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'Der Heiler der Pferde' - Seiten 186 - 308
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So, dass sind meine Notizen zum 3. Abschnitt.
Was für eine Rolle spielt Marcos?
Der angebliche Pferdeheilermönch ist ein ganz schöner Angeber... Dass er nicht einfach das Wissen seines Lehrlings schätzen konnte, anstatt ihn ständig dafür zu bestrafen. Ein Glück ist Marcos da, der ihm die Lektüre besorgt.Mir gefallen die häufigeren Ausführungen vom Heilen und Lernen.
Es liest sich flüssig und schnell und gefällt mir immer besser.
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Hier stören mich schon wieder die Klischees - der "böse" Klosterbruder, der "böse" Schmied usw. Diego wirkt auf mich immer arroganter und handelt ohne zu überlegen. Was bitte ist an Menacía denn so toll - außer, dass sie so schön ist, dass Diego an nichts anderes mehr denken kann? Mal vom Standesunterschied abgesehen, müssen es immer irgendwelche ätherischen, überirdisch schönen frauen sein, in die sich Diego verguckt? Kann es nicht eine einfache Frau sein, die zupacken kann und deren Liebe nicht gleich wieder dramatische Ereignisse verspricht?
Ich ahne, dass Menacía nicht so schnell abgetan wird...Und dann geht es nach dem Auftauchen von Pedro de Mora natürlich in einem Affenzahn weiter und Diego verlässt wieder einmal in höchster Eile den Ort des Geschehens. Wie oft soll das denn noch so weiter gehen? Diese Episoden scheinen sich über das ganze Buch zu verteilen...
Der Heilaspekt war für mich wieder sehr interessant, aber gleichzeitig auch zu reißerisch, weil Diego meiner Meinung nach zuviele Heilwunder vollbringt. Kann er auch mal nicht helfen, weil er etwas noch nicht weiß?
Bei Blancas Tod fehlt mir noch der Sinn. Was Estela alles erlebt, reicht wirklich für ein Lebenstrauma - ich bin wirklich gespannt, ob sie sich an die Abläufe im Harem "gewöhnt" oder irgendwann durchdreht.
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Nun habe ich auch den dritten Teil gelesen. Da ich krank bin, komme ich zumindest schnell weiter. Ich möchte vor meinen Eindrücken mal erwähnen, dass ich normalerweise nicht nach Haaren in der Suppe suche, aber ich schlucke sie auch ungerne einfach runter, wenn sie mir so ins Auge springen wie das hier der Fall ist.
Diego verlässt Toledo. Sein Ritt durch den Schneesturm war gut beschrieben. Leider erschien mir dann auch wieder der Wolfsangriff, bzw. das Verhalten der Tiere etwas konstruiert, und dass Diego kurz darauf, also noch am gleichen Abend, schon Eiter aus seiner Bisswunde ablässt, ist völlig unglaubwürdig. So schnell bildet sich kein Eiter in diesen Mengen. Sabbas Wunden (die schlimm sein müssten) werden nicht erwähnt. Das ist von daher schade, dass ich eben auch bezweifle, wie realistisch die übrigen medizinischen Aspekte behandelt werden, von denen ich weniger verstehe. Eine Seite weiter wird ein Esel plötzlich zum Maultier …
Und das schreibt ein TIERARZT? Er muss es doch besser wissen, warum schreibt er sowas? Weil er glaubt, dass die Leser es eh nicht wissen, und eine fette Eiterwunde einfach dramatischer wirkt? Oder sind das vielleicht Fehler in der Übersetzung? Ich verstehe es nicht.Marcos bringt Abwechslung in den Roman und entlockte mir das ein oder andere Schmunzeln. Er mag das reinste Klischee vom Freund des Helden sein, aber das hat mich hier nicht gestört, ich mag ihn. Dem Klischee nach muss er irgendwann dramatisch sterben, mal sehen ob das hier zutrifft.
Diego gelingt es, bei einem herrischen und selbstverliebten Mönch seine Lehre weiterzuführen und hier zeigt er sich auch erstmals ein wenig vielschichtiger, da er Stolz entwickelt, gar ein wenig Arroganz. Sympathischer wird er mir nicht - aber interessanter, was ich auch wichtiger finde.
Was ich nicht verstehe: Er behauptet zu spüren, dass Estele und Blanca noch leben und in Marrakesch sind. Aber statt alles dafür zu tun, ihnen näher zu kommen, macht er mit Ruhe und Geduld seine Ausbildung. Kann ihm ja doch nicht so wichtig sein, die Schwestern zu retten … „Ach, Mädels, ich hätte euch echt gerne gerettet. Aber erst mal musste ich meine Ausbildung zu ende machen. Versteht ihr sicher.“
Es folgt der Aufbruch zum Ritterwettkampf, wo Diego neue Bekanntschaften macht und infolge dessen einem der früheren Angreifer, Pedro de Mora begegnet, der ja auch schon zu Diegos Schwester Blanca … sagen wir: engeren Kontakt hatte.
Hier wird Diego Opfer eines Attentats, für das es keine Erklärung außer Neid gibt. Na klar. Der Schmied sticht jemanden, den er nicht mag auf offener Straße nieder und wundert sich dann, dass er fortgejagt wird. Warum müssen die Nebenfiguren allesamt so dramatisch dumm handeln?Etwa zeitgleich versuchen die Schwestern zu fliehen, was misslingt. Blanca wird hingerichtet, was Diego im Traum miterlebt. Fantasy in meinen Augen, aber das kann man sehen wie man möchte.
Zu den Schwestern sollte ich mir vermutlich weitere Kommentare sparen, fällt mir aber schwer. Die Folgen der Misshandlungen werden zugunsten von unglaublicher seelischer Stärke weggelassen. Das Thema empfinde ich nach wie vor als sehr unsensibel behandelt.In Diegos Leben schleicht sich eine neue Frau, Mencia, die mir bisher gut gefällt. Auch das Thema der Pferdeheilkunst kommt wieder mehr auf. Schön. Es ist zwar alles recht einfach gehalten, aber das scheint zu der Zeit zu passen und dadurch ist alles auch für Laien leicht verständlich. Man könnte kritisieren, dass alle Leute um Diego herum Idioten sind (das Larvennest im Ohr des Pferdes hätte jeder Stallbursche finden müssen, auch wenn meine erste Vermutung ein fauler Zahn war). Diego dagegen kann alles, kein Patient, dem er nicht helfen kann. Aber der Aspekt ist immer noch der Beste im Buch, daher hab ich diese Teile ganz gerne gelesen.
Der Teil endet mit einer Tracht Prügel, die vielleicht verdient, aber dämlich war. Und wieder die nächste Flucht mit leeren Taschen ins Ungewisse.
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Zitat
Original von Mulle
Diego verlässt Toledo. Sein Ritt durch den Schneesturm war gut beschrieben. Leider erschien mir dann auch wieder der Wolfsangriff, bzw. das Verhalten der Tiere etwas konstruiert, und dass Diego kurz darauf, also noch am gleichen Abend, schon Eiter aus seiner Bisswunde ablässt, ist völlig unglaubwürdig. So schnell bildet sich kein Eiter in diesen Mengen. Sabbas Wunden (die schlimm sein müssten) werden nicht erwähnt. Das ist von daher schade, dass ich eben auch bezweifle, wie realistisch die übrigen medizinischen Aspekte behandelt werden, von denen ich weniger verstehe. Eine Seite weiter wird ein Esel plötzlich zum Maultier …
Und das schreibt ein TIERARZT? Er muss es doch besser wissen, warum schreibt er sowas? Weil er glaubt, dass die Leser es eh nicht wissen, und eine fette Eiterwunde einfach dramatischer wirkt? Oder sind das vielleicht Fehler in der Übersetzung? Ich verstehe es nicht.Mir war nach dieser Passage auch etwas unwohl, aber ich konnte es nicht so stichhaltig "medizinisch" begründen, wie Du.
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Nach wie vor lässt sich Diego für mich nicht greifen. Er ist ein "durchsichtiger" Mensch. Leider finde ich auch, er wird zu sehr als "Alleskönner" hingestellt. Er macht keine Fehler, kann jedes Tier heilen oder weiß sofort, was zu tun ist. Das finde ich nicht realistisch.
Den Leidensweg der Schwestern finde ich auch viel zu oberflächlich. Alles wird so einfach runtergerattert. An manchen Stellen fehlen mir jegliche Emotionen.
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Zitat
Original von Blackie
Mir war nach dieser Passage auch etwas unwohl, aber ich konnte es nicht so stichhaltig "medizinisch" begründen, wie Du.
Ich musste mich auch erst bei einer Medizinerin rückversichern, weil ich mir nicht zu 100% sicher war, ob das mit der Eiterbildung nicht vielleicht doch so schnell gehen kann. Aber mein Verdacht wurde da bestätigt, das ist Kokolores.
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Ich habe mich wohl eingelesen und erwarte einfach nicht mehr so viel emotionalen Tiefgang.
Dieser Teil hat mich interessiert aber nicht gefesselt. Ich werde weiter lesen, weil ich wissen will, wie das alles endet. Freue mich aber auch darauf, wenn ich danach ein Buch mit mehr Tieggang lesen kann.
Ute -
Diego lernt nicht aus seinen Fehlern.
Er hat das Talent zum Heilen und bildet sich auch gut weiter, aber er macht sich immer wieder Feinde. Das sollte er diplomatischer angehen.
Warum verliebt er sich immer wieder in Frauen, die für ihn nicht akzeptabel sind.Und wieder muß er fliehen.
Dieser Teil zog sich für mich etwas hin, hoffentlich wird es im nächsten wieder besser.
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Zitat
Original von Queeny
Nach wie vor lässt sich Diego für mich nicht greifen. Er ist ein "durchsichtiger" Mensch. Leider finde ich auch, er wird zu sehr als "Alleskönner" hingestellt. Er macht keine Fehler, kann jedes Tier heilen oder weiß sofort, was zu tun ist. Das finde ich nicht realistisch.Den Leidensweg der Schwestern finde ich auch viel zu oberflächlich. Alles wird so einfach runtergerattert. An manchen Stellen fehlen mir jegliche Emotionen.
voll
Ein junger Lehrling, kann bereits einen Tumor entfernen, dann kurz darauf einen Holzsplitter herausoperieren und die Wunde richtig versorgen - für mich einfach wieder unglaubwürdig.
Was mir gefällt, daß Marco ihn aus der Klosterbibliothek mit Büchern versorgt und er sich weiterbilden kann.
Am Ende: wieder Flucht
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So ich habe endlich den dritten Teil hinter mir.
Diego ist ja mal ein schlauer Bursche, manchmal ZU schlau.Was mir auch nicht gepasst hat, ist das Diego sich zu schnell verliebt. Erst in die eine, dann in die andere....
Interessant finde ich die Heilmethoden.
Schwierig finde ich, dass Diego immer wieder flüchtet, nach jedem wichtigen Teil seines jungen Lebens. Lernt er eigentlich nie aus seinen Fehlern?
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So ich habe jetzt den dritten Teil auch beendet.
Ich kann das Meiste von den anderen hier geschriebenen voll unterschreiben. Es passiert viel und das reizt zum Weiterlesen. Leider stellt sich kein Kopfkino ein, weil die Emotionen und der Tiefgang fehlen. Mir hat der Medicus vor 20 Jahren eindeutig besser gefallen, was auch am Alter gelegen haben mag :grin. Ich finde das Buch bis dato nicht richtig schlecht, aber es wird leider nicht nochmals gelesen werden und sicherlich kein Monatshighlight. Komme wahrscheinlich erst am Wochenende zum Weiterlesen.
Gruß tweedy
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Zitat
Original von Mulle
Sabbas Wunden (die schlimm sein müssten) werden nicht erwähnt. gibt. .Auf Seite 193 steht: "Er musste noch Sabba untersuchen. Sie hatte nur eine Bisswunde am Hinterteil und ein paar unbedeutende Kratzer abbekommen."
Nach der Beschreibung des Angriffs hätte ich auch gedacht, sie wäre schwerer verletzt.
Ansonsten nervt mich der Schreibstil ziemlich.
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Ich habe diesen Teil fast in einem Rutsch gelesen.
Die Attacke der Wölfe fand ich ziemlich unrealistisch beschreiben. Wie einige andere hier auch schon beschrieben haben, fand ich dass Diego und Sabba, doch mit wenig Blessuren davon gekommen waren. Wenn ich mir vorstelle, dass die beiden teilweise von 6 Wölfen umringt und angegriffen wurden und dann hat das Pferd nur eine Bisswunde und ein paar Kratzer... Sehr unglaubwürdig. Die Sache mit dem eitrigen Bein konnte ich auch nicht nachvollziehen. Das fand ich auch nicht realistisch beschrieben. Innerhalb weniger Stunden eine solche Eiterbeule zu haben... naja.
Ich habe mir die Seitenzahl nicht gemerkt, aber irgendwo stand, dass Diego Marcos suchte, bzw. der schien "mit der Magd zu Gange zu sein". Die Wortwahl fand ich für einen historischen Roman doch arg gewöhnungsbedürftig.
Dass es dem Buch an emotionalem Tiefgang fehlt stört mich allerdings überhaupt nicht, muss ich gestehen. Ich hatte auch nicht das Gefühl, dass Diego sich zu schnell in andere Frauen verliebt. Marcos hingegen finde ich was Frauen angeht doch viel übler. Der scheint sich in keinster Weise binden zu wollen, ist absolut auf seine Unabhängigkeit aus. Obwohl Diego mit den Frauen nicht wirklich Glück hat, weil er sich scheinbar immer in die falschen verliebt, steht auch nirgendwo geschrieben, dass er dann aus Frust in irgendwelche Freudenhäuser geht. So ist es doch meistens in den historischen Romanen. Das gefällt mir hier, dass das mal hier nicht so geschrieben ist.
Interessant finde ich auch die verschiedenen Rezepturen für die Heilmittel. Das ein oder andere probiert Diego aus und was die kleinen operativen Eingriffe angeht, da hatte ich eigentlich das Gefühl, dass er bei Galib doch sehr viel gelernt hatte. Das waren doch 4 Jahre, die er dort verbracht hatte.
Ich muss sagen, mir gefällt das Buch nach wie vor und ich bin auch schon mitten im nächsten Abschnitt.
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Ich könnte dasselbe das ich zum vorherigen Leseabschnitt geschrieben habe nun auch hier einfach per Copy & Paste einfügen. Die Handlung wird temporeich vorwärtsgetrieben auf Kosten von Gefühlen und Tiefgang. Mittlerweile habe ich mich aber damit abgefunden ebenso mit dem Sprachstil. Das sich hier im Verlaufe des Buches noch etwas ändern wird glaube ich nicht mehr. Immerhin, es gibt viel Handlug und das ganze lässt sich flott weglesen. Aber so richtig Spannung aufkommen will auch nicht, weil bei jeder brenzligen Situation um Diego sich spätestens nach zwei bis drei Seiten alles in Wohlgefallen auflöst.
Edit: Was für einen Zweck hatte der Tod von Blanca? Ich sehe bis jetzt für den weiteren Verlauf der Geschichte für diesen Tod keine Notwendigkeit. Naja, mal weiterlesen.
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so, ich habe den dritten Teil inzwischen auch geschafft.
Ich muss sagen ich komme schnell vorwärts, die Sprache ist einfach gehalten. Viele Dinge die Ihr schon erwähnt habt sind mir auch unangenehm in`s Auge gefallen wie z.B. die geringen Verletzungen nach dem Wolfsangriff, die Eiterbeule kurz nach der Verletzung, dass aus dem Esel eine Seite später ein Maultier wurde usw....
Die ganz kurz erwähnten Episonden schlechten gewissens wegen seiner Familie bzw. den beiden evtl. noch in Marrakesh lebenden Schwestern machen mir Diego total unsympathisch ! Würde ein kräftiger, ungestümer junger Kerl nicht alles versuchen dort hinzukommen und seine Schwestern zu retten anstatt wieder planlos irgendwohin zu fliehen nachdem er wieder den Kopf verloren hat und seinen "Lehrmeister" verprügelt hat - der es zwar sicherlich verdient hatte, aber klug war das wieder nicht.
Ansonsten gefällt mir der Charakter von Marco gut, bin gespannt was aus ihm noch wird.
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Über die Szene mit den Wölfen wurde schon einiges geschrieben und auch mich hat es gewundert, wie Sabba da quasi unverletzt entkommen ist, wenn man bedenkt, dass sie von einem ganzen angriffslustigen Rudel umzingelt waren.
Die Sache mit Benazir schien mir auf der einen Seite unausweichlich, bzw. die Konsequenz darauf, aber dass Diego ihr sich am hellichten Tage und an einer so öffentlichen Stelle hingegeben hätte... nein, denn er wusste doch seit Jahren, dass der Knecht nur darauf lauerte, ihn anschwärzen zu können. Oder war er tatsächlich so kopflos in dem Moment? Hm.
Der fremde Marcos bleibt beharrlich auf Diegos Fersen, warum auch immer und rettet ihn mit seinen dreisten Lügen im rechten Moment. Deshalb darf er dann bleiben und es entwickelt sich eine sehr oberflächliche Freundschaft zwischen den beiden so unterschiedlichen jungen Männern.
Diego fehlt eindeutig ein männliches Vorbild, von dem er Selbstbeherrschung lernen könnte und Voraussicht, denn er macht sich immer wieder in kürzester Zeit mächte Feinde durch sein unbedachtes Verhalten. Sicherlich ist es normal, in seinem Alter ein hitziges Temperament noch nicht so ganz unter Kontrolle zu haben, auf der anderen Seite musste er auch früh erwachsen werden. (Zum Glück sind jetzt endlich die Abschnitte vorbei, in denen er als "der Junge" bezeichnet wurde, auch wenn es immer wieder hieß, er wäre jetzt erwachsen/ein junger Mann/eindeutig kein Kind mehr. )
Im Kloster trifft er endlich auf den so hochgelobten Bruder Servando, der sich als rachsüchtiger Nichtskönner erweist. Wäre da nicht der pfiffige Marcos, der ihm Bücher aus der verbotenen Bibliothek besorgt, wäre der Aufenthalt im Kloster wohl von kurzer Dauer gewesen. So erwirbt er eine Menge Wissen aus Büchern, kann aber mit niemand darüber sprechen. Von Servando kann Diego nichts lernen und - für mich irgendwie erstaunlich - knüpft er während der langen Zeit im Kloster (wieder mal scheinbar) keine Kontakte zu anderen Personen, ist völlig isoliert den Launen von Bruder Servando ausgeliefert.
Wie schon zuvor sind die (viel zu kurzen) Abschnitte über die Schwestern hochinteressant.
Die historischen Elemente gefallen mir gut, von wem die Bücher waren, die Diego las, die unterschiedlichen Ansichten über Heilkunde und das kurze Treffen mit dem Leiter der Bibliothek, die Beschreibungen des Turniers. Auch die Informationen über die damalige politische Lage halten mich bei der Stange, denn darüber wusste ich bisher kaum etwas und das Personenverzeichnis am Ende des Buchs ist sehr hilfreich dabei, den Überblick zu behalten. Diego und die anderen Figuren bleiben leider weiterhin seltsam hölzern und/oder schablonenartig, auch seine neue Liebe, die wohl unerfüllt bleiben wird.
Die Sprache gefällt mir immer noch nicht besser, bzw. ich kann mich an so manche Ungereimtheiten nicht gewöhnen. Allerdings bin ich da berufsbedingt auch recht kritisch und
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Das schöne an dem Buch ist, es geht schnell vorwärts und die Handlung läuft rassant ab, dass dies auf Kosten von Emotion und Tiefe geht, wurde schon geschrieben.
Diegos Heilkunst sehe ich nicht so kritisch, wie einige andere Eulen. Er ist unermüdlich mit dem Lesen der in der Klosterbibliothek vorhandenen Lehrbüchern beschäftigt. Er befasst sich auch mit Anatomie und dem Aufbau der Muskeln, Sehnen etc. An einer Stelle wird auch kurz erwähnt, dass er Untersuchungen an den Körpern toter Pferde vornimmt. Ich denke einfach, er hat ein sehr umfassendes theoretisches Wissen, das er bei den Heilungen einbringt.
Allerdings geht er mit den anderen Menschen sehr unsensibel um, vielleicht lernt er auch dieses noch.
Auf welchem Wege er Blnacas Tod "gesehen" haben will, erschließt sich mir leider in keiner Weise. Einen Sinn in ihrem Tod kann ich nur darin sehen, dass die Schwestern getrennt werden und der Kalif hofft, Estela ohne ihre Schwester für sich zu gewinnen. Klar, ein Plan, der zum Scheitern verurteilt ist.
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Mir gefällt die lockere Schreibart mittlerweile ganz gut. Auch wenn es ab und zu langweilige Erklärungs-Abschnitte gibt, die Handlung mag ich gerne lesen. Sie ist zwar nicht so spannend, dass ich das buch nicht aus der hand legen kann. Trotzdem gefällt sie mir schon.
Es war etwas vorhersehbar für mich, dass Diego im Kloster erstmal der "Abtreter" für den Pferdemönch wird. War ja klar, dass er die Drecksarbeiten machen lässt und nichts dafür gibt. Doch mühsam ernährt sich das Eichhörnchen - in diesem Falle Diego und steht die langen Wochen und Monate durch. So kommt er seinem Ziel, die Bücher der Bibliothek zu lesen ja doch näher.
Schade finde ich, dass die Geschichte der beiden verschleppten Schwestern so wenig angerissen wird und als es dann kommt, nur kurz und schon das Lebensende besiegelnd. Ich hätte mir hier mehr über deren (Über-)leben gewünscht.
Bei Diegos Eindringen in die Bibliothek hab ich irgendwie mitgefiebert, hoffentlich kommt nun keiner und entdeckt ihn. als dass dann doch geschieht, war ich froh, dass es "nur" Bruder Thomas war.
Das kurze "Ja, nun hat er ihm gegeben was er verdient" kam mir in den Sinn, bei Diegos kleiner Wutentladung gegeüber seinem Sklaventreiber. Irgendwie ist er nun wohl auch froh, dass er aus dem Kloster raus ist auch wenn er nicht weiss wohin.
Ich bin gespannt wie es nun weitergeht, denn eigentlich kennt er ja niemanden weiter. Vielleicht ziehen sie ja weiter zu Leuten von Marco?
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Mit Marcos kommt eine spannende Figur ins Bild! Im wahrsten Sinne des Wortes übrigens - ich sah diesen Kerl auf dem trägen Esel vor mir, wie er einen anderen Kerl auf einem grazilen Araber verfolgt und musste echt schmunzeln!
Während es Diego mit seiner Ehrlichkeit ja sehr genau nimmt - der Ausrutscher mit Galibs Frau war von ihr fokussiert, hätte nicht passieren dürfen und hat ihm stark zugesetzt - trifft er mit Marcos auf einen Lebemann, der es mit der Wahrheit nicht ganz so genau nimmt. Ganz nach dem Motto 'Gegensätze ziehen sich an' hoffe ich auf eine echte Freundschaft zwischen den beiden Männern, die uns noch weit über den Roman begleiten wird!
Der Klosterbruder Servando - der für die Pferde zuständig ist und von dem Diego lernen möchte - scheint mir sogar eine realistische Figur zu sein. Unsympatisch zwar, aber für diesen Kontext realistisch:
Erkrankungen des Körpers - des eigenen oder dem seines Tieres - werden mit Sünden in Verbindung gebracht, nicht mit Krankkeitsauslösern im medizinischen Sinne. Ganz nach dem Motto 'Kar, dass deine Stute krank wurde, denn du hast eine aussereheliche Affaire!'. Das entspricht sicherlich dem Klosterleben dieser Zeit! Ich hoffe nur, dieser Zeit!