Kurzbeschreibung:
Der naturverbundene Leutnant Glahn lebt zurückgezogen in den Wäldern und geht dort zur Jagd. Er verliebt sich in Edvarda, Tochter eines Kaufmanns im nahegelegenen Ort, die ihn aber nicht ernst nimmt. Als sie mit einem Baron verheiratet wird, kommt es zur Katastrophe. Der Nobelpreisträger Knut Hamsun gehört zu Norwegens größten Erzählern. Seine Werke sind bestimmt von der Kunst der Einfachheit und von Figuren, die uns heute noch zum Herzen gehen wie den ersten Lesern seiner Werke.
Über den Autor:
Knut Hamsun, geboren als Knut Pedersen am 4. August 1859 in Lom (Gutbrandsdal)/Norwegen, Gelegenheitsarbeiter und Reisender sowie Journalist und Autor. 1877 erschien sein erster Roman "Der Rätselhafte". Das autobiographische Werk "Hunger" (1890) begründete seinen Ruhm. Es folgten "Mysterien (1892), Neue Erde (1893) und Pan (1894). 1920 erhielt Hamsun den Nobelpreis für Literatur. Bis heute ist der Autor umstritten, weil er 1941 den Einmarsch deutscher Truppen in Norwegen befürwortete. Knut Hamsun starb, taub und erblindet, am 19.Februar 1952 auf Narholm bei Grimstadt.
Meine Meinung:
Nach Jahren habe ich noch einmal in Knut Hamsuns Klassiker Pan von 1894 hineingesehen. Es geht um einen ehemaligen Leutnant Glahn, der alleine mit seinem Hund in den Wäldern Norwegens lebt und jagt.
Es sind Hamsuns von Sinneswahrnehmungen überflutete Charaktere, die seine Romane so prägen. Das gilt auch für Glahn in Pan.
Er liebt die Einsamkeit in den Bergen und die damit verbundene große Freiheit. Tierwelt und Landschaft werden faszinierend von Hamsun beschrieben.
Doch es gibt durchaus Begegnungen, mit Herrn Mack und dessen Tochter Edvalda, die er zu lieben beginnt. Er fängt aber auch etwas mit Eva, der Frau des Schmieds an. Schwierige Beziehungen, die zum Scheitern verurteilt sind.
Mit schmerzhafter Intensität nimmt Glahn alle Details wahr, seine Emotionen sprudeln über. Es ist Hamsuns Kunst, dies den Leser spüren zu lassen.
Andererseits ist Hamsuns berühmte latente Zivilisationsfeindlichkeit in diesem Werk mehr oder weniger unmotiviert. So bleibt auch eine Zurückhaltung beim Lesen, die anders als in Hamsuns Meisterwerk „Hunger“ eine zu große Identifikation mit dem Protagonisten verhindert.
Im Gegensatz zu der unten angezeigten Ausgabe lese ich die 1957 bei List erschienene Version. Inzwischen gab es schon eine Neuübersetzung, die beim Manesse-Verlag erschienen ist.