Das werde ich studieren ...

  • Jetzt stellt sich für mich aber trotzdem noch die Frage wie viele Einsteller sich auch den Lebenslauf genauer ansehen und nicht nur das letzte Zeugnis. Wie viele genau danach schauen, was der Bewerber in seinem Leben (vor dem Studium) schon gemacht hat und auf welcher Schule er war. Ich bin immer noch der Meinung, dass es einen Unterschied machen kann, auf welcher Schule man sein Abitur gemacht hat, bzw. auf welche Art und Weise.


    Sollte ich nämlich zu meinem dritten Wunschstudiengang nicht zugelassen werden kommt man allein durch meine anderen beiden Studiengänge niemals auf die Idee, dass ich auch von BWL, vom Verkaufen, etc. eine Ahnung (wenn auch eine kleinere als durch einen BWL Studiengang oder eine langjähriger Arbeitserfahrung) haben könnte.


    Ebenfalls ist meine Frage noch nicht ganz beantwortet, warum es so schwer ist (angeblich) eine Stelle zu bekommen, für die man "angeblich" überqualifiziert ist. Und ob das tatsächlich so ist. Ich kann mich bis jetzt nur auf die angebliche Ahnung von Bekannten berufen. Selbst habe ich in diesem Bereich noch keine Erfahrungen sammeln können.


    Wäre es wirklich so ungmöglich als Germanist eine Stelle als Buchverkäufer zu bekommen? Oder wenn man Buchwissenschaft studiert hat? :gruebel


    Auch wenn ich bereit wäre für das Gehalt eines ungelernten Buchverkäufers zu arbeiten? Haben Personalchefs wirklich so schlechte Erfahrunge mit "überqualifizierten" gemacht?

  • Ich hab eher die Erfahrung gemacht, dass die Leute sich den Lebenslauf sehr genau anschauen. Aber eher nach Gesichtspunkten, ob es einen gewissen roten Faden gibt (also man langfristig ein bestimmtes Ziel verfolgt hat) und Entscheidungen nachvollziehbar sind.

    Zum Beispiel, erst Ausbildung, dann gearbeitet und nebenbei Abitur gemacht, um noch studieren zu können, dürfte eigentlich ganz gut ankommen. Oder bei mir zum Beispiel war es so, dass ich drei Mal den Arbeitgeber gewechselt habe, um meine Chancen zu vergrössern, ins Ausland zu gehen, was ich dann auch erreicht habe. Das waren nachvollziehbare Entscheidungen und der eine Arbeitgeberwechsel schon nach 1 1/2 Jahren wurde mir dann auch nicht negativ angerechnet.


    Wenn man erstmal ein paar Jahre gearbeitet hat, verlieren die Abiturnoten irgendwann ihre Bedeutung, dann schauen die Leute eher darauf, was man vorher gemacht hat und wie gut man sich verkaufen kann, ist auch ziemlich wichtig. Bei mir hat irgendwann kein Mensch mehr auf Abitur- oder Ausbildungszeugnis geschaut. Und ein Zeugnis vom aktuellen Arbeitgeber hatte ich ja auch nicht, der sollte ja von den Bewerbungen nichts mitbekommen, also nur das vom vorherigen Arbeitgeber, das vielleicht Jahre alt war. Interessanter war da eigentlich immer die Frage, was ich für die Firma tun kann, dass sie gerade mich einstellen soll und nicht einen anderen Bewerber.


    lg Iris :wave

  • Hallo Delphin,
    habe leider grade hiern in Deutschan gegenteilige Erfahrngen gemacht. Hier wir immer noch auf die Zensuren der Abschlußklasse geguckt. Es wird nicht auf die Erfahrung gesetzt. Man sieht nur folgendes: Dieser Job wurde gelernt und nur den kann er oder sie ausführen. Ich spreche leider aus eigener Erfahrung
    /edit Ich ignoriere die neue Rechtschreibung, Tschuldigung Delphin

    Du mögest arm sein an Unglück und reich sein an Segen, langsam im Zorn, schnell in der Freundschaft. Doch ob arm oder reich, langsam oder schnell, nur das Glück sei dein Begleiter von heute an
    Irisch

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Sirius Black ()

  • Zitat

    Original von Ronja
    Wäre es wirklich so ungmöglich als Germanist eine Stelle als Buchverkäufer zu bekommen? Oder wenn man Buchwissenschaft studiert hat? :gruebel


    Auch wenn ich bereit wäre für das Gehalt eines ungelernten Buchverkäufers zu arbeiten? Haben Personalchefs wirklich so schlechte Erfahrunge mit "überqualifizierten" gemacht?


    Definitiv würde ich sagen - nein Du bekommst die Stelle nicht.


    Aus eigener Erfahrung - mir wurde mal gesagt - "Wir können Sie mit Ihrem Abschluß nicht bezahlen." :grin


    Wobei wir da überhaupt noch kein Wort über Gehalt gesprochen haben.

    Lilli
    "The more you ignore me, the closer I get." [Morrissey]

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Lilli ()

  • @ Sirius Black


    Ich hab andere Erfahrungen gemacht. Wahrscheinlich kommt es aber auch auf die Art des Jobs an und wie lange die Abschlussprüfung schon zurückliegt. Ich war im Investmentbanking und da hat einzig und allein interessiert, welche Erfahrung man hat, welche Kunden man mitbringt, wie viel Geld man meint, für die Bank verdienen zu koennen und vor allem, wie gut man sich verkauft. Allein mit hervorragenden Bullshitting-Skills konnte man schon sehr weit kommen.


    lg Iris


    PS: Delfin kann man nach neuer Rechtschreibung sowohl "Delphin" als auch "Delfin" schreiben, da brauchst Du gar nichts zu ignorieren. ;-)

  • Zitat

    Original von hinterwäldlerin
    Wieso fragen mich das alle (Lehrer, Mitschüler, Krankenschwestern)? Ja! Jaha!

    Das ist mir egal, zumindest mach ich das. Höchstwahrscheinlich. Sonst lern ich Krankenschwester.



    Ähm..... das ist aber dann ein Sprung..... vom Mediziner zur Krankenschwester... naja jeder wie er mag....

  • Was His angeht:


    Na endlich hast du dich entschieden, wenn mir das auch ein bißerl viel erscheint.....
    Wenn ich da allein an mein Latinum denke (grusel grusel grusel) oder gar an das eine Jahr das ich mich mit Altgriechisch herumeschlagen habe... Hölle und Asche.... das war die schlimmste Schulzeit meines Lebens würde ich sagen.... aber ich bin da auch ein bißerl anders gestrickt, als du und der ganze *Mist* hat mich nie wirklich interessiert, aber auf einem altsprachlichen Gymnasium kann man sich das nicht immer aussuchen....


    Was die Jobaussichten angeht, wünsch ich dir viel Glück, aber bei dem Lernpensum, dürfte es wohl noch ein bißerl dauern, bis du tasächlich zur Jobsuche aufbrechen darfst und so lange lebt es sich ja auch als Student ganz nett.....


    Biete Nachhilfe in Latein und Altgriechischer Schrift aber ich glaube meine Hilfe wirst du dankend ablehnen oder ? :lache :lache :lache :lache

  • hm..mich würde aber immer noch interessieren, mit welchem "Beruf" du mit diesen Studengängen tatsächlich Geld verdienst?


    Ich weiß nicht wie alt du bist..
    -aber wielange dauert dein Wunschstudium?,
    -wie alt bist du, wenn du fertig bist?
    -und wer finanziert dir diese Zeit?

  • Wenn ich alles gleichzeitig machen würde, dann würde es nicht mehr dauern als 4 Jahre.


    Aber laut meiner Planung gebe ich mir 5-6 Jahre Zeit, dann wäre ich süße 26/27. :lache


    @Babyjane: Ich trau mich nicht. Vielleicht ziehst du ja doch irgendwann deine Handschellen hervor. :lache

  • Zitat

    Original von Ronja
    Wäre es wirklich so ungmöglich als Germanist eine Stelle als Buchverkäufer zu bekommen? Oder wenn man Buchwissenschaft studiert hat? :gruebel
    Auch wenn ich bereit wäre für das Gehalt eines ungelernten Buchverkäufers zu arbeiten?


    In dem Buchladen, in dem ich früher gearbeitet habe war es tatsächlich so, dass ein Kollege von mir sein Germanistikstudium mit summa cum laude abgeschlossen hatte. Trotzdem hat er als Buchhändler dort gearbeitet, weil er nach dem Studium keinen anderen Job in seiner Branche gefunden hat. Wie die genauen Umstände seiner Einstellung und Bezahlung waren, weiß ich allerdings nicht. Ich weiß aber, dass er inzwischen bei einem Verlag arbeitet und nicht mehr als Buchhändler.


    Allerdings höre ich auch immer von vielen Seiten, dass Leute wegen "Überqualifizierung" nicht genommen werden. Ich finde das auch sehr merkwürdig, wenn die Leute doch freiwillig für das niedrige Gehalt arbeiten würden, warum soll man es ihnen dann verbieten? ?(

    Neue Bücher riechen so gut - man kann am Geruch förmlich merken, wie schön es sein wird, sie zu lesen.
    [Astrid Lindgren: "Die Kinder aus Bullerbü"]

    Dieser Beitrag wurde bereits 2 Mal editiert, zuletzt von Capesider ()

  • Zitat

    Original von Capesider
    Allerdings höre ich auch immer von vielen Seiten, dass Leute wegen "Überqualifizierung" nicht genommen werden. Ich finde das auch sehr merkwürdig, wenn die Leute doch freiwillig für das niedrige Gehalt arbeiten würden, warum soll man es ihnen dann verbieten? ?(


    Das hängt eher mit mangelndem Selbstbewußtsein beim "Chef" zusammen: So manch einer fürchtet, daß Untergebene, die "mehr wissen" oder "mehr können" als man selbst, vor ihrem Chef keinen Respekt hätten. :pille

  • Nicht nur das... viele haben aber auch Angst, daß der "studierte Buchhändler" ihnen a) zuviel Geld kostet und sie b) nur als Sprungbrett benutzen könnte, bis er einen "richtigen" Job gefunden hat.

    Lieben Gruß,


    Batcat


    Ein Buch ist wie ein Garten, den man in der Tasche trägt (aus Arabien)

  • Zitat

    Original von Batcat
    Nicht nur das... viele haben aber auch Angst, daß der "studierte Buchhändler" ihnen a) zuviel Geld kostet und sie b) nur als Sprungbrett benutzen könnte, bis er einen "richtigen" Job gefunden hat.


    Eben. Das hab ich ja weiter oben gemeint. Viele haben mir auch gerade das Argument b genannt, auf die Frage, warum als mal "überqualifizierter" Bewerber keine Stelle bekommt.


    Über Argument a meine ich immer noch, könnte man ja reden. Besser wenig, als gar kein Geld! So seh ich das für mich zumindest.

  • Hallo,


    eine gute Freundin, die im Büro der Uni arbeitet, hat mich nun schon vorgemerkt.


    Vermutlich gehts im Sommersemester 2006 los. ;-)


    Als "Hauptfach" habe ich nun fix von Anfang an Komparatistik, also Vergleichende Literaturwissenschaft, dazu Deutsche Philologie (statt Klassische Philologie), und Philosophie.


    Ich denke, diese 3 Fächer sind genug, eigentlich würde ich dann später noch Alte Geschichte dazunehmen, aber zuerst möchte ich sehen, wie ich lerntechnisch zusammenkomme.


    Meines Erachtens sollte man das studieren, was man liebt und kann, und das ist nun ein mal bei mir lesen, interpretieren und rezensieren. Mein Traum wäre es natürlich, irgendetwas beruflich viel mit Bücher zu tun zu haben (Verlage, Medien, Literaturkritik), aber Träume erweisen sich heute ja oftmals als Schäume. :-)


    Deshalb habe ich bereits vorgesorgt, und wer es nicht weiß, ich bin bereits ausgebildeter Bürokaufmann. Somit habe ich schon ein erstes Standbein, das zweite Standbein soll mein Studium werden.


    Auch wenn der Arbeitsmarkt für Akademiker nicht gerade rosig betrachtet wird, bin ich dennoch der Meinung, dass sich so ein Studium langfristig irgendwann auszahlen wird. ;-)


    Gruß

  • Na prima, Historikus! Guten Start und gutes Durchhalten (braucht man bei jedem Studium, zwischendurch kommen halt auch mal Durchhänger).


    Du kannst hier auch gerne ganz viele "Übe-rezensionen" reinstellen. Wir stellen uns gerne als Leser zur Verfügung.


    Bye
    Pelican :wave

  • So eine Frechheit!


    Die wollen wahrscheinlich so tolle Studien wie Latein und Alt-Griechisch streichen, nur weil nur mehr so wenige Menschen dies studieren wollen.


    Dabei sind doch diese Sprachen die Wurzeln unserer europäischen Zivilisation! :fetch


    Na super, wenigstens soll man trotzdem Fortbildungskurse in diesen Fächern bekommen.


    Fix ist nun bei mir Literaturwissenschaft als Hauptfach (da werden auch die philosophischen Werke diskutiert, also erspare ich mir das eigene Studium Philosophie), Geschichte, und wahrscheinlich werde ich noch das kulturwissenschaftliche Studium der Europäischen Ethnologie dazunehmen.


    Diese Fächer passen doch perfekt zusammen.


    Die Entwicklung der Menschheit, verbunden mit der Literatur. ;-)


    Deutsche Philologie ist hoffnungslos überfüllt, da ist leider kein Weiterkommen möglich, habe dieses Fach schon aufgegeben.


    Gruß

  • Na warte erstmal bis 2006 ab... bis dahin vergeht noch viel Zeit, vielleicht gibt es bis dahin gar keine Studenten mehr. :grin (sorry)


    Aber ich frage mich dennoch warum Du nicht jetzt schon studierst? Wieso wartest Du ausgerechnet noch so lange?

  • Zitat

    Original von Historikus
    Fix ist nun bei mir Literaturwissenschaft als Hauptfach (da werden auch die philosophischen Werke diskutiert, also erspare ich mir das eigene Studium Philosophie), Geschichte, und wahrscheinlich werde ich noch das kulturwissenschaftliche Studium der Europäischen Ethnologie dazunehmen.


    Hallo His! Also ich habe im Hauptfach Literaturwissenschaft studiert, und da war wirklich nicht so viel mit philosophischen Werken. Ich hab im Nebenfach Philosophie studiert und fand das eine optimale Ergänzung. Sehe das auch noch heute so, wo ich erfreulicher Weise vieles aus dem Kopf kramen darf, was ich damals mal gelernt habe. Das Spektrum, in dem man später mal arbeiten kann, ist breit. Aber die Realität sieht doch anders aus. Auf jeden Fall solltest Du Dir während des Studiums zwei Semester Puffer geben für Praktika etc. Bei geisteswissenschaftlichen Studiengängen sind die meist nicht vorgeschrieben, zumindest war es bei mir so. Und wenn man sich nicht während des Studiums schon kümmert, sieht es schlecht aus. Eine gute Möglichkeit, schon in die Verlagsbranche reinzuschnuppern und sich ein paar gute Kontakte und Referenzen zu holen.
    Ich habe nun großes Glück, dass ich tatsächlich in meinem Bereich was machen kann. Aber das ist nun auch nur momentan so und kann in einem halben Jahr schon wieder ganz anders aussehen. Man muss sich dessen einfach vorher bewusst sein. Man muss flexibel sein. Und man kann nie langfristig planen. Aber wer kann das heute schon. Ich bin froh, dass alles so ist wie es ist, auch wenn es Unsicherheiten mit sich bringt. Aber man darf den Mut nicht verlieren, und vor allem nicht seine Ideale.
    Also toi toi toi für Dich!

  • Ich kann mich nur Lilli anschließen.
    Das ist das, was ich schon die ganze Zeit gedacht habe:
    Scheinbar hast du dich ja schon auf eine Uni festgelegt und dort auch schon auf die Studiengänge, die du 2006 erst belegst. Dabei ist noch gar nicht abzusehen, ob du die überhaupt dann auch noch belegen kannst.


    Deinen Eifer in allen Ehren aber in meinen Augen bist du etwas zu voreilig- Pläne schmieden ist auf jeden Fall gut, aber da du nur eine vage Basis hast, auf der du die schmieden kannst, würde ich mich da noch nicht so versteifen.
    Ich sehe das an meiner Uni, schon haben wir einen neuen Präsidenten, weht sofort anderer Wind.
    Just my cup of tea...