Titel: Gebranntes Kind sucht das Feuer
OT: Bränt barn söker sig till elden
Autorin: Cordelia Edvardson
Verlag: DTV
Erschienen: März 2002 (7. Auflage)
Seitenzahl: 129
ISBN-10: 3423111151
ISBN-13: 978-3423111157
Preis: 7.90 EUR
Die 1929 geborene Cordelia Edvardson ist die Tochter der Schriftstellerin Elisabeth Langgässer. Bis 1943 lebte sie bei ihrer Mutter in Berlin. Dann wurde die Jüdin über Theresienstadt nach Auschwitz deportiert. In diesem bewegenden autobiographischen Buch beschreibt Cordelia Edvardson ihre Erlebnisse.
Um ihre Tochter vor der Judenverfolgung der Nationalsozialisten zu schützen, ließ Elisabeth Langgässer ihre Tochter von einem spanischen Ehepaar adoptieren. Aber auch der spanische Pass schütze das Mädchen nicht vor der Deportation. Als Spanierin galten die Rassengesetze nicht für sie; allerdings wurde sie dann von der Gestapo unter Druck gesetzt. Man zwang sie dazu eine Doppelstaatsangehörigkeit zu beantragen, ansonsten würde ihre Mutter verhaftet werden. Cordelia unterschrieb um ihre Mutter zu schützen.
Sehr eindringlich beschreibt die Autorin ihre Erlebnisse. Manchmal wirken ihre Schilderung fast ein wenig distanziert, aber dadurch nicht weniger eindringlich. Es ist ein Buch welches bewegt. Ein Buch das den Leser wohl nicht einfach zur Tagesordnung übergehen lässt. Es ist ein notwendiges Buch, ein notwendiges Buch auch gegen das drohende Vergessen.
Nach dem Kriegsende arbeitete Cordelia Edvardson in Schweden als Journalistin. Seit 1973 lebt sie in Israel. Für dieses Buch erhielt sie 1986 den „Geschwister-Scholl-Preis“.
Beeindruckend ist auch Cordelia Edvardsons Schilderung des diabolischen Auschwitz-Arztes Mengele, dem sie Auge in Auge gegenüberstand. Gerade durch diese Schilderung macht sie den Schrecken des Naziterrors mehr als deutlich.
Ein sehr lesenswertes Buch, nicht nur für die Leser die an Schilderungen aus dieser sehr dunklen Zeit interessiert sind.