen will und macht Ermengard das Leben in ihrem eigenen Haus zur Hölle.


    Auch mit Gerlindis, ihrer Nichte, hat Ermengard so einige Probleme. Die junge Frau ist verliebt und gibt Ermengard für viele Dinge, die nicht ihren Wünschen entsprechend verlaufen, die Schuld. Ermengard, die Gerlindis wie eine eigene Tochter liebt, trifft das sehr hart.


    Doch dann trifft Ermengard auf Fionee, die sich selbst als Glücklichmacherin bezeichnet. Fionee hat eine ganz besondere Beziehung zu Ermengard und erweckt in ihr Gefühle der besonderen Art. Sie ist vertraut und fremd zugleich. Fionee ist aber, auch wenn sie nicht die Hauptprotagonistin dieses Romans ist, dann doch die Person, der der Titel dieses Buches zugedacht ist: Die Giftmeisterin. Sie händigt Gift aus, aber über den Einsatz und über Leben und Tod entscheidet dann der neue Besitzer des Giftes. Doch mehr soll an dieser Stelle nicht verraten werden.


    Eric Walz hat mit „Die Giftmeisterin“ einen ganz besonderen historischen Roman geschrieben. Schon die Tatsache, dass er als Mann beim Schreiben in die Rolle der Ermengard schlüpft ist außergewöhnlich. Hierbei beweist er großes Feingefühl. Das Buch lebt von Ermengard Gefühlen und Emotionen und damit verbunden auch von ihren Taten. Alles andere rückt in den Hintergrund. Erinnerungen und Ermittlungen bestimmen das Lesevergnügen.