Eigentlich überraschen mich die Schwierigkeiten in Jenny's und Davids Beziehung nicht wirklich. Klar wußte sie von Anfang an, welchen Beruf er ausübt und welche Konsequenzen das für sie haben würde. Aber Theorie und Praxis sind eben immer zwei Paar Schuhe. Und das sie enttäuscht ist, daß er nach seinem letzten Fall nicht direkt nach Hause kam, kann ich schon ein bißchen verstehen.
'Kalte Asche' - Kapitel 01 - 07
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Natürlich ist es zu verstehen, aber sie sollte sich auch darüber im Klaren sein, dass es vor allen Dingen David ist, der in einer Zwickmühle steckt.
Leute, die einem solchen oder einem ähnlichen Beruf arbeiten kümmern sich darum gegenwärtige oder zukünftige Leben zu retten. Bei einem Arzt trifft das natürlich mehr zu, als bei einem Forensischer Anthropologe, aber auch dieser hilft mit Mörder und Verbrecher zu fassen und je nach Fall auch weitere Morde zu verhindern.Wäre ich in Hunters Situation, ich müsste mir die Frage gar nicht erst stellen, ob ich die Heimreise antrete und damit die Gewissensbisse und Schuld auf mich lade, einen Mörder nicht aus dem Verkehr gezogen zu haben. Denn wenn man in diesem Fall die Alternativen durchgeht, wäre scheinbar die Leiche schwerlichst jemals als Mordopfer identifiziert worden. Folglich wäre es ein Unfall gewesen. Und ein Mörder läuft draußen rum.
Hm... ich würde mich an Hunters Stelle in einer Situation, in der kein Kollege für mich einspringen, bzw. übernehmen kann, genauso entscheiden. Und wenn dem so wäre, würde ich annehmen, dass mein Leben/Ehepartner die Umstände versteht und akzeptiert.
Wenn jemand in so einem Beruf arbeitet, muss diese Akzeptanz vorhanden sein, anders kann ich mir schwerlichst eine Beziehung vorstellen.In meinem Freundes- und Bekanntenkreis sind viele bei der freiwilligen Feuerwehr. Wenn es einen Alarm gibt, rennen die. Egal ob sie beim Mittagessen mit der Familie oder mitten in irgendwelchen sportlichen Aktivitäten sein (vorausgesetzt sie sind nicht weiter weg). Und wenns nur ein Unfallfahrzeug ist, das von der Autobahn muss. Völlig egal. Denn eventuell könnte jemand sterben, wenn sie der Familie zuliebe einfach bleiben, wo sie sind.
Es wäre doch eine ähnliche Situation, wenn man sich in einen alleinerziehenden Vater, bzw. eine alleinerziehende Mutter verliebt. Klar wäre es schöner diesen geliebten Menschen nur für sich alleine zu haben, aber wenn die Kinder zur Schule gefahren werden müssen, muss das jemand machen, wenn sie krank sind, muss jemand zuhause bleiben. Da muss die Beziehung doch auch zurück stecken und natürlich ist das für den einen Teil der Partnerschaft, dem das kinderreiche Leben fremd ist, schwer, aber es ist eine Sache, die er akzeptieren muss.
Deshalb: die Frau soll nicht rumzicken, der Mann tut seinen Job
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Maaan - ich habe auch schon einen Verdacht. Mr Strachan. Keine Ahnung, ob das stimmt, aber er taucht einfach mal eben am Tatort auf und lässt seinen Hund frei laufen. Wollte er Beweise vernichten?
Mr Brody find ich auch seltsam - vor allem seinen Hass auf Strachan. Ich frag mich, woher die Abneigung kommt.
Ellen mag ich - und könnte mir auch gut vorstellen, dass Hunter mit ihr was anfängt, jetzt, wo es mit Jenny kriselt. Und auch wegen der Ähnlichkeit ihrer Tochter mit seiner verstorbenen Tochter.
Bisher gefällt mir das Buch auch ganz gut.
Ich frag mich die ganze Zeit, wer die mysteriöse Person ist, die an der Stelle von dem Auto der Reporterin war. Ob es jemand ist, den wir schon kennen?
Weiterlesen....
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Ich finde die Personen gut gezeichnet (Brody, Duncan, auch Ellen hatte ich sofort vor meinem geistigen Auge), das Buch lässt sich flüsig lesen, wie erwartet. Ähnlichkeiten zu Band 1, die Situation der geschlossenen Dorfgemeinschaft, stören mich nicht und natürlich weiß ich wie immer (noch) nicht, wer der Täter ist und warum. Ich bin da wirklich zu doof zum miträtseln, ich lese einfach, wie es weiter geht.
ZitatOriginal von -Christine-
Was ich von Strachan und seiner Frau halten soll ..... da bin ich mir noch nicht sicher. Meiner Meinung nach gibt es immer einen Hintergedanken, wenn jemand so großzügig in Bezug auf den Wiederaufbau der Insel ist. Allerdings habe ich bisher noch gar keine Idee, was er denn im Schilde führen könnte.
Das sehe ich genau so. Ich sehe noch keinen wirklichen Grund für einen Rückzug auf so eine einsame Insel und so viel Großzügigkeit. Das kommt mir dann immer spanisch vor. -
Huhu!
Ich konnte leider erst heute anfangen
Aber dafür hat mich das Buch gleich wieder gefesselt und ich finde es auch überhaupt nicht schlimm, dass es bisher so ähnlich ist wie im 1. Buch^^
Der Stil ist einfach super und ich fliege nur so dahin.
Ich finds auch genial, dass es eben nicht nur um den Mord geht, sondern Hunter auch so Kleinigkeiten nebenher passieren.
Die Pressetussi nervt mich auch. Bestimmt ist sie zu neugierig und wir auch noch umgebracht.
Ehrlich? Ihr habt schon Verdächtige? Wen verdächtigt ihr denn warum?
Oh ja, Booklooker, das mit der mysteriösen Person frag ich mich auch! *spannend*@ Asmos: ich sehe das mit Jenny genauso wie du!
Immerhin im Job sollte man einem die Freiheiten lassen. Und ich finde auch, dass sie das doch vorher gewusst hat, immerhin war sie mal darin verwickelt!! -
Die Geschichte plätschert im Moment nur so vor sich hin, was mich aber gar nicht stört. Die Dorfbewohner sind sehr "kautzig". Jeder hat so sein Päckchen zu tragen. Die Journalistin finde ich auch einfach nur nervig.
Wer ist wohl diese dunkle Gestalt bzw. Schatten der immer mal wieder auftaucht ?
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Zitat
Original von -Christine-
... aber selbst wenn es mehrere Jahre sind, wäre es für mich unrealistisch, wenn David seine Frau und Tochter völlig vergessen hätte. Ich schätze, solch eine Trauer wird nie ganz vorbei sein.Das sehe ich ganz genauso. Ich würde eine verstorbene Familie mein ganzes Leben bei mir tragen und irgendwie immer ein Stück weit trauern. Mit so etwas muss man aber als neuer Partner, der davon weiß, rechnen. Ist mMn nicht Ungewöhnliches und ich persönlich würde auch nie irgendwas anderes verlangen.
Außerdem darf man Davids Schuldgefühle dabei nicht vergessen, die er ständig mit sich herumträgt...ZitatOriginal von JaneDoe
Das ist ja witzig. Da habe ich zwar noch nie drüber nachgedacht, mich aber schon häufig drüber geärgert. Du hast recht, dese aufdringlichen Pressetypen kommen am Ende ungeschoren davon. Der Gipfel ist ja auch noch, wenn sie Beweise an sich nehmen.
Ich habe auch noch nie wirklich drüber nachgedacht, deshalb freu ich mich umso mehr, dass es hier angesprochen wurde. *abgespeichert*
Ansonsten habe ich hier viele Sachen gelernt, die mich echt erstaunt und auf ihre Weise begeistert haben. Dieses Gebiet (Forensik/Pathologie) wird definitiv unterschätzt. Ich gehe mal einfach nicht von dem dummen und unüberlegten Mörder aus...
(Wäre ja auch irgendwie langweilig und schnell zu überführen.)Was ich noch aus dem ersten Abschnitt mitgenommen habe:
Muskelkontraktion ==> Embryonalstellung = pugilistische Stellung : Wenn Hände und/oder Füße gefesselt wurden, können sie sich nicht zu der Embryonalstellung zusammenziehen, selbst wenn das Seil später verbrennt.
Becken einer Frau: Teenager => fast wellig, junge Erwachsene => glatt und flach, danach beginnt es ein wenig rau zu werden... (Ungefähre Alter eingrenzen)
Mit Hilfe des Oberschenkelknochens kann man auf die Körpergröße schließen.
Mit Hilfe des Kieferknochens kann man auf die Rasse und auf den Sozialstatus schließen. Gerade gewachsene Zähne, der Kiefer steht nicht hervor => Rasse: weiß und nicht schwarz (da habe ich mich ehrlich gesagt, ein wenig über den mMn ein wenig vorurteilbehafteten Ansatz geärgert.)
Es wird ein Netz über die Leiche gespannt, um später eine genaue Skizze der Position der Leiche herstellen zu können. (Lese und sehe ich soetwas das erste Mal? Ist mir vorher jedenfalls noch nicht aufgefallen.) -
Zitat
Original von bleeding
Gerade gewachsene Zähne, der Kiefer steht nicht hervor => Rasse: weiß und nicht schwarz (da habe ich mich ehrlich gesagt, ein wenig über den mMn ein wenig vorurteilbehafteten Ansatz geärgert.)Hat aber nichts mit Vorurteilen zu tun...Absolut nicht, sind einfach Tatsachen.
War mal bei einer Museumsnacht in einer Uni zu Anatomi. Da wurde auch erklärt wie man Leichen identifiziert. Später wurden vier verschiedene Schädel von unterschiedlichen Rassen ausgestellt und man sollte selbst die Rassen den Schädeln zuordnen. Und den Unterschied zwischen afrikanischer und europäischer Abstammung sieht man ganz deutlich!! -
Calluna
Ist das tatsächlich so?Woran konnte man sie denn so deutlich unterscheiden? An der Schädelform und -größe?
Irgendwie muss ich dabei an die Evolutionstheorie denken und dabei, wie der Schädel und auch der Kiefer (bzw die Kiefermuskeln) sich verformt haben, um dem Hirn einen größtmöglichen Platz zu verschaffen. -
Es ist schon eine ganze Weile her, dass diese LR stattgefunden hat. Aber ich bin erst jetzt dazugekommen das Buch zu lesen und ich finde es echt total gut. Ich möchte es am liebsten gar nicht aus der Hand legen.
Ja, die Journalistin nervt wirklich, aber als sie auf die Fähre gekommen ist, wusste ich schon, dass sie keine Schriftstellerin ist (weibliche Intuition wieder mal ). Na ja, Strachan ist für mich nur so ein Möchtegernmensch. Ich denke, er genießt die Aufmerksamtkeit, die er von den Einwohner bekommt. In einer größeren Stadt oder einem größeren Ort wäre er schließlich nur einer unter vielen. Ellen ist echt eine Liebe und ich habe sie auch ein wenig ins Herz geschlossen. Hunter ist mir auch sehr sympathisch.
Ich habe den ersten Teil nicht gelesen, aber bis jetzt finde ich es auch nich schlimm. Noch kann ich alles verfolgen und komme gut mit.
Eine Theorie habe ich noch nicht, wer der Mörder sein könnte!?