Dünne Bücher

  • Dann habe ich noch direkt an dieses wundervolle Buch denken müssen. Es hat 207 Seiten.



    Der Vorleser
    OA 1995 Form Roman Epoche Moderne
    In dem zuerst in den USA erschienenen Roman, in dessen Mittelpunkt eine seltsame Liebesgeschichte steht, setzt sich Bernhard Schlink – auch aus rechtsphilosphischer Sicht – mit der Judenvernichtung im »Dritten Reich«, der Schuldfrage und dem Generationenkonflikt in den 1950/60er Jahren kritisch auseinander.
    Inhalt: Der 15-jährige Gymnasiast Michael Berg lernt Ende der 1950er Jahre in Heidelberg Hanna Schmitz kennen. Die 20 Jahre ältere Straßenbahnschaffnerin kümmert sich um ihn, als ihm, an Gelbsucht erkrankt, auf dem Nachhauseweg übel wird. Wieder gesund besucht er sie und erlebt mit ihr seine erste Liebe. Bald entwickelt sich während der heimlichen Treffen in ihrer Wohnung ein Ritual, das der zunächst rein körperlichen Beziehung eine seelische Dimension gibt: Michael muss Hanna, über deren Vergangenheit er nur wenig erfährt, stets vor dem Liebesakt vorlesen.
    Eines Tages verschwindet Hanna spurlos aus der Stadt. Erst Jahre später sieht er sie als Jurastudent in einem Auschwitz-Prozess wieder, wo sie mit anderen ehemaligen KZ-Aufseherinnen unter Anklage steht. Im Gerichtssaal findet Michael die lang gesuchte Erklärung für Hannas ungeschickte Verteidigung und für viele ihrer Handlungen: Sie ist Analphabetin, verheimlicht dies aus Scham auch im Prozess und wird zu lebenslanger Haft verurteilt. Ihre Mitangeklagten, die ihr die Hauptschuld für ein grauenhaftes, schriftlich dokumentiertes Verbrechen zugeschoben haben, erhalten nur geringe Freiheitsstrafen.
    Michael, der sich mitschuldig fühlt, schickt ihr regelmäßig Kassetten ins Gefängnis, die er mit Weltliteratur besprochen hat. Anhand der Kassetten lernt Hanna autodidaktisch lesen und schreiben und beginnt sich mit den Verbrechen der Nationalsozialisten auseinander zu setzen. Nach 18 Jahren Haft nimmt sie sich kurz vor ihrer Entlassung das Leben.
    Wirkung: Mit seinem Roman gelang Schlink ein internationaler Sensationserfolg, wie ihn die deutsche Gegenwartsliteratur seit dem Erscheinen R Der Blechtrommel von Günter Grass nicht mehr erlebt hatte. Der Vorleser, der in 27 Sprachen übersetzt eine Millionenauflage erreichte und mit zahlreichen Preisen (u. a. Prix Laure Bataillon, Ehrengabe der Heinrich Heine-Gesellschaft) ausgezeichnet wurde, prägte wesentlich das Deutschlandbild im Ausland. C. H.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Das hier hat mir auch gut gefallen.


    Kurzbeschreibung
    Erscheint weltweit gleichzeitig: der neue Roman von Don DeLillo, dem "aufregendsten Schriftsteller seiner Generation" (Die Zeit). Ein junger Filmemacher sucht einen ehemaligen geheimen Kriegsberater der amerikanischen Regierung in dessen Haus irgendwo in der kalifornischen Wüste auf. Er hofft, ihn für eine Dokumentation gewinnen zu können. Als die Tochter des älteren Mannes auftaucht, nimmt die Geschichte einen verhängnisvollen Lauf.
    Im MoMa in New York betrachtet ein Mann eine Installation: Hitchcocks "Psycho", verlangsamt auf eine Spielzeit von 24 Stunden. Und er betrachtet zwei Männer, einen älteren, einen jüngeren, die sich die Installation anschauen. Schnitt.
    Mitten in der Wüste, "südlich von Nirgendwo", lebt der dreiundsiebzigjährige Richard Elster in einem einsam gelegenen Haus. Hierher hat er sich zurückgezogen, um über Raum und Zeit nachzudenken. Elster, ein Gelehrter, der sich jahrelang mit dem Thema Auslöschung in all seinen Varianten beschäftigt hat, diente der amerikanischen Regierung während des Irakkriegs zwei Jahre lang als geheimer Berater, er sollte ihre Kriegshandlungen mit einem intellektuellen Referenzrahmen versehen. Als seine Dienste nicht mehr gebraucht werden, zieht er sich in die Wüste zurück.
    Dort besucht ihn Jim Finley, ein junger Filmemacher, der Elster von seinem Filmprojekt überzeugen möchte: eine Dokumentation ganz ohne Schnitt, nur eine einzige Einstellung: ein Mann - Elster - vor einer Wand. Keine Fragen aus dem Off, keine Regieanweisung. Zwölf Tage schon diskutieren die beiden Männer, als Elsters Tochter Jessie auftaucht, eine junge Frau aus New York, die die Dynamik der ganzen Geschichte grundlegend verändert. Etwas Unfassbares geschieht, und alles Gesagte wird in Frage gestellt.
    "Der Omega-Punkt" ist ein tief verstörendes, brillantes Werk über Verlust und Verschwinden von einem der größten Schriftsteller der Gegenwart.
    Die deutsche Übersetzung erscheint zeitgleich mit der amerikanischen Originalausgabe.

  • Piranha, was hälst du denn vielleicht von Märchen? Da du den Bereich Fantasy angesprochen hast, wäre das doch vielleicht eine Alternative für dich. Es gibt ja nicht nur die klassischen und überall bekannten Kindermärchen, sondern auch wunderbare Märchen für Erwachsene, die es sich wirklich lohnt zu lesen.

    :wave Gruß Dany


    Die Wirklichkeit ist etwas für Leute, die mit Büchern nicht zurechtkommen.
    Leserweisheit

  • Jetzt bin ich aber ueberrascht, dass ausgerechnet ein Buch wie Goldings "Herr der Fliegen" als erstes Beispiel genannt wurde. Das hat laut amazon 288 Seiten. Kurz waere fuer mich deutlich unter 200 ...


    Bernhard Schlink wurde schon genannt, sein Schreibstil ist ideal fuer kuerzere Buecher. Mein Lieblingsbuch von ihm derzeit ist ein Sachbuch, auch sehr empfehlenswert.

    Gruss aus Calgary, Canada
    Beatrix


    "Well behaved women rarely make history" -- Laura Thatcher Ulrich

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Beatrix ()

  • Da fallen mir grade zwei Bücher ein, die zwar klein aber fein sind! ;-)


    Zum einen eines meiner Lieblingsbücher, bei denen ich mich echt kaputt gelacht habe: Babkin, unser Väterchen von Konsalik
    und zum anderen ein recht spannendes Buch:
    In Liebe, Agnes von hakan Nesser
    nicht immer machts die Quantität ^^

    lg Leila :wave


    Vergiss Deine Fehler, die Du nicht ändern kannst.
    Aber vergiss niemals, dass Du daraus gelernt hast!


    :lesend Michael Peinkofer- Am Ufer des Styx

  • Ich danke euch, besonders Dany-Maus1986, für die vielen Vorschläge.
    Das ein oder andere Buch werde ich ganz bestimmt lesen. An erster Stelle steht nun wohl "Harry Potter: Die Märchen von Beedle dem Barden". So, wie ich es gesehen habe, gibt es dazu auch noch keine Rezension. Vielleicht mach ich die dann noch, wenn ich damit durch bin.


    Aber hier sind wirklich viele tolle Vorschläge. Muss nun erstmal "sortieren", was auf jeden Fall gelesen wird und was nicht. Und wie viel mein Geldbeutel hergibt :lache


    Danke :wave


    EDIT:


    Okay, die Rezension hat sich dann erledigt.
    Danke für den Hinweis, Nikana :wave

  • Zitat

    Original von Piranha
    Ich danke euch, besonders Dany-Maus1986, für die vielen Vorschläge.
    Das ein oder andere Buch werde ich ganz bestimmt lesen. An erster Stelle steht nun wohl "Harry Potter: Die Märchen von Beedle dem Barden". So, wie ich es gesehen habe, gibt es dazu auch noch keine Rezension. Vielleicht mach ich die dann noch, wenn ich damit durch bin.


    Doch, es gibt eine: Joanne K. Rowling - Die Märchen von Beedle dem Barden


    Du hast die im Verzeichnis vermutlich deshalb nicht gefunden, weil das Buch unter dem Autorennamen J.K. Rowling erschienen ist, während die Harry-Potter-Bücher unter Joanne K. Rowling veröffentlicht wurden.

  • Der Gast im Garten ist ein lesenswerter Roman von nur 133 Seiten und bietet doch viel.


    Kurzbeschreibung:
    Ein Haus und ein Garten, anmutig in seiner aus der Zeit gefallenen Schönheit. Ein Paar, das einen neuen Anfang sucht. Eine scheue Katze, die die Freiheit liebt. Takashi Hiraide verzaubert den Leser mit einem poetischen, zutiefst ergreifenden Roman über die Liebe und die Zerbrechlichkeit des Lebens.

  • Das neue Buch von Milan Kundera: Das Fest der Bedeutungslosigkeit
    ist mit 140 Seiten ziemlich kurz ausgefallen. Zwischendurch gibt es auch noch Leerseiten.


    Trotzdem ein Buch, wo ich es nicht bereut habe, es gelesen zu haben.


    Kurzbeschreibung:
    Milan Kunderas großer Roman über die ernstesten Fragen der menschlichen Existenz – komisch, humorvoll und ironisch.


    Vier Männer streifen durch Paris, besuchen ein elegantes Fest, beobachten die erotischen Strategien ihrer Mitmenschen. Alain entwickelt komplizierte Theorien über die Lust der jungen Mädchen, den Bauchnabel zu zeigen. Ramon würde endlich gern die Chagall-Ausstellung besuchen. Charles erläutert Stalins Witze, bei denen niemals jemand lachte. Und Caliban, der Schauspieler ohne Rollen, erfindet eine eigene Sprache, über die nur er sich kaputtlachen kann – bis das junge portugiesische Hausmädchen ihn versteht. Mit seinem ersten Roman nach vierzehn Jahren hat Milan Kundera das Porträt einer Epoche gezeichnet, die komisch ist, weil sie ihren Humor verloren hat.

  • Die souveräne Leserin von Alan Bennett


    Die Hunde sind schuld. Beim Spaziergang mit der Queen rennen sie los, um den allwöchentlich in einem der Palasthöfe parkenden Bücherbus der Bezirksbibliothek anzukläffen. »Maam« ist zu gut erzogen, um sich nicht bei dem Bibliothekar zu entschuldigen, leiht sich ebenfalls aus Höflichkeit ein Buch aus und kommt auf den Geschmack. Von da an deckt sie sich jede Woche mit Lesestoff ein und lernt den Küchengehilfen Norman kennen, mit dem sie sich fortan über ihre Lektüren unterhält. »Not amused« ist hingegen der Privatsekretär der Queen, Sir Kevin, der nichts unversucht lässt, »Her Majesty« dem schädlichen Einfluss Normans zu entziehen. Denn die Queen beginnt, ihre Pflichten zu vernachlässigen, liest nun lieber in ihrer Kutsche, statt der Menge zuzuwinken. Ein Bennett »at his best-very British«, wie immer, und von so umwerfender Komik, dass Ihnen der »Bowlerhat« hochgeht!

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Das gilt eigentlich für jedes Buch des Autors:


    Das Kind von Noah Gebundene Ausgabe von Eric-Emmanuel Schmitt


    Joseph ist jüdisch und erst sechs Jahre alt, als er untertauchen muss. Im besetzten Belgien überlebt er mit gefälschten Papieren in der »Gelben Villa« von Pater Bims. Seine Eltern sind ohne ihn geflohen und niemand weiß, ob Joseph sie je wiedersehen wird. Von Pater Bims erfährt er, dass er ein Kind von Noah ist, ein jüdischer Junge, der dazu beitragen soll, das sein Glaube trotz aller Bedrohung in der Welt lebendig bleibt.

    Manche Bücher müssen gekostet werden, manche verschlingt man, und nur einige wenige kaut man und verdaut sie ganz.
    (Tintenherz - Cornelia Funke)

  • Alles von Markus Werner


    z.B.:
    Es ist eine Geschichte von Liebe und Tod. Von späten, aber fetten Sommertagen und von der Ahnungslosigkeit des Malers Moritz Wank, der nicht mehr malt und nur noch zögernd lebt, weil alles sich entzieht. Die eigene Bangigkeit ist ihm so unverständlich wie die Welt, und seine Zehennägel sind ihm fremd. Nur Judith, die Gefährtin, gibt immer wieder Halt, und im Zusammensein mit ihr entsteht – Momente lang – Gewissheit, entsteht Beruhigung, ja Zukunftslust: Auf diese Liebe ist Verlass. Aber worauf verlässt sich die Liebe? Markus Werner berichtet vom Lachhaften unserer Existenz in einer Weise, dass wir tatsächlich lachen müssen. Und mit genauem Gefühl, behutsam und klug, erzählt er auch dort, wo uns das Lachen vergeht.

    Man möchte manchmal Kannibale sein, nicht um den oder jenen aufzufressen, sondern um ihn auszukotzen.


    Johann Nepomuk Nestroy
    (1801 - 1862), österreichischer Dramatiker, Schauspieler und Bühnenautor

  • Viele Romane von Stewart O'Nan kommen mit weniger als 200 Seiten aus. Einer meiner Lieblingsautoren. Jenny Erpenbeck hat auch relativ kurze Bücher geschrieben, genau wie Martin Suter. Ebenfalls unter 200 Seiten liegen die meisten Romane von Andrea-Maria Schenkel (von historischen Kriminalfällen inspiriert). Anne Fine wurde schon von irgendwem erwähnt. Muss man halt jeweils testen, ob man den Autor mag.


    Bis 300 Seiten ist irgendwie leichter. Da kann ich Ingrid Noll und Sue Townsend nur wärmstens empfehlen, wenn man etwas bösen/schrägen Humor mag. Die Krimis von Frances Fyfield sind ähnlich kurz.


    Fantasy kenne ich tatsächlich wenig unter 500-700 Seiten - und meist sind das dann noch Reihen.


    Gucci, Die souveräne Leserin fand ich auch großartig.

  • Ein Tanz im Schnee von Maggie McGinnis ist mit 88 Seiten nur ein kleiner Happen.


    ISBN: 9783732534784


    Kurzbeschreibung

    Weihnachten in Echo Lake.


    Piper und Noah waren das Traumpaar von Echo Lake. Doch als ihre Beziehung ernster wurde, bekam Noah es mit der Angst zu tun. Er war noch nicht bereit, sesshaft zu werden, zog seine Karriere vor und reiste um die Welt - ohne Piper.


    Sieben Jahre sind vergangen, und Noah ist für ein Wochenende zurück in Echo Lake. Ausgerechnet an diesem Wochenende findet der alljährliche Schneeflockenball statt. Als Piper und Noah plötzlich voreinander stehen, ist sofort alles wieder da: weiche Knie, Schmetterlinge im Bauch, Liebe. Doch Noah kann nicht über seinen Schatten springen. Er will sich nicht niederlassen, heiraten und Kinder kriegen - egal wie stark seine Gefühle für Piper sind. Es sieht ganz danach aus, als wären sie wieder an genau dem gleichen Punkt wie vor sieben Jahren ...