Bereits 1982 gab es den ersten Vertrag zwischen Adams und Columbia Pictures mit dem Ziel, den "Hitchhiker's Guide To The Galaxy" endlich auf die große Leinwand zu bringen. In den folgenden Jahren folgten auf jeden Schritt vorwärts zwei zurück, und mit Adams Tod vor wenigen Jahren schien das Projekt sprichwörtlich gestorben.
Zu dem Zeitpunkt hatte sich Adams jedoch mit Jay Roach ("Meet The Parents", "Austin Powers") bereits für einen Regisseur entschieden, und mit seinem Freund Robbie Stamp stand ein vertrauenswürdiger Produzent zur Seite. Zudem hatte Disney für die Finanzierung zugesagt.
Das Projekt also einzustellen, schien unter ökonomischer Sichtweise wenig sinnvoll - allein, wer sollte das Drehbuch schreiben? Adams selbst hatte bereits zahlreiche Entwürfe verfasst, die jedoch zumindest bei den Studio-Offiziellen wenig Begeisterung weckten - zu lang, zu wenig Hollywood. Jay Roach fand schließlich einen Autor, der sich bereit fand, diese Bürde auf sich zu nehmen: Karey Kirkpatrick.
Ein Drehbuch von Adams zu übernehmen und, schlimmer noch, zu überarbeiten, dürfte zu den gefährlichsten Aufgaben in diesem Universum gehören - zu groß die Fangemeinde, die jede Überarbeitung als Blasphemie, jede Änderung als Sakrileg betrachtet. Details darüber, was auftaucht und was nicht, lässt sich Kirkpatrick, der unter anderem das Drehbuch zu Aardmans "Chicken Run" verfasste, nicht entlocken, im Interview zeigt er sich aber der Schwere der Bürde durchaus bewusst - und angenehm respektlos.
Doch damit nicht genug: Auch Jay Roach beschloss schließlich, sich als Regisseur zurückzuziehen, ist inzwischen nur noch als Produzent tätig. Der Regisseursposten dürfte so ziemlich jedem halbwegs geeigneten A-List-Regisseur angeboten worden sein, angeblich unter anderem Ivan Reitman, James Cameron und Spike Jonze. Keiner wollte in die Filmgeschichte eingehen als derjenige, der diese Vorlage versaut, und so lehnten sie einer nach dem anderen ab. Jonze jedoch brachte einerseits John Malkovich in einer kleinen (?) Rolle an Bord, empfahl Roach zum anderen den neuen Regisseur: Garth Jennings, sowie Nick Goldsmith als zusätzlichen Produzenten, beide von "Hammer&Tongs", einer britischen Werbefilm- und MusicClip-Agentur.
Über die Besetzung wurde lange gerätselt, und auf Seiten der Produzenten machte man sich einen Spass daraus, auch nach Drehbeginn nichts über die Darsteller zu verraten. Die zentrale Rolle des Arthur Dent wollte Adams ursprünglich mit Hugh Laurie besetzt wissen, der aber daran scheiterte, außerhalb Englands vollkommen unbekannt zu sein. Man mag allerdings einwerfen, dass das für Martin Freeman, der die Rolle nun wohl übernommen hat, ebenso zutrifft. Deutschen Zuschauern dürfte er bestenfalls als Pornodarsteller in "Tatsächlich Liebe" bekannt sein. Für Zaphod Beeblebrox ist Sam Rockwell vorgesehen. Für einige Diskussion sorgten zuletzt Gerüchte, die Rolle des Ford Prefect sei mit Mos Def besetzt worden - nicht nur, weil Ford im Buch kein Schwarzer war, sondern vor allem, weil man befürchtete, Mos Def passe nicht zum englischen Stil und Humor. Ansonsten scheint sich das Cast aber überwiegend auf britische Darsteller zu konzentrieren, was angesichts der Ursprünge der Materials kaum verwundern dürfte.
Auch die Finanzierung machte zwischenzeitlich (wie bei jedem guten Film) Probleme, inzwischen scheint aber Spyglass eine solide Basis geschaffen zu haben. Zahlen sind keine bekannt, allzu groß dürfte das Budget jedoch kaum sein. Sofort werden da natürlich Erinnerungen an die Serienverfilmung wach, die wohl locker als Definition für den Begriff Trash herhalten könnte. Die ausschweifenden (optischen) Fantasien Adams' mit einem kleinen Budget umzusetzen, dürfte nach dem Drehbuch wohl die größte Herausforderung werden. Für die gesamten Special Effects wurde jedenfalls schon mal die im Kinofilm-Bereich weitgehend unbekannte Firma "Asylum SFX" an Bord geholt.
Es wird abzuwarten bleiben, ob die kreativen Köpfe, die gegenwärtig für den Film verantwortlich sind, gleichzeitig respektvoll und respektlos genug sind, um den Film zum Erfolg zu führen - Peter Jackson hat zuletzt bewiesen, dass man auch mit klaren Schwerpunkten (lies: massiven Auslassungen) ein Werk durchaus getreu dem Original wiedergeben kann. Dennoch mag es gerade mit Adams Büchern als ungleich schwerer erscheinen. Warten wir's ab.
Bis dahin: Don't Panic.
Eine Neuverfilmung ? Start: 16.06.2005