Das Schmetterlingshaus
Autorin: Alexandria Brunkhorst
Originaltitel: The Mating Season
erschienen: 2004 (deutsche Übersetzung 2005)
Seitenanzahl: 264
Verlag: btb
Klappentext
"Denk dran, Zorka, dein Leben gehört dir! Und niemandem sonst!", das sind die Worte, mit denen Zorkas Vater seine Tochter an ihrem elften Geburtstag verlässt.
Zorka ist tief verletzt. So wird aus dem wilden Kind eine sensible, romantische Einzelgängerin, die in einem Glashaus lebt und mit ihrer Insektensammlung besser klarkommt als mit ihren Mitmenschen. Als Zorka einen Mann kennen lernt, der genauso seltsam ist wie sie selbst, der ihr Sternenstaub schenkt, der manchmal verschwindet, der ein Geheimnis hat, verliebt sie sich das erste Mal in ihrem Leben vorbehaltlos. Sie erfährt, dass der Richard, den sie liebt, Richard Dorsey ist, ein über alle Maßen begabter berühmter Architekt, von dem es auf der ganzen Welt großartige unvollendete Gebäude gibt und der irgendwann untergetaucht ist.
Werden die beiden einsamsten Menschen der Welt zueinander finden?
Meine Meinung
"Das Schmetterlingshaus" ist mir schon vor einer ganzen Weile zufällig als Mängelexemplar bei Thalia begegnet. Klappentext und Cover fand ich ebenso ansprechend wie den Preis, also habe ich es kurzerhand mitgenommen.
Nun stand es wohl fast ein Jahr ungelesen im Regal, aber jetzt ist es doch an die Reihe gekommen.
Die Geschichte beginnt anders, als ich erwartet hatte, nämlich bereits in Zorkas Kindheit. Man erfährt, wie sie zu der wird, die sie im späteren Verlauf des Romans ist. In diesem weiteren Verlauf wurden meine Erwartungen aber leider nicht erfüllt. Mit skurrilen Protagonisten habe ich normalerweise kein Problem, aber diese Geschichte war mir stellenweise dann doch etwas zu wirr. Die Insekten, mit denen sich Zorka lieber abgibt als mit anderen Menschen, haben mich am meisten irritiert, vielleicht weil ich sie unbedingt als bloße Metapher sehen wollte und mir das nicht recht gelungen ist. Ähnlich ging es mir später mit der Zeitreise ins Jahr 1959. In meinen Augen fügen sich derartige Fantasy-Elemente meistens schön in Bücher ein - jedenfalls in die, die ich bisher gelesen habe -, aber hier hat es für mich einfach nicht zusammengepasst, obwohl ich nicht sagen könnte, woran das liegt.
Trotzdem wünscht man Richard und Zorka, diesen beiden einsamen Menschen, dass sie zueinander finden und ihre Geschichte ein Happy End hat. Genau aus diesem Grund habe ich das Buch dann doch zu Ende gelesen, obwohl ich es schon im ersten Drittel zur Seite legen wollte. Vom Schreibstil her ist es nämlich angenehm zu lesen, locker und flüssig, man kommt schnell voran. Zwischendurch gab es auch immer wieder Passagen, die ich bezaubernd fand, aber diese waren für mich eben leider in der Minderheit.
In meiner Ausgabe befindet sich auch noch ein fünfseitiges Interview mit der Autorin, das für mich eine schöne Ergänzung darstellt.
Fazit: Nette Unterhaltung für zwischendurch, aber kein Buch, das ich weiterempfehlen oder nochmals lesen würde.