Trilogie oder ein einzelner Roman?

  • :bruell Hallo an alle (Hobby-) Autoren!


    Ich würde gerne mal wissen wie ihr es bei diesem Thema haltet. Sollte man wenn man etwas zum ersten Mal veröffentlichen will mit einem einzelnen Roman anfangen. Oder gleich versuchen eine Trilogie heraus zu bringen? Oder schreckt man damit die Verlage zu sehr ab? :gruebel




    Ich fände es toll, wenn ihr mir dazu etwas sagen könntet!! :help


    LG büchergirl90 :-)

  • Hallo Büchergirl90,


    ich bin zwar keine Autorin, aber ich schätze, es ist schwer genug, erst einmal ein Buch zu verfassen.


    Wenn Du Berge besteigen möchtest, würdest Du vermutlich und sinnvollerweise auch erst einmal mit 2000ern beginnen, anstatt gleich in den Himalaya zu ziehen.


    Was jetzt nicht unbedingt heißen soll, dass Triologien eine größere Leistung sind, aber der Umfang ist ein ganz anderer, und ohne entsprechende Erfahrungen, kann einem bei solch einem Projekt leicht die Ausdauer abhanden kommen - oder sogar die Ideen.


    Die Frage, ob die Verlage von Triologien abgeschreckt werden, können Dir die Autoren in diesem Forum aufgrund ihrer Branchenkenntnis sicher besser beantworten. Rein gefühlsmäßig würde ich annehmen, dass so etwas in manchen Genres sicher willkommener ist als in anderen. Ich wüsste beispielsweise auf Anhieb keine Triologie in der Sektion "Historische Romane". Auch bei Krimis dürfte das selten sein, da gehen eher die Protagonisten in Serie.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Hallo Büchergirl90,
    Ich wüsste beispielsweise auf Anhieb keine Triologie in der Sektion "Historische Romane". Auch bei Krimis dürfte das selten sein, da gehen eher die Protagonisten in Serie.


    Doch, ganz aktuell die Teufelsbibel-Trilogie von Richard Dübell.

  • Morgen!


    Also ich kann Dir nur davon abraten, es gleich mit einer Trilogie zu versuchen!
    Ich habe selbst einen Dreiteiler geschrieben, von dem jeder so annähernd 800 Seiten hat. Allein die Vorstellung meines 1. Teils wurde bei den Verlagen dankend abgelehnt. Das Risiko, den derartig vielseitigen Roman eines Newcomers zu publizieren, ist einfach viel zu groß für die Verlage.
    Das sind alles kommerzielle Unternehmen, die nichts anderes als verkaufen und Geld verdienen wollen. Da wird schlicht und ergreifend hart gerechnet. Das ist auch mit einem angebotenen Dreiteiler nicht anders als mit einem 800-Seiten-Roman.
    Wenn man dann einen Namen hat, mag das anders sein, aber auch dann ist es noch alles andere als einfach.
    Wenn Du lediglich die Welt mit Deinen literarischen Ergüssen glücklich machen willst und Geld Dir nicht so wichtig ist, vergiss die Verlage. So hart das auch sein mag - da wartet niemand gerade auf Dich und schon gar nicht auf einen Dreiteiler...
    Aber lass den Kopf nicht hängen, und fang erstmal mit einem 200-300 Seiten-Buch an. Vielleicht hast Du ja Glück.
    Man muss auf jeden Fall einige Erfahrungen sammeln, bis man manches versteht, was hinter den Kulissen abläuft.


    Liebe Grüße,


    Magic

  • Zitat

    Orginal von Magic Ich habe selbst einen Dreiteiler geschrieben, von dem jeder so annähernd 800 Seiten hat. Allein die Vorstellung meines 1. Teils wurde bei den Verlagen dankend abgelehnt. Das Risiko, den derartig vielseitigen Roman eines Newcomers zu publizieren, ist einfach viel zu groß für die Verlage.


    Schön, dass ich jetzt auf die Frage mal endlich eine Antwort habe. Sie ist mir nämlich schon länger im Kopf rumgespukt aber sicher war ich mir nicht. Obwohl ich ja eigentlich nicht gerade ein "neuer" Hobbyautor bin. Wahrscheinlich werde ich jetzt erst einmal meine Strategie ändern.


    Irgendwie ist es witzig, wie viele neue Autoren sich vorstellen, dass sie gerade mit einer Trilogie groß heraus kommen können... dabei zählt ja eigentlich nur ob das Manuskript sehr gut ist oder nicht. Aber ich muss zugeben, auch meine Denke war früher so... Obwohl ich es ja eigentlich hätte besser wissen müssen. Aber es ist wohl meist so, das man zu sehr daran fest hält.


    LG
    büchergirl90 :grin

  • Zitat

    Original von Bouquineur


    Doch, ganz aktuell die Teufelsbibel-Trilogie von Richard Dübell.


    Oder die Hebammen (ein Erstling, aber wohl nicht ale Trilogie geplant).


    Oder Jamie & Claire (ich weigere mich strikt, das als "Highland-Saga" zu bezeichnen, denn es ist keine), auch ein Erstling, aber wohl auch nicht als Mehrteiler konzipiert.


    Was wäre mit den Waringhams?


    Beispiele gibt es sicherlich, nur kennt man erstens deren Entstehungsgeschichte nicht, zweitens sind es Ausnahmen.


    Ich würde NIE von vornherein eine Trilogie konzipieren. Ich würde erstmal EIN Manuskript, alleinstehend, fertigstellen. Beim Finale des Manuskripts das eine oder andere Hintertürchen aufhalten, wo man auf Wunsch eine Fortsetzung ansetzen könnte (weil es halt "in" ist). Und beim Einreichen schon noch drei oder vier neue Romanideen im Hinterkopf haben - mindestens als Idee, idealerweise schon als Arbeitskonzept ausgearbeitet.

  • Jamie & Claire ein Debüt??
    Hm, ich meine mich zu erinnern, dass Diana Gabaldon zuvor schon geschrieben hat, aber unter Pseudonym.


    Was vielleicht noch bedenkenswert ist (das merke ich gerade extrem): Der Stil verändert sich in den ersten 2-3 Romanen noch sehr stark, auch wenn man zuvor schon jede Menge geschrieben hat. Aber durch das Lektorat lernt man halt nochmal dazu, und sobald man sich in einer relativ "einfachen" Gangart sicher fühlt, will man automatisch mehr.
    Nun darf man im Laufe einer mehrteiligen Geschichte natürlich durchaus merken, dass der Autor seinen Stil verbessert, aber gleichzeitig muss man sich dann doch wieder selbst etwas ausbremsen, um nicht den Eindruck zu vermitteln, die Folgebände wären von einer anderen Person geschrieben ;-)


    Wie schon im anderen Thread gesagt, in meinen Augen spricht aus Vernunftssicht viel gegen eine geplanten, aneinander hängenden Mehrteiler - aber wenn man einen hat, dann hat man eben einen. :-]

  • ...nein, für einen newcomer empfiehlt es sich nicht, einem Verlag gleich mit ner Trilogie zu "drohen".


    Auch sollte man beim ersten MS nicht 350 Druckseiten überschreiten :nono
    Das sind etwa 400 Normseiten.


    Etwas anderes ist es, und auch empfehlenswert, sich bei den Bewerbungen im Voraus bewusst zu sein...kann ich im Fall der Fälle nachliefern? Und wenn ja, dann was?


    Das möchten die Verlage schon gern wissen. Denn "Eintagsfliegen" haben sie nicht gerne...ähm, die mögen sie eigentlich überhaupt nicht.


    euer hef

  • Zitat

    Oder die Hebammen (ein Erstling, aber wohl nicht ale Trilogie geplant).


    Eben. Ich denke, die meisten Bücher werden erst zur Triologie konzipiert, wenn sich der Erstling bewährt hat.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

  • Zitat

    Original von hef
    ...nein, für einen newcomer empfiehlt es sich nicht, einem Verlag gleich mit ner Trilogie zu "drohen".


    Auch sollte man beim ersten MS nicht 350 Druckseiten überschreiten :nono
    Das sind etwa 400 Normseiten.


    Nein, das kann man so ganz sicher auch nicht sagen.
    Es kommt sehr auf den Verlag an - und darauf, *was* man überhaupt schreibt. Ich glaube nicht, dass man High Fantasy mit Heldenreise vor dem komplexem Hintergrund verschiedener Völker auf 350 Seiten packen sollte ...
    Auch Historie kann ich mir sehr schwer auf so wenigen Seiten vorstellen.


    Was sicher stimmt: Mit einem nicht zu ausführlichen Debüt-MS hat man es in vielen Genre derzeit vermutlich leichter, weil das Risiko für den Verlag kleiner ist, und weil schmalere Bücher vermutlich eher mal als Appatizer mitgenommen werden.
    Hilft einem aber auch nicht, wenn der Verlag gerade noch nach einem epischen Wälzer sucht.


    Ich weiß es ja nicht, aber meiner naive Ansicht nach findet man mit einem marktfähigen Manuskript, Geduld und ausreichend Schweiß & Spucke schon zu seinem Verlag; egal ob nun fetter Wälzer oder Heftchenroman.
    Es dauert u.U. halt und man darf sich weder an einem bestimmten MS noch in einen bestimmten Verlag verbeißen.

  • Zitat

    Original von büchergirl90
    Also sollte man schon schon etwas über vierhunder Seiten schreiben?? ?(


    Nein, man sollte wissen, was der Markt will.
    Einen Krimi mit 1000 Seiten hat wahrscheinlich genauso schlechte Chancen wie ein 120 Seiten Historien-Schmöker.

  • Zitat

    Orginal von treogen Nein, man sollte wissen, was der Markt will.


    Stimmt, da habe ich gar nicht dran gedacht.


    Zitat

    Einen Krimi mit 1000 Seiten hat wahrscheinlich genauso schlechte Chancen wie ein 120 Seiten Historien-Schmöker.


    Ja, ist ja auch verständlich, ich selbst kaufe mir auch nur selten Bücher die mehr als 900 Seiten haben. Gut HP habe ich mir natürlich gekauft - aber das war auch eher ein Pflichtkauf....


    LG
    büchergirl90

  • ...noch ein Rat meines Lektors:.


    :fetch..wenn ich von einem Anfänger ein MS bekomme, das schon vom Umfang her nach viel Nacharbeit riecht, streubt sich alles in mir und die Chance, dass es abgelehnt wird, steigt gegen 100....


    ...also 350 Druckseiten sind ein guter Richtwert


    euer hef

  • Zitat

    Original von hefwenn ich von einem Anfänger ein MS bekomme, das schon vom Umfang her nach viel Nacharbeit riecht, streubt sich alles in mir und die Chance, dass es abgelehnt wird, steigt gegen 100....


    genau deswegen sollte man sich mit dem Anschreiben und dem Expose auch Mühe geben und auf Rechtschreibung achten, sonst landest in der runden Ablage.


    Unter anderen auch darüber hab ich vor gar nicht mal so langer Zeit bereits einen Blogeintrag verfasst:
    http://verlorene-werke.blogspo…lagsleben-geplaudert.html

  • Zu allererst mal möchte ich sagen, dass es wirklich nicht klug wäre einem Verlag zuerst einen Dreiteiler anzudrehen. Wie auch schon gesagt, kann er sich ja nicht sicher sein, wie gut sich das Buch verkauft und will sich dann nicht noch für einen zweiten Teil "verpflichten".


    Zu der Sache, wieviele Mansukriptseiten man haben sollte: Nun ja, ich selber habe mir die Frage auch immer gestellt und bin dann ebenfalls auf das ungefähre Ergebnis wie ihr gekommen. Problem nur: Ich kann überhaupt nicht gut einschätzen, wieviele dieser blöden PC-Seiten nun 350 gedruckte ergeben.
    Ich habe zwar schon verschiedene Angaben dazu gehört, doch irgendwie bekomme ich das nicht so recht hin.


    Und zu allerletzt zum Blog von treogen. Das klang sehr auffschlussreich für mich und ich muss zugeben, dass es mich auch sehr verblüffte. Mit den Reaktionen der Autoren hätte ich nie gerechnet. Erst meckert man immer über Standardabsagen und fängt dann Diskussionen mit dem Lektor an, sobald er einem erklärt warum das MS nicht aufgenommen werden kann. :lache
    Kaum zu glauben.

  • Syddy, pi mal Daumen 30 mal 60. 30 Zeilen á 60 Anschläge. Das erreichst du aber nicht mit jeder Schrift. Du musst mit Courier New arbeiten, dann bekommst du es in Word eingestellt.


    Oder google nach "Normseite" und lad dir eine Vorlage runter.
    Normseiten haben mehr oder weniger denselben Umfang wie eine "gewöhnliche" Taschenbuchseite. Es gibt Ausnahmen, je nach Verlag und Broschur.


    Du kannst es auch so machen (habe ich am Anfang gemacht), dass du den Text auf deiner Word-Seite so lange herumschiebst, bis auf eine Seite mehr oder weniger etwa 250 Wörter passen (kommt immer darauf an, wieviele Absätze du gemacht hast, wie viele Dialoge, wie lang die Wörter generell sind - aber 250 im Durchschnitt passt, denn das ist im Durchschnitt auch die Anzahl an Wörtern auf einer gewöhnlichen Taschenbuchseite).


    Es gibt also verschiedene Möglichkeiten, sich auszurechnen, wieviele "Buchseiten" man schon geschrieben hat ...