Die fremden Sterne – Poul Anderson

  • Ullstein, 1956, 126 Seiten
    Originaltitel: No World of Their Own
    Übersetzt von Jesco von Puttkamer


    Kurzbeschreibung:
    Bei der Rückkehr zur Erde gab es Schwierigkeiten. Das Raumschiff „Explorer“ mit Kapitän Langley, seiner kleinen Besatzung und dem fremdartigen Wesen vom Planeten Holat hatte im lichtjahreüberdauernden Superdrive ferne Planetensystem erkundet. Als sie endlich auf der Erde zur Landung ansetzten, hatte sich alles verändert. Supermoderne Städte gigantischen Ausmaßes und ein völlig neuartiger Menschentyp waren die ersten äußeren Anzeichen dafür, dass die Explorer auf einem Planeten gelandet war, der 5000 Jahre in der Zukunft lag. Und kaum hatten die Raumfahrer den Boden des einst so vertrauten, jetzt aber fremden Planeten betreten, da gerieten sie in den mächtigen Sog eines sich unter der Oberfläche abspielenden Machtkampfes dreier zu allem entschlossener Gruppen …


    Über den Autor:
    Poul Anderson, geboren 1926 in Bristol/Pennsylvania. Aufgewachsen in Texas, Studium der Physik. Bereits während seiner Studienzeit Veröffentlichung von Erzählungen, 1952 erster Roman. Er lebte zeitweise in Dänemark und lernte dort die Sprache sowie die reiche nordische Sagenwelt kennen, die großen Einfluss auf sein Werk ausübte. Der Autor verstarb im Juli 2001.
    http://de.wikipedia.org/wiki/Poul_Anderson


    Meine Meinung:
    Ich hatte mal wieder Lust, eine prächtige, klassische Space Opera zu lesen und da wurde ich mit Poul Andersons Roman von 1955 gut bedient.


    Der Besatzung des Raumschiffes „Explorer“ landet statt im Jahr 2048 aufgrund eines Fehlers 5000 Jahre in der Zukunft. Hauptfigur ist der Kapitän Edward Langley. Er und seine kleine Besatzung werden gleich nach Ankunft erst einmal festgenommen. Ihr Passagier, der Außerirdische Saris kann fliehen. Der Holatier Saris Hronna ist raubtierartig, aber doch intelligent und mit einer großen Schwäche für Philosophie und Schach. Seine empathischen Fähigkeiten werden aber als Gefahr angesehen.
    Langley leidet unter dem Schicksal, in die Vergangenheit geschlagen zu sein. Seine Frau Peggy ist inzwischen lange tot. Es wird versucht Edward Langley dahin zu beeinflussen, Saris zu finden. Dazu geben sie Langley Marin als Gefährtin, eine Sklavin mit den Gesichtszügen seiner verstorbenen Frau. Doch Langley macht das Spiel so nicht mit, er wird die verschiedenen Interessengruppen gegeneinander ausspielen.


    Es gibt also eine ganze Reihe gute Ideen, die dem Gesamt-Worldbuilding zuarbeiten. Das ist schon beeindruckend, für den schmalen Raum des kurzen Romans aber leider schon überfrachtet.


    Angenehm ist aber, dass Poul Anderson auf Klischees verzichtet hatte, daher lässt sich der Roman trotz seines altmodischen Flairs sowohl inhaltlich als auch stilistisch immer noch lesen.