Kennt jemand "Die Pendragon-Legende" von Antal Szerb

  • Ich hab das heute bei Hugendubel gesehen und fast mitgenommen. Das Buch ist schon Mitte der 30 Jahre erscheinen, aber jetzt erst auf Deutsch, wenn ich es richtig verstehe?


    Von der dtv-Seite kopiert:


    Autorenportrait Antal Szerb


    Antal Szerb wurde 1901 in Budapest als Sohn assimilierter Juden geboren und katholisch getauft. Er studierte Hungarologie sowie Germanistik, später auch Anglistik und promovierte 1924. Er verfasste zahlreiche Buchrezensionen und Essays u. a. über Stefan George, William Blake, Johann Wolfgang von Goethe und eine längere Arbeit über die ungarische Neo-Romantik. Schon früh schrieb er Erzählungen und erhielt 1932 den Auftrag, eine ungarische Literaturgeschichte zu verfassen, die 1934 erschien.


    Von 1924 bis 1929 lebte er in Frankreich und Italien, danach ein Jahr in London. 1933 wurde er Vorsitzender der Literaturwissenschaftlichen Gesellschaft Ungarns, 1934 erschien sein erster Roman ›A Pendragon-legenda‹ (›Die Pendragon Legende‹) und 1937 der hier vorliegende zweite und sein bedeutendster Roman ›Utas és holdvilag‹ (›Reise im Mondlicht‹; 1974 in Ungarn erstmals auch auf deutsch erschienen unter dem Titel ›Der Wanderer und der Mond‹).


    Der Literatur bleibt Szerb zeit seines Lebens nicht nur als Autor, sondern auch als Wissenschaftler verbunden. So erhält er 1932 bei einem Wettbewerb den Zuschlag eine ungarische Literaturgeschichte zu verfassen. Das Werk erscheint 1934. Szerb ist da bereits seit einem Jahr Vorsitzender der Literarischen Gesellschaft Ungarns (und bleibt es bis 1936). Das Werk wird unter dem Titel ›A magyar irodalomtörténet‹ bis 1943 in einer Auflage von 23.000 Exemplaren gedruckt und 1944 verboten. 1941 folgt eine Geschichte der Weltliteratur (›A világirodalom története‹), in der er literatursoziologische und kulturphilosophische Ansätze verbindet und sein Thema leicht lesbar aufbereitet. Diese Literaturgeschichte gilt als sein wissenschaftliches Hauptwerk. Aufgrund seiner jüdischen Herkunft bleibt ihm die Universitätslaufbahn verschlossen, wenngleich er sich noch 1937 mit Hilfe einflussreicher Gönner an der Universität Szeged habilitieren kann und bis 1943 dort lehren darf.


    1943 veröffentlicht Szerb noch zwei Romane: Zum einen unter dem Pseudonym A.H. Redcliff das Buch ›VII. Olivér‹, das als sein »leichtestes« Werk gilt, zum zweiten ›A királyné nayklánca‹ (u.d.T. ›Das Halsband der Königin‹ 2005 bei dtv), das die Halsband-Affäre um den italienischen Abenteurer Cagliostro im Vorfeld der Französischen Revolution zum Stoff hat. 1943/44 entsteht zudem der zweisprachige Band ›Száz vers‹ (›Einhundert Gedichte‹) mit Gedichten, die Antal Szerb besonders wichtig waren.


    Im März 1944 wird Ungarn von deutschen Truppen besetzt, die rechtsgerichteten Hórthy-Regierung gestürzt und eine faschistische unter Führung der »Pfeilkreuzler« eingesetzt. Antal Szerb wird im Sommer 1944 zum Arbeitsdienst eingezogen und in das westungarische Lager Balf bei Ödenburg verlegt, wo er am 27. Januar 1945 ermordet wird. Er wird in einem Massengrab beerdigt.


    Die Pendragon-Legende


    Ein ungarischer Büchernarr gerät auf einem walisischen Schloss unversehens in ein gespenstisches Verwirrspiel.


    »Im Grunde fangen alle Geschichten damit an, dass ich in Budapest geboren bin« – so beginnt János Bátky, Doktor der Philosophie mit besonderem Interesse für die englischen Mystiker des 17. Jahrhunderts und überhaupt sehr in alles Englische verliebt, seine außerordentlich »gespensterhafte Geschichte voller unerklärlicher Abenteuer«. Die wiederum beginnt mit einer Abendgesellschaft in London, auf der ihm Owen Pendragon, der derzeitige Earl of Gwynned, vorgestellt wird, über den man sich allerlei Wundersames erzählt – so unter anderem, dass er auf seinem walisischen Schloss in einem geheimen Labor Versuche mit merkwürdigen Tieren betreibe, um, getreu dem Pendragonschen Familienmotto »Ich glaube an die Auferstehung des Fleisches«, dem ewigen Leben auf die Spur zu kommen.


    Aufgrund beidseitiger Sympathie lädt der Earl den jungen Ungarn für ein paar Wochen auf sein Schloss und zum Studium in die berühmte Bibliothek der Pendragons ein. János Bátky kann sein Glück kaum fassen – ahnt er doch noch nicht, dass seine Reise ihn in ein mysteriöses Verwirrspiel um eine höchst strittige Erbschaft verwickeln wird, in dem unter anderem die folgenden Figuren wahrhaft literarische Rollen spielen: zwei schöne Damen, lebende und tote englische Gentlemen, ein schalkhaftes walisisches Gespenst und vor allem der seit 120 Jahren in der Familiengruft der Pendragons auf seine fleischliche Auferstehung wartende Ahnherr Asaph Pendragon, Begründer des alchimistischen Rosenkreuzer-Ordens und vielleicht letzte Mensch auf Erden, der noch wusste, wie man Gold herstellt.


    lg Iris