Hier kann zu den Seiten 567 - 676 geschrieben werden.
'Die Erbin der Teufelsbibel' - Seiten 567 - 676
-
-
Ich hab hier gesessen und mich kaputt gelacht über die Szene, in der Wenzel im Kloster ankommt. Erst wird er für einen Geist gehalten, dann von seinen Mönchen bis in die Bibliothek verfolgt. Ich hab mir das bildlich vorstellen können, wie diese Ansammlung von Menschen sich auf kleinstem Raum vor der Tür quer durch- und übereinander zusammenquetscht, um auch ja nicht nichts zu verpassen
Und dann haben sie auch noch so viel Anstand, sich bei dem Kuss umzudrehenGanz, ganz großes Kopfkino, Richard!
Das sind so Szenen, die einem aus dem Tal des Krieges immer wieder ans Licht zurückführen. Deine Geschichte braucht aber diese Einschübe auch, sonst würde man sich beim Lesen irgendwann in den Schrecken des Krieges verlieren.
Ich weiß nicht, ob ich an einer Stelle den Faden verloren habe. Warum wird Königsmarck auf den Sturm von Prag eingeschworen, wenn doch Gottfried aus dem Wald weiß, dass die Bibel nicht dort ist. Um alles, was mit den Familien Khlesl und von Langenfels zu tun hat und damit in Verbindung mit der Bibel steht, auszulöschen?
Jetzt gehts jedenfalls in den Endspurt. Einerseits freue ich mich auf den letzten Abschnitt, andererseits fürchte ich, mich von der ein oder anderen liebgewonnenen Figur verabschieden zu müssen. Irgendwie hofft man, dass auch unsere rüstigen Rentner am Ende noch leben...
-
Zitat
Original von Bouquineur
Ich weiß nicht, ob ich an einer Stelle den Faden verloren habe. Warum wird Königsmarck auf den Sturm von Prag eingeschworen, wenn doch Gottfried aus dem Wald weiß, dass die Bibel nicht dort ist. Um alles, was mit den Familien Khlesl und von Langenfels zu tun hat und damit in Verbindung mit der Bibel steht, auszulöschen?Königsmarck ist nicht das ausführende Organ Giuffridos, sondern bestenfalls sein Partner. Ihre Zusammenarbeit besteht darin, dass Giuffrido ihm Andreas ausliefert, der ihm den Schlüssel zum Eindringen in die Stadt liefern soll. Dafür unterstützt Königsmarck den Jesuiten mit Soldaten und Logistik.
Man könnte Königsmarck, den ich so nahe an seiner wahren historischen Persönlichkeit wie möglich gestaltet habe, als den letzten großen Kriegsunternehmer des 30jährigen Krieges sehen, der anders als seine Vorgänger aber noch nicht zu Reichtum gekommen war. In der Eroberung Prags sah er wohl seine letzte Chance, als Milliardär aus dem Krieg hervorzugehen, weil der Abschluss der Friedensverhandlungen zum Greifen nahe war. Strategische Bedeutung hatte diese Eroberung keine mehr; was den Reichtum betrifft, gingen Königsmarcks Pläne voll und ganz auf.
LGr
Richard -
Hat dieses Ereignis die Prager wirklich zusammengeschweißt und vereint? Ich hatte den Eindruck, dass Prag vorher quasi in zwei Teile gespalten war, bzw. dass dort so etwas wie eine - unsichtbare - Grenze zwischen ober und Unterstadt bestanden hat.
-
Zitat
Original von Bouquineur
Hat dieses Ereignis die Prager wirklich zusammengeschweißt und vereint? Ich hatte den Eindruck, dass Prag vorher quasi in zwei Teile gespalten war, bzw. dass dort so etwas wie eine - unsichtbare - Grenze zwischen ober und Unterstadt bestanden hat.Die Grenze zwischen Kleinseite und Altstadt/Neuseite war ja nicht nur körperlich durch den Fluss, sondern tatsächlich auch in den Herzen und Köpfen der Menschen vorhanden. Bizarrerweise liegt die Burg, also der Herrensitz, ja überhalb der Kleinseite - was dafür spricht, welches Selbstbewußtsein das Prager Patriziertum entwickelt hatte, wenn es sich (in Alt- und Neustadt lebend) besser empfand als das Gesocks von drüben!
Natürlich bestanden der Dünkel und die Abgrenzung auch nachher wieder. Aber in der Verteidigung der Stadt gegen Königsmarck und in der tollkühnen Tapferkeit, die Studenten, Kaufleute, Dienstboten und die ganzen anderen unmilitärischen Kompanien bewiesen, fand Prag zu einer Gemeinsamkeit, die vorher nicht dagewesen war. Der Kampf der Prager gegen Königsmarcks Armee, der Mut des "Schwarzen Popen" und der Verrat Ottovalskys sind heute Bestandteil der Prager Legenden und gehören zur Folklore der Stadt.
LGr
Richard -
Aber der Gedanke ist schön, dass sie wenigstens in diesem Moment alle Standesdünkel über Bord geworfen und nur daran gedacht haben, die Stadt gemeinsam zu verteidigen. Gut, die hatten wahrscheinlich wirklich die Schn.... voll vom Krieg und haben gedacht, alles ist besser als wieder überrannt zu werden.
In Köln war die Situation eigentlich ähnlich. Auf der rechten Rheinseite hat sich ja Deutz entwickelt, gehörte zu Köln und doch irgendwie nicht. Für viele Kölner ist heute noch die rechte Rheinseite die falsche Rheinseite
-
Ja, dieser Abschnitt ist gespickt mit komischen Szenen. So auf den Schluß steigert sich Richard zum Humoristen...
Nee, nee, diese Zwischenspiele braucht man zwischendurch, bei den schlimmen Geschehnissen dieser Zeit. Besonders, wenn es einem bewußt ist, das die tatsächlich geschehen ist.
-
so, ich bin wahrscheinlich das Schlusslicht der Leserunde, aber ich genieße jede einzelne Zeile.
Diesen Abschnitt habe ich heute auch beendet.
Der totgeglaubte Wenzel kehrt heim ins Kloster, alle halten ihn für einen bösen Geist
Sein erster Weg führt ihn zum Versteck der Teufelsbibel, doch die Truhe ist leer
Er verdächtigt Alexandra, dass sie sie weggenommen hat, doch sie schreit ihn an
"Wo ist sie - wo hast du sie versteckt"?
Welches Spiel wird hier gespielt?
In diesem Abschnitt beginnt nun die große Suche nach der Teufelsbibel.
Die einen suchen sie in Prag, die anderen in Podlaschitz ...Schön, dass sich Wenzel und Alexandra endlich näher kommen und es zwischen Ihnen zum ersten Kuss in diesem Buch kommt
ZitatOriginal von Bouquineur
Jetzt gehts jedenfalls in den Endspurt. Einerseits freue ich mich auf den letzten Abschnitt, andererseits fürchte ich, mich von der ein oder anderen liebgewonnenen Figur verabschieden zu müssen.
Irgendwie hofft man, dass auch unsere rüstigen Rentner am Ende noch leben...
Ja, das hoffe ich auch! -
So, so langsam finden sich alle zum wohl großen Showdown in Podlaschitz ein.
Die Teufelsbibel ist also doch nicht in Raigern. Aber wen wunderts, kam es doch schon so oft vor, dass die Teufelsbibel irgendwo aus dem Hut gezaubert wurde.
Mein Tip ist, dass sie letztlich im angelegten Grab von Agnes und Andrejy Eltern versteckt ist.
Wenzel und Alexandra ziehen also jetzt gemeinsam an einem Strang. da läuft es wohl auf ein Happy End hinaus. Also bei der Such im Kloster geht mir Wenzel mit seiner "Führsorge" ganz schön auf den Keks. Der lässt ja Alexandra gar nicht mehr aus den Augen.
Bin mal gespannt, wie das Aufeinandertreffen dann mit Brahe ausfällt.
Weiß dieser eigentlich, dass Cyprian der Vater von "seiner" Alexandra ist, mit der er intim war???Im Moment drücke ich sogar Ebba, Brahe, Cyprian und Andrey die Daumen.
Andrej und Cyprian haben sicherlich noch einen letzten Trick vorbereitet... -
In diesem Abschnitt gab es wenigstens mal wieder eine Szene, bei der ich herzhaft lachen mußte.
Seite 589, als die Mönche gemeinsam mit Wenzel und Alexandra sich auf den Weg nach Podlaschitz machen und es um die Pferdeverteilung geht, da sich je zwei Mönche ein Pferd teilen müssen. "Eccetto die Kellermeister", piepste eine Stimme aus den schwarzen Kutten hervor. "Troppo pesante." Ich hatte das Bild eines kleinen älteren Italieners vor Augen, wie er gottergeben die Hände und die Augen zum Himmel richtet und dabei mit den Schultern zuckt. Göttlich !
ZitatOriginal von Sonnschein
Mein Tip ist, dass sie letztlich im angelegten Grab von Agnes und Andrejy Eltern versteckt ist.
Gute Idee ... ist mir natürlich noch nicht gekommen.ZitatOriginal von Sonnschein
Bin mal gespannt, wie das Aufeinandertreffen dann mit Brahe ausfällt.
Weiß dieser eigentlich, dass Cyprian der Vater von "seiner" Alexandra ist, mit der er intim war???
Ich glaube nicht, daß Brahe das weiß. Alexandra hat ihm ja nicht einmal ihren Namen genannt.ZitatOriginal von Sonnschein
Im Moment drücke ich sogar Ebba, Brahe, Cyprian und Andrey die Daumen.
Andrej und Cyprian haben sicherlich noch einen letzten Trick vorbereitet...
Ich habe das Gefühl, daß es die letzte Jagd nach der Teufelsbibel für Cyprian und Andrej wird .... -
Zitat
Original von -Christine-
[...]
Gute Idee ... ist mir natürlich noch nicht gekommen.
Das war auch mein erster Gedanke: die Bibel liegt im GrabZitatOriginal von -Christine-
Ich glaube nicht, daß Brahe das weiß. Alexandra hat ihm ja nicht einmal ihren Namen genannt.
Ich glaube auch nicht, dass Brahe weiß, dass er mit Cyprians Tochter "intim war". (göttlich)ZitatOriginal von -Christine-
Ich habe das Gefühl, daß es die letzte Jagd nach der Teufelsbibel für Cyprian und Andrej wird ....
Mach ich auch. Aber eigentlich sind alle Schweden im 30jährigen Krieg böse.
Und eigentlich kann die Nummer keiner überleben. Und da sind sie wieder, die vielen "eigentlich"s.Was ich aber nicht verstehe ist, wie die Episode mit den Dragonern zur Szene mit General Königsmarck und dem Angriff auf sein Lager zusammen passt
-
Zitat
Original von Jupp
Ich glaube auch nicht, dass Brahe weiß, dass er mit Cyprians Tochter "intim war". (göttlich)ZitatOriginal von JuppWas ich aber nicht verstehe ist, wie die Episode mit den Dragonern zur Szene mit General Königsmarck und dem Angriff auf sein Lager zusammen passt
Das hab ich auch nicht so ganz verstanden... (wie so manches)
-
Zitat
Original von Sonnschein
[...]Das hab ich auch nicht so ganz verstanden... (wie so manches)
Nach dem Ende des Buches ist es mir jetzt klar geworden:
Gar nichts! Das sind zwar auch Soldaten von Königsmarck. Die waren aber vorher schon mit dem Auftrag unterwegs, Pater Silvicola zu überwachen. -
@ Jupp
Danke für die Info im Spoiler! Das hatte ich auch nicht verstanden!
-
Zitat
Original von Zwergin
@ JuppDanke für die Info im Spoiler! Das hatte ich auch nicht verstanden!
Gern geschehen.
@ Zwergin und Sonnenschein: Jetzt warten wir noch auf Christine, und dann machen wir die Leserunde zu, oder?
-
-
-
Zitat
Original von Sonnschein
Jupp : Na klar warten wir noch auf Christine, nicht, dass sie am Ende mit der echten Teufelsbibel durchbrennt
Im 2. Teil wäre das durchaus eine Alternative gewesen. Aber ich denke, ich habe jetzt erst mal genug von ihr.Bin auch durch und hüpfe noch schnell in den letzten Abschnitt.