Das Zeichen des Sieges - Bernard Cornwell - gelesen von Stefan Kaminski
Inhalt
Der Bogenschütze Nick Hook kämpft 1415 im Hundertjährigen Krieg für König Henry V. und die englische Krone gegen die Franzosen. Das anfängliche Schlachtenglück scheint sich gegen die Engländer zu wenden. Weiter und immer weiter werden sie zurückgetrieben. Bei Azincourt steht Henry V. einer gewaltigen Übermacht des französischen Heeres gegenüber. Das ruft Nick und die anderen Langbogenschützen auf den Plan. Sie sollen das Unmögliche versuchen und den Feind aufhalten. Doch kann dieser verwegene Plan gelingen?
Sprecher
Stefan Kaminski (* 6. Juni 1974 in Dresden) ist ein deutscher Schauspieler, Sprecher und Autor.
Sein professioneller Weg begann 1996 beim Hörfunk. 2003 absolvierte er sein Schauspielstudium an der Hochschule für Schauspielkunst "Ernst Busch" Berlin.
Meine Meinung
Die Geschichte des Bogenschützen Nicholas Hook, der sich der Ächtung in England dadurch entgeht, sich in die Reihen der Bogenschützen zu stellen, die unter Henry V in Frankreich im 100 Jährigen Krieg kämpfen.
Eine zart angedeutete Liebesgeschichte gibt es auch, die aber einen relativ geringen Raum einnimmt.
Am 25.10. 1415 (nach damaliger Zeitrechnung) kommt es dann zur berühmten Schlachtvon Azincourt – deren Ausgang zwar wohl den meisten bekannt sein wird - ich es hier aber trotzdem nicht erzählen werde, damit diejenigen die es nicht wissen, diesen Roman noch mehr genießen können ohne vorher zuviel zu wissen.
Die Protagonisten wurden sehr gut vorgestellt, besondes Sir John hat es mir angetan. eine meine Lieblingsfiguren.
Der Hauptprotagonist Nicholas gefiel mir, ebenso auch sein "Hauptfeind", der französische Seigneur de Lanferelle.
Auch wenn Nicholas kein Vergleich zu "Uthred" aus den "Alfred der Große" Romanen von Cornwell ist, er ist seiner Zeit nach dargestellt, die ja doch über 500 später angesiedelt ist.
Mir persönlich hat er ganz gut gefallen. Und ich wollte ihn auch nicht mit "Uthred" vergleichen.
Ich kann nun nur schwer sagen, wieviel jetzt in dem Hörbuch gekürzt wurde (Der letzte Satz fehlt zumindest, das hab ich eben mal nachgelesen. Das Buch habe ich auch hier, habe dann aber das Hörbuch entdeckt und dann dieses eben erst einmal vorgezogen.)
Der Sprecher – Stefan Kaminski hat mich auch überzeugt. Ich kannte ihn vorher nicht als Sprecher, er hat mich aber positiv überrascht.
Er betont sehr gut, bringt die jeweiligen Stimmungen sehr gut rüber und übertreibt auch nicht, wenn er die Stimme wechselt. (Das mag ich persönlich nicht so sehr, wenn ein Sprecher immer in viele verschiedene Rollen schlüpft und jede so auffällig anders spricht. Mich nervt das eher und ich mag es lieber gleichförmiger)
Hier wie gesagt, hat er aber genau das richtige Maß getroffen, daß die Figuren zu unterscheiden waren, es aber nicht aufdringlich wirkte.
Der Höhepunkt des Buches - Die Schlacht von Azincourt ist - typisch Cornwell - gewohnt blutrünstig, aber dadurch eben sehr realistisch dargestellt. Denn weniger brutal wird der 100 jährige Krieg nicht gewesen sein, eher noch wesentlich grausamer und die Männer werden noch mehr gelitten haben, als es dargestellt wird.
Die Kämpfer geraten geradezu in einen Blutrausch, das ist aber wohl ein Phänomen, das öfter von Kriegsteilnehmern beschrieben wird. Dieser Rausch, oder auch eine Art der Raserei die einen überkommt und alle anderen Sinne ausschaltet, so daß nur das das töten des Gegners „übrigbleibt“.
Das ist auch eine „Spezialität“ von die Cornwell , dieses sehr detailliert in seinen historischen Romanen zu beschreiben.
Den Bericht der Schlacht liefert der Sprecher schon beinahe wie einen „Sportbericht“
Es erinnert sehr stark an den Sprecher bei der WM 1954, der die Begeisterung, die Aufregung, den Enthusiasmus so herüberbringt.
So ähnlich kommt die Schilderung der Kämpfe in der Schlacht von Azincourt herüber.
Man fiebert förmlich mit, auch wenn ich den Ausgang kannte, da ich darüber schon einiges gelesen hatte.
So aber wirkt es beinahe wie ein „Lifebericht“.
Fazit:
Da ich ein ausgemachter „Cornwell“ Fan bin, hat mich auch dieses Hörbuch begeistert. Er ist ein Meister der Darstellung historischer Romane mit der Verbindung zur tatsächlichen Historie.
Vielleicht nicht unbedingt geeignet für Hörer, die nicht sooo gerne ganz akkurate Beschreibungen des Krieges und des jeweiligen einzelnen Kampfes mögen. Es ist doch sehr detailliert beschrieben, wie ein einzelner Angriff mit all seinen blutigen Folgen aussieht.
Für Liebhaber berühmter Schlachten ist dieses Buch/Hörbuch allerdings sehr empfehlenswert, da die so berühmte Schlacht von Azincourt hier sehr gut und genau wiedergegeben wird.