Irgendwie versuche ich die Krebsdiagnose meines Vaters zu verdauen. Ich weiß es zwar schon seit ein paar Tagen, aber seit gestern die definitiven (schlechten) Ergebnisse.
Nach der OP gehts ausgerechnet in die selbe Rehaklinik, in der vor 25 Jahren meine Großmutter behandelt wurde. Ebenfalls mit Krebs. Das Leben hat schon einen sehr gewöhnungsbedürftigen Humor was solche Sachen betrifft.
Und dann wird auch einfach nicht akzeptiert, daß man da einfach nicht drüber sprechen will, zumindest im Moment nicht. Ich kann es nicht. Ich WILL nicht. Das muß erstmal sacken...ankommen...realisiert werden.
Das Leben kann doch nicht ausschließlich aus den Aufgaben bestehen, die einem wie Steine im Weg liegen, die weggeräumt werden wollen und müssen. Man wächst mit seinen Aufgaben? Drauf geschissen, manchmal mag man nicht weiter wachsen. Einfach mal eine Phase der Ruhe, der gänzlichen Zufriedenheit, der Sicherheit...nur mal eine Weile sorgenfrei einfach nur Leben. Wie macht man das? Gibts das überhaupt? Oder ist doch vielleicht alles nur hausgemacht und man sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht, was die "Ruhe" betrifft?
Habe ich vielleicht schon zu viele nahstehende Familienmitglieder unter die Erde wandern sehen, daß ich einfach abgestumpft bin?
Sicherlich, das Leben geht weiter. Es geht ja immer irgendwie weiter. Irgendwann hat man aber keine Lust mehr, daß es nur irgendwie weitergeht. Die Abstände zwischen den einzelnen "Prüfungsetappen" sollen endlich mal länger werden. Damit einem auch mal wirklich viel Zeit bleibt, um Energie und Kraft zu sammeln. Mehr muss es doch gar nicht sein.
Ist das denn zuviel verlangt?