Gebundene Ausgabe mit 480 Seiten
Verlag: Harper Collins (März 2010)
Sprache: Englisch
“This story races forward, twisting in a new direction every few pages, its characters spinning my emotions from affection to frustration, anger to compassion. You’ll have no choice but to tear through this book!” (Jay Asher, author of the New York Times bestseller Thirteen Reasons Why)
Kurzbeschreibung
What if you had only one day to live? What would you do? Who would you kiss? And how far would you go to save your own life?
Samantha Kingston has it all: the world's most crush-worthy boyfriend, three amazing best friends, and first pick of everything at Thomas Jefferson High—from the best table in the cafeteria to the choicest parking spot. Friday, February 12, should be just another day in her charmed life.
Instead, it turns out to be her last.
Then she gets a second chance. Seven chances, in fact. Reliving her last day during one miraculous week, she will untangle the mystery surrounding her death—and discover the true value of everything she is in danger of losing.
Zur Autorin
Lauren Oliver was previously an editorial assistant at a publishing company in New York. A graduate of the University of Chicago and the MFA program at New York University, she is now a full-time writer and lives in Brooklyn, New York. This is her first novel.
Meine Meinung
Samantha Kingston kann sich über ihr Leben nicht beschweren: Sie sieht gut aus, hat einen beneidenswerten Freund und gibt mit ihren Freundinnen Lindsay, Elody und Ally den Ton an ihrer High School an. Valentinstag steht vor der Tür und Samanthas Blut ist mit Adrenalin durchflutet, denn am Abend wird sie das erste Mal mit Rob schlafen. Doch dann kommt alles anders … auf der Party des Klassenkameraden Kent kotzt sich Rob die Seele aus dem Leib und Samantha wird erst damit konfrontiert, wie oberflächlich sie sich eigentlich verhält, um danach mit ihren Freundinnen die Party zu verlassen. Zu Hause ankommen wird sie wegen eines tragischen Unfalls jedoch nie. Aber was ist das …? Der Wecker klingelt! Erstaunt muss Samantha feststellen, dass der Kalender erneut den 12. Februar anzeigt, als sie die Augen aufschlägt. Die Ereignisse beginnen sich zu wiederholen …
Sieben Mal durchlebt Samantha ihren letzten Lebenstag. Und während sich die ersten beiden noch in ihren Grundmauern ähneln, zeigen die folgenden Tage, wie unterschiedlich knapp 24 Stunden genutzt werden können. Alles ist möglich an diesem einen Tag und Samantha setzt ihre ganze Kraft daran, den tragischen Ausgang zu verhindern. Bis sie merkt, worauf es wirklich ankommt.
Die Autorin spielt zu Beginn des Romans hervorragend mit den Lesern. Sam, Lindsay, Ally und Elody werden vorgestellt als eine hippe Mädchen-Clique, die Spaß hat und das Leben genießt. Man muss sie einfach gern haben! Erst viel zu spät merkt man allerdings, was wirklich hinter der Fassade dieser Mädchen steckt und dass sie alles andere als freundlich mit ihren Mitmenschen umgeht. Ja, viel zu spät, denn zu diesem Zeitpunkt hat man bereits mit ihnen sympathisiert und möchte sie am liebsten nur noch fallen lassen. Aber genau das ist es, was die Geschichte so ungemein fesselnd macht. Es geht zu diesem Zeitpunkt nicht mehr, sich von der Protagonistin und ihren Freundinnen abzuwenden.
Hinzu kommt, dass Sam immer wieder den Zeigefinger direkt auf ihre Leser richtet. Habe ich das wirklich verdient? Ist das, was ich getan habe, wirklich so schlimm? Ist es schlimmer als das, was ihr tut? Was du tust?
Zu Recht empfiehlt der Autor von „Tote Mädchen lügen nicht“, Jay Asher, dieses Buch. Beide Romane befassen sich mit einem ernsten, vergleichbaren Thema. Wie wirkt sich die Behandlung eines Menschen auf ihn selbst aus und wer ist letztlich schuld, wenn etwas passiert? Die Sogwirkung der beiden Geschichte ebenfalls ähnlich. „Before I fall“ wollte ich nicht mehr aus der Hand legen und war fasziniert, wie die Geschichte immer neue Formen angenommen mit jedem weiteren Tag, während sich Sam spürbar weiterentwickelt hat und zu einem guten Schluss gekommen ist. Ja, der Schluss. Deshalb liest man dieses Buch doch. Was wird am Ende von „Before I fall“ stehen, damit die Aussagen glaubhaft bleiben? Meiner Meinung nach stand dort genau das Richtige! Ich hatte etwas anderes erwartet, wurde aber nicht enttäuscht. Allein deshalb ist dieser Roman wirklich lohnenswerte Lektüre.
„There’s always tomorrow“ ist ein Leitsatz der Mädchen. Sie machen sich aber, initiiert durch Sam, die den 12. Februar gleich sieben Mal erlebt, auch Gedanken über den Tod. Für was möchte ich in Erinnerung behalten werden? Wie soll das Leben aussehen, damit man am Ende zufrieden darauf zurückblicken kann? Die Beantwortung dieser Fragen gelingt trotz der Oberflächlichkeit von Ally, Lindsay und Elody, die sich nur bedingt entwickeln können, sehr gut. Sam spielt den Vermittler und treibt die Erkenntnisse mit jedem neuen Tag stets weiter.
Insgesamt ein sehr schöner Roman, der mich so schnell nicht mehr loslassen wird und beeindruckend aufgebaut ist. Er stimmt nachdenklich, gibt aber auch Raum für amüsante Szenen und eine tolle Protagonistin, die nachvollziehbar eine Entwicklung durchmacht.
Fazit
Wer „Thirteen Reasons Why/Tote Mädchen lügen nicht“ mochte, sollte diesen Roman auf jeden Fall näher in Betracht ziehen. Fesselnd, toll umgesetzt und ernsthaft, ohne den Sinn fürs Witzige zu verlieren
Bewertung
9/10 Punkten
Edit: ISBN der dt. Ausgabe eingesetzt. LG JaneDoe