Originaltitel: "One L: The Turbulent True Story of a First Year at Harvard Law School"
Es gibt leider keine deutsche Übersetzung
Scott Turow kannte ich bisher nur aus seinen Justizromanen. In "One L" schildert er seine Erlebnisse als Student im ersten Jahr der "Harvard Law School". Das Buch ist autobiographisch, wobei er die Namen von Kommilitonen und Professoren verändert hat und auch einige Figuren aus mehreren Einzelfiguren gebildet hat. Das Buch ist bereits 1977 geschrieben und ist heute immer noch ein Klassiker für amerikanische Jurastudenten als Einstimmung was auf sie im ersten Jahr zukommt, auch wenn sich seitdem sicher einiges verändert hat. Scott Turow hat das Buch direkt im Anschluss an sein erstes Jahr in Harvard (1975) geschrieben und sagt, er würde heute aus einem gewissen Abstand heraus einiges anders beurteilen, anderes aber auch wieder nicht. Insgesamt teilt er eine ganze Menge Systemkritik aus und wirft viele ethische Fragen auf.
Da ich gerne amerikanische Anwaltsserien gucke, fand ich das Buch sehr hilfreich, um einiges aus dem US-Rechtssystem besser zu verstehen. Ausserdem war es sehr spannend, einen Blick hinter die Kulissen so einer Elite-Universität zu werfen. Interessant fand ich auch den Ansatz der sokratischen Lehrmethode im Vergleich zu den bei uns üblichen Vorlesungen (wobei ich fand, dass die Methode wenig mit echten sokratischen Dialogen zu tun hatte).
Über den Autor
Scott Turow ist Schriftsteller und Anwalt. Er schrieb acht Romane, darunter sein Debüt AUS MANGEL AN BEWEISEN (1987) und sein letztes Buch DER BEFEHL (2005); der Kurzroman BEFANGEN (2008) erschien zunächst als Taschenbuch im Jahr 2006 nach einem Vorabdruck im New York Times Sunday Magazine. Er verfasste im Übrigen zwei Sachbücher – One L, über seine Erfahrungen als Jurastudent, und Ultimate Punishment, eine Betrachtung der Todesstrafe. Turow, seit 1986 Partner der in Chicago ansässigen Kanzlei Sonnenschein, Nath & Rosenthal, befasst sich mit Wirtschaftsstrafsachen und widmet zugleich einen Großteil seiner Zeit pro-bono-Mandaten. Er saß in zahlreichen Gremien – darunter die 2000 von Gouverneur George Ryan berufene Illinois Commission on Capital Punishment, die Reformen für die Todesstrafe in Illinois anregte –, und hatte den ersten Vorsitz der 2004 gegründeten Executive Ethics Commission, die Vorgaben für Angestellte der Exekutive des Staates Illinois erstellte. Darüber hinaus war er Vorsitzender der Authors Guild, derzeit ist er u.a. für das Amherst College tätig.
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