Gemini: Der goldene Apfel - Eric Nylund

  • Gebundene Ausgabe mit 768 Seiten
    Verlag: Penhaligon (April 2010)
    Sprache: Deutsch
    Originaltitel: Mortal Coils



    Kurzbeschreibung
    Die mächtige Magie der Zwillinge


    Die Waisen Eliot und Fiona Post leben bei ihrer Großmutter ein schrecklich unspektakuläres Leben. Die Zwillinge werden zu Hause unterrichtet, und ihre größte Sorge ist es, gegen eine der »106 großmütterlichen Regeln« zu verstoßen! Doch am Tag vor ihrem fünfzehnten Geburtstag erfahren Eliot und Fiona mehr über ihre Herkunft, als ihnen lieb ist. Ihre Eltern leben! Doch ihre Verbindung war von allen Mächten des Universums verboten. Denn während ihre Mutter eine unsterbliche Göttin des Himmels ist, stellt sich ihr Vater als ein gefallener Engel aus der Hölle heraus. Mit der besonderen Abstammung der Zwillinge gehen einzigartige Kräfte einher, und die wollen nicht nur die höllischen Verwandten ihres Vaters für sich nutzen, auch die himmlische Familie ihrer Mutter will die Kontrolle über sie erlangen. Plötzlich ist es wichtiger als je zuvor, dass die Zwillinge zusammenhalten – denn wenn sie die falschen Entscheidungen treffen, werden sie die Ordnung der Welt erschüttern …


    Zum Autor
    Eric Nylund wurde 1964 in Kalifornien geboren und veröffentlichte bereits eine ganze Reihe von auf Computerspielen basierenden Romanen, von denen es einige auf die Bestsellerliste der „New York Times” geschafft haben. „Der goldene Apfel” ist sein fulminanter Einstand in der All-Age-Fantasy. Eric Nylund lebt zusammen mit seiner Frau in North Bend, Washington.



    Meine Meinung
    Zwei junge Menschen zwischen Himmel und Hölle, zwischen zwei befeindeten Familie und das alles nur, weil ihre Eltern nicht voneinander lassen konnten. Eliot und Fiona feiern ihren absolut langweiligen 15. Geburtstag mit absolut langweiligen Geschenken in ihren absolut langweiligen Zuhause und müssen dann noch zu krönenden Abschluss zu ihrer absolut langweiligen Arbeitsstelle und sich dort schikanieren lassen. Alles absolut langweilig? Nein! Ganz im Gegenteil! Nach ruhigem, aber amüsantem Anfang beschwört Eric Nylund eine Geschichte herauf, die mit Action, Energie, Spannung, Mythen und allem, was das Herz begehrt, aufwartet. Vorangestellt ist der gesamten Geschichte ein pfiffiger Hinweis, dass sich der Originalverlag entschieden habe, das Buch der Fiktion zuzuordnen, um nicht in Diskussionen verwickelt zu werden, und im späteren Verlauf wird über Fußnoten zahlreich aus einem modernen Mythenwerk zitiert, das wohl viele Leser nach dem Genuss dieses Romans gerne selbst lesen würden!


    Es ist eine wahre Freude, Fiona, Eliot, ihre Großmutter Audrey, den „höllischen“ Louis und den Fahrer Robert zu begleiten. Ganz besonders die beiden wichtigsten Protagonisten gewinnen an Farbe und werden greifbar. Andernfalls ließe sich wohl auch kaum eine fast 800 Seiten starke Geschichte interessant erzählen. Hier ist wirklich Raum und Zeit, sich mit Eliot und Fiona anzufreunden und tiefer einzutauchen in ihre Beweggründe. Insgesamt werden die unterschiedlichen Perspektiven toll eingesetzt, um das Geschehen aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten und als Leser immer da zu sein, wo es gerade interessant ist. Langweile hat hier in der Tat keinen Platz. Ich habe nach dem ersten Lesen das Gefühl, als ließe sich in diesem Roman auch nach dem dritten oder vierten Lesen noch Neues finden, was beim ersten oder zweiten Durchgang nicht aufgefallen ist.


    Einzig bei den Prüfungen, die Eliot und Fiona bestehen müssen, um zu zeigen, zu welcher Familie sie gehören, hatte ich das Gefühl, dass etwas zu viel des Guten in diesem Roman steckte. Die drei Prüfungen hatten keine Verbindung zum Leben der beiden mutigen Jugendlichen und wirkten auf mich schlichtweg unglaubwürdig, fast als hätte der Autor das „höher, schneller, weiter“-Prinzip angewendet, das in einer schier abgehobenen dritten Prüfung gipfelte.


    Obwohl die Hauptfiguren erst 15 Jahre alt sind, richtet sich der Inhalt des Romans deutlich an ein All-Age-Publikum. Klar, der Roman kann ab 15 Jahren problemlos gelesen werden, ist aber weitaus komplexer als ein Jugendbuch und wird Fantasy-Fans jeder Altersklasse verzaubern können.



    Fazit
    Spannend, unterhaltsam, abwechslungsreich – ein tolles Buch!



    Bewertung
    8,5/10 Punkten

  • :lache Ach komm, in letzter Zeit habe ich auch das ein oder andere Buch vorgestellt, das weniger gut weggekommen ist. Im April waren aber, vor allem Dank um Rezis bittender Eulen, einige schöne Bücher dabei :-]. Dieses hier ist eins davon!

  • Ich bin jetzt bei der Hälfte des Buches angelangt. Es ist wirklich spannend und es ist schwer das Buch aus der Hand zu legen. Ich bin mal gespannt, was mir noch so alles über den Weg läuft, im Laufe der Geschichte.


    Grüßchen Herbstmond

  • :lache Jaja, diese Bücher immer ... Manieren haben die!


    Ich wünsche euch ganz viel Spaß beim Lesen und freue mich schon darauf, wenn ihr hier abschließend berichtet (oder sogar bei "Ich lese gerade ...). :wave

  • Ich fand den Anfang und die Idee an sich klasse, aber irgendwann fing das Buch an, mich anzuöden. Vor allem wenn Fiona und Eliot nach einer völlig weltfremden Erziehung und ohne jegliche Ausbildung bei jeder Aufgabe immer wieder intuitiv wussten, was sie tun müssen. Und der dritte Test war einfach nur noch lächerlich. Irgendwie war es immer wieder das gleiche. 200 Seiten weniger hätten es auch getan. Ich weiß nicht, ob ich den nächsten Band noch lesen werde. Wenn ich mir vorstelle, dass...



    Und die Fußnoten habe ich irgendwann nicht mehr gelesen. Zu geschwätzig.


    Ich hab's auf Englisch gelesen. Hübsches Cover von Pannemaker, fand ich.
    .

  • Eliot und Fiona sind die klassischen Außenseiter, sie tragen selbst genähte Kleidung die nie sitzt, haben keine Freunde, Privatunterricht bei ihrer Großmutter und einen Job in einer Pizzeria, den beide hassen! Und als ob das alles nicht schon schlimm genug wäre, wird ihr tägliches Leben von 106 Regeln bestimmt, aufgestellt von ihrer Großmutter.
    Den beiden ist wirklich alles verboten, außer sich auf hohem Niveau zu bilden.
    Aber an ihrem fünfzehnten Geburtstag wird plötzlich alles anders.
    Eliot und Fiona erfahren, dass sie doch nicht so gewöhnlich sind, wie sie bisher immer dachten.
    Anscheinend sind beide die Nachkommen von zwei Wesen die nicht von dieser Welt sind.
    Beide Familien von den Eltern der Zwillinge erheben Anspruch auf die beiden.
    Aber um zu klären zu welcher Familie die Zwillinge gehören, müssen sie drei Prüfungen durchstehen, die sie das Leben kosten könnten.
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    Als ich den Anfang des Buches gelesen habe, dachte ich mir gleich die armen Kinder! Wer will und soll schon mit so vielen Regeln klar kommen? Andererseits wer kann mit so einem Leben klar kommen, ohne den Verstand zu verlieren?
    Das Buch hat eine wirklich magische Anziehungskraft und eine sehr tiefe Dynamik. Zunächst war mir schleierhaft wo die Reise hingehen soll. Doch mit der Zeit kommt Klarheit in das Buch und die Klarheit und Wahrheit ist wirklich erstaunlich! Wer solche Verwandten hat, braucht keine zusätzlichen Feinde.
    Es ist erstaunlich wie der Autor diese Geschichte um den Kampf zwischen Gut und Böse beschrieben hat und wie er die Charaktere geschaffen hat und wen er sich bei seiner Charakterwahl zur Seite gestellt hat.
    Je mehr ich über die Familie gelesen habe, desto unglaublicher wurde das Buch.
    Der Autor hat mit Fiona und Eliot zwei tolle Charaktere geschaffen, die ein tolles Geschwisterpaar abgeben. Beide können sich offiziell nicht leiden aber wenn es hart auf hart kommt, gibt es nichts was sie trennen kann!
    Ich weiß gar nicht so recht, wer mir besser gefallen hat, beide haben ihre Fähigkeiten und Talente. Ich glaube richtig super sind sie nur im Doppelpack. Allerdings verblassen sie ab und an gegenüber ihrer krassen Verwandschaft.
    Die Verwandtschaft ist einfach genial! Weder die eine noch die andere Seite würde ich wirklich haben wollen. Die einzelnen Charaktere sind ziemlich gut ausgearbeitet und haben aber durchaus Potenzial um noch jede Menge Geheimnisse zu enthüllen. Denn eines steht fest, was auch immer man in diesem Buch über die Kinder und die Verwandtschaft erfährt, es ist sicherlich noch nicht alles gewesen.
    Der Schreibstil und Aufbau des Buches ist schön übersichtlich und leicht zu folgen.
    Bei so manchen Passagen des Buches habe ich mit großen staunenden Augen dagesessen und das Buch angestarrt, weil so viele geniale Einfälle in diesem Buch vorherrschen. Vieles was eigentlich in die Historie oder in die Fabelwelt gehört wird hier gemeinsam präsentiert und zu einer vielleicht wahrhaftigen Geschichte verwoben.
    Die Fußnoten haben einen ganz besonderen Charme und offenbaren so manch Wissenswertes über die Welt der Mythen und Legenden.
    Ich könnte hier noch ewig ein Loblied auf das Buch schreiben, aber am besten lest und erlebt ihr die Welt von Fiona und Eliot selber. Fast 800 Seite geballte Spannung und Power.