Persönliche Distanz

  • WIe weit darf ein Mensch an euch herantreten, ohne dass ihr euch unwohl fühlt?
    Die Wissenschaft sagt, ca. 0,5m
    Bei mir ist es so, dass ich eine größere Distanz brauche, (bei fremden Menschen), nicht weil ich schüchtern bin, o.ä. sondern weil ich mich körperlich unwohl und bedrängt fühle.


    Es gibt Menschen, die sich überhaupt nicht an diese natürliche Distanz halten..besonders an Kassen fällt mir das verstärkt auf. Die Leute rücken einem derart nah auf die Pelle...mein Adrenalinspiegel steigt direkt an, und ich würd dem mir zu Nahestehenden am liebsten wegboxen..kein Witz
    Oft dreh ich mich demonstrativ um..schau dem Mensch an, und geh einen Schritt weg von ihm...die kapieren aber nicht warum.


    Wem gehts noch so?

  • Mir... :knuddel1... :lache


    Edit:...nee, ohne Quatsch jetzt. Kann ich auch net haben. Bin kein Knuddeltyp und es dauert seeeeeehr lange, bis ich jemanden physisch (im Grunde auch psychisch!) an mich heranlasse.


    Am bescheuertsten finde ich dieses Geknutsche, was man heute unter Jugendlichen sieht. Okay, sollen sie machen, wie sie wollen, aber....bitte OHNE mich!...:-)


    LG
    Baumbart

  • Ich hab die genauen Zahlen leider nicht mehr im Kopf. Aber ich hab mal gelesen, dass dieser Abstand, bis man sich unwohl fühlt in Japan z.B. wesentlich kleiner ist als bei uns und bei uns ist er nochmal kleiner als z.B. in Island.


    Ich mag dieses auf die Pelle gerücke auch nicht. Es gibt nur ein paar Menschen, bei denen es mich nicht stört.


    Das Beispiel mit der Kasse ist gut. Da geht es mir auch oft so. Am liebsten habe ich vor und hinter mir einfach den Einkaufswagen zwischen mit und dem Nächsten. Als würden sie schneller drankommen, wenn sie so eng wie möglich aufschließen! :fetch Das ist der selbe Blödsinn wie beim Autofahren. Einfach Abstand halten und alles läuft gelassener!


    Vor allem beim U-Bahn fahren etc. nervt diese Enge auch oft gewaltig. Manchmal kann man schlicht und einfach nichts dagegen machen, aber oft könnte man durchaus mehr Abstand zwischen die Körper bringen, wenn sich jeder nur ein bißchen Mühe gibt.


    Seltsam finde ich es auch, wenn Leute einen gleich umarmen, wenn sie gehen, obwohl man sich erst an diesem Abend kennengelernt hat. Ich hab das mal erlebt und da hat ER sogar meinen FREUND umarmt. Bei Männern ist dieses Umarmen ja noch seltener als bei uns Frauen.


    Ich persönlich umarme nur meine drei besten Freundinnen. Und da muss es auch nicht immer sein. Man sollte nicht immer jeden gleich anfassen, auch wenn man ihn sympathisch findet.


    Gerade schwangeren Frauen geht es ja oft so, dass jeder meint auf den Bauch fassen zu dürfen. Himmel! Es ist immer noch der Bauch der Frau und da kann man doch nicht einfach drauf rumtatschen! Aber anscheinend wird das in so einem Fall nicht mehr so gesehen, sondern nur als ein schwangerer Bauch - eine Hülle um das Kind und nicht als Körperteil eines Menschen. :fetch

  • Meine persönliche Distanz liegt auch unter 0,5m, allerdings habe ich in Menschenschlangen nicht so das Problem damit - da empfinde ich die "gezwungene Nähe" als "normal". Aber wenn ich in einer kleineren Gruppe von Menschen bin und mir dann jemand sehr nah rückt, ist mir das auch sehr unangenehm und ich fühle mich bedrängt. Dass viele Saarländer, die sich etwas besser kennen, sich wie die Franzosen mit "gehauchtem Küsschen links/rechts" begrüssen, war für mich anfangs sehr gewöhnungsbedürftig und ich mag es eigentlich immer noch nicht.
    Ganz schlimm finde ich Einkaufssamstage oder ein Einkaufsbummel in der Vorweihnachtszeit - da werde ich leicht aggressiv innerlich, weil mir die Nähe einfach zu viel wird.

  • Hallo Zusammen,


    Wenn ich Leute sehr gerne habe, Familie oder gute Freunde, dann stört es mich nicht. Die umarm ich auch.


    Aber bei Fremden Leuten mag ich das gar nicht ! An Kassen könnte ich auch ausflippen ! Mir ist auch schon passiert, dass die Person hinter mir immer dichter aufrückte, je weiter ich versucht hab zu flüchten. Ich hätt die Person am liebsten angeschrien und weggeschoben, ich kann das nicht leiden !
    Ich kleb ja auch net einfach an Leuten drann.

    liebe Grüsse melanie


    Wenn man Engeln die Flügel bricht, fliegen sie auf Besen weiter !
    :keks


    :lesend )

  • ein Dozent von mir hat mal von einem Gespräch mit jemandem aus dem arabischen Raum erzählt, der offensichtlich auch eine andere Distanz für bequem hielt als er - er sagte, sie hätten an einem Tisch gestanden und sich während des Gesprächs um den Tisch herum bewegt, weil er immer einen Schritt zurückgewichen sei, während sein Gesprächspartner immer nachgerückt sei...


    dabei war er (dieser Dozent) auch eher einer, der einem nah auf die Pelle rückte - obwohl ich ihn gern mochte, bin ich da auch oft abgerückt


    ansonsten ist es bei mir ähnlich wie bei euch, bloss merke ich auch, dass es bei mir je nach Gegenüber unterschiedlich ist, gerade bei Bekannten. Zu manchen zieht es mich rein körperlich eher hin, dann fasse ich sie auch schon mal an der Schulter, klopfe ihnen auf den Rücken o.ä., und bei anderen ertrage ich kaum die "normale" Gesprächsdistanz, da graut mir immer schon davor, wenn ich ihnen mal die Hand geben muss.

    Surround yourself with human beings, my dear James. They are easier to fight for than principles. (Ian Fleming, Casino Royale)

  • Bevor ich agressiv werde, erklär ich den Leuten einfach, dass sie mir zu nah auf die Pelle rücken. Diese Distanz ist ganz sicher bei jedem individuell unterschiedlich und von bösen Blicken allein merken die wenigsten Leute doch, wo der Schuh drückt. Das muss man dann schon mal sagen. Mir geht so eine Aufforderung, Abstand zu halten jedenfalls leichter über die Lippen, als mich extrem unwohl zu fühlen, weil mein Gegenüber nicht merkt, dass er oder sie zu nah kommt.
    Bei Verhandlungsgesprächen, die ich manchmal führe, ist mir schon passiert, dass jemand, der seine Argumente besonders vehement vertrat, fast über den Tisch gesprungen kam. Wenn man dann automatisch zurückweicht, dann hat man manchmal schon verloren. Da muss man schon auf der Hut sein und sich von solchen Gesten nicht einschüchtern lassen. Ich habe dann schon mal gefragt, ob mein Gesprächspartner lieber auf meiner Seite des Tisches sitzen wollte.

  • ich habe eine kollegin, die mir ständig auf die pelle rückt, und das ist zum verrücktwerden. im raucherzimmer sitzt sie mir fast auf den schultern, obwohl das zimmer groß genug ist. sie muss ständig press neben mir stehen. in der mittagspause versuche ich schon zu vermeiden, mit ihr zusammen in die stadt zu gehen, weil sie nicht mal beim nebeneinander gehen platz lassen kann. es fehlte noch, dass sie mich an die hand nimmt. aber ich kann sagen, was ich will: sie lässt es nicht. habe ich sie darauf aufmerksam gemacht, hällt sie sich für etwa zehn sekunden weiter weg, dann hängt sie wieder an mir dran.
    an der kasse habe ich mir angewöhnt, immer VOR meinem einkaufswagen zu stehen und ihn hinter mir herzuziehen. somit kann ich absand zum vordermann halten so viel ich will und der hintere berührt nicht mich, sondern höchstens meinen einkaufswagen ;) im kaufhaus ist das ohne wagen natürlich auch wieder ein problem.... wenn ich den atem von jemandem hinter mir am hals spure, dreht sich mir fast der magen um....

  • Menschen, mit denen mich etwas verbindet, umarme ich gerne zur Begrüßung etc.


    Dieses pauschale Rundumgeärmele und Abgeknutsche hingegen mag ich gar nicht.


    Und auch beim Einkaufen und besonders in der U-Bahn brauche ich meinen Freiraum. Nichts schlimmer, als daß einem was von hinten ins Kreuz drückt und man überlegen muß, ob der Herr vorhin einen Schirm in der Hand hatte oder was da sonst noch drücken könnte.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Menschen, mit denen mich etwas verbindet, umarme ich gerne zur Begrüßung etc.


    Dito.
    Ansonsten bin auch ich eher für Sicherheitsabstände. Rückt mir einer aggressiv auf die Pelle, rücke ich allerdings zurück.


    Zitat

    Dieses pauschale Rundumgeärmele und Abgeknutsche hingegen mag ich gar nicht.


    Da fängt man sich eh bloß Epstein-Barr!


    Zitat

    Nichts schlimmer, als daß einem was von hinten ins Kreuz drückt und man überlegen muß, ob der Herr vorhin einen Schirm in der Hand hatte oder was da sonst noch drücken könnte.


    Schuhe mit Pfennigabsätzen haben sich da sehr bewährt -- einmal kurz auf die große Zehe, den Wehlaut mit einem süßen "Oh, entschuldigen Sie!" quittieren, und die Sache hat sich.

  • Iris,


    leider bin ich keine Anhängerin der Pfennig-Fraktion. Ich halte es mehr mit gemütlichen Boots. Aber mit entsprechend Nachdruck bringen die auch den gewünschten Erfolg.


    Oder einmal mit spitzen Ellbogen schwungvoll umgedreht. "Oh! War das etwa ihr Magen? Oooooops!" :grin

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Oder einmal mit spitzen Ellbogen schwungvoll umgedreht. "Oh! War das etwa ihr Magen? Oooooops!" :grin


    Das muß man aber dosiert machen, damit das Frühstück nicht den Rückweg antritt!

  • Viel schlimmer finde ich die Zeitgenossen, die glauben, sie könnten sich direkt neben oder hinter einen stellen, wenn man am Bankschalter steht. Zum Glück achtet unser Bankmensch darauf und scheucht diese neugierigen Kunden auf Abstand.
    Auch sonst achte ich immer auf genügend Bewegungsfreiheit. Distanz ist ein sehr wichtiger Faktor in meinem Leben.

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

  • Man merkt wirklich, dass ihr in keiner Megalopolis wohnt. *grins*


    Hier im Supermarkt oder in der Bank Abstand zu halten ist illusorisch, die Schlangen sind oft Duzende von Leuten, obwohl sicherlich 20 oder 30 Kassen im Carrefour besetzt sind. In den Banken sind die Schlangen oft 40 oder 50 Leute, so dass z.B. Banamex Nummern ziehen lässt und mindestens 100 Stühle bereitstellt, aber meine Bank BBVA Bancomer tut dies nicht. Ich meide die Metro, ich würde kaum ohne mein eigenes Auto irgendwohin fahren.


    Ich kann damit umgehen, dass Leute eng vor oder hinter mir stehen, ich kann es auch tolerieren, dass man sich zur Begrússung einen Kuss auf die Wange gibt, aber ich hasse es, angefasst zu werden. Ich kann es nicht haben, wenn mir jemand seine Hand auf die Schulter legt, oder sonstwie meine Arme berührt. Als ich meinen Nebenjob während meiner Studienzeit hatte, musste ich es ertragen, dass die Leute an mir hin- und herzupften, meine Körperteile in gewisse Positionen zogen oder mein Gesicht berührten. Das war sehr gutes Training, eine gewisse Scheu abzubauen, aber ich habe immer noch einen Graus davor.

  • Also da bin ich ganz erheblich empfindlich und aufgrund persönlicher Erfahrungen auch ziemlich mies vorbelastet.


    Wer mir auf die Pelle rückt, ohne das ich das will, der begibt sich eindeutig in Gefahr und zwar nicht nur in die, daß ich verbal ziemlich ausfallend werden kann, sondern ich schubse auch ganz gemein, wenn sich mir jemand zu aufdringlich nähert.


    Letztens hatte ich mit einem älteren Herrn dienstlich ein Gespräch, da dieser sich darüber mokierte, daß ich mich zwar freundlich vorgestellt hätte, ihm aber zur Begrüßung nicht die Hand gereicht hätte. Nachdem ich ihm dann erklärte, warum ich das so handhabe (nämlich aus Gründen der Eigensicherung, ich weiß ja schließlich nicht, was im Kopf des anderen vorgeht und ich treffe nicht immer nur auf freundliche Menschen) und das ich um keinen Unmut aufkommen zu lassen auch jeden gleich behandel in dieser Hinsicht, ich reiche nämlich niemandem die Hand (höchstens mal zum Schluß, wenn er wirklich nett und freundlich war zur Verabschiedung), konnte er das nachvollziehen und hat zum Abschied nett gewunken.


    Ganz schlimm finde ich diese Begrüßungsknutschereien mit Menschen die ich eigentlich überhaupt nicht mag. Da dreht sich mir der Magen um und da ist auch schon die oder der ein oder andere ganz fies gegen eine dicke fette Mauer gerannt. Nur weil ich mit jemandem Arbeite, heißt daß noch nicht, daß ich auch zur Begrüßung ein Küßchen ertragen kann.


    Mein Tarzan wird z. B. wenn er ein bißchen was getrunken hat sehr anhänglich, anfangs finde ich das süß und irgendwann geht es mir auf den Wecker.
    Ich brauche viel (Bewegungs-)Freiheit und wer mir dir nimmt, der wird gnadenlos angepampft.


    Letzlich im Supermarkt rieb sich Mister *Schirmträger* mit einer Penetranz an meinem Rücken, daß ich ihm am Ende der Schlange meinen Ausweis präsentierte und eine Anzeige wegen sexueller Belästigung/Nötigung fertigte.


    Mag sein, daß ich da empfindlich bin, aber ich finde einen gewissen Abstand sollte man aus Gründen des Respekts voreinander einfach einhalten.

  • @Babyjane


    Vieleicht habe ich irrgenwann mal nichts gepeilt aber das klingt als wärst du bei der POLIMANZEI:
    Das mit der Anzeige finde ich super. Der muß ganz schön blöd aus der Wäsche geguckt haben.
    :hau :hau :hau (symbolisch gesehen)


    Zum Thema:


    Die Knutscherei bei der Begrüßung ob bekannt oder nicht finde ich voll abartig, das geht garnicht.
    Und das beim einkaufen, da hab ich immer den Einkaufswagen des Hintermannes(Frau) im Rücken da kann man manchmal weiterrücken aber man hat das Gefühl der klebt an einen dran.
    Ergo: Ein bischen Abstand tut meinem Gegenüber sehr gut andernfalls werde ich ungemütlich
    Mit Abstand Gruss oemchenli
    :wave :wave :wave :wave