Purpurlinie - Wolfram Fleischhauer

  • Wolfram Fleischhauer. Die Purpurlinie


    Aus dem Klappentext:
    Zwei Edeldamen stehen nackt in einer Wanne. Die Dame zur Linken hält mit spitzen Fingern die Brustknospe der Dame zur Rechten umfasst: Generationen von Betrachtern hat dieses Gemälde, das Ende des 16. Jahrhunderts entstand und zu den berühmtesten des Louvre zählt, Rätsel aufgegeben. Weder Maler noch die Bedeutung der Geste sind bekannt - als einzig gesichert gilt, dass es sich bei der Dame zur Rechten um Gabrielle d`Estrées handelt, Herzogin von Beaufort und Geliebte des Königs Heinrich IV. von Frankreich, der sie heiraten wollte.


    Andreas Michaelis, ein junger Privatdozent für amerikanische Literatur, kann sich der Sogkraft des Gemäldes nicht entziehen und versucht mit allen Mitteln, seiner Faszination auf die Spur zu kommen. Ein Freund und Kollege spielt ihm ein fast hundert Jahre altes Romanfragment zu, in dem von den mysteriösen Vorfällen rund um Gabrielles entsetzlichen Tod die Rede ist. Nur wenige Wochen vor der Hochzeit mit König Heinrich starb sie, schwanger und unter bis heute ungeklärten Umständen. Ihr plötzlicher Tod ermöglichte die politisch "günstigere" Verbindung des Königs mit Maria de Medici. Doch auch von einem Maler und von weiteren Versionen des seltsamen Gemäldes erzählt das unfertige Manuskript.


    Wolfram Fleischhauer, geb. 1961, in Deutschland, Frankreich, Spanien und USA Studium der Literatur und Literaturtheorie, hat aus der unheilvollen Entstehungsgeschichte jenes Porträts einen überaus spannenden kunsthistorischen Kriminalroman gemacht.


    Flöt sagt: Toll, toll, toll! Seit langem ein Buch, dass ich in zwei Tagen verschlungen habe. Ein fantastisches Bild Frankreichs im 16. Jahrhundert, nach der Bartholomäusnacht. Einen großen Raum nimmt das aufgefundene Manuskript ein: Erzählungen, Verhöre, Berichte. Klug aufgebaut, es wird nicht langweilig. Als es in Richtung "Auflösung" des Rätsel ging, wurde es stellenweise etwas kompliziert, die verschiedenen Versionen des Gemäldes werden genau beschrieben und ich war manchmal leicht verwirrt. Aber nur stellenweise, und es ist kein Problem, mal zurück zu blättern. Spannend finde ich, dass der Autor tatsächlich vom Gemälde fasziniert war und in Brüssel im Archiv der königlichen Bibliothek auf die Spuren alter Geheimdepeschen gestoßen ist, die zu des Rätsels Lösung geführt haben. Alles in allem: Es lohnt sich wirklich.

  • @ Flöt:


    Ich habe Deinem Beitrag mal die ISBN-Nummer des Buches hinzugefügt. Denn ohne diese Nummer im ersten Beitrag, wird die Rezi leider nicht in unser Verzeichnis hinzugefügt... ;-)


    Sonst scheint es ja ein Buch zu sein, welches mir wirklich gefallen könnte. Ich geh gleich mal schauen, ob es das Buch bei Buchticket zum Tausch gibt. Noch habe ich da ein oder sogar zwei Tickets frei... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Hallo Morgana!
    Hatte die ISBN eigentlich eingefügt, dachte ich. Muss noch was üben :-]
    Ansonsten viel Glück beim Buch ergattern. Kanns wirklich empfehlen. Und wie ich wohl schon erwähnte: Ne gute Ergänzung danach, vorausgesetzt man mag das 16. Jahrhundert - Heinrich Manns zwei Bände über Heinrich IV. Im französischen Exil geschrieben. Stellenweise recht abstrakt, da das Werk schon eine politische Wirkung haben sollte und es eben nicht nur darum ging, die Geschehnisse im 16. Jahrhundert zu schildern. Hier kann man dann vieles über Ereignisse erfahren, die denen in der Purpurlinie vorausgehen. Wenn Ihr also nach Fleischhauer noch mögt... Ich werd die Tage auf jeden Fall noch mal drin blättern.


    Liebe Grüße
    Flöt

  • Hui, das klingt toll. Ich mag Bücher, in denen es um Gemälde und deren Entschlüsselung geht!! Ist notiert!! :write :-]

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

  • Zitat

    Original von Flöt
    Hatte die ISBN eigentlich eingefügt, dachte ich. Muss noch was üben :-]


    Kann es sein, dass Du danach mal auf Vorschau gegangen bist? Dann fliegt die ISBN-Nr. schon mal raus... ;-)

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Naja, also, was soll ich sagen?
    Ich hab es fast ganz durch gelesen,...
    Aber dann hat mich mein SuB doch zu sehr abgelenkt.


    Ich fand das Buch nicht wirklich prickelnd.
    Es hat ja denn nun leider keinen wirklichen Handlungsstrang.
    Und der hat mir definitiv gefehlt. Leider :-(...
    Zu guter letzt hab iches weggelegt.

  • Hallo Melkat!
    Schade, dass es dir nicht gefallen hat. :-(
    Aber so ist das eben mit Büchern, was einem nach dem Lesen des Klappentextes gut gefällt, muss einen nachher noch lange nicht beeindrucken... Und klar, die Erzählweise (der historische Untersuchungsbericht, d. h. das historische Manuskript, das unveröffentlicht gefunden wurde) ist nicht jedermanns Sache.
    Ich fands wie gesagt spannend, wahrscheinlich aber auch, weil ich gerade im 16. Jahrhundert festhänge...
    Nicht ärgern, Bücher, denen man dann doch nix abgewinnen kann, kommen einem immer wieder mal unter...

  • Mach ich Flöt. Es kann aber wohl noch was dauern, bis es dran kommt. Es liegen noch sooo viele schöne Bücher auf meinem SUB... :wow

    "Nicht wer Zeit hat, liest Bücher, sondern wer Lust hat, Bücher zu lesen, der liest, ob er viel Zeit hat oder wenig."

    - Ernst Reinhold Hauschka

    Zitat

  • Ich war auf Anhieb von dem Buch begeistert.
    Als ich in "Ich lese gerade..."
    gepostet habe,war ich total verwundert,das es bei einer Stimme nur 3 Punkte hatte.
    Heute habe ich es durchgelesen,Bewertung 2 Stimmen,2 Punkte,den Schnitt habe ich erstmal erhöht :grin.
    Schade,daß diejenigen das hier nicht begründet haben,hätte mich schon interessiert,was ihnen nicht gefallen hat.
    Ich muß sagen,ein wirklich tolles Buch.Nicht immer einfach zu lesen,wie Flöt ja auch schon bemerkte,aber trotz fehlenden roten Fadens fand ich es sehr spannend.