'Rebecca' - Kapitel 01 - 09

  • Hallo Leute,


    ich wollte ja mitlesen, aber ich habe gerade überhaupt keinen Nerv, einen Roman zu lesen, zuviel Psychostress leider. Ich werde es morgen versuchen und dann eventuell noch einsteigen, mal sehen.


    Zu dem ersten Satz: in Sephen Kings Roman "Sara" sagt der Ich-Erzähler am Anfang, dass dies der schönste erste Satz in einem Roman sei, den er je gelesen habe :-)


    Euch wünsche ich auf jeden Fall noch gute Unterhaltung mit dem Buch!

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Dass die Ich-Erzählerin keinen Namen hat, finde ich einen der gelungendsten Kniffe überhaupt. So etwas gibt es heute in Romane gar nicht mehr, wenn ich mich nicht täusche.


    Ja, das gefällt mir auch sehr, zumal ja Maxim sogar sagt, dass sie einen ungewöhnlichen Namen hat. Schwierig ist es nur hier in der LR :grin bei der Abschnittszusammenfassung...


    Ob Maxim sie überhaupt geheiratet hätte, wenn er nicht Gefahr gelaufen wäre, sie durch ihr Weggehen nach Amerika zu verlieren? Ich glaube nicht. Mein Eindruck ihrer gemeinsamen Ausfahrten war nicht unbedingt ein sehr verliebter. Er verhält sich ihr gegenüber eher etwas gönnerhaft, wie einem Kind gegenüber.

  • Er macht sich nicht gerade viele Gedanken, wie seine junge Frau mit dem großen Anwesen, Dienern, Gesellschaften klarkommen wird...
    Andererseits hat sich bisher ja vor ihm auch niemand um sie bemüht. Erfahrungen zum Vergleich hat sie gar nicht. Wahrscheinlich war das damals aber so...

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Der Mann ist mit sich selbst nicht ganz im Reinen und sicher kein extrovertierter Frauenversteher. :grin


    :write


    Er weiß ja selbst nicht, wie er klarkommen soll. Er wechselt ja sogar sein Zimmer/seinen Wohnflügel, um nur nicht an früher erinnert zu werden. Und in diesem Gefühlschaos landet SdNngwd... Die dadurch noch verschreckter und kindlicher wirkt! :wave

  • Mmh, ich liebe generell Romane, die in früheren Zeiten spielen und somit ein ganz tolle und faszinierende Romantik rüberbringen :grin


    Den Anfang fand ich schon mal super genial, ich kann dann alles richtig bildlich vor meinen Augen "abspielen" lassen....
    Der erste Satz "Gestern Nacht träumte ich, ich sei wieder in Manderley" lässt doch auf "großes" hoffen :-]
    Auch die Form der Erzählung ist so etwas neu für mich aber trotzdem super klasse!!!
    Was mich tatsächlich ein wenig verwirrt ist, dass ihr Name gar nicht erwähnt wird, bestimmt mit Absicht, doch ich hoffr ständig ihn im nächsten Satz zu lesen :lache
    Sie kommt mir auch super eingeschüchtert und unsicher vor und diese Mrs. Van Hopper kann ich so gar nicht ab....
    Was ich von Maxim halten soll, ist mir bis jetzt noch nicht klar.....
    Ich denke, dass er in "Ihr" einfach jemanden gefunden hat, der ihn von den "Erlebnissen" ablenkt und sein Haus wieder mit mehr Leben füllt.....
    Ihr Gefühle sprechen für mich teils als eine kindliche vVerliebtheit, teils als tatsächliche Liebe.....
    Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt, wie es weitergeht :grin

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Der Mann ist mit sich selbst nicht ganz im Reinen und sicher kein extrovertierter Frauenversteher. :grin


    Das trifft es absolut :rofl


    SdNngwd (gefällt mir :rofl) scheint ganz schön verliebt zu sein, allerdings wirkt sie auf mich wie heute ein verliebter Teenie.


    Bin mal gespannt, was es mit Mrs Danvers auf sich hat, irgendwie finde ich die Frau gruselig :yikes

  • Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Bin mal gespannt, was es mit Mrs Danvers auf sich hat, irgendwie finde ich die Frau gruselig :yikes


    Sie hat um sich herum so etwas wie eine Aura aus Eis, stelle ich mir vor. Sie genießt es richtig, dass SdNngwd unerfahren, unsicher und ihr in keiner Weise gewachsen ist. Schwarz angezogen ist sie auch noch...

  • Ich habe bei Maxim immer das Gefühl, dass er überhaupt nicht sehr viel an andere denkt, sondern hauptsächlich an sich. Ihm müßte wenigstens klar sein, dass seine neue Frau mit dem Leben als Herrin von Manderley total überfordert sein muß, mal abgesehen davon, daß Probleme mit Mrs Danvers vorprogrammiert sind. Meiner Meinung nach hat er bei der Heirat sowieso nur sein eigenes Wohlergehen im Sinn gehabt.

  • Sie hat um sich herum so etwas wie eine Aura aus Eis, stelle ich mir vor. Sie genießt es richtig, dass SdNngwd unerfahren, unsicher und ihr in keiner Weise gewachsen ist. Schwarz angezogen ist sie auch noch...[/quote]


    Ja, ich glaube auch, dass sie dass richtig genießt.....
    Schon allein ihr sarkastisches Lächeln, als SdNngwd ihre Handschuhe beim Empfang fallen ließ und die olle Schrulle sie wieder aufgehoben hat.....
    Den Vergleich mit dem Totenschädel fand ich ganz zutreffend!

  • Ja, ich glaube auch, dass sie dass richtig genießt.....
    Schon allein ihr sarkastisches Lächeln, als SdNngwd ihre Handschuhe beim Empfang fallen ließ und die olle Schrulle sie wieder aufgehoben hat.....
    Den Vergleich mit dem Totenschädel fand ich ganz zutreffend!

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Ich habe bei Maxim immer das Gefühl, dass er überhaupt nicht sehr viel an andere denkt, sondern hauptsächlich an sich. Ihm müßte wenigstens klar sein, dass seine neue Frau mit dem Leben als Herrin von Manderley total überfordert sein muß, mal abgesehen davon, daß Probleme mit Mrs Danvers vorprogrammiert sind. Meiner Meinung nach hat er bei der Heirat sowieso nur sein eigenes Wohlergehen im Sinn gehabt.


    Ich denke auch, dass für Maxim seine neue Frau in erster Linie Mittel zum Zweck ist, um über den Verlust von rebecca hinwegzukommen. Auf jeden Fall fehlt ihm jedes Einfühlungsvermögen für seine junge Braut un der kommt überhaupt nicht auf den Gedanken, dass sie mit ihrer neuen Situation überfordert sein könnte.

  • Zitat

    Original von Zen-71
    Jetzt bin ich auch soweit :-)


    Auch für mich ist die Ich-Erzählerin reichlich naiv. Man möchte sie in bestimmten Situationen schütteln -> das Telefonat mit der Haushälterin :rolleyes Vom Alter her hatte ich sie für 21 gehalten, Maxim für 42. Ich meine, das das erwähnt wurde. Schon relativ am Anfang habe ich überlegt in welcher Zeit der Roman angelegt ist. Das wird, glaube ich, nicht erwähnt.


    Hmm, ich schätze mal Anfang des letzten Jahrhunderts?
    Ich seh da dann imemr den Film vor mir von Hitchcock und der ist noch in schwarz/weiß und wurde so um 1940 gedreht.
    Erschienen ist der Roman 1938.


    Damals war es wohl noch "normaler", daß Frauen so naiv wirkten und so wesentlich ältre Männer heirateten.

  • Zitat

    Original von Johanna


    Hmm, ich schätze mal Anfang des letzten Jahrhunderts?
    Ich seh da dann imemr den Film vor mir von Hitchcock und der ist noch in schwarz/weiß und wurde so um 1940 gedreht.
    Erschienen ist der Roman 1938.


    Damals war es wohl noch "normaler", daß Frauen so naiv wirkten und so wesentlich ältre Männer heirateten.


    Zeitlich ordne ich die Handlung auch so ein.
    Hätte SdNngwd Maxim nicht geheiratet, dann wäre sie wahrscheinlich für den Rest ihres Lebens die Gesellschafterin diverser ältlicher Damen geblieben, deren Launen aushalten müssend, bekleidet mit unmodernen Kleidern und billiger Unterwäsche mit falscher Spitze...
    ...ein Glückstreffer, dass SdNngwd ihn getroffen hat.

  • Zitat

    Original von Clare
    ...ein Glückstreffer, dass SdNngwd ihn getroffen hat.


    Ja, da hat sie wirklich Glück gehabt. Mir gefällt Maxim's Schwester Beatrice auch bisher sehr gut. Sehr mütterlich - als Gegenpol zu Mrs. Danvers.. :rolleyes

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Frank und Beatrice sind überhaupt die sympathischsten Figuren im ganzen Roman.


    Stimmt, gerade Beatrice ist von einer unkomplizierten Ehrlichkeit und ihr Mann kommt mir ein bisschen trottlig vor.
    Frank ist ehrlich. Und (oh, in welchem Abschnitt sind wir hier)

  • Zitat

    Original von Johanna


    Hmm, ich schätze mal Anfang des letzten Jahrhunderts?
    Ich seh da dann imemr den Film vor mir von Hitchcock und der ist noch in schwarz/weiß und wurde so um 1940 gedreht.
    Erschienen ist der Roman 1938.


    Damals war es wohl noch "normaler", daß Frauen so naiv wirkten und so wesentlich ältre Männer heirateten.



    Vom Gefühl her hätte ich es wohl auch um diese Zeit eingeordnet. Mich hat nur verwirrt, dass zu dieser Zeit die Welt auf einen Krieg zusteuerte und man in keinen Dialogen irgendetwas gelesen hat, was darauf hindeutet.

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Ich bin jetzt auch endlich dazu gekommen, den ersten Abschnitt zu lesen. Und habe bemerkt, dass ich mich kaum noch an den Inhalt erinnern kann, obwohl ich das Buch vor Jahren schon mal gelesen hab.

    Das ihr Name nicht genannt wird, finde ich schade, wenn es natürlich auch mit den Reiz des Buches ausmacht. Ansonsten ging sie mir ihr bei ihrem ersten Tag auf Manderley fast etwas auf die Nerven mit ihrer totalen Unsicherheit. Bis zu einem gewissen Grad ist es ja verständlich, aber hier fand ich es doch etwas zu sehr übertrieben. Allerdings ist es auch kein netter Zug von Maxim sie an ihrem ersten Tag im neuen Heim so total allein zu lassen, selbst wenn er viel zu erledigen hat. Und diese Mrs. Danvers erscheint mir genau der Typ zu sein, der Unsicherheiten bei anderen sofort bemerkt und es gnadenlos ausnutzt, wenn man ihr nicht von Anfang an deutliche Grenzen aufzeigt. Und das gelingt der Erzählerin ja nun wirklich nicht. Das wird bestimmt noch interessant.
    Was die Beziehung der Erzählerin und Maxim zueinander angeht, wirkt Maxim für mich auch eher wie ein väterlicher Freund als wie ein Ehemann in seinem Verhalten. Ich denke nicht, dass es von seiner Seite wirklich Liebe ist, sondern eher eine Art Zuneigung entstanden dadurch, dass sie ihn von seinem Kummer und seiner Trauer ablenkt. Und die Erzählerin sieht wohl in ihm eine Idealgestalt, die sie auf ihre romantische Art verklärt hat.

  • Gestern und heute hatte ich endlich ein wenig mehr Zeit am Stück, um mich in den Roman zu vertiefen, und jetzt habe ich den ersten Teil auch geschafft. Ich lese sehr langsam, um die blumige Sprache ausgiebig zu genießen. Schreiben muss ich auch langsam, weil ich mich vorgestern in den Finger geschnitten habe und mich dieser Schnitt beim Tippen etwas behindert. ;-(
    Mrs. Danvers ist mir regelrecht unheimlich. Ich kann mich düster an den Film erinnern, auch damals ging es mir so, dass ich sie regelrecht gruselig fand, die Rolle war toll besetzt. Sehr viel mehr ist aber auch nicht von der Verfilmung hängen geblieben. Die Handlung ist also völlig neu und überraschend für mich. Seit ihrer Ankunft in Manderley benimmt sich Maxim recht gedankenlos seiner jungen Frau gegenüber. Besonders ist mir das beim gemeinsamen Mittagessen aufgefallen, als Beatrice mit ihrem Mann und der Verwalter zu Gast waren. Maxim scheint als selbstverständlich erwartet zu haben, dass seine Frau die Tafel aufhebt, aber woher sollte sie das wissen? Sie ist wirklich sehr naiv und unerfahren und obendrein auch äußerst nervös, was sicher nicht verwunderlich ist, wenn man bedenkt, dass alles neu für sie ist und die Angestellten ihr nicht gerade hilfreich begegnen.
    Beatrice scheint ein sehr offener und ehrlicher Mensch zu sein, und ihr Erscheinen war direkt wohltuend nach all den seltsam guckenden Hausangestellten. Vielleicht bildet sich die junge Mrs. de Winter auch nur ein, dass alle seltsam gucken, wenn sie erscheint, denn eigentlich ist doch nichts dabei, wenn die Dame des Hauses z.B. nach dem Frühstück noch einmal in ihrem Schlafzimmer erscheint, weil sie vielleicht etwas vergessen hat. :pille