Titel: Badehaus Zwei
Autor: Ernst Augustin
Verlag: DTV
Erschienen: April 2010
Seitenzahl: 323
ISBN-10: 3423138645
ISBN-13: 978-3423138642
Preis: 11.90 EUR
Das sagt der Klappentext über dieses Buch:
Erzählt wird die Geschichte vom verlorenen Sohn, der nach biblischem Vorbild in die Arme des Vaters zurückkehrt. Sie ist so wundersam wie sie sein sollte, nur hat sie heutzutage ihre Tücken. Denn der Sohn ist gar nicht der echte Sohn, sondern der windige Hochstapler Eddie. Aber auch der Vater ist nicht der erwartete Balneologe und Badehausbesitzer Haferkorn. Eddie muss umdisponieren. In drei halsbrecherischen Anläufen versucht er sein Glück. Er setzt sein Leben ein, um am Ende wahrhaftiger Sohn des wahrhaftig geliebten Vaters zu sein.
Der Autor:
Augustin wurde 1927 geboren. Er studierte Medizin in Rostock und Berlin und arbeitete als Neurologe und Psychiater. Sein literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet, zuletzt 2009 mit dem Mörike-Preis.
Meine Meinung:
Ernst Augustin ist nur sehr schwer einer bestimmten Gruppe, einer bestimmten Art von Autoren hinzuzurechnen. Wenn man so will, dann führt er gewissermaßen ein „literarisches Eigenleben“. Ohne Frage ist er ein guter Erzähler und das er auch die Worte so setzen kann, dass man seine Sätze gern liest, dass hat er mit diesem Buch durchaus ordentlich unter Beweis gestellt. Trotzdem hat mich dieses Buch nicht völlig überzeugen können. Es mag an mir liegen, aber einen tieferen Sinn habe ich in der Geschichte nicht erkennen können. Und so sehr viel hatte sie mit der Geschichte aus der Bibel über den verlorenen Sohn eigentlich auch nicht zu tun, wie der Klappentext ja dem potentiellen Leser suggerieren will. Es ist alles in allem eher ein „fantasievolles Gaunerstück“, um einmal eine kleine Anleihe bei der Wortwahl des Klappentextes vorzunehmen. Bisher kannte ich Ernst Augustin nur durch das Buch „Eastend“, dessen Inhalt mir aber absolut nicht mehr gegenwärtig ist. Insofern scheint dieser Autor keinen allzu nachhaltigen Eindruck bei mir hinterlassen zu haben. Und so wird es sicher auch mit „Badehaus Zwei“ passieren. Gelesen, ein wenig darüber nachgedacht, weggelegt und dann auf die Straße des Vergessens geschickt.
Ernst Augustin bewegt sich sicher in der Aufstiegsrunde zur ersten Liga der deutschen zeitgenössischen Autoren, nur kann ich mit ihm leider nicht allzu viel anfangen. Ein solides, durchaus lesbares Buch – mehr war „Badehaus Zwei“ nicht für mich.