Natürlich habe ich auch etwas beizutragen :grin.
Vorweg möchte ich aber die guten Seiten von Nachbarschaft aufzeigen, denn die gibt es auch.
Zweimal habe ich in Mehrparteienmietshäusern gewohnt, wo ich regelrechten Familienanschluss hatte. Es handelte sich jeweils um ältere Damen, die für mich Omaersatz waren. Sie nahmen meine Paketpost entgehen (wenn ich die abgeholt habe, bekam ich gleich ein Stück Kuchen/Torte), leerten im Urlaub meinen Briefkasten, gossen meine Blumen und als meine Waschmaschine ausfiel, durfte ich dort auch waschen. Die Verhältnisse waren einfach traumhaft.
Beide Damen starben während meiner Zeit in diesen Häusern und entsprechend traurig war ich.
Nun zu den bad times:
In einem der Mietshäuser spielte sich eine Eigentümerin grundsätzlich als Hausmeisterin auf. Sobald ide Gemeisnchaftswaschmaschinen kaputt und der Monteur knapp dagewesen war, lief sie mit BH-Bügeln und Sicherheitsnadeln zu den Wohnungen mit weiblichen Mietern, um dort Terror zu machen. Mit spitzen Fingern wurde das Corpus delicti einem vor die Nase gehalten und man mit der Frage konfrontriert, ob man BHs mit oder ohne bügel trägt. Für die Sicherheitsnadeln in der Waschmaschine konnte natürlich nur die Kinderkrankenschwester aus dem 2.Stock verantwortlich sein, die beruflich mit solche Nadeln zu tun hatte.
In meinem jetzigen Haus - es handelt sich um ein Eckgebäude und meine Wohnung liegt im Eck - geht mir mein Nachbar über mir gehörig auf den Zeiger. Er ist Afrikaner und hat eine Satellitenschüssel mit gefühlten drei Meter Durchmesser auf seiner Balkonbrüstung stehen. Nun ist bekannt, dass im nördlichsten Bundesland es desöfteren Sturmwarnungen gibt. Und die fallen gar nicht auf :bruell.
Scheißegal für meinen Nachbarn. Und so ist es bereits dreimal passiert, dass bei Sturm/Orkan, die nicht befestigte Satellitenschüssel im hohen Bogen durch den Hinterhof flog. Ich warte nur darauf, dass sie mir irgendwann ins Schlafzimmerfenster fliegt.
Dann regte mich ein Nachbarin im wahrsten Sinne des Wortes tierisch auf, die in einer Miniwohnung im Haus einen Husky hielt. Immer wenn die Nachbarin ihre Wohnung ohne den Hund verließ, verspürte der ansonsten verängstigte Köter den Lockruf der Wildnis. Das Jaulen war noch drei Straßen weiter zu hören.
Gut, dass die Nachbarin ausgezogen ist.
Dann bleibt da noch die türkische Familie über meiner Wohnung, die auch bereits ausgezogen ist.
Ugur, Spross der Familie (geschätzte 6 Jahre alt) wollte offensichtlich jeden Abend vor dem Schlafen noch seinen Willen durchsetzen. Wenn er ihn nicht bekam, dann hämmerte er mit seinen Füßen gegebenenfalls die ganze Nacht
gegen die Heizung. Wäre das noch nicht genug, ließen ihn seine Eltern auf die Straße mit Fahrrad. Wenn er dann ins Haus wollten, reagierten die Erzeuger nicht und er klingelte das Haus zusammen.
Die Schnauze hatte ich dann wirklich voll, als das Gör mir irgendwann sein Fahrrad vor die Füße schmiss und meinte:"Bring mal in den Keller."
Wie ich reagiert habe, erzähl ich nicht, aber pädagogisch wertvoll war es bestimmt nicht :grin.