Leon Uris "Exodus"

  • Kurzbeschreibung
    Dieser Roman erzählt die Geschichte einer amerikanischen Krankenschwester und eines israelischen Freiheitskämpfers - sie werden hineingerissen in den dramatischen und heldenhaften Kampf eines Volkes.


    Uris schreibt seinen Roman auf einer wahren Begebenheit, der Fall der "Exodus", einem Einwandererschiff der Aliabeth. Nach dem Fall Deutschlands im zweiten Weltkrieg und den Pogromen Stalins versuchten vermehrt Juden in das von Briten verwaltete Palästina einzuwandern. Um in dem dortigen Hexenkessel nicht noch mehr Unruhe zu erhalten, verhängten die Engländer ein Einreiseverbot für Juden und steckten alle bei ihrem illegalen Versuch geschnappten Menschen in Internierungslager auf Zypern. Ein Ausbruch aus einem der der Lager und der Durchbruchversuch der "Exodus" soll eine Änderung der Lage bringen. Das Buch ist enorm spannend geschrieben und fängt zudem den Flair des "heiligen Landes" ein. Nebenbei ist die Story zudem sehr informativ und legt so manche Vorgänge schonungslos offen.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Das Buch habe ich auch vor längerer Zeit verschlungen. Es war ungemein spannend und sehr informativ - eine wirklich gelungene Mischung.


    Aus heutiger Sicht ist man sicher leicht Israel-Kritisch, doch wenn man sich so die Anfänge des Staates vor Augen führt, kann das schon einiges wenn auch nicht entschuldigen, so doch zumindest erklären.


    Und auch die Rückblicke in dem Buch waren sehr gelungen, die Beschreibung des Lebens im Warschauer Ghetto und die Wanderung aus Russland sind so eindrücklich gewesen, dass ich sie nach so vielen Jahren nicht vergessen habe.


    Den Film zu Exodus mit Paul Newman habe ich auch gesehen. Allerdings hört er schon auf, wenn es im Buch noch lange weitergeht.



    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Habe das Buch von Leon Uris "Exodus" vor zwei Jahren gelesen.
    Ich fand es auch sehr spannend und informativ geschrieben, ich habs verschlungen.
    Wie der Zufall es wollte kam das dann auch als Film im TV das habe ich mir auch angesehen, die Umsetzung fand ich sehr gelungen.
    Hauptrolle Paul Newman und Eva Maria Saint.
    Gruss oemchenli

  • Ich habe das Buch schon mehrmals gelesen und es hat nie an Faszination verloren. Es vermittelt neben einer Unmenge politischen Hintergrundwissens auch eine gute Portion "israelisches Lebensgefühl" und hilft sicherlich auch daher, einiges im Nahostkonflikt ein bisschen differenzierter zu sehen.


    LG,Catrin.

  • Einen alten thread mal hochhol.


    Eigentlich hätte Uris einen Orden verdient für dieses Buch. Allein die Beschreibung der Gründung des Staates Israel ist lesenswert. So wird GEschichte auch für Ignoranten anschaulich. Der Film lässt vieles aussen vor, kann inhaltlich mit dem Buch nicht mithalten.
    Als Vorläufer für den Mehrteiler "Holocaust" aber akzeptabel.

  • Dieses Buch ist sicher sehr gut, wer weiß heute schon mit Begriffen wie Displaced Persons etwas anzufangen oder thematisiert den Antisemitismus der Amerikaner und Briten während und nach dem Krieg. Der israelische Terror des Menachem Begin, der IRGUN und der Kampf der Hagganah, der späteren israelischen Armee wird ebenso thematisiert wie die Auswirkungen des Hasses von aussen gesteuerter Großgrundbesitzer auf die palästinensche Bevolkerung und eine Entwicklung die in Lagern endete und darauf angelegt ist, das Hass und Leid stets Nachschub an Hass und Leid hervorbringt.


    Es geht also durchaus nicht nur um die Irrfahrt der Exodus und den Durchbruch nach Israel, sondern um das Schicksal der Personen weit darüber hinaus.


    Natürlich ist die Geschichte nicht real, die wirkliche Geschichte der Exodus lief anders, aber das Buch ist ein Roman, der beklemmend real die Verhältnisse und die Personen mit ihren Traumata, ihren Ängsten und ihren Hoffnungen darstellt.


    Die Verfilmung, die das schon als leichte Kost verpackte Buch in Richtung Thriller/Liebesschnulze abgleiten ließ ist im Vergleich zum Buch unsäglich.


    Von Uris ist einiges empfehlenswert, dies hier ist ein Buch, dass man gelesen haben sollte, wenn man verstehen will, wie das mit dem Staat Israel begann und wie dort heute teilweise noch getickt wird.

    Nemo tenetur :gruebel


    Ware Vreundschavt ißt, wen mahn di Schreipfelerdes andereen übersiet :grin


    :lesend  :lesend

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  • "Exodus" habe ich vor über 20 Jahren gelesen, mit 14 oder 15. Ich habe das Buch in kurzer Zeit verschlungen und die Geschichte hat mich damals sehr bewegt.


    Wie schon angesprochen, erfährt man viel über die Gründung und die Anfangsjahre des Staates Israel. Durch die Lektüre hervorgerufen, hatte ich immer eine sehr israelfreundliche Einstellung, auch wenn man über die Jahre hinweg natürlich einiges kritisch sehen muss. Der Konflikt mit den Palästinensern, denen zugunsten des neuen Staates Israel Land weggenommen wurde, wird ja im Buch auch schon thematisiert.


    Die Verfilmung ist sicher nicht, kann es auch nicht, so tiefgreifend wie das Buch. Aber ein Film in dem Paul Newman :anbet mitspielt, kann nicht schlecht sein. *g*


    Mila 18 (Warschauer Ghetto) und Trinity (Irland bis zum Osteraufstand 1916) von Leon Uris fand ich damals auch sehr beeindruckend.

  • buzzaldrin :
    Also ich finde, du solltest das Buch nicht mehr lange warten lassen! Ein toller sogenannter Pageturner mit zahlreichen Informationen die man nebenbei mitnimmt. :-]
    Ich glaube, ich werde mir das Buch demnächst nochmal zu Gemüte führen! Ich habe es damals mit 16 (oder 17/18? :gruebel) gelesen. Heutzutage kann ich sicherlich noch einiges an Informationen rausholen, die ich damals vielleicht eher weniger wahr genommen habe.

  • das ist DAS einsteigebuch für jeden, der sich mit den ursachen zu den jahrzehntelangen problemen seit der gründung des staates israel 1949 auseinandersetzen möchte und dies am liebsten mit einem schmöker statt mit internetrecherchen tut.
    wie oben schon erwähnt hat es das schiff "exodus" tatsächlich gegeben, wenn die dieses schiff betreffenden geschehnisse auch stark verfremdet worden sind.
    die vorgeschichte - der holocaust -, das drumherum - das verhalten der damals für diese region verantwortlichen engländer, die allgemeine gier nach geld und das bedürfnis nach öl (also wirtschaftliche interessen - wie horst köhler sagte*g*) und die folgen - die gründung des staates israel, die reaktion der es umgebenden arabischen staaten und die zeitgleich heimatlos gewordenen palästinenser - sind authentisch.
    ich würde das buch aus aktuellem anlass gern noch einmal lesen.
    habe eine private leserunde vorgeschlagen und würde mich über rege beteiligung freuen.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Das Buch ist sehr empfehlenswert. Ich habs vor ca. 18 Jahren gelesen und damals verschlungen.
    An vieles aus dem Buch erinnere ich mich heute noch, so einprägsam ist es.


    Vom Film der danach entstand war ich dann zwar ein bißchen entäuscht, da vieles fehlte, trotzdem war auch er ganz gut.
    Das Buch allerdings ist wesentlich besser.

  • stimmt, der film war - verglichen mit sonstigen verfilmungen guter bücher - nicht übel. er hatte eine tolle titelmusik und die beiden hauptdarsteller, paul newmann und eve marie saint, waren hervorragend.
    ich erinnere mich allerdings auch an meine enttäuschung, vor allem, was die geschichte von dov landau betraf, und ich glaube, auch im hinblick auf die beziehung zwischen der familie von ari und dem häuptling/muktar(?) - da war vieles verändert worden.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


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    Roland Deschain

  • ...zurückblickend hat dieses Buch dafür gesorgt, dass ich als junger Mann (damals 17) in meinen Schulferien in einem Kibbuz am Toten Meer gearbeitet habe.
    Ein unvergessliches Erlebnis, das mein ganzes späteres Leben geprägt und so manches "Verstehen" von Zusammenhängen geschärft hat.


    Seither hat es mich immer wieder in dieses Land getrieben, um es manchmal wirklich nur kopfschüttelnd wieder zu verlassen. So war ich, Zufall? nur zu Besuch in Tel Aviv, als der Yom Kippur Krieg losging. Gerade auf Urlaub aus dem Vietnamkrieg. Steht aber alles in meinem Dornbusch.


    Ich kann EXODUS wirklich nur empfehlen


    euer hef

  • in einen kibbuz verschlug es mich zwar nicht, aber mich hat die lektüre dieses buches immerhin zu einem 14tägigen urlaub verleitet, je eine woche in jerusalem (das lied "yerushalayim", welches auch am ende vom film "schindlers liste" gespielt wird, als die menschen jeder einen stein am grab niederlegen, "verfolgt" mich seither) und tel aviv mit interessanten tagesausflügen in die geschichtsträchtige umgebung.
    mit einer besonders netten touristenführerin kam ich ins gespräch über das ihr damals noch nicht bekannte buch, welches ich ihr dann kurz vor meiner abreise auf englisch in die agentur brachte.


    oben schreiben ja einige, dass sie das buch gern bald (erneut) lesen wollen
    und vielleiucht wollen sie das ja im rahmen einer privaten leserunde tun.
    wäre toll!
    edit: ich liefere mal den link zum eintragen bei interesse nach:
    LR-Vorschlag: Exodus - Leon Uris (aus aktuellem Anlass)

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    Roland Deschain

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von krokus ()

  • Das Buch ist wirklich Pflichtlektüre. Ich habe es damals mit 16 gelesen und es hat mich bis heute nicht so ganz losgelassen. Erst nach der Lektüre von Exodus konnte ich in Ansätzen verstehen, was im Nahen Osten eigentlich wirklich passiert. Seit dem reagiere ich auch sehr ärgerlich auf "Halbwissen" und "BILD"-Weisheiten.


    Absolut empfehlenswert.

  • das Wort Pflichtlektüre schreckt mich immer ein bißchen ab.
    Sprich - verursacht bei mir dann meist das Gegenteil. Wenn ich etwas unbedingt muß, dann macht es mir nicht mehr den Spaß, als wenn ich es freiwillig mache und ich gehe auch anders heran.


    Ich steh mehr drauf, den Leuten Bücher zu empfehlen, dann haben sie selber nicht so das Gefühl, man dränge ihnen etwas auf. Die Freiwilligkeit bleibt dabei erhalten,
    Manchmal sind es nur einzelne kleine Worte, die so viel bewirken können.


    Ok, aber genug des Erbsenzählens - ich hab manchmal so Anwandlungen von psychologisieren. Kann ich nix gegen machen :grin


    Ich hab das Buch damals auch aus Interesse gelesen und weil ich schon immer sehr an Geschichte interessiert war.
    Und es hat mich wie gesagt sehr gefesselt und beeindruckt.

  • "Exodus" ist in meinen Augen das beste Buch von Leon Uris. Leider scheint dieser Autor etwas in Vergessenheit geraten zu sein. Auch sein "Mila 18" oder auch "Schlachruf" sind Bücher die man sehr empfehlen kann.


    Der Film "Exodus" kann auch uneingeschränkt empfohlen werden. Wenn ich mich richtig erinnere, dann spielte dort auch Paul Newman mit.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Die hab ich auch alle gelesen und war begeistert vom Schreibstil. Könnte man alle gut in den Geschichtsunterricht integrieren, macht alles so schön anschaulich. Vor allem wird Geschichte lebendig. Da kommt wohl keiner mehr auf die Idee den Holocaust zu leugnen. In der Reihe fehlt nur noch "QB7" von ihm.


    Den Film kann ich nur bedingt empfehlen, da doch einige wichtige Passagen fehlen. So der HIntergrund der beteiligten Personen, aber da wäre dann wohl ein Mehrteiler draus geworden.

  • EXDUS......
    Eines jener Bücher, welches ich in derselben Zeitspanne (1963 - 1966) gelesen habe wie IM WESTEN NICHTS NEUES v. Remarque.


    Von EXODUS ist mir nichts aber auch garnichts Nachhaltiges hängen geblieben....im Gegensatz zu IM WESTEN NICHTS NEUES.


    Woran das liegen mag? Ich weiss es nicht....möglicherweise daran, dass ich mich, soweit ich zurückdenken kann, von NIEMANDEM beeinflussen lassen mochte, ob der nun Leon Uris geheissen hat oder Matthäus der Soundsovielte.... oder Nietzsche oder der Kuckuck wer noch alles.....


    ....von gar, gar, gar NIEMANDEM, von dem /der ich auch nur den aller- allerleisesten Hauch irgendwelcher eigenen Interessen wahrgenommen habe....

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

    Dieser Beitrag wurde bereits 3 Mal editiert, zuletzt von Joan ()

  • @ johanna: die abschreckende wirkung des wortes "pflichtlektüre" kenne ich. hat so etwas von "schule". im negativen sinne. aber bisher sind sich ja hier alle einig und so greift die abschreckung diesmal hoffentlich nicht.


    @ joan: wenn schon, denn schon*g* dann solltest du aber auch aus dem ersten exdus ein exOdus machen :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain