Kurzbeschreibung:
Deutschland im Dreißigjährigen Krieg: Die kluge Söldnertochter Magdalena arbeitet als Wundärztin im kaiserlichen Tross. Bald entbrennt sie in großer Liebe zu dem Kaufmannssohn Eric, der seit dem Tod seiner Eltern allein lebt. Doch es ist eine verbotene Liebe, denn die Väter der beiden standen sich einst in Feindschaft gegenüber. Nach einer Schlacht verschwindet Eric spurlos – und Magdalena muss eine folgenschwere Entscheidung treffen …
Über die Autorin:
Heidi Rehn wurde 1966 in Koblenz/ Rhein geboren und wuchs in einer Kleinstadt am Mittelrhein auf. Zum Studium der Germanistik, Geschichte, BWL und Kommunikationswissenschaften kam sie nach München. Nach dem Magisterexamen arbeitete sie zunächst als Dozentin an der Ludwig-Maximilians-Universität München, anschließend war sie PR-Beraterin in einer Agentur. Seit mehr als zehn Jahren arbeitet sie als freie Journalistin und Autorin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie mitten in München.
Meine Meinung:
Die Wundärztin ist ein historischer Roman, der eine realistisch wirkende Atmosphäre für das Leben von Frauen berichtet, die im 30jährigen Krieg einen Heerestross begleiten.
Beschrieben werden keine Schlachten, sondern die Auswirkungen des Krieges auf die Menschen. Der Krieg wird ein fast alltäglicher Teil des Lebens, damit einher gehend auch raue Sitten.
Der Roman ist mit 684 Seiten ausführlich, die Handlung geht über mehrere Jahre und zeigt mit der Zeit immer mehr das durch den Krieg verursachte Chaos.
Die Handlung zieht über Magdeburg im Mai 1631 bis nach Mittelhessen 1646 und Franken sowie Allgäu 1648. Dann beginnt endlich der Frieden, mit dem dieses Buch endet.
Die Hauptfigur Magdalena hat medizinische Kenntnisse, die sie eigentlich den ganzen Roman anwendet. Genügend Gelegenheiten gibt es durch die vielen Verletzten und Kranken.
Der Anteil Liebesgeschichte ist vorhanden, überfrachtet die Handlung aber glücklicherweise nicht. Der Grund dafür liegt darin, dass Magdalena und ihr Freund Eric in der Summe im Roman nur sehr wenig Zeit miteinander verbringen. Magdalena bringt ihr Kind zur Welt, während Eric verschwunden ist. Erst 2 Jahre später trifft sie ihn wieder.
Ein wenig erinnert die teilweise derbe Sprache des Romans an Iny Lorentz-Bücher. Es gibt sogar eine lobende Bemerkung von Iny Lorentz über den Roman auf der Rückseite.
Einen großen Handlungsraum nimmt auch Magdalenas Cousine Elsbeth ein.
Die Dialoge haben mich als Leser mehrfach in Verwirrung gebracht, manchmal kommen mir die Gedankensprünge der Protagonisten unlogisch vor. Die Handlung des Romans ist eigentlich relativ unspektakulär, kleine Reibereien zwischen den Figuren nehmen viel Platz ein. Die alltägliche Gefahr und Gewalt ist jederzeit spürbar. Somit gelingt dem Roman einiges, er verlangt dem Leser aber auch Geduld ab.
Der Roman besitzt ein beeindruckendes Cover, sowie eine Karte und eine Nachbemerkung der Autorin!
Ich vergebe 8 von 10 Punkten.