Das Gold des Columbus- Christa-Maria Zimmermann

  • Kurzbeschreibung
    Zum 500. Todestag des legendären Entdeckers: die schicksalhafte letzte Fahrt des Christoph Columbus.


    März 1502. Der 13-jährige Pablo hat alles verloren, was ihm wichtig ist. Ohne Familie und heimatlos geworden, heuert er als Schiffsjunge auf einem der riesigen Segler an, die Admiral Columbus für seine vierte Entdeckungsreise rüstet. Das große Abenteuer erhofft sich Pablo – flüstert doch die Mannschaft von der lange gesuchten Durchfahrt ins Indische Meer, Columbus’ großer Vision, und vom sagenhaften Indianergold.
    Mit an Bord ist auch Columbus’ Sohn, der 13-jährige Fernando, reich und hochmütig. Aber bald schon sind die beiden so unterschiedlichen Jungen aufeinander angewiesen, denn nun beginnt unter der Leitung ihres besessenen Admirals eine lebensgefährliche Suche entlang fremder Küsten, bedroht von Versorgungsnot, blutigen Revolten, entfesselten Stürmen und schicksalhaften Schiffbrüchen ...


    Über den Autor
    Christa-Maria Zimmermann wurde 1943 in Wels/Oberösterreich geboren. Sie studierte Kunstgeschichte und Geschichte, arbeitete als Redakteurin bei einer großen Tageszeitung, heiratete und bekam vier Kinder. Ihre drei Töchter und ihr Sohn sind heute die ersten kritischen Leser ihrer Bücher.
    Als Autorin wurde Christa-Maria Zimmermann zunächst mit ihren historischen Kriminalromanen für Erwachsene bekannt. Inzwischen zählt sie zu den renommiertesten deutschen AutorInnen historischer Kinder- und Jugendromane. Sie wurde mit dem Friedrich-Gerstäcker-Preis für Jugendliteratur 2005/2006 ausgezeichnet.


    Meine Meinung
    Der dreizehnjährige Pablo macht sich unter der Führung von Christopher Columbus gemeinsam mit dessen Flotte auf den Weg zu den indischen Inseln, auf der Suche nach der Durchfahrt nach Indien und natürlich auf der Suche nach Gold. Mit an Bord ist auch der gleichaltrige Fernan, der Sohn Columbus'. Schon bald freunden sich die beiden an, nicht zuletzt, da Pablo Fernan alles beibringt was man als Schiffsjunge wissen muss und gemeinsam erleben sie die von Widrigkeiten gekennzeichnete Reise: Stürme, Schiffbruch, Hunger, Meuterei-vor nichts bleibt Columbus' Flotte verschont.


    "Das Gold des Columbus" erzählt eindrucksvoll und mit viel Liebe zum historischen Detail von der vierten und letzten Reise Christopher Columbus' auf der Suche nach Indien, bei der er den amerikanischen Kontinent und viele der karibischen Inseln entdeckt. Als Untermalung der Recherche ist ein Nachwort angefügt, in der Bezug auf die Quellen genommen wird, u.a die Biografie Columbus', die sein Sohn Fernan verfasst hat. Auch eine Karte mit allen vier Reiserouten findet sich am Ende des Buches. Spanische Fremdworte und Begriffe aus dem Seemannsjargon werden in Fußnoten erklärt wofür ich mehr als einmal dankbar war.


    Die Geschichte an sich hat mir gut gefallen, auch wenn ich sie an manchen Stellen als etwas langatmig empfand. Eingeflochten in die Erzählung der vierten Reise sind Erinnerungen einiger Charaktere an die vorangehenden Entdeckungstouren,sodass man davon ein umfangreiches Bild bekommt. Neben diesen Erzählungen gibt es aber auch genug Spannung,sodass man das Buch gerne wieder in die Hand nimmt um weiter zu lesen, insbesondere die Beschreibung des Hurrikans gefiel mir sehr gut. Neben der exzessiven Suche nach Gold werden auch die Vorurteile der Spanier gegenüber den Indianern und deren grausame Ermordung durch spanische Soldaten dargestellt,wo auch nicht an Details gespart wird. Abzug erhält das Buch von mir für das Ende,das meiner Meinung nach ein wenig plötzlich kam,insgesamt aber gut zu dem Buch gepasst hat.


    Pablo als Protagonist war für mich auf jeden Fall ein Sympathieträger und schon nach wenigen Seiten habe ich mich von seiner Abenteuerlust anstecken lassen. Die Charaktere sind insgesamt gut durchdacht und authentisch dargestellt, ich kann mir gut vorstellen,dass es- hinsichtlich ihrer Handlungs-und Denkweisen- damals so ähnlich abgelaufen sein könnte.


    Alles in allem hat mir "Das Gold des Columbus" gut gefallen und mir einige schöne Lesestunden beschert. Wer sich also für die Entdeckung Amerikas und die damit verbundene Suche nach Gold und Schätzen interessiert und sich mit Jugendbüchern anfreunden kann,ist hiermit sicher gut beraten. Von mir gibt es 7,5 von 10 Punkte.

  • Eigentlich gehören Bücher dieser Art überhaupt nicht in mein Genre, da sie mir einfach alle viel zu gleich sind. Aber 'Das Gold des Columbus hat mir gut gefallen. Auch ich mochte Pablo auf Anhieb (obgleich meine normalen Lieblingscharaktere eigentlich keine drei Zeilen ohne eine ordentliche Portion Ironie überstünden). Gerade das Ende, zugegebenermaßen recht plötzlich, gefiel mir. Man merkte schon relativ früh, daß

    in diese Richtung tendiert (erste Indizien noch vor seite 100). Und das Ende hat bei mir bleibenden Eindruck hinterlassen: ich habe das Buch nämlich schon länger nicht mehr angerührt.

    Ein Deutscher ist großer Dinge fähig, aber es ist unwahrscheinlich, dass er sie tut. (Friedrich Nietzsche)

  • Mich störte das plötzliche Ende auch weniger in Hinsicht auf Pablo,das war mir auch schon sehr früh klar,sondern mehr hinsichtlich Fernan. Ich hätte gerne gewusst, was aus ihm geworden ist und was er denkt,was mit Pablo geschehen ist. Ansonsten war es aber ja wirklich stimmig ;-)