All die schönen Toten [The Black Cat] – Martha Grimes

  • Über Martha Grimes muss man wohl nicht mehr allzu viel sagen. Sie ist mittlerweile 79 Jahre alt und bekannt durch ihre nunmehr 22 Romane um Inspector (mittlerweile Superintendent) Richard Jury.


    In diesem neuesten Band, wieder nach einem Pub benannt, muss Jury die Geschehnisse aus Dust verarbeiten und gleichzeitig drei scheinbar zusammenhängende Morde an Call-Girls in hochpreisigen Schuhen lösen. Am Ende jongliert Jury mit Namen wie Manolo Blahnik, Jimmy Choo und Christian Louboutin wie ein alter Pro :zwinker


    Ich mag diese Bücher von Martha Grimes und werde Richard Jury bis ans Ende die Treue halten. Klar gibt es schwächere Fälle (insbesondere die letzten) und auch in The Black Cat hätte ich mir mehr Interaktion mit Melrose Plant und den Leuten aus Long Piddleton gewünscht, aber im Großen und Ganzen hat mich dieser Fall gut unterhalten. Die Wendung am Ende war teilweise erwartet, teilweise überraschend und wie immer mag ich es, wenn ein Fall ohne CSI-Forensik-Kram auskommt.


    Gerade wenn Richard Jury und Melrose Plant zusammen sind (leider zu selten), kommt Martha Grimes Stärke raus… die Dialoge mit trockenem Humor und freundschaftlich-amüsantem Gekabbel.


    Ganz großes Minus: Morris und Mungo, mit einander sprechende Katze und Hund. Das ist einfach nur albern und infantil und hat für mich in diesem Genre nichts zu suchen.


    Wer generell so wie ich dieses Genre mag, dem seien diese zwei Artikel empfohlen:


    The Sensitive Inspector Syndrome


    Anti-Sensitive Inspector tomes


    Fazit: Nicht das Beste aus der Feder von Martha Grimes, mit 323 Seite eh ein bisschen kurz, aber für kurzweilige Unterhaltung des typisch-britischen Krimis gut geeignet.


    Edit: Dt. Titel und ISBN eingetragen, damit die deutsche Ausgabe im Verzeichnis auftaucht. LG JaneDoe
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  • Gerade die subtile Herausarbeitung der Beziehung zwischen dem wunderbar phantasievollen Hund und der herrlich lakonischen, selbstzufriedenen und gleichzeitig heimwehgeplagten Katze, die übrigens nicht miteinander sprechen, sondern telepathisch kommunizieren, macht für mich den Reiz dieses Buches aus. Diese Mischung aus Melancholie und Optimismus: sagenhaft! Für mich ist es genau deswegen ein Highlight innerhalb der Serie; den Kriminalplot finde ich eher nicht so spannend.

  • Immerhin bin ich jetzt im Detail über teure Damenschuhe informiert. Hat zwar durchaus eine Spur von Berechtigung in dem Fall, aber ich fand die Aneinanderreihung von Marken und Designern von Highheels-Sandaletten etwas langweilig. Ist vielleicht ein geschlechtsspezifisches Ding. Sonst aber ein netter Krimi, bei dem man nicht befürchten muss, vor Spannung einen Herzinfarkt zu bekommen.