Kleidungsfragen an "stilsichere" Eulen

  • Ansichtssache. Ich finde es wesentlich schockierender, wenn irgendwo Menschen misshandelt werden.


    Respekt manifestiert sich für mich nicht in der Wahl der Bekleidung. Dass heute auch Jeans bei social Events, Theater oder Oper getragen wird, deutet meiner Meinung nach nicht auf einen Werteverfall hin, sondern ein anderes Verständnis von Kleidung an sich. Einst galt es als untragbar, Schuhe zu tragen, die farblich nicht auf die Tasche abgestimmt waren. Wen schert das heute noch?


    Der zwischenmenschliche Umgang und Höflichkeit sind ein ganz anderes Thema.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Zitat

    Original von Alice Thierry
    Ansichtssache. Ich finde es wesentlich schockierender, wenn irgendwo Menschen misshandelt werden.


    Darum geht es hier ja nun grade nun wirklich nicht... :rolleyes


    rienchen
    Eben damit ich mich nicht ärgere, würde ich die Person bitten das Fest zu verlassen. Vielmehr würde ich jemanden aus meinem Umfeld bitten, die Person auf ihren Faux pas hinzuweisen, damit es nicht allzu peinlich wird.
    Ehrlich es gibt gewisse Dinge, die macht man einfach nicht, wenn man sich auf einem bestimmten Niveau bewegen will.
    Und daß mich dies massiv stören würde hat doch nichts mit dem Spaß auf der restlichen Feier zu tun...


    Aber ich rede mir nur wieder den Mund fusslig, zieht ihr alle an, was ihr wollt.
    Ich gehe heute abend auf eine Gartenpartyhochzeit und ich werde ganz sicher nicht den kleinsten weißen Faden an mir haben. :-]

  • Weiß ist auf einer Hochzeit kritisch. Wenn man die Braut nicht so gut kennt, sollte man darauf verzichten. Und auch wenn man weiss, dass sie das locker sieht, sollte man es mit der weißen Kleidung nicht übertreiben. Z. B. ein weißes Bolerojäckchen zu einem farbigen Kleid, das man dann nach der Kirche auszieht ist für mich schon ok.


    Was mir aber immer mehr auffällt ist, dass es viele Leute gibt, die zu solchen Anlässen in ihren Alltagsklamotten auftauchen. Die Trauzeugin meiner Schwester hatte ein graues Röckchen und ein unauffälliges T-Shirt an. So geh ich in die Arbeit, aber nicht auf eine Feier. Gut, meiner Schwester wars wurscht, wie ihre Gäste kommen, aber wenn man überlegt, dass die Trauzeugin doch auf einigen Bildern mit drauf ist, dann finde ich das doch ziemlich blöd. Ein bisschen mehr Glanz hätte ihr schon nicht geschadet und auch meiner Schwester nicht.

  • @ Finchen
    Stimmt... allerdings darf ich da nicht zu laut meckern, der Mr geht nämlich auch überall in Jeans hin, es sei denn ich bettele wochenlang vorher, daß er einen Anzug rauskramt...
    Allerdings zieht er brav Hemd und sogar Krawatte an. :-]


    Da es hier leider wie aus Eimern schüttet, hab ich mein rosalila Sommerkleidchen für heute Abend jetzt auch erstmal wieder in den Schrank gehängt und werde wohl in Dschungelfarben gehen, eventuell sogar mit Stiefeln, mir is nämlich schweinskalt... :cry

  • Zitat

    Original von Babyjane


    Mir ist durchaus bewußt, daß es Menschen gibt, die so etwas nicht so wichtig nehmen. Allerdings werden in den letzten Jahrzehnten immer mehr eigentlich obligatorische Verhaltensregeln nicht mehr so ganz wichtig genommen...
    Da sitze ich dann neben einer Abiturientin beim Dinner und sie nimmt das mittlere Besteckpaar zuerst in die Hände um zu essen, oder Weingläser werden zu Tisch nicht am Stil gehalten, in dem verzeifelten Versuch möglichst jovial zu wirken duzt man die Großmutter der Gastgeber, ohne von dieser dazu aufgefordert worden zu sein, die Weinvorstellung wird mit den Worten, "Mach voll das Glas" unterbrochen, Damen werden nicht mehr zuerst begrüßt, mit dem Kommentar die Emanzipation verlange doch schließlich Gleichbehandlung und auf Hochzeiten trägt man plötzlich weiß, weil man ja gaaaaar nichts anderes im Schrank hat... :rolleyes


    Tut mir leid, wenn ich das schockierend finde, es mit mangelnder Erziehung und Respekt gleichsetze, mir sind solche Dinge wichtig und ich hoffe, daß das den Menschen in meinem Umfeld, die mir wichtig sind, bewußt ist.


    Verrückt - ich habe auch Abitur und komme aus einem Akademikerhaushalt und bin in meinem Leben noch bei keinem Essen gewesen, wo es mehrals ein Paar Besteck gegeben hätte. Gut, ich hab im Fernsehen schonmal gesehen, dass man außen anfangen soll, aber insgesamt wäre ich wohl auch völlig verloren bei sowas. Genau wie die Sache mit dem Weinglas.


    Ich meine, für mich ist es irgendwie normal, dass man mit sowas gar nicht mehrin Berührung kommt? Wenn man nicht gerade aus reichem Elternhaus stammt zumindest. Aber selbst meine besser betuchten Freunde wüssten da wohl teilweise nicht weiter.


    Das heißt ja aber nicht, dass ich gleichzeitig auch ungefragt Leute duze oder unterbreche oder mich sonstwie unhöflich verhalte.


    Übrigens, wenn ich Leute begrüße, dann die zuerst, die näher an mir dran sind. Ich würde mir da nie Gedanken wegen des Geschlechts machen und das von meinen Freunden schon gar nicht erwarten. Ist es wirklich so unnormal und verroht, auf sowas nicht zu achten?

  • Um ehrlich zu sein, finde ich es auch schockierend jemanden von dem Fest auszuschliessen, weil der oder die, die falsche Farbe trägt. Ich für meinen Teil würde mich dann fragen, ob ich eingeladen worden bin, weil ich Teil der Feier sein soll oder ob es um Staffage geht, damit möglichst viele beim Fest anwesend sind. Generell würde ich das Fest dann verlassen und auch nicht mehr wieder kommen, selbst wenns ne Einladung zum Kaffee wäre, weil ich Bedenken haben müsste, ob mein Kleid zur Tischdecke passt.


    Irgendwie finde ich es oberflächlich, jemanden 'rauszuschmeißen' weil die Farbe nicht passt. Das ist genauso respektlos.

  • Ist natürlich tragisch, wenn man beim Gala-Dinner nicht weiß, welches Besteck man benutzen soll und wie man das Wein-, Sekt-, Sherry- oder Sodaglas richtig anfasst.
    Dann am besten ruhig sitzen bleiben und mit dem Hinweis, man sei Antialkoholiker und zudem auf Diät, erst gar nichts anrühren. ;-)


    Zum Glück ist es der Mehrheit von uns jedoch vergönnt, uns in derart illustren Kreisen zu bewegen und daher das Faux Pas-Risiko nicht gar so hoch.


    Noch ein paar Worte zum Thema Manieren:


    Persönlich schätze ich gute Umgangsformen über alle Maßen und würde es sehr begrüßen, wenn jemand sich vorstellt - noch besser: vorgestellt wird - ehe er eine Konversation beginnt. Ein Herr hat außerdem aufzustehen, wenn eine Dame den Raum betritt, und den Hut zu ziehen. Dummerweise tragen aber nur noch ältere Semester Hüte...


    Aber jetzt im Ernst: Türaufhalten und Grüßen ist eine Selbstverständlichkeit - und kostet genauso wenig wie Freundlichkeit, Bitte, Danke oder ein Lächeln. Zum guten Ton gehört es aber auch, über größere oder kleinere Fehler anderer, weniger Knigge-bewanderten Mitbürger wohlwollend hinwegzusehen und nicht in alles einen Affront hineinzuinterpretieren. :-)
    Nachsicht und ein gutes Beispiel bewirken meist mehr als ein Platzverweis.

    :flowersIf you don't succeed at first - try, try again.



    “I wasn't born a fool. It took work to get this way.”
    (Danny Kaye) :flowers

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Alice Thierry ()

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Um ehrlich zu sein, finde ich es auch schockierend jemanden von dem Fest auszuschliessen, weil der oder die, die falsche Farbe trägt. Ich für meinen Teil würde mich dann fragen, ob ich eingeladen worden bin, weil ich Teil der Feier sein soll oder ob es um Staffage geht, damit möglichst viele beim Fest anwesend sind. Generell würde ich das Fest dann verlassen und auch nicht mehr wieder kommen, selbst wenns ne Einladung zum Kaffee wäre, weil ich Bedenken haben müsste, ob mein Kleid zur Tischdecke passt.


    Irgendwie finde ich es oberflächlich, jemanden 'rauszuschmeißen' weil die Farbe nicht passt. Das ist genauso respektlos.


    :write Aber hallo. Wo ist da der Sinn an einem Fest, das als das schönste Fest in die Geschichte eingehen soll? Aber- wie war das mit dem Mund und den Fusseln. :grin

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Zitat

    Original von Cathrine
    Um ehrlich zu sein, finde ich es auch schockierend jemanden von dem Fest auszuschliessen, weil der oder die, die falsche Farbe trägt. Ich für meinen Teil würde mich dann fragen, ob ich eingeladen worden bin, weil ich Teil der Feier sein soll oder ob es um Staffage geht, damit möglichst viele beim Fest anwesend sind. Generell würde ich das Fest dann verlassen und auch nicht mehr wieder kommen, selbst wenns ne Einladung zum Kaffee wäre, weil ich Bedenken haben müsste, ob mein Kleid zur Tischdecke passt.


    Irgendwie finde ich es oberflächlich, jemanden 'rauszuschmeißen' weil die Farbe nicht passt. Das ist genauso respektlos.


    Es ist eigentlich Allgemeingut, dass niemand ausser der Braut auf einer Hochzeit weiss tragen darf. Wer so ignorant ist oder gar so agressiv und dies missachtet, dar muss sich auch nicht wundern, wenn er zum Umziehen nach Hause geschickt wird.
    Auf einem White-Tie-Event taucht man auch nicht mit einem normalen Anzug oder im Cocktailkleidchen auf, es sei denn der Koffer ging im Terminal 5 der BA verloren.

  • Zitat

    Original von amoeba


    Verrückt - ich habe auch Abitur und komme aus einem Akademikerhaushalt und bin in meinem Leben noch bei keinem Essen gewesen, wo es mehrals ein Paar Besteck gegeben hätte. Gut, ich hab im Fernsehen schonmal gesehen, dass man außen anfangen soll, aber insgesamt wäre ich wohl auch völlig verloren bei sowas. Genau wie die Sache mit dem Weinglas.
    ...


    Übrigens, wenn ich Leute begrüße, dann die zuerst, die näher an mir dran sind. Ich würde mir da nie Gedanken wegen des Geschlechts machen und das von meinen Freunden schon gar nicht erwarten. Ist es wirklich so unnormal und verroht, auf sowas nicht zu achten?


    Äh, noch nie irgendwo gegessen, wo es mehr als nur eine Mahlzeit gegeben hat? Man braucht doch schon zuhause mindestens Vorspeisengabel, Hauptgerichtgabel, Kuchengabel, Fleischmesser, Fischmesser, Vorspeisenmesser, Buttermesser, Suppenlöffel, Teelöffel und das Vorlegebesteck.


    Man begrüsst immer zuerst die Gastgeber und dann die Freunde und Bekannten. Ist doch ganz logisch.

  • Booooooooaaaaaaaaaaah, Oryx.


    :bruellBleib mal locker! das ist ja langsam nicht mehr zum Aushalten, diese unterschwellige Arroganz gegenüber uns stinknormalen Menschen, die ohne goldenen Stock im Arsch großgeworden sind. Tut mir leid, aber das musste jetzt mal raus.

    Ailton nicht dick, Ailton schießt Tor. Wenn Ailton Tor, dann dick egal.



    Grüße, Das Rienchen ;-)

  • Ein White-Tie-Event ist eine Feier auf der man als Mann Fliege und Frack sowie grundsätzlich schwarze Schuhe zu tragen hat und Frauen lange Abendkleider (also bis zum Knöchel reichend) und ellbogenlange, weisse Handschuhe, da es sich auf eine Abgendgesellschaft bezieht.


    Edit: Bei sogenannten Jagdbällen müssen sich die Damenkleider die Farben Schwarz, Weiss, Silber und Gold beschränken, während die Herren auch scharlachrote Röcke tragen dürfen.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Booooooooaaaaaaaaaaah, Oryx.


    :bruellBleib mal locker! das ist ja langsam nicht mehr zum Aushalten, diese unterschwellige Arroganz gegenüber uns stinknormalen Menschen, die ohne goldenen Stock im Arsch großgeworden sind. Tut mir leid, aber das musste jetzt mal raus.


    Wie bitte? Was war daran arrogant darauf hinzuweisen, dass man doch üblicherweise daheim verschiedene Grössen an Besteck hat und dass man wohl kaum Fisch mit dem Steakmesser essen wird.

  • Zitat

    Original von rienchen
    Aha. Übrigens folgt nach einem Diphtong auch nach der Rechtschreibreform ein scharfes ß. Also "WEIß", nicht "WEISS". Nur mal so am Rande.


    Auf meinem Laptop gibt es kein scharfes ss, da ich keine deutsche Tastatur besitze, also mache ich es wie die Schweizer und verwende grundsätzlich ein doppeltes s. :grin

  • Zitat

    Original von Oryx


    Es ist eigentlich Allgemeingut, dass niemand ausser der Braut auf einer Hochzeit weiss tragen darf. Wer so ignorant ist oder gar so agressiv und dies missachtet, dar muss sich auch nicht wundern, wenn er zum Umziehen nach Hause geschickt wird.
    Auf einem White-Tie-Event taucht man auch nicht mit einem normalen Anzug oder im Cocktailkleidchen auf, es sei denn der Koffer ging im Terminal 5 der BA verloren.


    Um ehrlich zu sein, wußte ich das nicht, bis das hier mal vor einiger Zeit besprochen wurde. Die letzte Hochzeit wo ich war, war vor 14 Jahren und da hatte ich meine Schwarzphase, insofern wäre ich da nicht auf die Idee gekommen was Weißes zu tragen.
    Und auch so ist weiß für mich eher so ne Freizeitfarbe und keine Farbe für eine Feier, da würde ich eh immer eher dunkle Farben tragen.


    Aber mal so generell muss ich doch sagen, dass ich froh bin, mir über sowas keine Gedanken machen zu müssen. Ich gehe lieber aufs Dorffest und kann tragen was ich will, als auf die In-Party von XY wo man aufgefordert wird, etwas bestimmtes anzuziehen.


    Solches Allgemeingut kommt doch nur dadurch zustande, weil irgendwelche Leute irgendwann mal meinten, es so machen zu müssen. Und jeder hält sich dran. Grundsätzlich muss man auch nicht in schwarz auf die Beerdigung.


    Was das Besteck angeht, so haben wir das zwar auch alles zuhause, aber wenn ich für die Spaghetti die Fischgabel in den Fingern habe, ist mir das auch egal. Und wenn ich mit dem Fischmesser auch das Brot geschmiert bekomme, ist das auch ok.


    Insofern stimme ich Rienchen da schon zu...man kann sich auch anstellen.

    :schaf


    Die Wahrheit ist die grösste aller Tragödien (Anonymus)


    Abwesend vom 20.08.-27.09.

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