# Broschiert: 336 Seiten
# Verlag: Kiepenheuer & Witsch; Auflage: 1., Auflage (22. Februar 2010)
# Sprache: Deutsch
Kurzbeschreibung
Deutschland ganz unten, Deutschland ganz oben – und mittendrin: Stuckrad-Barre, mit Stift, Papier und Kamera Im Jahr 2001 brachte er »Deutsches Theater« heraus, den »Fotoroman einer Gesellschaft, die nur in der Öffentlichkeit und im Rollenspiel noch zu sich selbst zu kommen vermag« (FAZ). Nun erscheint die Fortsetzung: Reportagen, Porträts, Erzählungen, Mono- und Dialoge – ein Sittengemälde unserer Zeit. Wahlkampf, Streik, Demonstrationen, Konsum, Fußball, Kino, Theater, Musik, Literatur, Mode, Stadtleben, Überlandfahrten. Politik, Kultur, Gesellschaft. Mit seinem Verfahren der teilnehmenden Beobachtung findet Stuckrad-Barre Momente der Wahrheit inmitten von Vorgängen, die genau diese verschleiern sollen. Dabei wechselt sein Blick permanent zwischen außen und innen, so dass nicht nur Erkenntnis über all die anderen Menschen, sondern auch über ihn, den Zuschauer, aufblitzt. Und so entsteht aus vielen Einzelbeobachtungen ein deutscher Klappaltar, aus vielen Texten eine Großerzählung, archäologisch blicken wir auf unsere Gegenwart: Das sind die Fragen, Personen und Orte, die uns bewegen – das sind die Bedingungen, unter denen wir leben.
Über den Autor
Benjamin von Stuckrad-Barre wurde am 27. Januar 1975 in Bremen geboren, lebt in Berlin, schreibt Bücher und arbeitet journalistisch für verschiedene Zeitungen, darunter die FAZ, Die Woche, Allegra und Welt am Sonntag.
Meine Meinung
Ich hatte Benjamin von Stuckrad-Barre in der Sendung von Thadeusz gesehen, wo ich ihn als sehr sympathisch empfand und dementsprechend neugierig auf sein neues Buch wurde.
"Auch Deutsche unter den Opfern" ist eine Sammlung von Kolumnen zu ganz unterschiedlichen Themen, die regelmäßig von Stuckrad-Barre in verschiedenen Zeitungen veröffentlicht wurden. Dabei geht es vor allem um Politik und Beobachtungen zum politischen Wahlkampf, aber auch um Musik, Filme oder sportliche Ereignisse wie die Fußball-Europameisterschaft. Es werden aber auch weniger öffentliche Ereignisse beschrieben, wie der Physiktag für Mädchen und eine Google-Party in Berlin.
Das Buch lässt sich schnell lesen, da es sich häufig um kurze Abschnitte handelt, die flüssig geschrieben sind. Dies wäre aber gleichzeitig auch mein größter Kritikpunkt: für mich sind viele der Kolumnen einfach zu nichtssagend. Banal. Oberflächlich. Die meisten Abschnitte sind weder nachdenklich, noch haben sie in irgendeiner Form besonderen Tiefgang. Für mich kratzen sie eigentlich alle an der Oberfläche, ohne dabei weiter vordringen zu können. Vor allem bei der Beschreibung der Politiker beschnützt Stuckrad-Barre viele Stereotype und altbekannte Bilder. Am interessanten empfand ich noch die Kolumnen, die sich mit dem Thema Musik beschäftigten, vor allem das Porträt über Udo Lindenberg.
Insgesamt ein Buch, das man wirklich nicht gelesen haben muss und das ich aus diesem Grund auch nicht weiter empfehlen kann.