Wir hatten in unserem Heimatstädtchen Opa Handschuh, Schäl un sing Dochter und Elvis.
Elvis war ein etwas geistig zurück gebliebener Mitdreißiger, der zwar überhaupt nicht wie Elvis aussah, aber immer und überall Elvislieder sang. Beim Einkaufen, auf dem Schützenfest, an der Ampel.
Irgendwann war er weg. Keine Ahnung, was aus dem geworden ist. Meine Mutter behauptet, den haben sie weggesperrt, kann mir aber eigentlich nicht vorstellen, daß der irgendwem was zu leide getan hat.
Opa Handschuh, tourte mal mit mal ohne Fahrrad durchs Örtchen und verbreitete seine Kriegsgeschichten, mit Vorliebe hat er erzählt, daß er die ganzen Besatzernutten rumgekriegt hat, am Liebsten kleinen Kindern. Oder wie er im Geschützgraben lag und sich selbst das Bein amputieren mußte.(seltsamerweise war im Vollbesitz aller Gliedmaßen, das durfte man dann aber nicht erwähnen, sonst wurd er böse)... da bekam man so einiges zu hören, wenn man nicht schnell genug weg war.
Schäl war ein Herr der aussah, wie Karl Dall in richtig dick und ständig voll war. Trieb sich immer an der Tanke von meinem Vater herum und hatte immer seine mit totaler Häßlichkeit geschlagene etwas körperlich und geistig behinderte ca. 30jährige Tochter dabei, die Sommer wie Winter in eine gelbe Daunenjacke gehüllt immer die Schnaps und Bierflaschen in einer Jutetüte hinter ihrem Vater herschleifte.