Bücher über "soziale Aufsteiger" gesucht

  • Hallo,


    Ich suche Bücher über "soziale Aufsteiger", am liebsten Romane,aber auch für einen Sachbuchtip bin ich dankbar,wenn er gut ist.


    Ich suche nicht: Geschichten über einen märchenhaften,mühelosen Aufstieg.
    Eher so etwas wie - vom Arbeiterkind zum Wissenschaftler, von der Bauerntochter und Hoferbin zur selbstbestimmten Frau.Ungefähr die Richtung.


    Es sollten Schilderungen von Schwierigkeiten enthalten sein.


    Danke... :wave

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


    "...if you don't know who I am - then maybe your best course would be to tread lightly."

  • Fallada: Ein Mann will nach oben


    Das Buch selbst besticht durch seine Sprache, die stark dialektisch geprägt ist und dadurch sehr bodenständig wirkt. Dieses ist zwar anfangs etwas anstrengend (jedenfalls für alle Nicht-Berliner!), jedoch entwickelt das Buch hierduch seinen ganz eigenen Charme. Die Erzählung selbst ist äußerst spannend und mitreißend erzählt, wobei dem Leser ein tiefer Einblick in das damalige großstädtische Leben gewährt wird. Erzählt wird die Lebensgeschichte eines Waisenjungen, der sich mit 16 auf den Weg nach Berlin macht, um dort erfolgreich zu sein. Hier erlebt er sehr heitere Momente aber auch schlechte Zeiten. Seine Disziplin und Ausdauer helfen ihm aber immer weiter. Darüber hinaus wird sein Lebensweg aber immer wieder durch Frauen bestimmt, denen er letztlich auch immer wieder seinen Erfolg verdankt.
    amazon-Studentenrezension

  • Inspiriert durch Wernher von Braun und seine Cape-Canaveral-Mannschaft entschloß sich der 14jährige Homer Hickam 1957, seine eigenen Raketen zu bauen. Sie würden ihm die Möglichkeit geben, Coalwood, West Virginia, den Rücken zu kehren. Coalwood war damals ein im Niedergang begriffener Bergarbeiterort; das war jedem bewußt -- jedem außer Sonnys Vater, dem Minenverwalter, der so mit seiner Firma verheiratet war, daß ihn seine Familie kaum zu Gesicht bekam. Hickams schlaue, bilderstürmerische Mutter wollte, daß ihr Sohn es eines Tages zu mehr als nur einem Bergarbeiter bringen würde und förderte -- gemeinsam mit einer Physiklehrerin -- die Bemühungen seiner schwülstig getauften "Big Creek Missile Agency".


    Er schaffte es schließlich zum Ingenieur bei der NASA und seine Erinnerungen an seinen schwierigen Weg zur Goldmedaille beim "National Science Fair" 1960 -- eine noch nie dagewesene Ehre für einen Bergarbeitersprößling -- ist reich an Humor wie auch an warmer Sensibilität. Lebhaft beschwört Hickam eine Welt mit enggeknüpftem Gemeinschaftsleben herauf, in der ein Ladenbesitzer, der ihm Salpeter verkauft, warnt: "Hör mal, Rocket Boy -- dieses Zeug kann dich ins Jenseits befördern."


    Hickam spricht offen über die tiefe Uneinigkeit und Spannungen in der Ehe seiner Eltern, sogar als er in bewegender Weise ihre stille Loyalität zueinander beschreibt. Dieses Porträt seines letztendlich erfolgreichen Versuches, den Respekt seines unnahbaren Vaters zu gewinnen, ist gleichermaßen rührend. -- Wendy Smith - amazon




    Auch wenn man es aus dem Titel ableiten könnte - dieses Buch hat rein gar nichts mit Science Fiction zu tun. Oder vielleicht doch gerade besonders viel: Denn für Sonny Hickam und seine Freunde ist die Science Fiction in den 50er Jahren der einzige Weg, um dem kleinen Bergarbeiternest Coalwood in West Virginia zu entkommen. Sie träumen davon, Raketen zu bauen. Ihre ersten Versuche scheitern kläglich und die Eltern sind auch nicht gerade begeistert, wenn es plötzlich ausgebrannte Raketenteile vom Himmel regnet. Doch nach und nach stellt sich der Erfolg ein ... Hickams "Rocket Boys" erzählt eine wahre Geschichte. Aber es ist nicht bloß eine Geschichte von mathematischen Berechnungen und Raketenbau, sondern auch die Geschichte von mehreren Jugendlichen, die in der Enge einer amerikanischen Kleinstadt der 50er Jahre aufwachsen. Man bekommt ein intensives Bild von deren Leben, von den Vorurteilen der Erwachsenen, vom Grubenbau, von kleinen und großen Problemen des Alltags und der Schule. Ein Buch, das einen vollständig aufsaugt und nicht mehr freigibt, bis man es zuende gelesen hat. Und selbst dann muß man noch viel an die Erlebnisse von Sonny Hickam denken.


    Nils Herzog - amazon

  • Hildegard Palm ist für mich die Aufsteigerin.


    Ein Mädchen namens Hildegard Palm wächst im Deutschland der fünfziger und sechziger Jahre auf. Hildegard ist Arbeiterkind und lebt in der Enge einer katholischen Dorfwelt. Das Bigotte, die starren Regeln, die außerordentlich strengen Erziehungsmaßnahmen lassen die Kleine fast zerbrechen. Ihre Fantasie, ihr Entdeckergeist und ihr unverwüstlicher Lebenswille stoßen bei ihren Eltern auf absolutes Unverständnis. Sie begehrt trotzdem auf. Und sie entdeckt die Kraft der Literatur. Literatur ist für sie die Möglichkeit, in Gegenwelten zu flüchten, aber auch die Möglichkeit, sich in diesen Welten für die Wirklichkeit zu stärken.


    Auch Ulla Hahn wuchs in den fünfziger Jahren in einer katholischen Arbeiterfamilie im westdeutschen Sauerland auf. Sie arbeitete nach der Schule in einer Fabrik und machte ihr Abitur an einer Abendschule. Die promovierte Philologin ist eine der bekanntesten deutschen Dichterinnen der Gegenwart; ihr Werk wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet. "Das verborgene Wort" ist ihr zweiter Roman.
    amazon-Text

  • Hildegard auf dem Weg zum Studium.


    Ihr Leben scheint vorgezeichnet: Kinder, Küche, Kirche. Doch Hilla träumt sich weg aus dem Dorf am Rhein. Nichts kann dem Kind kleiner Leute die Sehnsucht nach der Freiheit des Geistes austreiben. Unverhofft bietet sich ihr ein neues Leben: Abitur, Studium, ihre selbst gewählte Zukunft liegt vor ihr. Nach „Das verborgene Wort“ hat die Lyrikerin und Bestsellerautorin Ulla Hahn erneut ein imposantes Epos vorgelegt, das feinnervig vom Erwachsenwerden, Wachwerden, Menschwerden erzählt.


    Hilla lacht das freieste Lachen der Welt. Es ist der erste Tag nach den Weihnachtsferien im Januar 1963; das Lehrerkollegium des Aufbaugymnasiums hat beschlossen, die Siebzehnjährige noch ins laufende Schuljahr aufzunehmen. Mit diesem Tag beginnt für das wissbegierige Kind „vun nem Prolete“ endlich das lang ersehnte neue Leben, in dem die einfachen Wahrheiten der Eltern nicht mehr gelten, in dem das Buckeln in der Papierfabrik von der Freiheit der Worte abgelöst wird. Doch wird Hilla ihre wahre Heimat wirklich in der Sprache finden?


    „Aufbruch“ gewährt einen anrührenden Blick in die Seele einer mutigen und doch so verletzlichen Heranwachsenden – und zeichnet sprachübermütig und mit großem epischem Temperament ein detailreiches Sittengemälde von den bundesrepublikanischen Mittsechzigern.
    amazon-Text

  • McCourt erarbeitet sich Ausbildung und Aufstieg durch den Dienst in der US-Armee.


    Der Nachfolgeroman zu den Erinnerungen Frank McCourts an seine irisch-katholische Kindheit, Die Asche meiner Mutter, nimmt den Faden der Geschichte im Oktober 1949, bei seiner Ankunft in Amerika, wieder auf. Obwohl er in New York geboren wurde, war die Familie wegen schlechter Perspektiven in Amerika nach Irland zurückgekehrt. Wieder auf amerikanischem Boden, hat dieser 19-jährige mit seinem pickeligem Gesicht, entzündeten Augen und schlechten Zähnen wenig mit den kerngesunden, selbstbewußten College-Studenten gemeinsam, die er täglich in der U-Bahn sieht. Er träumt davon, es ihnen gleichzutun und zu studieren.


    Seine anfänglichen Erfahrungen in Amerika sind genauso grauenhaft wie seine Jugend in völlig verarmten Verhältnissen in Irland; sie schließen zwei der trostlosesten Weihnachten mit ein, die je in der Literatur beschrieben worden sind. Charakteristisch schon für den vorhergehenden Roman, schaut McCourt mit scharfen Augen und schwarzem Humor auf die Vereinigten Staaten; Rassenvorurteile, alltägliche Grausamkeit und aussichtslose Jobs liegen schwer auf seinem Gemüt, während er nach einen Ausweg sucht. Ein Hoffnungsschimmer kommt von der Armee, wo er einige Fähigkeiten als Büroangestellter sammeln kann sowie von der New York University, die ihn trotz fehlendem Schulabschluß aufnimmt. Aber der Weg bis zu seiner Position als Lehrbeauftragter für Kreatives Schreiben an der Stuyvesant High School ist weder kurz noch einfach. Glücklicherweise ist McCourts Offenheit zur Bandbreite menschlicher Emotionen und Sehnsüchte außergewöhnlich; sogar die am meisten zerstörten, schwierigsten Menschen, die er trifft, sind Individuen mit innerer Größe, und der Leser kann sich nicht entziehen, mit ihnen eine beklemmende Seelen-Verwandtschaft zu empfinden.
    amazon-Text

  • Chaplins Autobiografie....spannend und reichhaltig.


    Kurzbeschreibung
    Das Leben Charlie Chaplins ist ein Märchen des 20. Jahrhunderts: der Aufstieg des kleinen Jungen aus dem Armenhaus zu einem der berühmtesten und genialsten Weltstars unserer Zeit. Es ist ein abenteuerliches, romantisches Leben voll unerfüllter und erfüllter Träume, das der große Pantomime mit dem geübten Sinn für Nuancen und komische Situationen beschreibt.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

  • Ich empfehle "Rupien! Rupien!" von Vikas Swarup. Der mit acht Oscars ausgezeichnete Film "Slumdog Millionaire" basiert auf diesem Roman. Die Biographie "Maria Montessori. Leben und Werk einer großen Frau" von Rita Kramer ist auch sehr lesenswert.

  • Ich kann's nicht wirklich empfehlen (siehe Rezension), aber es handelt wohl vom sozialen Aufstieg. Der unbelesene Asi Germain wird unter den Fittichen einer alten Dame zum bibliophilen Familienvater. Keine Biographie.

  • Dermaßen viel Berechenbarkeit bin ich vorher noch nie begegnet (und nachher auch nicht), aber trotzdem ungemein spannend - ich konnte es nicht mehr au der Hand legen, bis ich gegen vier Uhr in der Früh fertig war (und das ist mir dann gleich 2 Mal passiert!!). Ist aber eher ein Kinder-/Jugendbuch, ab ungefähr 13 Jahren.


    ps: Titel und Inhalt haben nicht viel gemein!

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)

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  • Kannst Du evtl. etwas über den Inhalt des Buches verraten?
    @ all:


    Danke für die tollen Tips, ich kannte nur die Bücher von F.McCourt.
    Freue mich auf weitere Anregungen!


    :wave

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


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  • Ein Musiktalent arbeitet sich zum Erfolg.


    Als Kind verträumt Claude Rawlings seine Tage und sieht durch das Fenster vorbeieilenden Passanten nach. Das alte Barklavier, das vergessen in einem staubigen Winkel der Wohnung steht, ist zunächst nichts anderes als eine Abwechslung in der langweiligen Eintönigkeit seines Lebens. Doch sehr schnell wird daraus eine immer stärkere, alles verdrängende Faszination. Er entwischt zu Hause und wagt sich allein über die Straße in Aaron Weisfelds Musikgeschäft, um mehr über das Klavierspiel und das Geheimnis der Tonarten zu erfahren. So findet er seinen ersten Lehrer, denn Weisfeld ist beeindruckt und begeistert von diesem Wunderkind. Claude bewegt sich durch sein Leben, als würde er ein kompliziertes Stück spielen, als sei er versunken in die dramatische Spannung, überrascht von der graziösen Melodik. Musik hat in diesem Roman den Stellenwert eines eigenständigen Charakters. Voller Einfallsreichtum und erzählerischer Kraft hat dieser Roman Dickens'sche Qualitäten und alle Voraussetzungen eines Klassikers, doch vom Ton her ist dieser Roman so modern wie zeitgenössischer Jazz.

  • "Sozialer Aufstieg"....


    Da kommt mir auch die Edit Piaf in den Sinn...über sie gibt es jenste Biografien (zusätzlich auch eine Art Autobiografie).


    Wenn Du Dich wirklich einlassen möchtest in diese Thematik: was bedeutet/beinhaltet ein "sozialer Aufstieg* für den Betroffenen: was ändert sich in dessen Leben, wie verändert sich seine "Persönlichkeit"...wird dieser Mensch dadurch zu einem anderen Menschen, kann er die "Prägungen" seiner Herkunft ablegen?......


    Da könnte ich Dir schon empfehlen, Dich einzulassen/einzulesen in den Werdegang der Edit Piaf....weitgreifend halt, nicht nur ein Buch über sie, sondern alles was Du ergattern kannst.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
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  • "Der Spatz von Paris" ist natürlich DAS Paradebeispiel, stimmt. Danke für den Tip. :wave

    "Literatur ist die Verteidigung gegen die Angriffe des Lebens."


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  • Gerade ist mir noch "Die Wachsmalerin" eingefallen:


    Kurzbeschreibung
    Wer war die Frau, die als Madame Tussaud in die Geschichte einging? In ihrem großen Roman erzählt Sabine Weiß ein bewegtes Frauenleben. Als kleines Mädchen kommt Marie, die Tochter eines Scharfrichters, nach Paris. In den Wirren der Französischen Revolution muss sie um ihr Überleben kämpfen, doch ihr begegnet auch aufrichtige Liebe. Mit ihrem Aufbruch nach England wird sie schließlich zur Legende. Ein eindrucksvoller historischer Roman um Selbstbestimmung, Liebe und Verrat.

  • Zitat

    Original von newmoon
    Kannst Du evtl. etwas über den Inhalt des Buches verraten?
    @ all:


    Danke für die tollen Tips, ich kannte nur die Bücher von F.McCourt.
    Freue mich auf weitere Anregungen!


    :wave


    Bin ich gemeint?Falls ja:


    Bei einer Pest überleben nur ein Junge und ein Mädchen, die dann ein neues Leben suchen. Das Ganze spielt um dreizehnhundertschießmichtot. Das Mädchen ist Jüdin (zu der Zeit sehr beliebt....); außerdem fängt der Junge gerade an zu pubertieren (ich bin es dir einfach schuldig dich im Voraus abzuschrecken, denn jetzt kann ich behaupten, ich habe es ja geasgt). Den Rest kann man sich denken..



    Übrigens ein - und ich benutze Gechlechtseinteilungen eigentlich nie - (beinahe) reines Mädchenbuch.


    Gruß und (vielleicht) viel Lesespaß.

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)