Klaus Norbert - Die Einflüsterer. Angst vor Sozialabbau, Sorge um die Zukunft....

  • Titel: Die Einflüsterer
    Autor: Klaus Norbert
    Verlag: Heyne
    Erschienen: April 2010
    Seitenzahl: 320
    ISBN-10: 3453601513
    ISBN-13: 978-3453601512
    Preis: 9.95 EUR


    Klaus Norbert ist ein deutscher Journalist, partei-, vereins- und verbandslos. Auch die Gewerkschaften zählen ihn nicht zu ihren Mitgliedern. Überrascht und dann auch verärgert von den immer dreister werdenden Manipulationen der Bürger dieses Landes, war der Grund dafür dieses Buch zu schreiben.


    Auf der Rückseite des Buches liest man folgende Sätze:


    „Die Gedanken sind frei. Nur aussprechen sollten wir sie nicht.“


    Der Klappentext (endlich mal ein Klappentext der ein Buch gut beschreibt) sei hier einfach mal zitiert:


    „Sie reden und reden, damit wir den Mund halten: Politiker, Wirtschaftsführer, Lobbyisten und andere Experten. Auf dem Bildschirm, in der Zeitung, im Radio und im Internet: überall dieselben Namen, dieselben Gesichter. Die Einflüsterer wollen uns gefügig machen – durch Verunsicherung, durch Angst, durch Ablenkung. Sie verbiegen Fakten und unterdrücken die Wahrheit. Sie pfeifen auf unsere Meinung und unterlaufen unsere Proteste. Sie drücken ihre Interessen durch, knallhart. Und zerstören, ganz nebenbei, unsere Freiheit und die Demokratie. Aber noch haben sie nicht gewonnen…..“.


    Dieses Buch ist fesselnder als die meisten Thriller, es ist herrlich polemisch – und wo man denkt, da überzeichnet der gute Klaus Norbert aber mächtig, da wird man ganz schnell eines Besseren belehrt; denn wenn Klaus Norbert etwas nicht macht, dann ist überzeichnen. Er schildert die Dinge halt so wie sie sind, vertritt dabei aber eben auch vehement seine Meinung, reitet schon mal herrliche Attacken gegen eben die „Einflüsterer“.


    Besonders hervorzuheben ist, dass Klaus Norbert eben auch sagt, wo die tatsächlichen Gefahren für unsere Demokratie liegen, wo diese Demokratie eben still und heimlich aber in Permanenz demontiert wird und das kaum jemand sich gegen diesen Demokratieabbau wehrt. Alles, einschließlich der einstmals kritischen Medien, ist in einen tiefen Dornröschenschlaf gefallen und den Menschen in diesem Land, genaugenommen nicht nur in diesem Land, wird weiterhin Sand in die Augen gestreut.


    Klaus Norbert hat ein wichtiges, ein längst überfälliges Buch geschrieben. Ein Buch von dem man sich nur wünschen kann, dass es von möglichst sehr vielen Menschen gelesen wird.


    Es ist ein sehr politisches Buch, aber auch interessant für denjenigen, der vielleicht von sich selbst sagt, dass sie/er sich nun gar nicht für Politik interessiert. Unsere kulturellen Werte, unsere demokratischen Errungenschaften gehen so langsam den Bach runter. Mario Barth und Heidi Klum als die Träger der „neuen“ deutschen Kultur. Und wo früher kritischer Journalismus alltäglich war, da wird nunmehr weichgespült und unter den Teppich gekehrt.


    Klaus Norbert zeigt auch auf, wie die Menschen täglich belogen und betrogen werden und man ihnen dazu auch noch einredet, dass müsse so sein und sie müssten dafür dankbar sein – und sie es dann auch, dafür dankbar, dass man sie tagtäglich immer wieder neu hinters Licht führt.


    Eine wirklich lesenswertes Buch, ein notwendiges und sehr wichtiges Buch. 10 Punkte sind eigentlich zu wenig.


    Sicher wird man die eine oder andere Ansicht von Klaus Norbert nicht teilen; Meinungsvielfalt und Meinungsunterschiede sind ja in einer funktionierenden Demokratie auch wichtig. Aber darum geht es auch gar nicht in erster Linie, um die eventuellen Meinungsunterschiede in Bezug auf den Autor. Es geht darum, dass dem Leser hier für viele Dinge die Augen geöffnet werden, dass der Leser angeregt wird sich endlich einmal seines eigenen Denkapparates zu bedienen. Denn das schadet nun wirklich nicht, das Denken mit den eigenen dafür installierten Gehirnzellen.


    Dieses Buch ist sehr, sehr zu empfehlen.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.