Die Unheilige Bruderschaft - Susanna Gregory

  • Die Unheilige Bruderschaft - Susanna Gregory


    Inhalt


    Cambridge im Jahre 1350. Ein toter Dominikaner im Glockenturm von St. Mary gibt Medicus Matthe Batholomew Rätsel auf. Die Spür führt zu einer halb verfallenen Kirche, wo sich ein Geheimbund zu nächtlichen Ritualen trifft. Er ist das Zentrum eines Netzes von Erpressungen und Betrug, und seine Führer schrecken selbst vor Mord nicht zurück.


    Die Autorin


    Susanna Gregory hat in Cambridge promoviert und ist dort Dozentin an einem College, wo sie über Meeresverschmutzung forscht. Sie hat vorher in der Gerichtsmedizin gearbeitet, was ihr einen Einblic in die Kriminalistik verschaffte, und sich wissenschaftlich und privat mit mittelalterlicher Architektur, Religion, POlitik und Erziehung beschäftigt Neben historischen Kriminalromanen hat sie auch ein Sachbuch über Kathedralen und eines über Burgen geschrieben. Sie lebt mit ihrem Mann in einem Dorf in der Nähe von Cambridge.



    Meine Meinung:


    'Die unheilige Bruderschaft' ist der zweite Teil der Reihe um Medicus Matt und seinen Freund und Kollegen, den Mönch Michael. Als in der Universitätstruhe, die quasi unter Sicherheitsstufe 1 verwahrt wird ein toter Mönch gefunden wird, bekommen die beiden den Auftrag der Sache nachzugehen. Gleichzeitig ist einer der Kanzler verschwunden und es sterben Huren durch die Hand eines Mörders. Außerdem werden von Matts Schwager Stanmore Wagenladungen Stoffe gestohlen und einer seiner Mitarbeiter stirbt bei einem dieser Überfälle. Der zuständige Burgvogt ermittelt weder in dem einem als auch in dem anderen Fall.
    Als dann zunächst eine Frau aus Matts Vergangenheit im Obstgarten von Michaelhouse stirbt und im Grab eines ehemaligen Schreibers eine Frauenleiche gefunden wird, ist das Chaos perfekt. Matt und Michael stehen vor einer unlsöbaren Aufgabe, zumal sie nicht wissen, wem sie wirklich trauen können.


    Anscheinend gibt es zwei rivalisierende Bruderschaften, die sich dem Teufel geweiht haben und die im Verdacht stehen, die Taten beganngen zu haben. Auch kommt der Verdacht auf, die eine Bruderschaft, versucht die Taten der anderen in die Schuhe zu schieben. Immer wenn Matt denkt er hätte ein Rätsel gelöst, tut sich ein neues auf, bis jemand entscheidenes entscheidet, das Schweigen zu brechen.


    Ich mochte die Atmosphäre von Cambridge, obwohl es diesmal nicht so schön beschrieben wird. Ich mochte auch die Charaktere und an sich mag ich auch die Geschichte. Aber irgendwas fehtl dem Buch / der Reihe, dass sie mich wirklich mitreisst. Es kommt einfach keine richtige Spannung auf, obwohl es so viele Wendungen gibt, dass man völlig verwirrt ist. UNd ich zumindest war an manchen Stellen wirklich verwirrt, nicht weil es so genial war, sondern weil es einfach zuviele Fälle auf einmal waren und man unweigerlich denkt, alles ist miteinander verwoben. Das ist an sich nicht schlecht, den man ist auf dem selben Level wie die Ermittler, aber manchmal finde ich das als Leser doch einfach zuviel.


    Auf das Medizinische oder das Universitätsleben wurde auch nicht soviel Wert gelegt, zumindest hätte ich mir mehr gewünscht. Und so richtige Detektivfeeling kam auch nicht auf. Man bekommt so das Gefühl, man rennt den ganzen Tag druch Cambridge und durch Zufall erfährt man was. Ist zwar nicht ungewöhnlich, dass man auf die verkehrte Fährte gelockt wird, aber irgendwann ist einfach zuviel. Außerdem blieb mir zum Schluss doch einiges ungeklärt, vielleicht klärt sich das im nächsten Teil.


    Fazit ist also, es ist nicht schlecht, könnte aber besser sein. Die Auflösung kommt mir am Ende zu schnell und so ganz befriedigt sie mich auch nicht. Spannung kommt auch so recht nicht auf, so dass man es nicht einfach weg liest. Etwas weniger, wäre in dem Fall einfach mehr. Trotzdem habe ich Teil drei schon hier stehen, mal sehen wann ich mich daran mache.


    Von mir 6,5 von 10 Punkten

  • Die Serie, die mit dem Fall Der Schwarze Tod von Cambridge ihren Auftakt hat, schließt mit dem zweiten Teil fast nahtlos an den ersten an. 1350 ist die Pest in England gerade erst überstanden und der Protagonist sucht stetig nach einer Heilmethode. Susanna Gregory, die unter anderen Pseudonymen bereits zwei Krimi-Serien veröffentlicht hat, lässt dabei ihr fundiertes Wissen und eine detaillierte Recherche über das medizinische Vorgehen und die Gründung der Universität Cambridge einfließen. Stand im ersten Band noch die Wissenschaft im Vordergrund, ist hier deutlich mehr Ermittlungsarbeit zu lesen. Ab und zu kommt dennoch der Zufall zu Hilfe anstelle von strategischen Lösungen. Die Charaktere sind auch diesmal wieder wohldurchdacht und werden bildhaft beschrieben. Die Pro- und Antagonisten haben genug Tiefe, dass sie sich glaubhaft in das Geschehen einfügen.


    Bemerkenswert an dieser Serie ist, dass nicht nur der Kriminalfall im Vordergrund steht, sondern vielmehr ein Bild der damaligen Lebensumstände gezeichnet wird. Gerade die wirtschaftlichen Verhältnisse des Landes nach der Pestepidemie werden deutlich. Auch an der Universität konnte man diese Auswirkungen spüren. Die Verflechtung aller Umstände lässt diesen Krimi sehr realitätsnah wirken. Ein äußerst durchdacht aufgebauter Plot mit Intrigen und Verschwörungen lässt dieses Buch zum Lesetipp werden. Der dritte Teil heißt Ein falscher Heiliger. Wer sich die englischen Ausgaben zutraut, kann den Ermittlern bereits bei fünfzehn Fällen über die Schulter schauen.


    Mir gefällt an dieser Serie das ruhige Zustandekommen der Lösung. Auf Action wird weitgehend verzichtet, sieht man mal davon ab, dass sich Matt und Michael mindestens einmal in einer dunklen Ecke Prügel einfangen. Vor allem gefiel mir aber, dass sich die Charaktere immer weiter entwickelt haben und inzwischen ein umfassendes Bild bieten. (8 von 10 Punkten)