Da es mir inzwischen immer häufiger auffällt, würde ich das Thema gerne ansprechen. Es kommt gerne mal vor, dass man ein Buch in deutscher Sprache liest und dann über Sätze, Ausrufe, teilweise ganze Absätze in einer anderen Sprache stolpert. Da ich nicht gerade mit einem besonders großen Talent in Fremdsprachen gesegnet bin und in meiner Schulzeit einen großen Bogen um Latein und Französisch (eben die Sprachen, derer sich Autoren großzügig bedienen, wenn es um solche nervigen Sätzchen geht) gemacht habe, stört mich das teilweise doch ganz gewaltig.
Eine Sache ist Englisch, eine Sprache, die die meisten ja zumindest im Kern verstehen, aber Französisch und Latein gehören nun wirklich nicht zu jedermanns Allgemeinbildung. Was einigen Autoren/Übersetzern allerdings ziemlich egal zu sein scheint. Wenn sich zumindest jemand die Mühe machen würde eine entsprechende Übersetzung als Fußnote einzufügen, aber das ist leider selten bis überhaupt nie der Fall.
Brenzlig wird es, wenn es bei Monsieur und Carpe Diem nicht aufhört, sondern das fremdsprachige Übel fester Teil eines Dialoges ist und man sich am Ende der Seite verarscht vorkommt, weil man scheinbar den Witz nicht verstanden hat. Ich denke mir dann immer, dass ich zu beschränkt bin, da scheinbar angenommen wird, dass JEDER sich aus diesem Sätzchen etwas basteln kann, nur ich nicht.
Ein effektives Beispiel will mir im Moment leider nicht in den Kopf, aber wieder eingefallen ist mir die Thematik, als ich eben durch die ersten Kapitel von Chufo Lloréns "Das Vermächtnis des Marti Barbany" geschmöckert habe, wo ein Hochzeitsgelübde im hübschesten Latein niedergeschrieben ist. In diesem Fall kann man sich die Zeilen selbst übersetzen, da man die entsprechenden Worte ja zur Genüge auswendig kennt, aber trotzdem: soetwas ist häufig der Fall und nicht immer ist die Übersetzung so naheliegend, dass man sie sich als Normalsterblicher zusammenreimen kann.
Mich stört das inzwischen einfach. Meistens handelt es sich ja nur um einfache, kurze Sätze, die ich aber auf Teufel komm raus nicht verstehe und soetwas geht mir nunmal auf die Nerven, zumal es ja wirklich keine Arbeit ist, diesen einen Satz (und meistens sind es ja pro Buch nur 1-2) in einer Fußnote zu übersetzen...