Kinderbrotzeit und -ernährung

  • Pausenbrot hatte ich wohl mit, manchmal auch nur ein trockenes Brötchen, weil ich es nicht anders wollte. Ja, Batcat, an die Schulmilch erinnere ich mich auch noch mit Schaudern. Milch, die nach Pappe schmeckte, da war die Kakaomilch schon besser....


    Fernseher hatten wir, aber überlegt mal, wie in den 60'er Jahren die Kinderprogramme aussahen und wann sie liefen. Frische Luft und draußen spielen war eine natürliche Freizeitbeschäftigung... und Äpfel vom Baum schmeckten am Besten - nur übertroffen von den Äpfeln aus Nachbars Garten.


    Unsere Kinder gekamen Schwarzbrot mit Wurst ihrer Wahl mit. Milch gab es in der Schule, ansonsten mussten sie mit Wasser vorlieb nehmen. Aber auch bei ihnen galt es noch, sich im Freien auszutoben. Süßigkeiten lagen im Schrank (der Vater ist eine ausgesprochene Naschkatze - oder müsste man Naschkater sagen :gruebel), rankommen konnten sie auch, aber übertrieben bedient haben sie sich nie.

  • Meine Kinder haben Körnerbrot mit Wurst oder Käse bzw. Knäckebrot mit Nutella (dafür ohne Butter, das mag das Kind nicht) in ihren Brotdosen für die Schule. Dazu Apfel bzw. Möhre/Kohlrabi/ Gurke. Zu Mittag essen sie in der Schulspeisung. In den Trinkflaschen ist Mineralwasser.


    Süßigkeiten essen sie wenig, weil einfach auch nicht viel davon da ist :grin Ferngesehen wird erst von 19 Uhr bis 20 Uhr. Am Nachmittag schaltet hier keines der Kinder die Kiste ein, haben sie von ihren Eltern auch nie gesehen.


    In der 4. Klasse der Grundschule gab es bei meinem Großen mal ein Projekt, wo alle Kinder aufschreiben sollten, wie viel sie in einer Woche fernsehen. Die Unterschiede sind wirklich erschreckend. Mein Sohn hatte z. B. 5 Stunden fern gesehen in 7 Tagen, ein anderes Kind 49 Stunden :gruebel

  • Zitat

    Original von Mary
    Milch, die nach Pappe schmeckte, da war die Kakaomilch schon besser....


    Ich wollte auch immer Kakao. Milch pur mochte ich noch nie besonders gerne.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Obst und Gemüse gebe ich nicht mehr mit in die Schule, das kommt wieder zurück, und wird nachmittags lieber frisch gegessen. Überhaupt hängt es ja nicht vom Pausenbrot ab, ob Kinder übergewichtig sind oder nicht. Eine Kindergärtnerin unseres Sohnes hatte rigoros verboten z.B. Milchschnitte mitzubringen, das fand ich dann doch etwas übertrieben. Mir ist wichtig, dass meine Beiden morgens frühstücken, als Pausenbrot gibt es meistens Marmeladenbrot, selten Wurst,Käse oder Nutella. Unser Problem ist, dass unser großer Sohn leider zu Übergewicht neigt und der Kleine sehr dünn ist. Das essenstechnisch unter einen Hut zu bringen ist manchmal gar nicht so einfach. Bewegung haben Beide eigentlich sehr viel, der Große eher noch mehr, da er sehr gerne Sport treibt. Trotzdem wiegt er einfach zuviel. Ich möchte aber auch nicht, dass er sich den ganzen Tag gegängelt fühlt, was das Essen betrifft, daher koche ich ziemlich fettreduziert und Süßigkeiten haben wir nicht sehr viel da. Zum Glück wohnen wir sehr ländlich, da können die Kinder den ganzen Tag auf der Strasse und den angrenzenden Wiesen spielen, ohne dass man ständig Angst haben muß.

  • Mein Sohn bekommt immer ein Brot mit Wurst, Käse mit in die Schule. Wir essen nur Vollkornbrot. Er bekommt auch jeden Tag Obst mit, Trauben,
    Bananen,ect. Wenn ich ihm einen Apfel mit gebe, isst er ihn nicht, aus Zeitmangel. Als Getränk bekommt er leicht gesüssten Tee, ab und mal Schorle oder Wasser mit.
    Ich selbst war früher ein Schlüsselkind. Beide Elternteile waren voll berufstätig, gegessen wurde mittags bei der Oma und abends zu Hause. Ich war bei Wind und Wetter draußen und habe fast nie ferngeschaut. Mein Sohn schaut auch erst abends fern. Einige seiner Freunde schauen auch schon den ganzen Nachmittag oder zocken an diversen Konsolen. Obwohl wir auch eine Wii, einen Dsi, Pc usw. Haben, klappt es bei uns alles recht reibungslos. Er spielt zwar mehrmals wöchentlich, aber nie lange. Süßigkeiten gibt es bei uns in Maßen.

  • Weder in unserem Kindergarten noch in der Grundschule sollten den Kindern keine überzuckerten Speisen wie Milchschnitte, Schokoriegel usw mit gegeben werden. Auch unverdünnte Säfte, wie Multivitaminsaft, der meist neben dem natürlichen Fruchtzucker auch noch zugesetzter Zucker erhält, und auch Softdrinks sind unerwünscht.

  • Giulia ist auch noch nicht in der Schule oder im Kindergarten .Aber hier in Italien wird sehr auf gesunde Ernährung bei den kleinen geachtet da giebt es auch in der Schulkantine viel Gemüse und keine Fertigprodukte .

    Ich habe einen ganz einfachen Geschmack: Ich bin immer mit dem Besten zufrieden ~ Oscar Wilde

  • @ oryx: eine bemme alias (butter)stulle ist eine (meist gut belegte) scheibe brot


    ich bekam früher brot und apfel, mandarine oder banane, mal eine möhre oder einen kohlrabi mit und in der schule gabs kakao.
    eigener nachwuchs ist noch nicht vorhanden bzw. bekannt bzw wird in der gärtnerei versorgt :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

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  • Unser Sohn wurde im KiGa von dort versorgt. Ein Tag Obst und Gemüse, ein Tag Cornflakes, Müsli usw, ein Tag Brötchen mit Marmelade und Honig, ein Tag wurde gemeinsam gekocht und einmal normal Brot mit Aufschnitt. Dazu Früchte- und Kräutertee, Milch, Kakao und Wasser. Es war absolut unerwünscht den Kindern irgendetwas mitzugeben. Es wurde immer zusammen (am Tisch mit 6 Kids und jeweils einer Erzieherin) gefrühstückt.


    Es gab Eltern die das System nicht gut fanden, weil ihre Kinder irgendwelche Sonderwünsche nicht erfüllt bekamen. Ich konnte das nicht nachvollziehen. Unser Sohn hat immer Pfefferminztee dort getrunken - auf die Idee wäre ich im Leben nicht gekommen... ich fands gut.


    Seit dem ersten Schultag schmiert er sich morgens (beim gemeinsamen Früchstück) sein Pausenbrot selber. Anfangs gab ich ihm immer Gemüse mit - bis ich rausbekam, das er immer mit einem anderen Jungen tauschte - der hatte jeden Tag Bifi mit und liebte Möhren. Super, unser Sohn hatte von klein auf Probleme mit seinem Gewicht. Die Bifis konnte man relativ schnell auf der Hüfte erkennen.


    Zum trinken hatte er in der Grundschule eine Sigg Flasche mit Leitungswasser mit. Jetzt (6. Klasse) nimmt er eine kleine Flasche Mineralwasser mit. Wenn er nachmittags Unterricht hat, geht er mit seinen Kumpels zum Bäcker um die Ecke und kauft sich eine Pizzastange - das sehe ich zwar nicht so gerne, will ihn aber auch nicht ausgrenzen.


    Er spielt Fussball, Tennis und Tischtennis im Verein. Hat eigentlich fast jeden Tag irgendein Training oder Punktspiel, wird zuhause "gesund" ernährt, tobt im Garten und auf der Straße, fährt überall mit dem Rad hin und hat trotzdem keine Idealfigur :-( manchmal ist die Lösung nicht so einfach....

  • Mein Sohn ist noch im Kindergarten (kommt erst im Sommer in die Schule) und dort wird sehr viel Wert auf gesunde Ernährung gelegt. Also keine Milchschnitten, Fruchtzwerge, Süßigkeiten, Softdrinks, Nutella,.... ich gebe ihm meistens Gurken, Cocktailtomaten, Paprikastreifen, Käsewürfel, ab und zu Hähnchenbrust oder Salami. Brot will er meistens nicht mitnehmen, ab und zu mal Brot mit Kiri drauf. Aber er hat jeden Tag seine geliebten Reiswaffeln dabei.


    Zu Hause essen wir auch viel Gemüse, Salate...aber er ißt natürlich auch Süßigkeiten, Milchschnitten o.ä. Ich finde man sollte nichts übertreiben, sonst bekommen die Kinder erst richtig Heißhunger drauf.


    Beim Trinken hab ich ohnehin Glück mit ihm, er trinkt fast ausschließlich Mineralwasser. Wenn wir in einem Lokal sind und ich bestelle Mineralwasser und Spezi, dann stellen sie automatisch immer ihm das Spezi hin und mir das Wasser, da protestiert er dann lautstark. Er trinkt zu Hause schon auch mal einen Schluck Spezi oder Limo, aber ansonsten nur Wasser.


    Es ist irgendwie schon klar,dass wir damals mehr Bewegung hatten. Als ich Kind war, hatten wir keinen Computer, Playstation o.ä. und das Fernsehprogramm fing nachmittags um 15 oder 16 Uhr an, vorher kam nur das Testbild. Heutzutage wird man den ganzen Tag bedudelt und es ist klar, ich schaue auch mal nachmittags TV, da wächst er damit auf und will auch mal nachmittags ran. Aber auch da zählt für mich ein Mittelding. Er darf fernsehen, aber ich sorge auch dafür, dass er genügend Auslauf und Bewegung hat. Momentan kann ich noch dafür sorgen,wenn sie älter werden, hat man nicht mehr soviel Einfluss drauf. Deshalb fand ich es jetzt auch wichtig, dass er zu einem Sportverein geht (er hat im Winter mit Karate angefangen). Mein Mann hat immer mit Übergewicht zu kämpfen und er ist da oft sehr verzweifelt, deshalb möchte ich bei meinem Sohn da auf jeden Fall gegensteuern.


    PS: Unsere Schulmilch damals war total lecker. Es gab auch Kakao, aber ich hab immer schon gerne Milch pur getrunken.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Zitat

    Original von Michi M.
    Unser Problem ist, dass unser großer Sohn leider zu Übergewicht neigt und der Kleine sehr dünn ist. Das essenstechnisch unter einen Hut zu bringen ist manchmal gar nicht so einfach. Bewegung haben Beide eigentlich sehr viel, der Große eher noch mehr, da er sehr gerne Sport treibt. Trotzdem wiegt er einfach zuviel. Ich möchte aber auch nicht, dass er sich den ganzen Tag gegängelt fühlt, was das Essen betrifft, daher koche ich ziemlich fettreduziert und Süßigkeiten haben wir nicht sehr viel da. Zum Glück wohnen wir sehr ländlich, da können die Kinder den ganzen Tag auf der Strasse und den angrenzenden Wiesen spielen, ohne dass man ständig Angst haben muß.


    Michi, das Problem kenne ich.Unsere Große ist auch recht kräftg, dabei für ihr Alter aber auch sehr groß, unsere Kleine ist schon fast zu schlank.Daher kann es an der Ernährung nicht unbedingt liegen,ich mache mir deshalb auch keine Vorwürfe.Beide haben viel Bewegung, spielen regelmäßig draußen, treiben Sport, sind nicht faul.Warum die Große dennoch zu viel wiegt ist mir oft ein Rätsel.
    Was das Fernseh gucken betrifft, frage ich mich manchmal, woher die Kinder die Zeit dafür nehmen?In der Woche gucken meine Kinder täglich ca.1,5 Std, für mehr hätten sie gar nicht die Zeit.Sie kommen gegen 14.00 Uhr aus der Schule, dann wird gegessen, Hausaufgaben gemacht und dann gehen sie raus, verabreden sich, fahren schwimmen oder in die Spielscheune.Abends sizen sie evtl. ne Stunde vorm Fernseher und dann ist es auch schon Zeit ins Bett zu gehen.
    Am Wochenende wird schon mehr geguckt, besonders im Winter, aber auch da sind sie aktiv.Haben Tischtennis oder Boßelwettkämpfe, Training, deshalb gönne ich es ihnen auch einfach nur mal abzuhängen.

  • Hier wird in den Kindergärten schon darauf geachtet, dass sie keine Milchschnitten oder Softdrinks oder Süßes von zuhause mitbringen.


    Da unser Kleiner noch nicht im KiGa ist, sondern bei der Tagesmutter, haben wir das Problem noch nicht.


    Dort bekommt er zwischendurch eine Scheibe Brot mit Marmelade, mittags wird ordentlich gekocht mit Gemüse und zwischendurch gibt es Reiswaffel.


    Er mag sehr gerne rohe Paprika oder Bananen, anderes Obst isst er zurzeit nicht so gerne. Getrunken wird hier und dort nur Wasser, hin und wieder darf er Apfelschorle trinken, aber verdünnt.


    Was Bewegung angeht, so mangelt es ihm daran nicht. Das wird aber oft das große Problem sein.

  • Ich habe manchmal den Eindruck, das in den Familien, von denen ich weis, das kaum frisch gekocht wird und auch die Süßigkeiten und Softdrinks offen zur Verfügung stehen, die Kinder dünner sind als bei den anderen.


    ?( Verstehen tu ich das allerdings nicht.

  • Zitat

    Original von geli73
    Was Bewegung angeht, so mangelt es ihm daran nicht. Das wird aber oft das große Problem sein.


    Ich denke, der Bewegungsmangel kommt dann auch erst im Schulalter. Ich wüßte momentan nicht, wie ich meinen Sohn bremsen sollte. Aber dann sitzen sie den ganzen Vormittag in der Schule, dann den Nachmittag an den Hausaufgaben, da ist nicht mehr viel mit Bewegung, vor allem nicht im Winter, außer die Kids sind im Sportverein. Und Schulsport wird am allerehesten gekürzt oder gestrichen.

    Liebe Grüße
    Sabine


    Ich :lesend"Talberg 1935" von Max Korn

    Ich höre "Mein Leben in deinem" von Jojo Moyes

    SuB: 163

  • Zitat

    Original von Babyjane
    @ Draper
    Ich denke, so wie Oryx es auch andeutet, das ist zunächst ein Problem der unteren Bevolkerungsschichten, Fettsein ist keineswegs mehr unbedingt ein Zeichen von Wohlstand, sondern eher von Unzufriedenheit...


    Unsere Wache in Chorweiler war direkt in der nähe der Hauptschule, Realschule und Grundschule, nun ist Chorweiler nicht unbedingt der Stadtteil in dem die mittelständische Bevölkerung wohnt, sondern eher der Stadtteil der nach Pisse stinkenden Treppenhäuser, der Jugendbanden, Migranten und Hartz IV empfänger, jeder des es zu etwas bringt, guckt daß er da weg kommt, und was da so alles morgens an meinem Bürofenster vorbei kugelte, war schon sehr bedenklich.


    Die Formel dick = Unterschicht bzw. Unterschicht = dick trifft meiner Erfahrung nach nur sehr bedingt zu. Ich wohne in einem sozial sehr durchmischten Gebiet, tendenziell eher nicht so bürgerlich, als integrative Grundschule nimmt die Schule meiner Tochter gerade Kinder aus schwierigen sozialen Verhältnissen auf, anstatt sie in Sonderschulen abzuschieben. Dennoch gibt es dort genausoviele bzw. wenig dicke Kinder wie zu meiner Schulzeit.


    Die Häufung übergewichtiger Kinder in sozial schwachen Vierteln hat m.E. oft eher biologische Gründe. Da dort viele Migranten afrikanischer/türkischer Provinienz leben, die eher zu "Übergewicht" neigen als z.B. Vietnamesen, bestimmen eben dickere Kinder auch eher das Straßenbild.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • @DD: Das mag vielleicht für deutsche Städte zutreffen, aber in Mexiko gibt es nur 2% Ausländer bei ca. 110 Millionen Einwohnern, da fallen ein paar Cubaner oder Westafrikaner zwar auf, aber nicht ins Gewicht.
    Die grössten ausländischen Gruppen sind US-Amerikaner und Argentinier (von letzteren habe ich hier noch keine Dicken gesehen).
    Hier ist die Bevölkerung zu 60% Mestizen (also hauptsächlich Mischung zwischen Spaniern/christianisierte Mauren und Nahuavölkern), zu <30% indianischer Abstammung (62 verschiedene Ethnien), zu 8% bis 10% europäischer Abstammung und ca. 2% gehören anderen Ethnien an.


    Die Gewichtsprobleme sind bei Mestizen und Indios grösser als bei anderen Gruppen, das gilt auch für Alkoholkonsum und HPV. Da mag auch ein genetischer Faktor mithereinspielen, aber angeblich gab es dieses massive Problem mit dem Übergewicht von Schulkindern und auch Erwachsenen vor 30 Jahren nicht.
    Entweder gibt es mehr Wohlstand - bei 44% Armut und 8% extremer Armut wohl eher relativ zu sehen - oder es hat eine Nahrungsumstellung stattgefunden. Erst 1985 kam Mc Donald's nach Mexiko, später folgten Domino's Pizza (1989) und Burger King.
    Auch wurden die Portionen allgemein grösser. Man spricht auch davon, dass 20% der Kinder mangelernährt sind und davon trotzdem viele dick sind.


    Bimbo ist der grösste Brothersteller und dessen Gebäck-Division Marinela lebt von zuckerhaltigen Plätzchen, Softcakes, Törtchen, u.ä. Um das inzwischen schlechte Image abzuschütteln produziert Bimbo seit einigen Jahren mehr Vollkornprodukte und hat als Untertitel in der Werbung (s. YouTube Haz Sandwich Selección Mexicana - der Spot ist wirklich gelungen) die Aufforderung 30 min täglich Sport zu treiben; diese wird auch auf die Verpackung gedruckt.


    Ich denke aber zusätzlich kommt noch das Sicherheitsproblem dazu. Früher sind die Leute mehr zu Fuss unterwegs gewesen, aber durch die gestiegene Kriminalität werden die Kinder im Auto und Schulbus befördert und auch wieder direkt in der Schule abgeholt. Auf der Strasse spielen geht nur in Gated Communities, auch wegen der Autos. Also sind die Kinder entweder in einem Sportclub oder bleiben zuhause.
    Ausserdem arbeiten viele Leute von 9 bis 18 oder 19 Uhr. Eine Nachbarin z.B. kommt mit ihren Kindern gegen 20 h nach Hause, die Kinder sind von 8 bis 19 h in Ganztagsbetreuung. Diese Kinder sind nicht übergewichtig, aber manche werden auch nach der Schule bei der Oma oder Tante geparkt und diese verwöhnt sie dann.


    Deutschland hat aber europaweit den ersten Platz in Fettleibigkeit. An irgendetwas muss es ja liegen. Mir sind in den letzten 5 Jahren in Europa mehr und mehr schwer übergewichtige Leute aufgefallen, die sich meist auch noch nachlässig kleiden. Ich kann mich nicht erinnern dies vor 15 Jahren so gesehen zu haben.

  • Zitat

    Original von Oryx


    Deutschland hat aber europaweit den ersten Platz in Fettleibigkeit. An irgendetwas muss es ja liegen. Mir sind in den letzten 5 Jahren in Europa mehr und mehr schwer übergewichtige Leute aufgefallen, die sich meist auch noch nachlässig kleiden. Ich kann mich nicht erinnern dies vor 15 Jahren so gesehen zu haben.


    Das ist ja heftig. Mir fällt das gar nicht so auf. Aber wenn ich richtig drüber nachdenke, fällt mir auch auf, dass mehr dicke Menschen durch die Gegend laufen. Bisher ist mir das aber nicht aufgefallen.
    Das Schlimme daran ist, wenn sie sich unvorteilhaft kleiden. Es gibt einige dicke und dickere Menschen, denen das gut steht und die sich gut kleiden. Aber am Wochenende habe ich eine Bekannte gesehen, die einfach unmöglich aussah!

  • Zitat

    Original von Oryx
    Deutschland hat aber europaweit den ersten Platz in Fettleibigkeit. An irgendetwas muss es ja liegen. Mir sind in den letzten 5 Jahren in Europa mehr und mehr schwer übergewichtige Leute aufgefallen, die sich meist auch noch nachlässig kleiden. Ich kann mich nicht erinnern dies vor 15 Jahren so gesehen zu haben.


    Diese Aussage basiert auf einer einzigen, auch noch telefonischen, Befragung. Nimm andere Rankings, dann ist Deutschland Mittelfeld und wahlweise die Briten, Griechen oder Slovaken die dicksten Europäer.
    Aber o je, die Griechen dürfen gar nicht zu dick sein, immerhin ernähren die sich doch von der angeblich so gesunden mediterranen Kost!


    Was die Ausländer angeht: ich meinte nicht, das der Status "Ausländer" zu anteilig stärkerem Übergewicht führt, sondern dass bestimmte Volksgruppen aufgrund ihrer genetischen Ausstattung zu Übergewicht neigen. Es gibt auch ein Ranking, nachdem in Mexico nach den USA die meisten Übergewichtigen leben. Welcher Ethnie die angehören, geht daraus natürlich nicht hervor.

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • @DD: Die Briten sind tatsächlich oft extrem dick, da hast Du Recht.


    Mexiko hat dieses Jahr die USA sogar noch überholt. Laut IMSS (Instituto Mexicano del Seguro Social) sind 70 Millionen übergewichtig, dazu 5 Millionen Jugendliche und 4 Millionen Kinder.
    Die Mehrheit der heute 40-jährigen Mexikaner waren als Kinder mangel- oder unterernährt und das IMSS sieht einen direkten Zusammenhang mit einem späteren Übergewicht.


    Ungesundes Essen ist oft billiger.
    Für den Preis eines Kilos Trauben bekomme ich hier u.U. ein komplettes Menu, das aber hauptsächlich aus Kohlehydraten und Zucker besteht.

  • Zitat

    Original von Oryx
    Die Mehrheit der heute 40-jährigen Mexikaner waren als Kinder mangel- oder unterernährt und das IMSS sieht einen direkten Zusammenhang mit einem späteren Übergewicht.


    Das finde allerdings einen recht einleuchtenden Ansatz, ähnliches gilt für die jetzt 60-70 jährigen Deutschen, die als Kinder Kriegs- und Nachkriegszeit erlebten.


    Dennoch bin ich mir nicht sicher, ob Junkfood alleine wegen der Kalorien zu Übergewicht führt. Schließlich sind fett- und zuckerreduzierte Lebensmittel schon seit den Neunzigern der Renner. In den USA ist es ja in einem normalen Supermarkt schon fast unmöglich, einen Volmilchjoghurt oder richtige Butter zu bekommen, die Amerikaner werden trotzdem immer dicker.


    Ich denke mal eher, dass den Menschen durch dieses Manipuliererei das Gespür für ihr Essen verlorengegangen ist. Da hat herrlich sahniger Joghurt nur noch 0,1% Fett, schön süße Limo keinerlei Kalorien mehr. Klar, dass dann das Feedback zwischen Geschmackssinn und Darm erheblich durcheinander kommt und somit die Kontrolle der Nahrungsaufnahme durch den Appetit versagt

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)