ZitatOriginal von Queedin
was für wunderschöne Breitkleider, da würde ich ja am Liebsten heiraten wollen
Das seh ich ja jetzt erst.
Edit: Ich finde auch die Bilder unter "Referenzen" sehr interessant und aussagefähig.
ZitatOriginal von Queedin
was für wunderschöne Breitkleider, da würde ich ja am Liebsten heiraten wollen
Das seh ich ja jetzt erst.
Edit: Ich finde auch die Bilder unter "Referenzen" sehr interessant und aussagefähig.
ZitatOriginal von Babyjane
@ Batty
Ich hab, als man mir das mit schiefem Grinsen mitteilte auch erstmal ganz schön doof geguckt... was sagt man da?
Du könntest sagen, daß Du das bisher auf allen Hochzeiten getragen hast, von denen Du nicht überzeugt war. "Und stellt euch vor - ALLE dieser Ehen gingen auch glatt in die Brüche. Tolles Kleid, nicht wahr? Was das alles kann!"
ZitatOriginal von Cathrine
Solches Allgemeingut kommt doch nur dadurch zustande, weil irgendwelche Leute irgendwann mal meinten, es so machen zu müssen. Und jeder hält sich dran. Grundsätzlich muss man auch nicht in schwarz auf die Beerdigung.
Was das Besteck angeht, so haben wir das zwar auch alles zuhause, aber wenn ich für die Spaghetti die Fischgabel in den Fingern habe, ist mir das auch egal. Und wenn ich mit dem Fischmesser auch das Brot geschmiert bekomme, ist das auch ok.
Natürlich, deswegen sind es auch soziale Normen. Verstösse dagegen werden sozial geahndet (also mit Exclusion) oder toleriert, je nach Strenge des Events und je nach Verstoss.
Ich will Dich gerne mal Spaghetti mit einer Fischgabel statt einer Gabel essen sehen. Ist bestimmt sehr lustig.
Mhhhh..genau das ist mein Problem. Nur weil ein Depp sagt was Norm ist ist oder angesagt und alle meinen das das stimmt und sich dran halten, werden diejenigen die es anders sehen bestraft. Funktioniert leider immer. Deshalb hat auch die Inquisition so toll funktioniert. Weil der Mensch ein Herdentier ist und brav der Masse folgt, damit er ja keine Schwierigkeiten bekommt.
Nur die Verrückten und die Exzentriker haben Glück, die dürfen machen was sie wollen. Aber den Ruf eines Exzentrikers muss man sich ja auch erstmal verdienen.
Warum sollte das lustig aussehen? Es ist ne Gabel, die vielleicht ein wenig anders geschwungen ist, na und? Ich esse ja auch mit Stäbchen und das sieht nicht lustig aus.
ZitatOriginal von Oryx
Äh, noch nie irgendwo gegessen, wo es mehr als nur eine Mahlzeit gegeben hat? Man braucht doch schon zuhause mindestens Vorspeisengabel, Hauptgerichtgabel, Kuchengabel, Fleischmesser, Fischmesser, Vorspeisenmesser, Buttermesser, Suppenlöffel, Teelöffel und das Vorlegebesteck.
Man begrüsst immer zuerst die Gastgeber und dann die Freunde und Bekannten. Ist doch ganz logisch.
Ich merke gerade wirklich, dass wir wohl aus zwei völlig verschiedenen Welten kommen. Bei uns (sowohl bei mir jetzt als auch bei meinen Eltern zuhause) gibt es normales Besteck und Kuchengabeln. Ach ja, und noch ein paar ganz billige Pizzamesser, die kann man Gästen aber eigentlich nicht guten Gewissens vorsetzen...
Wenn wir einladen, gibt es maximal (!) drei Gänge, wobei ganz barbarisch die Vor- und Hauptspeise mit dem selben Besteck gegessen werden. Für den Nachtisch noch Löffelchen. Das krieg ich also gerade noch auf die Reihe.
Auch mehrere-Gänge-Menus im Restaurant liegen definitiv nicht in unserer Preisklasse. Und wie gesagt, in meinem Bekanntenkreis ist das alles andere als ungewöhnlich, eigentlich ist es bei fast allen meinen Freunden so...
@ Amoeba
Aber angenommen du würdest in ein solches Lokal eingeladen, dann würdest du dich doch vorher nach den Gepflogenheiten erkundigen und dich nicht munter daneben benehmen, oder?
@ Catherine
Wenn der Depp derjenige ist, der einlädt, macht er die Regeln und es gehört zu einer guten Erziehung sich an diese zu halten...
Ich persönlich bin für die meisten sozialen Normen dankbar und wie gesagt, immer recht genervt, wenn es noch nicht mal dazu reicht, diese einzuhalten.
Etwas ganz anderes ist es, wenn man die Norm kennt und ganz bewußt gegen sie verstößt, je nach Grund dafür kann das dann entweder recht witzig und cool sein, oder aber sehr gemein..
Eine Fischgabel ist nicht wirklich anders geschwungen, sondern sie besitzt meist eine Vertiefung/Loch im mittleren Zwischenraum. Spaghettiessen geht damit sicherlich, genauso, wie man auch mit einer Kuchengabel bestimmt ein Steak essen kann, wems gefällt...
Ich kritisiere ja auch eigentlich weniger die Unwissenheit, sondern das Desinteresse an gesellschaftlichen Normen generell und bei sehr vielen Menschen mangelnde Eßkultur.
Letztens waren wir mit Freunden essen, alles super, alles lecker, alles entspannt, trotzdem hätte ich einem der Herren am Liebsten gegen die Ellebogen gehauen, weil er entweder den Kopf mit dem Arm abstützte und halb überm Tisch hing, oder aber eine Hand auf den Beinen liegen hatte, während er sich mit der anderen das Essen nur so rein schaufelte. Ich war tatsächlich zeitweise so fasziniert, daß ich vergaß selbst zu essen...
Was ich wesentlich wichtiger finde, als das Wissen ob das Weinglas kippelig am Stiel oder entspannt am Glas angefasst wird, ist, dass meine Tischnachbarn so essen, dass es die anderen nicht graust. Und da achten dann oft nicht mal die feinsten Herrschaften darauf, dass man nicht hört, dass sie essen und dass man ein leichtes Aufstosen nicht bemerkt, beim Reden. DAS hasse ich wirklich!
Ansonsten weiß ich natürlich, in welcher Reihenfolge man das Besteck verwendet. Oft habe ich allerdings noch nicht gebraucht. Und wenn ich mal in einer neuen Situation war, dann habe ich mir natürlich von den anderen abgeguckt, wie sich verhalten wird.
Das waren zudem immer berufliche Situationen. In meinem privaten Umfeld war ich wohl noch nicht in einer Situation, dass so fein gegessen wurde. Auf einer Hochzeit vielleicht.
Privat wäre es mir peinlich teures und unterschiedliches Besteck zu haben. Wir konnten die Schwiegermutter gerade noch davon abhalten uns sowas zu schenken.
Sollten wir irgendwann mal in eine Situation kommen, in der Vorgesetzte oder wichtige Geschäftspartner, die so etwas erwarten, bei uns zum Essen eingeladen werden, dann können wir das gerne ändern und besseres Besteck und Geschirr kaufen. Die bisheringen Geschäftstermine hätte das auch eher verstört.
Unsere Löffel löffeln, die Gabeln gabeln, die einen Messer streichen, die anderen schneiden und die kleinen Löffel löffeln kleine Portionen. Alles so wie es sein soll. Das billigste Besteck von IKEA und es funktioniert auch nach 10 Jahren noch ganz einwandfrei.
Und was diese Hochzeits-Klamotten-Sache angeht: Das ist genau der Grund, warum ich keine Feier veranstalten werde und auch auf keine mehr gehe, außer es heiraten Geschwister oder engste Freunde. Ich persönlich kann mich nicht mal so wichtig nehmen, dass ich so eine Feier brauche und haben will. So muss keiner sich gezwungen fühlen, neue Kleidung zu kaufen. Gut, selbst wenn ich feiern würde, müsste sich keiner für meinen Garten eine neue Jeans kaufen. Ich mag gerne gemeinsame Feiern, einfach Anlässe, bei denen man zusammen feiert, weil die Zeit zusammen schön ist. Geburtstagsfeiern sind für mich persönlich das höchste der Gefühle. Aber alle möglichen Menschen einzuladen, nur weil ich einen Menschen heirate, mit dem ich schon viele, viele Jahre zusammen bin, das wäre mir persönlich schon zuviel.
Aber gut, ich gönne mir ja auch höchstens einen neuen, schönen Regenmantel, sollte die Hochzeit zu der Zeit und an dem Ort statt finden, wie wir uns das vorstellen.
Manchmal ist es einfach angebracht, sich selbst nicht so wichtig zu nehmen und alles etwas entspannt zu sehen. Vielleicht wird das so bei einer Audienz bei der Königin von England so gehandhabt, aber ansonsten ...
@Babyjane
In diesem Fall bezog ich mich mehr auf Allgemeines, als wie auf eine private Feier.
Die Fischgabeln die wir haben, haben kein Loch irgendwo und ich hab mir das gestern noch mal ergoogelt, es sind wirklich Fischgabeln und damit kann man definitiv auch was anderes essen.
Wie gesagt, ich esse am liebsten mit Stäbchen, da kann man nix falsch machen und schick kann es trotzdem sein. Oder ich mag essen, das man ganz bewußt mit den Fingern ist...vlt nicht unbedingt in unseren Breitengraden, aber wenn ich im Land bin wo es normal ist, dann habe ich keine Probleme damit mich anzupassen. In Ländern, wo die linke Hand nie das Essen berührt, mache ich das auch nicht.
Ich bin also denke ich schon in der Lage mich zu benehmen, wie es grade sein muss. Generell halte ich es aber so, jeder so wie er will.
Ich hab mal gelernt, dass das Loch in der Fischgabel tatsächlich dazu dient, aufgestellte Gräten leichter zu entfernen, wenn man mit der Gabel über den Fisch streicht. Ich hab allerdings noch nie ausprobiert, ob das funktioniert, weil ich zuhause gar keine Fischgabeln habe.
Ansonsten bin ich der Auffassung, man sollte die üblichen Tischmanieren schon beherrschen, allein, damit man sich z. B. bei Geschäftsessen fürchterlich blamiert.
Mich stört enorm, wenn sich jemand überhaupt nicht benehmen kann. Wenn jemand beispielsweise die Gabel ins Fleisch rammt, die Faust fest darum gespannt, den Daumen zur Kraftunterstützung oben auf den Stiel gedrückt, in der anderen Faust das Messer und anfängt daran rumzusäbeln, dann wird das schon ein bisschen schwierig. Und man tut sich selbst keinen Gefallen, wenn man sich derart daneben benimmt.
Es ist nicht hinderlich, diese Regeln wenigstens zu kennen. Ob man sie dann befolgt, oder sich darüber hinwegsetzt, muss jeder für sich entscheiden. Gerade im Geschäftsbereich sollte man aber wissen, dass eine Karriere u. a. auch davon abhängen kann, dass man sich in Benimm- und Kleiderfragen auskennt. Da nützt es auch nichts, sich darüber zu ärgern, dass eine Gruppe von Menschen sich diese Regeln irgendwann mal ausgedacht hat und die immer noch in bestimmten Bereichen Gewicht besitzen.
Im privaten Umfeld mag man lockerer miteinander umgehen, aber wenn man mal gelernt hat, das Weinglas am Stil anzufassen, weil Fingerabdrücke auf dem Glas nicht unbedingt so dekorativ wirken, dann fasst man das Glas wahrscheinlich auch automatisch auf einer Gartenparty am Stil an.
Meine Schwiegermutter hat mir vor Jahren mal ein vergoldetes Besteck angeboten. Das sah aber so kitschig aus, dass ich ganz vorsichtig abgelehnt habe.
ZitatOriginal von Cathrine
Ich bin also denke ich schon in der Lage mich zu benehmen, wie es grade sein muss. Generell halte ich es aber so, jeder so wie er will.
Nichts anderes sage ich aber doch und wenn Ronja ihre Hochzeit im Regenmäntelchen im Garten abhält, dann kommt da sicher auch keiner im Abendkleid, auch eine Form von Respekt gegenüber den Wünschen der Gastgeber...
Ich finde halt nur, daß man solche Umgangsformen kennen sollte und wenn man sie nicht kennt, sich vorsichtig abschauen oder nachfragen kann, wie es richtig geht.
Und nicht wie die Axt im Walde nach vorne Preschen sollte und neue Regeln der Besteckbenutzung kultivieren sollte. Sowas wirkt peinlich.
Auch ich fasse in gemütlicher Runde sicherlich mein Weinglas mal lässig am Kelch an, allerdings weiß ich eben, daß es in gewisser Gesellschaft auch anders geht.
(Gibt zu, daß ihr Besteck von Tchibo ist und schon 10 Jahre auf dem Buckel hat, für festliches Essen leihe ich mir immer Muttis Auerhahn Set.)
Edit:
Idgie hat die moderateren Worte gefunden, aber genau so empfinde ich dies auch.
ZitatOriginal von Babyjane
Nichts anderes sage ich aber doch und wenn Ronja ihre Hochzeit im Regenmäntelchen im Garten abhält, dann kommt da sicher auch keiner im Abendkleid, auch eine Form von Respekt gegenüber den Wünschen der Gastgeber...
Nein, nein! Im Garten nur bei schönem Wetter!
Das Regenmäntelchen ist für eine eventuelle Hochzeit in der Nebensaison an der Nordsee! Aber da gibt es so schöne mit soo tollen Hüten! Die allerdings auch sooo teuer sind.
ZitatOriginal von Idgie
Gerade im Geschäftsbereich sollte man aber wissen, dass eine Karriere u. a. auch davon abhängen kann, dass man sich in Benimm- und Kleiderfragen auskennt. Da nützt es auch nichts, sich darüber zu ärgern, dass eine Gruppe von Menschen sich diese Regeln irgendwann mal ausgedacht hat und die immer noch in bestimmten Bereichen Gewicht besitzen.
Was habe ich mich schon für Kollegen und Mitpraktikanten geschämt! (Und bei Weihnachtsfeiern auch für Chefs!) Und dabei ging es nicht (nur) um Tischmanieren, sondern hauptsächlich um das Verhalten gegenüber Vorgesetzten, älteren Angestellten (egal, ob sie höher gestellt sind oder nicht, wenn sie länger da sind, älter sind oder man eben der Praktikant ist, hat man sich auf eine gewissen Weise zu verhalten. Punkt.)
Aber ich bin zum Glück sehr gut darin, ganz schnell das Gespräch auf etwas Unverfängliches zu lenken, damit die Peinlichkeit der Mitpraktikantin schnell überwunden ist. Und das habe ich nicht ihr zuliebe gemacht, sondern, damit das Fremdschämen schnell aufhört.
Catherine
: Meine Fischgabeln sind oben um einiges kürzer, da wird das schon schwieriger mit den Spaghetti.
Wenn Du mit Stäbchen isst, führst Du sie dann zur Schüssel oder die Schüssel zum Mund? Oder lässt Du gar die Stäbchen im Reis stecken?
Bei jüdischen Familien wird sehr genau darauf geachtet, ob es Milch- oder Fleischmesser sind und sie werden sogar in verschiedenen Besteckkästen aufbewahrt, damit sie sich nicht vermischen.
Gesellschaftliche Normen sind dazu da, um Menschen nicht zu beleidigen, zu blamieren und um einen Konsens herbeizuführen.
Wenn ich stundenlang in der Küche gestanden habe und jemand mit der Gabel in der rechten Hand in der Speise herumpuhlt oder -stochert, möglicherweise noch die andere Hand als Kopfstütze verwendet, dann ertrage ich das nur bei meiner besten Freundin, wenn sie Liebeskummer hat. Ansosnten war's das mit persönlichen Einladungen und wir sehen uns lieber in einem Restaurant.
amoeba : Bei Pizza toleriere ich es inzwischen sogar, wenn man sie ausschliesslich mit der Hand isst und sie unter Ketchup und Worchestershiresauce begräbt. Man muss auch nicht alles benutzen, aber man sollte schon wissen, was man wo wie verwendet.
@BJ: Bei den US-Amerikanern gilt es als korrekt die linke Hand auf dem Schoss zu lassen und alles mit der rechten Hand zu essen. Macht mich auch immer etwas nervös.
Das Weinglas wird übrigens deswegen nicht am Kelch angefasst, weil sich der Inhalt erwärmt und sein Aroma verändert. Bei Cognac ist das erwünscht, daher ist der Stil auch wesentlich kürzer.
@ Oryx
Mich macht das Wahnsinnig, wenn jemand beim Essen die Hände unterm Tisch hat.
Ganz schrecklich war es letztlich bei einer Feier im Kollegenkreis. Alle essen und bekommen ihr Gericht serviert. Der Raum ist still.
Kollege 1 zum Kellner: "Ich hätte dann gerne etwas Maggi!" Der Kellner guckt entsetzt, deutet auf Pfeffer und Salz zum Nachwürzen auf dem Tisch.
Kollege 1: "Nein, Maggi. Ohne Maggi schmeckt das nicht!"
Der Mr. mußte mich auf dem Stuhl festhalten, sonst wäre ich über den Tisch gesprungen...
Ich habe mal an Weihnachten für die gesamte Familie ein fünf- Gänge- Menü gekocht. Mit geklärter Rindfleischbrühe, etc. Ich sage nicht, wer aus meiner Familie sich total daneben benommen hat, aber derjenige hat sofort, noch ohne zu probieren, nach Maggi gefragt und sich davon Esslöffelweise in die Suppe gehauen. Er hat angefangen zu essen, obwohl noch nicht alle was auf dem Teller hatten. Und so weiter. Sowas ist unmöglich, weil es meine Gastfreundschaft, den ganzen Stress, den ich hatte, mit Füßen tritt und an dem Abend habe ich mir geschworen, mir das nie wieder anzutun.
Ich finde es an und für sich unmöglich, sofort nach Salz/Pfeffer/Maggi etc. zu plärren, ohne auch nur vom Essen gekostet zu haben.
Allerdings bin ich selbst auch nicht ganz frei davon - aber nur beim Salat. Ich mag meine Tomaten und Gurken immer gerne mit viel Pfeffer, dafür aber kaum Salz. Da haue ich prinzipiell sofort Pfeffer drüber - aber da sieht man ja auch sofort, ob schon Pfeffer drauf ist oder nicht.
Ansonsten: erst kosten, dann ggf. nachwürzen. Ich nehme ein eventuelles Nachwürzen auch nicht krumm. Der eine mag es nun mal schärfer oder pikanter als der andere. Nur wenn ALLE meine Gäste nachwürzen würden, würde ich beim nächsten mal mehr Zunder geben.
Ansonsten sehe ich das entspannt: Ich weiß auch nicht alles, was es rund ums korrekte Essen zu wissen gibt, weil ich es einfach noch nicht ausprobiert habe. In so einem Fall würde ich mich einfach vornehm zurückhalten und gucken, wie es die anderen machen. Und ich wäre mir auch nicht zu fein, einfach mal nachzufragen. Denn das ist weniger peinlich, als den Tischnachbarn versehentlich mit Essen zu bewerfen, Sauce zu bekleckern etc.
Viele dieser Dinge kommen aber auch ganz automatisch mit den Jahren.
Oryx,
über Deine angeblich "ganz normale" Besteckaufzählung habe ich mich schon ein wenig amüsiert. Da merkt man ganz einfach, daß Du Dich in anderen Kreisen bewegst.
Ein ganz normales Alltagsessen beinhaltet für mich (und wohl auch die meisten anderen) keine Vorspeise(n), nur einen Hauptgang und eher selten ein Dessert. Dazu meist einen Salat, das wars. Alltag eben.
Koche ich allerdings für eine Einladung, dann wird da schon mehr draus und es kommt auch mehr Besteck (und mehr Gläser) auf den Tisch. Ein Fischbesteck habe ich nicht (so versessen bin ich nicht auf Fisch), dafür ein Steakbesteck (hat hier mehr Sinn).
Was anderer Leute Tischmanieren angeht, bin ich relativ entspannt, solange sie mich damit nicht belästigen. Schlingen wie ein Schwein finde ich dabei ebenso unmöglich wie Schmatzen oder ganz fies: Sprechen mit vollem Mund.
Zuhause begehe ich sicher auch die eine oder andere Unsitte (Ellenbogen auf dem Tisch :rolleyes, Essen vor dem Fernseher...) - aber in Gesellschaft achte ich da schon auf Anstand. Hoffe ich.
@ Rienchen
Ich glaube, mein Bruder war bei euch zu Gast.
Ich hab mich mittlerweile daran gewöhnt, daß bei mir alle nachwürzen, da ich mit Pfeffer und Salz sehr sparsam umgehe, weil ich es einfach nicht mag, ich schmecke lieber den Geschmack des Fleisches und Gemüses oder Fischs. Da hab ich aber kein Problem mit, sollen sie doch. Schließlich koche ich auch für mich und mir schmeckt es stark gewürzt eben nicht so gut.
Allerdings fällt mir gerade ein, daß sich eine Freundin mit mir mal in Grund und Boden geschämt hat, weil ich einen Salat habe zurück gehen lassen. Der war so sandig, als hätte es gerade einen Sandsturm gegeben und ich fand tatsächlich einen kleinen Kieselstein auf meinem Teller. Also Oberkellner an den Tisch, Salat moniert und einen neuen bekommen. Erst als der neue auf dem Tisch stand fiel mir der säuerliche Ausdruck im Gesicht meiner Freundin auf. Ihr Kommentar: "Sowas macht man nicht!"
Oh doch, sowas macht man!
ZitatOriginal von Oryx
Catherine : Meine Fischgabeln sind oben um einiges kürzer, da wird das schon schwieriger mit den Spaghetti.
Wenn Du mit Stäbchen isst, führst Du sie dann zur Schüssel oder die Schüssel zum Mund? Oder lässt Du gar die Stäbchen im Reis stecken?
Bei jüdischen Familien wird sehr genau darauf geachtet, ob es Milch- oder Fleischmesser sind und sie werden sogar in verschiedenen Besteckkästen aufbewahrt, damit sie sich nicht vermischen.
Gesellschaftliche Normen sind dazu da, um Menschen nicht zu beleidigen, zu blamieren und um einen Konsens herbeizuführen.
Also unsere Fischgabeln sehen so ziemlich wie normale Gabeln aus.
Ich habe die Schüssel in der Hand, relativ nah am Mund. So hat man uns das damals in China beigebracht, dass die Schüssel nicht auf dem Tisch steht und man quasi drüber hängt, damit man das Essen ordentlich in den Mund bekommt. Vor allem bei Reis oder Nudeln. Allerdings muss man sagen, ein Tisch in China sieht nach dem Essen aus wie Sau.
Die Stäbchen werden niemals einfach in den Reis gesteckt..dafür habe ich sogar zuhause extra Bänckchen, damit man sie ablegen kann. (Intertessanterweise gibt es die hier in fast keinem Restaurant wo mit Stäbchen gegessen wird und die einfach auf den Tisch zu legen finde ich doof, deshalb lege ich sie quasi quer auf das Schüsselchen). Es gibt sogar Restaurants, wo man Stäbchen bestellt und dann trotzdem nur nen Teller vorgesetzt bekommt, so dass man das Schälchen regelrecht anfordern muss.
Ich hab mir das so angewöhnt, stelle aber fest, dass man schon merkwürdig angeschaut wird, wenn man das hier macht, so von den Leuten für die Stäbchen böse Sachen sind.
Das die Juden unterschiedlichen Besteck für unterschiedliche Gerichte haben und auch Töpfe und Schüssel z.B. nur für Fleisch, die nächsten nur für Milch ect. genutzt werden erklärt sich aus dem koscheren Speisengesetz. Find ich persönlich total spannend, aber eher weil ich mich sehr für Religion und alles was so damit zutun hat, interessiere. Ob da alles so sinnig ist, sei mal dahin gestellt.
Sicherlich sind gesellschaftliche Normen sinnvoll, sonst würde eine Gesellschaft ja nicht funktionieren und wir hätten Anarchie. Dennoch denke ich, man würde sich nicht blamieren, wenn es einige Regeln nicht gibt. Man blamiert sich in den Augen der anderen nur, weil man das so eingeimpft bekommt. Mehr wie die zehn Gebote braucht es eigentlich nicht. Und da steht nix von 'Kein Weiß auf der Hochzeit, außer man ist die Braut.' oder 'Und für den Fisch nur die Fischgabel'
Also nach Maggie würde ich nun nicht fragen, aber gegebenenfalls nach Tabasco.
Also das mit dem Salat hätte ich auch moniert. Das ist ja auch mein recht als Gast, immerhin bezahle ich dafür.
Wenn ich für andere koche, dann würze ich auch eher 'laff', weil ich halt sehr scharf esse, die meisten eher nicht.
Edit sagt außerdem: Wir sollten sowas wie nen Knigge-Fred aufmachen, denn mit Kleidung ist hier nix mehr, aber das Thema find ich toll.
Absolut OT...
ZitatOriginal von Batcat
erst kosten
Ich sag jetzt nicht, was ich hier gelesen habe *Brilleputzengeh*
ZitatOriginal von Batcat
aber in Gesellschaft achte ich da schon auf Anstand. Hoffe ich.
Du bist mir noch nicht negativ aufgefallen
ZitatOriginal von Babyjane
Allerdings fällt mir gerade ein, daß sich eine Freundin mit mir mal in Grund und Boden geschämt hat, weil ich einen Salat habe zurück gehen lassen. Der war so sandig, als hätte es gerade einen Sandsturm gegeben und ich fand tatsächlich einen kleinen Kieselstein auf meinem Teller. Also Oberkellner an den Tisch, Salat moniert und einen neuen bekommen. Erst als der neue auf dem Tisch stand fiel mir der säuerliche Ausdruck im Gesicht meiner Freundin auf. Ihr Kommentar: "Sowas macht man nicht!"
Oh doch, sowas macht man!
Hätte ich auch gemacht, BJ. Entweder die sind da kulant oder die verkaufen in Zukunft einen Salat weniger, nämlich den, den ich dann beim Restaurant nebenan essen würde.