Da die meisten Opfer sexuellen Missbrauchs von Männern missbraucht wurden und werden, die nicht zölibatär leben, nämlich ihren eigenen Vätern, Onkeln oder sonst jemandem aus ihrem familiären Umfeld, dürfte ihnen die Diskussion um den Zölibat ohnehin egal sein.
Nach dem, was man heute weiß, lebt jemand, der ein Kind missbraucht, eben nicht seinen "üblichen Sexualtrieb" aus, sprich: Er wäre nicht befriedigt, wenn er mit einem erwachsenen Menschen Sex hätte. Die Neigung zum Sex mit Kindern hätte er trotzdem, und sie würde nicht dadurch "beseitigt", dass er sich anderweitig betätigen würde.
Weder vergangenen noch künftigen Opfern würde daher mit einer Abschaffung des Zölibats geholfen. Es gäbe genausoviel Missbrauch wie heute.
Unwillkürlich beschleicht einen das Gefühl, dass es gar nicht mehr um die Opfer geht, sondern darum, als Trittbrettfahrer die aktuelle Situation zu nutzen, um irgendwelche Anliegen durchzudrücken, die man in den letzten zweitausend Jahren erfolglos vertreten hat ...