Die Schwabengängerin. Erinnerungen einer jungen Magd aus Vorarlberg 1864-1874 - Regina Lampert

  • Dass es diese Möglichkeit gibt, dass man eigene Threads erstellen kann für Bücher, die man grad am Lesen ist, die ist mir erst vor einigen Tagen aufgefallen. :rolleyes :pille :rolleyes :pille.....
    Das finde ich ganz super, und ich werde diese Option sicher öfters nutzen.


    *******


    Gestern habe ich DIE SCHWABENGÄNGERIN in Angriff genommen.


    Regina Lampert hat im Alter von 75 Jahren angefangen, ihre Lebenserinnerungen aufzuschreiben, sie dachte dabei kaum an Veröffentlichung, sie waren wohl eher für ihre Nachkommenschaft gedacht.
    Diese handgeschriebenen Hefte hat dann eine Enkelin zur Veröffentlichung weitergegeben.


    Dieses Manuskript hat den Bearbeitern einiges an mühevoller Arbeit gebracht bis es herausgegeben werden konnte. Oft fand sich über viele Seiten kein einziges Satzzeichen: keinen Punkt, kein Komma, bei Dialogen keine Anführungszeichen....


    Mein bisheriger Eindruck:
    Der etwas kindliche Schreibstil langweilt und ermüdet mich ziemllich, und ich bin erst bei S. 80 von 434 :cry Es erscheint mir auch alles etwas allzu schönfärberisch. Weiss ich doch aus den meisten Berichten von verdingten Kindern, wie hart ihr Leben war, wie sehr sie ausgenutzt worden sind.
    Nun gut, die Regina ist ja immer noch an ihrer ersten Arbeitsstelle, und hat es dort wohl einfach recht gut getroffen.


    Ich habe in den Erzählungen Reginas auch schon die eine und andere Sache entdeckt, wo es mir ganz enorm schwer fällt, sie zu glauben. Nicht dass ich denke, sie würde Lügengeschichten erzählen, sie weiss es wohl einfach nicht mehr, wie das damals wirklich gewesen ist. Die Erfahrungen ihres langen Lebens verschieben sich, vermischen sich....
    Sie erzählt z.B. von einem Hirtenjungen, mit dem zusammen sie das Vieh hüten musste. Dieser Hirtenjunge kam aus ganz armen Verhältnissen, er besass keine Schuhe. Als er mal ganz erbärmlich an seine Füsse gefroren hat, gab ihm Regina den Rat, sie in frischen, warmen Kuhfladen zu wärmen.
    Doch genau dieser Hütejunge soll eine Uhr gehabt haben? Im Jahre 1864? Ich zitiere:
    Der Tiroler meinte: "Es ist gewiss schon spät", und zündet die Laterne an, die wir immer bei uns hatten, aber wegem Blitzen nicht angezündet haben. Der Tiroler schaut auf seine Uhr: "Mein Gott, schon zwei Uhr! Ist es möglich dass wir so lange geschlafen haben oder geht meine Uhr nicht recht?"


    Najaaaaa....


    Ich werde dieses Buch nun eher als eine "märchenhaft" ausgeschmückte Lebenserinnerung lesen und weniger als ein "historisch gesichertes" Dokument jener Zeit....

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    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Joan,


    so ausführlich wie Dein Leseeindruck ist, würde ich den gar nicht posten, sondern gleich bis zur Rezi warten. Sonst machst Du Dir nur 2x die Arbeit. :wave

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Gegenrede:


    Wenn du einen Leseeindruck gerade bei so einer Art Buch in der Gesamtschau schreibst, können feinere Ausdiferenzierungen unter den Tisch fallen. Mir gefällt es so sehr.

  • Huhuuu Batcat


    genau dasselbe habe ich mir auch überlegt....aber es kann eben ganz gut sein, dass ich das Buch vielleicht am Ende gar nicht rezensieren mag. :gruebel


    Ich lese ja manche Bücher, die ich nicht rezensiere....weils bei mir manchmal Zeiten gibt, wo mich die Rezis einfach zu sehr "geistig fordern", dass ich es sein lassen muss....und bis ich wieder besser dran bin, bin ich dann zu weit weg von den Eindrücken, oder habe bereits den grössten Teil wieder vergessen. :rolleyes


    Jetzt bin ich grad bisschen verunsichert.....


    :wave

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  • Ich finde es eigentlich auch sehr schön in "Ich-lese-gerade-Threads" zu einzelnen Büchern genau solche Gedanken/Überlegungen/ Momentaufnahmen zu posten.
    So kann sich doch evtl. ein recht reger Gedankenaustausch zum Buch entwickeln.......... :wave


    Von mir aus also gerne weiter so, Joan. :-)

  • Grosses Dankeschön Rosenstolz für den interessanten Bericht......Mr. Joan musste ihn mir grad ausdrucken, jetzt liegen die Seiten fein säuberlich zusammengepostitchelt im Buch.... :wave


    Mit dem Buch bin ich rund 100 Seiten weitergekommen. So langsam habe ich mich an diese "kindgerechte" Erzählweise gewöhnt - vermutlich hat die Regina beim Niederschreiben ihrer Geschichte vor allem an ihre Enkel gedacht....
    Die Berichterstattung wurde aber doch zusehends nuancierter.... Regina erzählt auch von schlechten Erfahrungen....


    Was ich gerne gewusst hätte, wieviel Wert damals 1 Gulden ungefähr hatte.
    Ich habe mal bisschen nachgegoogelt, und nur herausgefunden, dass der Guldenwert von Land zu Land unterschiedlich war. In Oesterreich hatte er einen anderen Wert als z.B. in Deutschland.


    Die Regina hat für ungef. 8 Monate Arbeit 12 Gulden Lohn bekommen (vom Josephstag, 19. März - Martini, 11. Nov.) dazu bekam sie noch gewisse Kleidung, die auch vertraglich festgesetzt wurde.
    Was mich dann aber etwas verwirrt, dass sie davon schreibt, dass sie hie und da mal etwas "Trinkgeld" bekommen hat von gutgesonnenen Menschen, manchmal war das 1/2 oder gar 1 Gulden....das steht für mich dann in keinem Verhältnis zu jenen 12 Gulden Lohn für 8 Mte.


    Sie schreibt davon, dass sie auf ihrem Weg von Schnifis/Vorarlberg ins Schwabenland mit ihrem Bruder zusammen in einem Gasthof übernachtet hat. Zum Nachtessen gab es eine Suppe und geröstete Erdäpfel.
    Nachtessen und Uebernachtung für 2 Pers. kostete 1 Gulden und 20 Kreuzer.


    Mich dünkt, die hätten sowieso relativ oft in Gasthöfen gegessen und übernachtet....das hätten sich die Spazzacamini aus dem Tessin niemals leisten können, die schliefen im Freien oder versuchten bei schlechtem Wetter in irgendeinem Stall unterzukommen....

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  • Zitat

    Original von Joan
    Grosses Dankeschön Rosenstolz für den interessanten Bericht......Mr. Joan musste ihn mir grad ausdrucken, jetzt liegen die Seiten fein säuberlich zusammengepostitchelt im Buch.... :wave


    ...


    Gern geschehen. :wave


    Deine Gedanken und Überlungen über den Wert eines Gulden finde ich sehr interessant. Wäre schön, wenn wir darüber noch mehr erfahren könnten.

  • Zitat

    Original von Rosenstolz


    Deine Gedanken und Überlungen über den Wert eines Gulden finde ich sehr interessant. Wäre schön, wenn wir darüber noch mehr erfahren könnten.


    Also das ist ja eine Wissenschaft für sich mit diesen alten Währungen....Du liiiiieeeber Himmel! :rolleyes
    Und ob man diese Werte irgendwie umrechnen kann in die heutige Zeit, ist fraglich.... :gruebel


    Soeben hatte ich eine Meinungsverschiedenheit mit Mr. Joan, die er gewonnen hat. :cry
    Ich fragte ihn, ob es eigentlich in der Schweiz auch Gulden gab. Er meinte ja und unter anderem auch Batzen.
    Darauf ich: "Nein, Batzen ist doch nur ein umgangsprachlicher Ausdruck für Münzen im Allgemeinen."
    Kurz bevor es zu Handgreiflichkeiten kam :grin habe ich sicherheitshalber mal nachgegoogelt, und siehe da http://de.wikipedia.org/wiki/Batzen

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  • Zitat

    Original von Joan
    Und ob man diese Werte irgendwie umrechnen kann in die heutige Zeit, ist fraglich.... :gruebel


    Nein, nicht für die heutige Zeit.


    Du hast ja auch diese Diskrepanz zwischen dem Verdienst und den Kosten z.B. für eine Wirtshausübernachtung angesprochen.
    Haben die Kinder wirklich so wenig verdient?
    Das waren so meine Gedanken, wozu mich neue Informationen sehr freuen würden.


    Ich habe eben auch noch gegoogelt: Gulden :wave

  • Zitat

    Original von Rosenstolz
    Haben die Kinder wirklich so wenig verdient?


    Rosenstolz....mich wundert es eigentlich, dass die UEBERHAUPT Geld bekommen haben, also die Regina und auch die anderen "Schwabengänger" von denen sie berichtet.


    Bisher habe ich in allem meinen Büchern zu dem Thema "Verdingkinder" selten etwas von einem Lohn gelesen (ausser bei den Spazzacamini, da erhielten die Eltern der Kinder zeitweise/manchmal paar wenige Franken)


    Dazu muss ich noch sagen, es waren bisher alles Bücher, die sich mit den Verhältnissen in der Schweiz befassten.


    Bei den Spazzacamini (Kaminfeger/Kaminfegerkinder) war das etwas anders "organisiert" als es im Buch DIE SCHWABENGÄNGER beschrieben ist.
    Da machten sich im Herbst/Spätherbst gewisse "Chefs" auf den Weg, vor allem in den Tessiner-Tälern und auch in paar Bergtälern des oberen Piemont/I....sammelten die Knaben ein und die zogen dann mit dieser Kinderschar hinunter in die Städte Oberitaliens, um die Kamine zu reinigen. Die Bezahlung kassierten diese "Padroni" ein, die Spazzacamini bekamen von denen meistens nicht einmal was zum Essen, das mussten sie sich zusätzlich zu der strengen Arbeit zusammen betteln.


    Die Verdingkinder auf den Bauernhöfen erzählen auch von unglaublichen Zuständen......strengste Arbeit von morgens früh bis abend spät, miserables und ungenügendes Essen und schlafen im Stall!


    Die mausarmen, kinderreichen Familien waren einfach nur "froh", wenn sie das eine und andere Kind weggeben konnten, somit einen Esser weniger am Tisch hatten, haben also nicht zusätzlich noch einen "Lohn" fordern können.


    Irgendwann, im Laufe/gegen Ende der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, fing das dann damit an, dass die Bauern und auch andere Familien, welche ein "Pflegekind" aufgenommen haben, sogar noch Pflegegeld dafür verlangen konnten. Somit waren manche solcher "Pflegeeltern" ganz scharf darauf, Kinder zu bekommen, das konnte eine ganz lukrative Sache sein....je mehr sie mitarbeiten mussten, und je weniger man ihnen zu Essen gab.


    Ein ganz trauriges Kapitel ist das mit diesen Verding- und Pflegekindern....


    Ein ganz interessantes Buch zum Thema Spazzacamini ist untenstehendes.


    Ich habe davon eine ältere Ausgabe mit den Titel: I RAGAZZI DEL CAMINO


    Bei der neuen Ausgabe kann man bei Amazon im Buch rumblättern.


    Kurzbeschreibung
    Als lebender Besen im Kamin ist eine Dokumentation über das Leben der Tessiner Kaminfegerkinder. Zeitzeugen und Betroffene sprechen mit Elisabeth Wenger über ihr Schicksal.Die 6-14 jährigen Kinder, aus armen Verhältnissen stammend, mussten noch bis 1950 in fremde Länder reisen, um dort als lebender Besen die Kamine zu reinigen. Ihre Eltern sahen in ihrer Armut keinen anderen Ausweg, als ihre Kinder zu verdingen. Die wenigen Franken, die sie dafür erhielten, linderten keine Not. Ein oder zwei Mäuler weniger am Tisch, waren entscheidend für das Überleben der Familie. Die auserkorenen schmächtigen Buben, kannten in der Fremde nur Hunger und Kälte, Spott und Einsamkeit. Sie schliefen in Hinterhöfen und unter Brücken. Ihre Bettdecke war der Russsack. Unter dem Druck der meist brutalen Padroni fristeten die kleinen Burschen ein elendes trauriges Dasein. Viele Kinder überlebten diese Torturen nicht.



    Edit: Text noch bisschen "ausgebessert"!

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  • Zitiert statt editiert... :rolleyes

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  • Vielen Dank für die Berichte, ich habe als Jugendlcihe mal "Die Schwabenkinder" von Elmar Bereuter gelesen und obwohl die Geschichte sicher fiktiv bwar, hat mich das Thema, von dem ich vorher nix wusste, echt aufgewühlt und interessiert. Ich denke, ich werde in nächster Zeit mal wieder etwas darüber raussuchen.

  • Violante
    das kann ich gut nachvollziehen, dass Dich jenes Buch aufgewühlt hat, auch wenn es eine "fiktive" Geschichte war.


    Vor einiger Zeit habe ich mich ziemlich intensiv eingelassen in diese Thematik...mit Büchern aus der biografischen/autobiografischen Ecke. Irgendwann aber musste ich mich dann einfach wieder davon "losreissen", mich etwas "Erbaulicherem" zuwenden.


    Die Lebensgeschichte von der Regina Lampert ist bis anhin - bin auf S. 290 angekommen - keine jener Geschichten, die einen trübsinnig machen könnten.


    :wave

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  • Danke für die Links Bouquineuer :wave


    Da ich merke, das er mir "den Aermel" halt doch wieder reingezogen hat, entgegen jeglicher Vernunft, werde ich mich gerne dort umsehen. :rolleyes :grin


    Dass es mir den Aermel wieder reingezogen hat, das erkenne ich daran, dass ich drauf und dran bin mir das untenstehende Buch zu bestellen. Also, d.h., ich mach mich sicher ersteinmal auf die Suche, ob ich irgendwo ein billigeres Exeplar aufstöbern kann, als was Amazon anzubieten hat. Wobei, wenn ich kein billigeres finde, was dann? Brot und Wasser halt für die nächste Zeit :cry


    Kurzbeschreibung
    Meist durch Hunger und Not gezwungen, verliessen während des ganzen 19. Jahrhunderts bis zu Beginn des Ersten Weltkrieges Kinder aus Graubünden am Ende des Winters ihre Heimat, um bis im Herbst auf den Bauernhöfen Oberschwabens Arbeit und Brot zu finden. Die sogenannten Schwabengänger reisten zu Fuss, später gelegentlich auch mit der Bahn und dem Schiff, an die «Kindermärkte» in den Städten Ravensburg, Wangen, Überlingen oder Pfullendorf, wo sie sich an einen Bauern aus der Region verdingten. In vielen Fällen erfuhren die Kinder auf den Höfen eine angemessene Behandlung, dennoch wurden manche von ihnen Opfer von Willkür und Gewalt. Aus heutiger Sicht scheint es kaum mehr vorstellbar, dass Kinder alljährlich Hunderte von Kilometern reisten, um sich ein Zubrot zu verdienen. Hier soll jedoch versucht werden, die Schwabengängerei aus den Vorstellungen ihrer Zeit heraus zu beurteilen: Kinder galten als kleine Erwachsene, und schwere körperliche Arbeit war somit nichts Aussergewöhnliches. Die vorliegende Studie situiert das Phänomen der Bündner Schwabengängerei in den historischen Kontext der allgemeinen temporären Emigration von Kindern im 19. Jahrhundert. Es wird dabei nicht nur die spezifische Entwicklung der einheimischen Kinderwanderung nachgezeichnet, sondern auch nach deren sozialer Wertung gefragt. Einen weiteren Schwerpunkt bilden alltagshistorische Aspekte aus der Sicht der Betroffenen wie etwa die subjektive Befindlichkeit der Kinder auf der Reise und während ihres Aufenthaltes in Schwaben.

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  • Was für eine s**blöde Mode habe ich bloss angefangen, mit diesem Zitieren statt Editieren..... :pille

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  • Ich finde es auch sehr interessant, wenn die Leser ihre momentanen Eindrücke schildern. In den Rezis versucht man ja eher alles mehr zusammenfassend auf den Punkt zu bringen.


    Bei dieser Lektüre, Joan, ist es vielleicht wirklich so, dass sich im milden Licht des Alters so manches verklärt. Mir geht es heute schon oft so, dass mir Lebenssituationen, die mir mit 30 Jahren unzumutbar erschienen, heute gar nicht mehr so schlimm vorkommen.

  • Ex Libris


    mir sind früher schon, als ich mich mit diesem Thema so sehr beschäftigt habe, und auch jetzt wieder, mancherlei Gedanken durch den Kopf gegangen.


    Bis zu diesen Buch/Lebensbericht von der Regina Lampert habe ich eigentlich nur das Schlimmste vom Schlimmen gelesen, was diesen Kindern angetan wurde.


    Vermutlich haben sich halt vor allem jene Menschen zu Wort gemeldet - sich ihre tragischen Erfahrungen von der Seele geschrieben - die das Unrecht, das ihnen geschehen ist, unbedingt öffentlich machen wollten/öffentlich machen mussten, mit dem Gedanken, dass sowas nie mehr geschehen darf.


    Es gab ganz bestimmt auch Kinder, die es recht gut getroffen haben....


    Mir ist bei der Lektüre solcherart Berichte sooo oft der Gedanke gekommen, es kann doch nicht sein, dass ein Grossteil der Menschen so unglaublich grausam sein kann....


    :wave

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  • Zitat

    Original von Ex libris
    Ich finde es auch sehr interessant, wenn die Leser ihre momentanen Eindrücke schildern. In den Rezis versucht man ja eher alles mehr zusammenfassend auf den Punkt zu bringen.


    Dazu wollte ich auch noch etwas sagen.


    Ich habe schon öfters festgestellt, dass es in den eigentlichen Rezi-Threads meistens ziemlich "steif/verhalten" zu und her geht...oder es geht überhaupt nicht "zu und her" :grin
    Und ich habe mich selber schon oft beobachtet, dass ich in den Rezi-Threads ganz gerne mal was geschrieben hätte, was dann aber etwas OT gewesen wäre, und habe es dann halt einfach sein lassen.


    Bei meinem ersten Forums-Aufenthalt ist es mir nämlich mal passiert, dass ich "grauslich" :cry eins aufs Dach bekam, zwar nicht direkt, weil es sich dabei um einen sogenannten "Rundumschlag" handelte, dass bitte nur diejenigen etwas zum rezensierten Buch schreiben sollen, die es auch selber gelesen haben.
    Das hat sicher auch irgendwo seine Gründe, dass Interessierte sich dann nicht durch ellenlange Statements scrollen müssen die mit dem vorgestellten Buch wenig zu tun haben....aber die andere Seite ist halt dann jene, dass manche Rezi-Threads zwar "klinisch-sauber", aber eben halt leider ohne weiterführende Informationen und ziemlich unbeachtet untergehen....


    Nachtrag: Ich habe mich jedenfalls riesig gefreut, dass sich in meiner Rezi über die Helmut-Berger-Biografie eine ganz lebhafte Diskussion entwickelt hat, weg vom Berger zu ganz anderen "Horizonten"....


    :wave

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