Rainer M. Schröder - Die Medici Chroniken 01 - Die Hüter der Macht

  • 6 CDs
    447 Minuten
    gekürzte Lesung
    Sprecher: Bernd Stephan
    Hörprobe beim Verlag



    Kurzbeschreibung:
    Florenz, 1427: Das Landgut Cafaggiolo vor den Toren von Florenz liegt in brütender Hitze. Noch weiß Cosimo de' Medici nicht, dass die mächtigsten Familien in Florenz eine Intrige gegen ihn schmieden. Ausgerechnet der junge, bettelarme Sandro wird auserkoren, den heimtückischen Anschlag auf Cosimo auszuführen. (Der Rest des Klappentextes verrät recht viel und ist teilweise irreführend, habe die letzten beiden Sätze deshalb hier nicht eingefügt.)


    Zum Autor
    Rainer M. Schröder, 1951 in Rostock geboren, lebt nach vielseitigen Studien und Tätigkeiten in mehreren Berufen seit 1977 als freischaffender Schriftsteller in Deutschland und Amerika. Veröffentlichungen zahlreicher Abenteuerromane, die ihn zu einem der erfolgreichsten deutschsprachigen Jugendbuchautoren machten.


    Zum Sprecher
    Bernd Stephan, geboren 1943 in Marburg an der Lahn, ist Schauspieler und Synchronsprecher. Er studierte an der Staatlichen Hochschule für Musik und Theater in Hannover. Seit 1968 war er an Theatern in Kaiserslautern, Würzburg und Salzburg engagiert, trat bei den Salzburger Festspielen auf und war Mitglied im Ensemble der Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Bernd Stephan spielte in Kinofilmen wie ´CarNapping´ und in zahlreichen Fernsehproduktionen, unter anderem in der Serie ´Ein Fall für Zwei´



    Meine Meinung
    „Hüter der Macht“ ist der erste Teil einer neuen Reihe von Rainer M. Schröder namens „Die Medici-Chroniken“.


    Im Mittelpunkt des ersten Teils stehen Cosimo de Medici und der junge Sandro Fontane, die sich durch einen Zufall kennenlernen. Die Haupt- und Nebenfiguren sind gut gezeichnet und ihr Verhalten, sowie vor allem Sandros Entwicklung sehr glaubwürdig dargestellt. Den Zuhörern wird fast nebenbei viel Wissen über das damalige politische Machtgefüge in Florenz und Umgebung vermittelt, sowie über Geldpolitik und das Leben des einfacheren Volks und des Adels. Die Sprache ist eine gelungene Mischung aus modernen und älteren Ausdrücken, so dass man Sandro und die anderen gut verstehen kann und trotzdem die Atmosphäre jener Zeit gut vermittelt wird. Die wenigen kurzen Musikeinspielungen trugen auch dazu bei.


    Bernd Stephan liest genial und verleiht sowohl den jugendlichen als auch den erwachsenen Figuren eigene Stimmen. Auch die italienischen Namen und Begriffe liest er perfekt - mit einer einzigen Ausnahme: Den gefühlte 500 Mal vorkommenden Namen Cosimo. Da ich Italienisch kann, hörte sich das für mich jedes Mal so an, als ob jemand „Götte“ statt „Goethe“ sagen würde. ;-)

    „Die Hüter der Macht“ ist ein in sich abgeschlossener Roman, lässt am Ende jedoch ahnen, dass weitere Teile folgen werden.


    Fazit: Ein spannender und interessanter Jugendroman, der die Atmosphäre der damaligen Zeit und einiges Wissen über die Familie Medici vermittelt, genial gelesen von Bernd Stephan.


    P.S. Meiner Meinung ab 12 geeignet, für eher Zartbesaitete eher ab 14 wegen einiger kurzer Gewaltszenen.

    "It is our choices, Harry, that show what we truly are, far more than our abilities." Albus Dumbledore
    ("Vielmehr als unsere Fähigkeiten sind es unsere Entscheidungen, die zeigen, wer wir wirklich sind.")


    "An allem Unfug, der passiert, sind nicht etwa nur die Schuld, die ihn tun, sondern auch die, die ihn nicht verhindern."

    Erich Kästner.

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  • Zitat

    Original von ottifanta
    Rainer Strecker liest genial und verleiht sowohl den jugendlichen als auch den erwachsenen Figuren eigene Stimmen. Auch die italienischen Namen und Begriffe liest er perfekt - mit einer einzigen Ausnahme: Den gefühlte 500 Mal vorkommenden Namen Cosimo. Da ich Italienisch kann, hörte sich das für mich jedes Mal so an, als ob jemand „Götte“ statt „Goethe“ sagen würde. ;-)


    Nur ein kleiner Hinweis - in der Zeile hast du dich vertan: du meintest Bernd Stephan, nicht Rainer Strecker. :wave


    Vielen Dank für die schöne Rezi! Macht Lust auf das Hörbuch!!!

  • Was historische Romane angeht, bin ich ja noch relativ unbeleckt. Als die große History-Welle kam, bei der jede/r Autor/in auf die Idee kam, das Buch nach der Protagonistin zu benennen (Die Kastellatin, Die Pestheilerin, Die Goldschmiedin etc. pp), hab ich mich schlichtweg geweigert, weil mir schon alleine das mit den immergleichen Titeln tierisch auf den Zeiger ging.


    Irgendwann hab’ ich dann bei einem recht günstigen Angebot von Die Tochter der Salzsieders von Ulrike Schweikert zugegriffen (zwar ist auch hier die Hauptprotagonistin Namensgeberin für den Titel, aber die Mischung aus History und Krimi hat mir sehr gut gefallen. Trotzdem hat’s ziemlich lang gedauert, bis mich der Klappentext eines historischen Romans wieder richtig hat fesseln können und das war bei den Medici-Chroniken defintiv der Fall: auch hier kommen zum historischen Hintergrund Anteile verschiedener anderer Genre dazu: ein bisschen Liebesgeschichte, viele Intrigen, Mord und Totschlag, entsprechend ein bisschen Äktschn, alles vorhanden.


    Der Hauptprotagonist Sandro war mir auf Anhieb supersympathisch und es hat Spaß gemacht, seinen Werdegang in Florenz bei den Medici mitzuverfolgen. Ich fand es toll, wie der Autor reale Personen, Geschehnisse und Örtlichkeiten mit Fiktion vereint hat. Mir als – wie bereits oben erwähnt – Laie was Geschichtliches angeht – ist zwar nicht aufgefallen, was denn nun Realität und was Fiktion ist, aber ich wurde bestens unterhalten und das ist die Hauptsache (an dieser Stelle wurde mir das Nachwort wärmstens ans Herz gelegt). Dass man bei dieser Gelegenheit noch das ein oder andere Wissen mitnimmt, ist ein super Bonus und spornt den ein oder anderen vielleicht an, sich ein bisschen Hintergrundwissen anzueignen. Ich werde zumindest versuchen, in den nächsten Tagen ein bisschen was im Internet zu recherchieren, um auf den 2. Teil Der Pate von Florenz besser vorbereitet zu sein (und werde wohl im Nachhinein das ein oder andere Aha-Erlebnis haben ).


    Ein weiterer Faktor, warum ich nicht unbedingt zu den glühenden Anhängern historischer Romane gehöre, ist die oftmals benutzte Sprache. Natürlich sollte diese der damaligen Zeit einigermaßen angepasst sein, jedoch hemmt dies meist den Redefluss und das stört mich immens. Hier fiel mir positiv auf, dass zwar kein alltägliches Deutsch benutzt wurde, die Sprache jedoch auch nicht allzu „alt“ herüberkam – dies mag daran liegen, dass primär Jugendliche zur Zielgruppe gehören – mir egal, ich habe mich sehr darüber gefreut und sehe entsprechend gespannt dem 2. Teil entgegen, der ganz sicher nicht mehr allzulange auf dem SuB ausharren muss!


    Summa sumarum für mich die ideale Mischung aus History, Krimi, Liebesgeschichte und Polit-Roman und daher volle Punktzahl!