Der Bischof und die "Watsch'n"

  • Hexenjagd auf die Kirche.


    Zur Erinnerung:


    seit über zwanzig Jahren wird öffentlich immer wieder von Mißbrauch von Seiten katholischer Geistlicher gegenüber Kindern gesprochen. Kanada (vornehmlich Neufundland), USA, Wien, Irland waren die wichtigsten Stationen, ehe das Ganze auch die BRD erreichte.


    Das Verhalten der Kirche war in dieser Zeit geprägt durch Leugnen der Vorgänge in der Öffentlichkeit, durch Verharmlosen, indem man Fällen, die sich nicht ganz unter den Teppich kehren ließen, zum 'Einzelfall' deklarierte.
    Unbemerkt von der Öffentlichkeit ließ man Opfer 'Schweigeverpflichtungen' unterschreiben, zahlte Schweigegelder, die verhinderten, daß die Betroffenen sich an die Instanzen wandten, die zuständig waren für das, was ihnen widerfahren ist, ein Verbrechen.
    Ergo: die Strafverfolgungsbehörden in den entsprechenden Ländern.


    Die Täter aber wurden in den seltensten Fällen ihres Amts enthoben. Sie wurden in der Regel versetzt, ohne Warnung an die entsprechenden Gemeinden. Kurz: ihnen wurde der nächste wohlgefüllte Teller gereicht. Die USA sind ein Beispiel dafür, ebenso Irland.


    Daß es dennoch keine Ruhe gab um diese Vorgänge lag daran, daß sich eben nicht alle Opfer unter Druck setzen ließen, sondern sich wehrten. Es wurden mehr und mehr.
    Durch das Eingreifen der staatlichen Behörden wuchs der Druck auf die Kirche.
    Es gab zu keiner Zeit ernsthafte innerkirchliche Maßnahmen weder gegen die Täter noch um diese Vorgänge dahingeghend zu kontrollieren, daß man schon bei den ersten Hinweisen überhaupt würde gegensteuern können noch gab es erkennbare Bemühungen, sich damit auseinanderzusetzen.
    (Und ja, ich kenne die Diskussion um das einschlägige Papier: Crimen sollicitationis.)


    Es war der Druck der Öffentlichkeit, ausgelöst durch das REDEN der Opfer über den Mißbrauch, der die Kirche als Institution zwang, auf diese schrecklichen Vorgänge zu reagieren. Ohne Öffentlichkeit, ohne die Anklagen der Opfer wäre gar nichts geschehen.


    Die Politik der katholischen Kirche bestand allerdings weiterhin darin, die weltlichen Behören weitgehend auszuschließen und die Angelegenheit intern untre dem Siegel der Verschwiegenheit abzuhandeln. Die katholische Kirche hat in jedem betroffenen Land versucht, sich über den jeweiligen Staat zu stellen. De facto hat sie sich verhalten, als ginge das geltende Strafrecht sie nichts an.


    Wer damit nicht einverstanden war, durfte sich anhören, daß die Vorfälle nur eine Folge der lascher werdenden Sexualmoral der späten sechziger Jahre wäre.
    Oder daß die Schwulen an allem schuld sind.
    Daß es Einzelfälle sind.


    Wenn dieser Institution nun der Wind hart entgegenbläst, wenn man mit dem Finger auf sie zeigt, liegt die Schuld nur bei einer, der katholischen Kirche selbst. Es ist ihr Unwille, mit dem Thema umzugehen, ihre Weigerung , sich damit auseinanderzusetzen, ihre Überheblichkeit, mit der sie sich über geltendes staatliches Recht hinweggesetzt hat, die zu dem 'Rummel' führten.


    Wer jetzt hergeht und den Opfern vorwirft, daß sie schuld sind, weil sie geredet haben, stellt sich auf die Seite der Täter.
    Auch den Geistlichen, denen nie in den Sinn käme, sich prügelnd oder vergewaltigend an Kindern zu vergreifen, tut man damit keinen Gefallen. Man addiert sie nämlich dadurch zu den Tätern.
    Wenn einer an der Kirche liegt, sollte man doch eben das vermeiden?


    Die ganze Angelegenheit ist sehr gut dazu geeignet, sich einmal Gedanken über die eigene Haltung zur Institution Kirche zu machen. Warum es so wichtig ist, die Kirche möglichst unbeschadet davonkommen zu lassen.
    Warum man vom Thema: Mißbrauch innerhalb der Kirche unbedingt ablenken muß, indem man sagt: Mißbrauch gibt es doch auch anderswo.
    Warum man nicht darüber nachdenken will, ob das seit über zwanzig Jharen angeprangerte Verhalten von vielen, vielen Geistlichen nicht vielleicht ein strukturelles Problem der Institution ist und eben nicht ein Einzelfall am anderen.


    Und natürlich, warum es so schwer ist, sich mit den Opfern zu identifizieren und es so leicht fällt, sich hinter die Täter zu stellen. Wenn es um die Kirche geht.


    Hexenjagd auf die Kirche.
    Mir kommen die Tränen.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Delphin
    Der Vatikan haben sich für mich zum Beispiel dadurch schuldig gemacht, als er Bischöfe dazu angewiesen hat, Missbrauchsfälle zu vertuschen und von den Opfer Schweigegelübte zu verlangen. Siehe diesen englischen Artikel hier, in dem ein englischsprachiges Dokument des Vatikans verlinkt ist, unterschrieben von Papst Johannes XXIII.


    Ich habe auch nie angezweifelt, dass der Vatikan sich nicht schuldig gemacht hat. Das ist in der Vergangenheit oft geschehen und wird wahrscheinlich auch weiterhin geschehen. Trotzdem ist die Kirche NICHT der Höhepunkt allen Kindermissbrauchs. Und darauf wollte ich hinaus. Jeden Tag werden unzählige Kinder missbraucht, wurden sie immer, werden sie auch weiterhin befürchte ich. Warum rennen also jetzt plötzlich alle mit brennenden Fackeln der Kirche hinterher? In kirchlichen Institutionen wurden nicht mehr Kinder missbraucht, als anderswo. Warum wird also die Kirche als Gesamtes angeprangert, wo doch in anderen Staaten, in anderen Religionen, in Situationen ohne religiösen Hintergrund sogar mehr Kinder missbraucht werden?
    Was ist mit dem Homosexuellen, der ein Mädchen vergewaltigt und dann getötet hat? In Dubai wurde letztes Jahr ein 4jähriger in einer Moschee vergewaltigt und ermordet. Was ist mit denen? Das sind alles keine Einzelfälle und keiner davon hatte etwas mit der Kirche zu tun. Warum also wird eine Institution, von der inzwischen eigentlich jeder wissen sollte, dass sie auch aus Menschen besteht und somit genauso wenig unfehlbar ist, wie der Rest der Menschheit, plötzlich in den Mittelpunkt jeglicher Misshandlungen gerückt?


    Zitat

    Das scheint mir eine Umkehr von Opfer und Täter zu sein. Plötzlich sind die Opfer die, die reden und die Kirche ist Opfer von Ausschmückungen und Auslegungen?


    Nein, definitiv nicht.
    Aber ich halte es für reine Medienspielerei, dass plötzlich hunderte von Missbrauchsopfern nach einem halben Jahrhundert des Schweigens zeitgleich aus ihren Verstecken kommen. Dass lässt die Vermutung nahe, dass viele ihre Geschichten aufbauschen, bzw. die Geschichten aufgebauscht werden und unter all diesem Medienspektakel die wahren Opfer untergehen. Darauf wollte ich hinaus.


    Zitat

    Lass das doch bitte die Opfer entscheiden, ob sie darin einen Sinn sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen oder nicht. Mir fallen schon mal zwei Argumente dafür ein.
    Zum einen kann es therapeutisch sinnvoll sein, sich zu öffnen, da Opfer häufig unter unangemessenen Scham- und Schuldgefühlen leiden und eine Möglichkeit Schamgefühle zu therapieren ist, sich soziale Validierung zu holen. Also, von anderen das Feedback zu bekommen, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen. Leider muss man hier tatsächlich aufpassen, wem man sich öffnet, da es einem passieren kann, dass man nicht die Rückmeldung bekommt, die man sich erhofft. Für manche Menschen kann es tatsächlich sinnvoll sein, sich nur gegenüber ihrem Therapeuten zu öffnen, die sie in ihrem sozialen Umfeld nie die Chance haben, das Feedback zu bekommen, das sie brauchen.


    Tut mir leid, aber das rennt an jeder Logik vorbei. Ich schäme mich nicht 60 oder 70 Jahre lang, habe Alpträume, bin traumatisiert, erzähle keiner Menschenseele ein Wort und renne dann mitten in diesen Medienzirkus hinein, schreie mein Leid den Kameras entgegen. Vielleicht mag das für einen aus 100.000 eine wirksame therapeutische Maßnahme sein, für jeden anderen ist das doch wie ein Schlag ins Gesicht.


    Feedback schön und gut, da stimme ich dir zu. Jeder dieser Menschen braucht Beistand. Von Therapeuten, von der Familie, von Freunden, vor allen Dingen, dass er - was auch immer passiert ist - NICHT verdient hat und auch nicht daran schuld ist. Aber doch nicht von der gesamten Welt, um Himmels Willen. Natürlich soll den Opfern auch Gehör geschenkt werden, aber das, was gerarde in den Medien abläuft, hat nichts mit Hilfe für irgendwen zu tun. Jeder Geistliche muss inzwischen um seinen Ruf (und Schlimmeres) bangen, wenn er irgendwann mal eine Ohrfeige ausgeteilt hat und jeder Internatsschüler gerät in den Verdacht irgendwann einmal misshandelt worden zu sein. Es geraten Leute in diesen Strudel, die absolut nichts damit zu tun haben (und diese Zahl überwiegt wahrscheinlich).
    Zudem wird in allen Medien und ständig von "Missbrauch" gesprochen. Dabei ist der Begriff scheinbar beliebig dehnbar. Eine Ohrfeige und Jahre lange Vergewaltigung leigen hierbei scheinbar nicht weit voneinander entfernt.


    Zitat

    Zum anderen hat dieses "In die Öffentlichkeit gehen" auch eine Modellfunktion. Wenn ein Opfer in die Öffentlichkeit geht, trauen sich andere vielleicht auch, und letztendlich hilft wirklich nur, sich zu wehren und nicht durchgehen zu lassen, dass Missbrauchsfälle vertuscht und die Priester nur in eine andere Gemeinde versetzt werden. Insofern kann ein Opfer durchaus noch nach 40 Jahren einen Sinn darin sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen, auch wenn der damalige Täter längst tot ist.


    Und was genau ist der Sinn davon, wenn alle Welt weiß, dass ich damals vor 40 Jahre in der Schule vergewaltigt/geschlagen worden bin? Was genau bringt mir das?
    Es der Polizei zu sagen ist eine Sache. Es der Familie zu sagen ebenso. Beides hat einen Zweck. Aber die Welt wissen zu lassen, was man damals mit mir gemacht hat, ist für mich beinahe schon Mediengeilheit.
    Bis zu einem gewissen Punkt: ja. Natürlich ist so eine Meldung insofern gut, dass andere Opfer Mut fassen. Aber das momentane Aufgebot hat schon seit ein paar Wochen jegliches Maß überschritten. Was jetzt ist und jetzt noch kommt, dient lediglich dazu die Seiten von Zeitungen und die Sendezeit bei den Meldungen zu füllen.


    Und wie schon gesagt: dass es Missbrauch in der Kirche gab, ist kein besonders gut gehütetes Geheimnis. Es ist nicht so, als hätte man hier etwas völlig Neues ans Tageslicht gebracht. Und alle, die von dieser Nachricht überrascht worden sind, rate ich hin und wieder die Augen aufzumachen. Der Missbrauch findet nämlich nicht in den Medien, sondern gleich nebenan statt. Und das sieht meistens keiner.


    ²Joan
    Tut mir leid :anbet
    Ich muss zugeben, dass ich die betreffenden vorangegangenen Postings nicht so genau gelesen habe. Mir ist die Ironie des Beitrages nicht aufgefallen. :anbet

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Delphin
    Lass das doch bitte die Opfer entscheiden, ob sie darin einen Sinn sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen oder nicht. Mir fallen schon mal zwei Argumente dafür ein.
    Zum einen kann es therapeutisch sinnvoll sein, sich zu öffnen, da Opfer häufig unter unangemessenen Scham- und Schuldgefühlen leiden und eine Möglichkeit Schamgefühle zu therapieren ist, sich soziale Validierung zu holen. Also, von anderen das Feedback zu bekommen, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen. Leider muss man hier tatsächlich aufpassen, wem man sich öffnet, da es einem passieren kann, dass man nicht die Rückmeldung bekommt, die man sich erhofft. Für manche Menschen kann es tatsächlich sinnvoll sein, sich nur gegenüber ihrem Therapeuten zu öffnen, die sie in ihrem sozialen Umfeld nie die Chance haben, das Feedback zu bekommen, das sie brauchen.


    Zitat

    Original von Asmos Tut mir leid, aber das rennt an jeder Logik vorbei. Ich schäme mich nicht 60 oder 70 Jahre lang, habe Alpträume, bin traumatisiert, erzähle keiner Menschenseele ein Wort und renne dann mitten in diesen Medienzirkus hinein, schreie mein Leid den Kameras entgegen. Vielleicht mag das für einen aus 100.000 eine wirksame therapeutische Maßnahme sein, für jeden anderen ist das doch wie ein Schlag ins Gesicht.


    ganz kurz:


    hier solltest Du differenzieren. Das rennt an Deiner Logik vorbei. Wessen Gesicht hier einen Schlag erhält, wäre auch genau zu bestimmen.
    Und wenn es für einen aus einer Million eine richtige Maßnahme ist, ist es erstmal okay.


    Übrigens verteidigst Du hier die katholische Kirche gegen etwas, das sie inzwischen selbst möglicherweise dabei ist, einzusehen.
    :grin




    :wave


    magali

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    K. Kraus

  • Hm... :gruebel
    Ich kann mich nicht erinnern jemals geleugnet zu haben, DASS in kirchlichen Einrichtungen durch die Hand von Geistlichen Missbrauch stattgefunden hat. Auch habe ich niemals die Höhe dieser Schuld abgetan oder die Dinge, die passiert sind, beschönigt.


    Ich denke aber nicht, dass das, was wir in den Medien sehen, das widerspiegeln kann, was passiert ist. Ich maße mir an zu sagen, dass viele der Geschichten, die in den Medien breit getreten werden, der grandiosen Ausschmückungsfähigkeit eines Journalisten zu verdanken sind, dass aber im Gegenzug viele Opfer, denen wirklich Schlimmes zugestoßen ist, weiterhin im Stillen und einsam leiden.
    Dieser Medienrummel hilft diesen Leuten nicht. Bzw: ich differenziere: er hilft einem Menschen und er schadet ein paar 1.000 anderen, denen es vielleicht lieber ist die Möglichkeit zu besitzen zur Polizei oder zu Familie/Freunden zu gehen, ohne dass sie gleich auf der Titelseite der Bild landen.


    Mal ein Beispiel eines anderen Sachverhaltes, der aber vielleicht etwas deutlicher macht, was ich meine:
    Ich habe einen guten Freund. Einen guten homosexuellen Freund. Allerdings bin ich mitunter einer der wenigen Menschen, die davon Kenntnis haben. Er will diesen Tatsache nicht publik machen, er will nicht, dass seine Eltern davon erfahren, seine ehemaligen Klassenkameraden, seine Mitmenschen. Und er zieht jedes Mal den Kopf ein, wenn in den Medien das Thema der Homosexualität angeschnitten wird. Und im Gegensatz zu den Missbrauchsfällen, fällt dieses Thema eher unter den Tisch. Trotzdem ist er der Meinung, dass er nicht "alle Homosexuellen" ist und sich somit sein Leben durchaus von dem anderer Homosexueller unterscheidet. Er besitzt damit ein Recht darauf seinen Weg so zu beschreiten, wie er will und nicht so, wie andere denken, dass es gut für ihn wäre. Ja sicher, vielleicht wäre es einfacher geoutet zu sein, aber er hat für sich entschieden, dass dem in SEINEM Fall nicht so ist. Er will selbst entscheiden, wer Bescheid weiß und wer nicht und das ist nicht möglich, wenn er geoutet ist.


    Was also für den einen gut ist, ist es nicht für den anderen. Der eine mag von diesem Rummel profitieren und genügend Kraft/Mut daraus schöpfen, aber ich bin mir sicher, dass es vielen anderen ganz anders ergeht und die JETZT ERST RECHT den Kopf einziehen und den Mund verschließen. Das ist doch auch ein enormer Druck. Jeder, dem jemals ein Missbrauch Seiten der Kirche widerfahren ist, wird geradezu dazu aufgefordert (um nicht zu sagen gedrängt) in die Öffentlichkeit zu gehen. Aber vielleicht wollen das viele nicht? Vielleicht wäre es ihnen lieber sie könnte den Rest ihres Lebens genau so leben wie die bisherigen 40, 50 oder 60 Jahre?




    Summa Summarum ist es mir eigentlich egal, was andere von der katholischen Kirche im Allgemeinen halten. Ich mag nur die Richtung nicht, in die diese 'Diskussion' (um es mal freundlich zu sagen. Und ich meine damit nicht diesen Thread hier im Forum) geht. Nämlich dahin, dass die gesamte katholische Kirche an diesen Missbrauchsfällen schuld ist. Ich bin auch Teil dieser Kirche und ich kann guten Gewissens sagen, dass das körperlich Schlimmste, was ich jemals jemandem angetan habe, ein Fußtritt in den Bauch eines Mitschülers war. In der Grundschule. Ich war 7.


    Und das Wissen, das jeder von uns hier jetzt über dieses Thema hat, hilft auch keinem. Wie gesagt: wer nicht blind war, wusste auch schon vor diesem Medientrara Bescheid. Aber etwas bewirken können nur die Opfer selbst, die Täter, die Familie und Freunde der Opfer und unser Rechtssystem.
    Wenn man der Kirche vorwirft sich gerne über das Rechtssystem zu stellen (was sie sicher ganz gerne tut), muss man gleichsam auch dem Rechtssystem der Staaten vorwerfen, dass es nicht richtig funktioniert. Ein Täter bleibt ein Täter, unabhängig davon, woher er kommt, was er tut, wie alt er ist. Und noch bin ich der Ansicht, dass die Zugehörigkeit zur katholischen Kirche nicht ausreicht, um sich der Justiz zu entziehen, sofern Beweiße und/oder Zeugen existieren, die eine Straftat aufzeigen.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

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  • Zitat

    Original von Asmos
    Mal ein Beispiel eines anderen Sachverhaltes, der aber vielleicht etwas deutlicher macht, was ich meine:
    Ich habe einen guten Freund. Einen guten homosexuellen Freund. Allerdings bin ich mitunter einer der wenigen Menschen, die davon Kenntnis haben. Er will diesen Tatsache nicht publik machen, er will nicht, dass seine Eltern davon erfahren, seine ehemaligen Klassenkameraden, seine Mitmenschen. Und er zieht jedes Mal den Kopf ein, wenn in den Medien das Thema der Homosexualität angeschnitten wird. Und im Gegensatz zu den Missbrauchsfällen, fällt dieses Thema eher unter den Tisch. Trotzdem ist er der Meinung, dass er nicht "alle Homosexuellen" ist und sich somit sein Leben durchaus von dem anderer Homosexueller unterscheidet. Er besitzt damit ein Recht darauf seinen Weg so zu beschreiten, wie er will und nicht so, wie andere denken, dass es gut für ihn wäre. Ja sicher, vielleicht wäre es einfacher geoutet zu sein, aber er hat für sich entschieden, dass dem in SEINEM Fall nicht so ist. Er will selbst entscheiden, wer Bescheid weiß und wer nicht und das ist nicht möglich, wenn er geoutet ist.


    Was also für den einen gut ist, ist es nicht für den anderen. Der eine mag von diesem Rummel profitieren und genügend Kraft/Mut daraus schöpfen, aber ich bin mir sicher, dass es vielen anderen ganz anders ergeht und die JETZT ERST RECHT den Kopf einziehen und den Mund verschließen. Das ist doch auch ein enormer Druck. Jeder, dem jemals ein Missbrauch Seiten der Kirche widerfahren ist, wird geradezu dazu aufgefordert (um nicht zu sagen gedrängt) in die Öffentlichkeit zu gehen. Aber vielleicht wollen das viele nicht? Vielleicht wäre es ihnen lieber sie könnte den Rest ihres Lebens genau so leben wie die bisherigen 40, 50 oder 60 Jahre?


    Ja, ich behalte auch für mich, dass ich heterosexuell bin. Ich finde, dass ich nicht "alle Heterosexuellen" bin und sich somit mein Leben durchaus von dem anderer Heterosexuellen unterscheidet und ich zucke auch jedes Mal zusammen, wenn heterosexuelle Themen im Fernsehen angeschnitten werden.
    Oh man. Wer spricht denn hier von einem Zwang sich zu outen? Lesben und Schwule sollten die Freiheit haben, sich zu outen, genauso wie heterosexuelle Menschen dieses Recht selbstverständlich ständig für sich in Anspruch nehmen, ohne auf Befindlichkeiten von Leuten Rücksicht nehmen zu müssen.


    Genauso haben Opfer sexueller Gewalt ein Recht über ihren sexuellen Missbrauch zu sprechen. Ich bin Psychotherapeutin und ich würde sicher nie einem Opfer sexueller Gewalt empfehlen, bei RTL aufzutreten, aber wenn sich eine meiner PatientInnen nach Abwägung aller Vor- und Nachteile dafür entscheidet, würde ich das natürlich akzeptieren. Aber niemand muss an die Öffentlichkeit gehen. Wer seit 40 Jahren schweigt, kann das auch weiter tun und wer sich ausschließlich gegenüber einem Therapeuten, seiner Familie oder seinen engsten Freunden öffnen will, hat selbstverständlich das Recht dazu. Und das werden wohl auch die allermeisten sein. Dass einige sich in ihrer Befindlichkeit gestört fühlen, wenn andere an die Öffentlichkeit gehen, sollte aber kein Redeverbot für alle bedeuten.


    Zitat

    Summa Summarum ist es mir eigentlich egal, was andere von der katholischen Kirche im Allgemeinen halten. Ich mag nur die Richtung nicht, in die diese 'Diskussion' (um es mal freundlich zu sagen. Und ich meine damit nicht diesen Thread hier im Forum) geht. Nämlich dahin, dass die gesamte katholische Kirche an diesen Missbrauchsfällen schuld ist. Ich bin auch Teil dieser Kirche und ich kann guten Gewissens sagen, dass das körperlich Schlimmste, was ich jemals jemandem angetan habe, ein Fußtritt in den Bauch eines Mitschülers war. In der Grundschule. Ich war 7.


    Die Katholische Kirche ist verantwortlich dafür, wie sie als Institution mit den Missbrauchsfällen umgegangen ist. Einige Leute werden sich dafür entscheiden, dass sie kein Mitglied einer Institution mehr sein wollen, die so mit Missbrauchsfällen umgeht und andere entscheiden sich anders.

  • Ich habe das Gefühl, man WILL mich einfach nicht verstehen. :gruebel


    Erst einmal: Spar dir bitte den Spott und den Zynismus. Ich bin ein Mensch, mit dem man bestens in einem normalen Tonfall schreiben kann.
    Denn soweit ich das beurteilen kann, ist das hier eine Diskussion, in der man seinen Standpunkt versucht verständlich zu machen und kein Boxkampf, wo es darum geht, den anderen in die Erde zu rammen.



    Das mit dem homosexuellen Thema war ein Beispiel. Scheinbar nicht das allerbeste, weil es im Kern erschlagen und auf den Kopf gedreht worden ist. Aber gut. Meinetwegen.


    Es geht nicht darum, dass ich IRGENDWEM verbieten will an die Öffentlichkeit zu gehen, ganz und gar nicht. Das sei jedem frei gestattet, der es tun will. ABER das was wir im Moment in den Medien sehen, hat absolut nichts mehr damit zu tun. Das Zugunglück hier bei mir in der Nähe, bei dem fast ein Dutzend Leute gestorben sind, darunter Jugendliche, eine frischgebackene Mutter, die zu ihrem Frühchen ins Krankenhaus wollte usw hat in den Zeitungen hierzulande ein paar Tage lang vielleicht 5-10 Seiten beschlagnahmt.
    Die Missbrauchsfälle stehen seid Wochen in den Medien und erst vor ein paar Tagen habe ich durch eine unserer Wochenzeitungen geblättert und da waren 20 geschlagene Seiten über Missbrauch in der Kirche. Das zweite Mal bei dieser Zeitung in Folge und das ist kein Einzelfall. Da frage ich mich wirklich, wer hier die Prioritäten wie verteilt.
    Wenn ein Unglück, das erst wenige Tage her ist und Todesopfer gefordert hat, weniger Beachtung bekommt, als Missbrauchsfälle, die vor 40 oder 50 Jahren stattfanden, dann finde ich das bedenklich. Dann ist für mich das Maß des Normalen überschritten. Das hat nichts mehr mit der Informationsthematik der Medien zu tun. Das geht in Richtung Hetze.
    Und ich will dabei NICHT sagen, dass die Thematik des Missbrauchs nicht relevant ist. Sowohl innerhalb der Kirche, als auch außerhalb ist das ein Thema, das uns alle angeht und vor dem niemand die Augen verschließen sollte.


    Aber es gibt eine Art damit umzugehen, die in Ordnung ist und eine, die einfach "zu viel des Guten" ist. Und das fängt bei mir dann an, wenn jeder katholische Geistliche Panik schiebt, obwohl er sich nicht das Geringste hat zu schulden kommen lassen, nur weil die Eltern plötzlich ihre Kinder nicht mehr ins Ministrantenlager oder auf den Ausflug fahren lassen oder sie schief von der Seite angesehen werden.
    Ebenso stelle ich mir das auch für ehemalige Internatsschüler vor, die früher einmal auf einer kirchlichen Einrichtung waren. Egal ob sie nun betroffen waren oder nicht, die Möglichkeit steht doch bei jedem im Raum, der einmal dort gewesen ist.
    Genauso wie mein Freund also fürchtet, dass irgendjemand hinter sein Geheimnis kommen könnte (unabhängig davon, dass er tatsächlich homosexuell ist und somit ein Verdacht durchaus der Wahrheit entsprechen würde), kann das doch sicher auch für Opfer des Missbrauchs, bzw. andere ehemalige Schüler der Fall sein, unabhängig davon, ob sie betroffen sind oder nicht.
    Es geht also nicht darum, dass irgendjemandem das Recht abgesprochen wird sich zu outen (als Missbrauchsopfer/Homosexueller/was auch immer), sondern dass ihm das Recht gelassen wird, es eben nicht zu tun. Bzw. die Möglichkeit zu besitzen eine Entscheidung in Ruhe und für sich selbst zu treffen, ohne dabei alle Welt im Nacken zu haben.
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass es für jedes Missbrauchsopfer angenehm ist, ausgeschmückte Erfahrungsberichte von irgendwem in den Medien vorgesetzt zu bekommen. Genauso wie mein Freund sich oftmals des Gefühls nicht erwehren kann, man sehe ihm direkt an dass diese Thematik, die eben über den Bildschirm flimmert, ihn betrifft, kann das doch auch für ein Missbrauchsopfer so sein, besonders da inzwischen ja jederman darüber zu reden scheint. Man kann diesen Nachrichten mittlerweise gar nicht mehr aus dem Weg gehen.


    Wenn man also den Opfern das Recht zuspricht sich in der Öffentlichkeit zu zeigen, sollten sie ebenso das Recht haben, der Öffentlichkeit fern zu bleiben.


    Zitat

    Und das werden wohl auch die allermeisten sein. Dass einige sich in ihrer Befindlichkeit gestört fühlen, wenn andere an die Öffentlichkeit gehen, sollte aber kein Redeverbot für alle bedeuten.


    Dass es die "allermeisten" sind, bezweifle ich. Wie überall dürften auch im Falle des Missbrauches die Dunkelziffern deutlich höher sein, als die Zahl der bekannten Fälle. Und sicher, es mag auf deine Patienten durchaus zu einem hohen Prozentsatz zutreffen, aber da sie bereits den Schritt gemacht haben, zu dir zu kommen, sind sie deutlich weiter, als die meisten anderen es sein dürften.


    Zitat

    Die Katholische Kirche ist verantwortlich dafür, wie sie als Institution mit den Missbrauchsfällen umgegangen ist. Einige Leute werden sich dafür entscheiden, dass sie kein Mitglied einer Institution mehr sein wollen, die so mit Missbrauchsfällen umgeht und andere entscheiden sich anders.


    Wer genau streitet denn ab, dass Geistliche der Kirche Schuld sind?
    Aber wer genau grenzt ab, wer schuldig ist und wer nicht? Es steht keinem Täter auf die Stirn geschrieben, also wird auf Gut Glück das Gesamtpacket verteufelt. Es werden Unschuldige an den Pranger gestellt, basierend auf der Tatsache, dass sie Geistliche der katholischen Kirche sind. Das finde ich überaus gefährlich und ebenso nicht gerechtfertigt.
    Es geht darum zu sagen, dass der und der Geistliche Kinder missbraucht hat und dass der Papst + sein Berater (bzw. der vorherige Papst usw) viele Fälle unter den Tisch gekehrt haben, bzw. es gerne machen würden.
    Aber es kann nicht sein, dass die KATHOLISCHE KIRCHE beschuldigt wird, Kinder zu missbrauchen und die Geschehnisse unter den Tisch zu kehren.


    Genausowenig wie für den Holocaust bestimmte Personen verantwortlich sind und nicht "die Deutschen". Ich denke, darauf legt doch auch jeder Wert. Wieso also ist man nicht bereit, bei der katholischen Kirche dasselbe zu tun. Warum grenzt man die Täter nicht von den anderen 1,2 Millionen Ordensleuten und Priestern ab, die der Kirche angehören? Haben die nicht auch ein Recht darauf nicht als Kinderschänder angeprangert zu werden?

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Zitat

    Original von Asmos
    Dass es die "allermeisten" sind, bezweifle ich. Wie überall dürften auch im Falle des Missbrauches die Dunkelziffern deutlich höher sein, als die Zahl der bekannten Fälle. Und sicher, es mag auf deine Patienten durchaus zu einem hohen Prozentsatz zutreffen, aber da sie bereits den Schritt gemacht haben, zu dir zu kommen, sind sie deutlich weiter, als die meisten anderen es sein dürften.


    Ich meinte, dass die allermeisten nicht bei RTL auftreten werden.


    Zitat

    Es geht darum zu sagen, dass der und der Geistliche Kinder missbraucht hat und dass der Papst + sein Berater (bzw. der vorherige Papst usw) viele Fälle unter den Tisch gekehrt haben, bzw. es gerne machen würden.
    Aber es kann nicht sein, dass die KATHOLISCHE KIRCHE beschuldigt wird, Kinder zu missbrauchen und die Geschehnisse unter den Tisch zu kehren.


    Genausowenig wie für den Holocaust bestimmte Personen verantwortlich sind und nicht "die Deutschen". Ich denke, darauf legt doch auch jeder Wert. Wieso also ist man nicht bereit, bei der katholischen Kirche dasselbe zu tun. Warum grenzt man die Täter nicht von den anderen 1,2 Millionen Ordensleuten und Priestern ab, die der Kirche angehören? Haben die nicht auch ein Recht darauf nicht als Kinderschänder angeprangert zu werden?


    Wenn ein Bishof sich persönlich und gegen die Anweisung des Vatikans dafür entscheidet, einen Missbrauch unter den Tisch zu kehren, dann ist dieser Bishof verantwortlich. Wenn aber der Vatikan ein Dokument rausschickt und Anweisung an alle Bischöfe gibt, Missbrauchsfälle unter den Tisch zu kehren und von Opfern Verschwiegenheitsverpflichtungen einzuholen, dann kann durchaus von "der Katholischen Kirche" sprechen, die Geschehnisse unter den Tisch kehrt. Das heisst nicht, dass ich jeden oder auch nur die Mehrheit der katholischen Geistlichen für Kinderschänder halte.


  • Wenn Du die Sensationspresse anprangerst, hast Du recht.
    Dennoch bleibt die Tatsache, daß es die Institution Kirche selbst war, die dadurch, daß sie den Deckel so lange auf dem Kochtopf 'Mißbrauch' gehalten hat, am meisten dazu beitrug, daß der Topf explodierte.
    Eine Explosion ist nicht kontrollierbar, die Brocken fliegen überall hin und verletzen jede/n, die in der Nähe sind.


    Die Organsiation hat zudem immer noch keinen Weg dafür gefunden, mit den Schuldigen und der Schuld, die sie damit gelichfalsl zu tragen hat, umzugehen. Jedenfalls keinen, der die Öffentlichkeit überzeugt.
    In Berlin haben sich gerade alle Institutionen, die betroffen sind, also auch weltliche, an einem sog. Runden Tisch zusammengefunden.
    Das Ergebnis bisher: Vertagung. Die ersten Stimmen aus der Runde äußerten sich enttäuscht.
    Das vermittelt erneut den Eindruck, daß von Seiten derjenigen, die die Veranwtortung für Machtmißbrauch gegenüber Kindern (und darum geht es) tragen, kein oder zumindest nicht genug Wille zu einer Klärung vorhanden ist.


    Was die katholische Kirche angeht: es liegt vornehmlich an ihr, Vertrauen neu aufzubauen.
    Ihre Anhänger und Würdenträger müssen das leisten.
    Du scheinst es hier leisten zu wollen, indem Du Dich betont für sie aussprichst.


    Ob und inwieweit es Opfern von Gewalt guttut oder nicht guttut, wenn sie erfahren, daß andere auch von der gleichen Form von Gewalt betroffen sind, kann ich als Laiin nicht beurteilen. Ich sehe eben nur, daß sich in der Regel erst etwas regt, wenn sich Betroffene öffentlich laut äußern.


    Da in diesem Thread (aus mir nicht erklärlichen Gründen) immer wieder die Nazis auftauchen:
    Auch diejenigen, die von Nazis verfolgt, eingesperrt, beraubt, gefoltert etc. wurden, mußten selbst dafür sorgen, daß das Unrecht, das ihnen angetan wurde, wahrgenommen wurde und dann Versuche zu Entschädigungen unternommen wurden. Auch von ihnen, das lehrt die Geschichte der BRD sehr gut, hätte man lieber nichts gehört.
    Von daher sage ich: Opfer, macht den Mund auf. Redet. Laut. Damit es alle hören.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Sind wir eigentlich noch bei "Der Bischof und die Watsch'n" oder inzwischen bei "Missbrauch und Kirche"?
    :gruebel


    Eine "Hetze" in den Medien nehme ich nicht wahr. Das wäre ja eine zielgerichtete Aktion, eine Art Verschwörung mit dem Ziel, die katholische Kirche zu diskreditieren, im Zweifel unabhängig von Faktenlagen. Das mag für einzelne Sendungen und Medien zutreffen, wenn der verantwortliche Redakteur eben die katholische Kriche als Feind sieht.
    Was man aber wieder sehr schön sieht, ist, dass die Medien eben nach dem selektieren, was sich verkaufen lässt bzw. Einschaltquoten und Auflagenzahlen bringt. Das ist auch durchaus verständlich, daran hängt ihre Existenz.
    Wie in jedem anderen Thema wird dabei vereinfacht und zugespitzt.
    Leider gerät damit die Faktenlage aus dem Blick.
    Eine Parallele aus einem ganz anderen Bereich: Wenn eine Talkshow zu der Frage "gibt es Marsmenschen?" angesetzt wird, dann wird man in der Runde von vielleicht 6 Gästen vermutlich 3 finden, die der Meinung sind: "ja, der Mars ist bewohnt." Der nicht anderweitig informierte Zuschauer wird nun vermuten, etwa 50% der Wissenschaftler seien dieser Meinung. In Wirklichkeit sind es aber vielleicht nur 0,0001% - nur das aus denen eben 3 ausgewählt wurden und aus dem großen Rest ebenfalls 3.


    Was das mit dem Thema zu tun hat?
    Der Missbrauch außerhalb der Familie macht ca. 5% der Fälle aus, wenn ich mich recht entsinne - katholische Kirche, andere Kirchen, Kindergärten, Schulen, Sprotvereine ... In Summe alles 5 %. 95 % dagegen finden in der Familie statt. Die momentane Darstellung suggeriert, dass man das Problem "Kindesmissbrauch" beseitigen würde, indem man (ganz radikal gesagt) die katholische Kirche verbietet und alle ihre Einrichtungen dicht macht. Das ist aber hanebüchen, man würde nur einen minimalen Anteil erreichen, wenn überhaupt, da ja auch andere Schulen gleiche Probleme haben ...


    Um einen Bogen zu Bischof Mixa zu schlagen: Er ist einer derjenigen, der völlig zu Recht darauf hinweist, dass auch die Priester nicht abgeschottet von der Gesellschaft existieren, in der sie aufwachsen und leben. Wenn in dieser Gesellschaft sexuelle Entfaltung als absolut notwendig für ein erfülltes Leben angesehen wird (Stichwort "68er"), dann ist es nur logisch, dass diese Einschätzung sich auch in der Psyche von Priestern niederschlägt. Wie jeder andere Mensch gehen sie dann auf die eine oder andere Weise damit um. Wie jeder andere Pädophile wird sich auch ein (bewusst oder meist anfangs vermutlich unbewusst) pädophiler Priester oder Ordensmann zu einer Lebensgestaltung hingezogen fühlen, bei der er Kontakt mit kleinen Kindern hat. Ich halte also Mixas Einschätzung, dass man an den 100% der Problemfälle arbeiten sollte und nicht eine Engführung auf einen Bruchteil der 5% vornehmen sollte, für absolut richtig, wenn man denn das Problem "Kindesmissbrauch in Deutschland" lösen will. Diese Einschätzung zu artikulieren, löst allerdings Angstbeißreflexe aus, wie man sieht.


    Mixa selbst ist nun zurückgetreten, weil er den Rückhalt unter den Gläubigen seiner Diözese verloren hat und auch den Zusammenhalt der Katholiken in Deutschland insgesamt geschwächt hat. Denn auch diese sind Kinder ihrer Zeit und deren schnelllebigen Einflüssen ausgesetzt.
    Ob er wirklich irgendwen geohrfeigt hat oder nicht, ist meines Wissens noch gar nicht raus. Selbst wenn er es getan hätte, wäre es aber nicht mit sexuellem Missbrauch gleichzusetzen. In der Vereinfachung und Zuspitzung, die wir derzeit sehen, löst aber der Begriff "Fehlverhalten" direkt eine Kurzschluss-Analogie mit "sexuellem Missbrauch" aus. Das ist ungerecht, aber eine Wahrnehmungsrealität. Schon der Anschein einer Schuld verursacht offenbar großen Schaden und wird somit zur Belastung, unabhängig davon, ob diese Schuld tatsächlich Substanz hat.


    Was ich allerdings verstehe, ist der Vorwurf zum Umgang der Kirche mit den damals bekannten Missbrauchsfällen. Hier widerspreche ich auch Asmos. Aus meiner Sicht ist ein Priester immer auch Vertreter der Amtskirche "vor Ort". Er hat sich freiwillig dazu entschlossen. Dadurch genießt er meist einen besonderen Respekt, weil er eben für die Kirche steht und damit eine gewisse moralische Autorität "erbt". Wenn das so ist, dann muss er es sich aber auch jetzt, in diesen schweren Zeiten, gefallen lassen, mit den negativ wahrgenommenen Aspekten der Kirche identifiziert zu werden. Das sehe ich so wie bei einem Beamten - auch der hat die Gesetze seines Staates nicht selbst gemacht, aber er muss für diesen Staat einstehen. Wenn ein Polizist den Zorn der Demonstranten bei einem Atommülltransport abbekommt, dann mag es sein, dass er immer Parteien wählt, die gegen Atomenergie sind - trotzdem ist er Polizist und muss dann vor Ort für den Staat mit seiner Politik den Kopf hinhalten, obwohl er selbst nichts dafür kann.


    Auch beim Umgang der Kirche mit diesen Fragen müsste man allerdings differenzieren, wozu vermutlich weder die Medien noch ein Internetforum in der Lage sind.
    Nach aktueller Gesetzeslage gibt es keine Anzeigepflicht für Missbrauchsfälle (außer die allerschwersten). Warum sollte es eines extra für Taten im kirchlichen Umfeld geben? Wenn, dann für alle. Auch zu bedenken gilt, dass die Klostergemeinschaft einem Familienverband sehr nahe kommt. Die Mönche nennen sich nicht umsonst "Brüder". Wollen wir wirklich eine Gesellschaft, in der es Pflicht ist, selbst Familienangehörige auf einen bloßen Verdacht hin zu denunzieren?
    Anders liegt der Fall bei der Thematik, dass jemand, der sich hier nachgewiesen schuldig gemacht hat, nicht angezeigt wird und, das ist das besonders Tragische, nochmals in Positionen versetzt wird, in denen er das Gleiche nochmal macht, sogar ohne die geringsten vorbeugenden Maßnahmen. Das ist ein systemischer Fehler, und für diesen haben diejenigen geradezustehen, die die Regeln im System machen.

  • Zitat

    Original von Bernard
    Sind wir eigentlich noch bei "Der Bischof und die Watsch'n" oder inzwischen bei "Missbrauch und Kirche"?
    :gruebel


    Bernard, pleazzzzze! Wir sind bei den Eulen. Daran gemessen sind wir so punktgenau beim Thema, daß es geradezu einer Sensation gleichkommt.
    Sei einfach dankbar, daß wir hier nicht zudem über die Ergebnisse von Wimbledon, Sonderangebote von Rasenmähern für VielleserInnen und das Schulsystem von Papua-Neu-Guinea diskutieren.


    Ich stimme Dir in einigen Punkten zu. Und natürlich ändert sich am Mißbrauch, sexueller wie nicht direkt sexueller Art, nichts, wenn die Kirchen (!) verschwänden. Was sie nicht tun werden.


    Nicht zustimmen kann ich Dir allerdings, wen Du sagst, Mixa habe recht, wenn er auf einen Zusammenhang zwischen einer Gesellschaft, die für ein erfülltes Leben ein erfülltes Ausleben der Sexualität als unabdingbar ansieht udn dem Verhalten macnher Geistlicher gegenüber Kindern abhebt.


    Das Problem sexueller Übergriffe von Priestern gegenüber den ihnen Anvertrauten ist weit älter.
    Das Wichtiger aber ist, daß es im Kern nicht um das Ausleben von Sexualität geht. Es geht um Macht. Sich sexuelel Befriedigung mit jemandem zu verschaffen, der nicht gleichberechtigt ist, ist gleichfalls eine Frage der Macht.
    Die Macht muß diskutiert werden.
    Das ist das Thema.
    Hier sind wir auch wieder beid er Ohrfeige. Und bei der Frage der Veruntreuung von Geldern.



    :wave


    magali

    Ich und meine Öffentlichkeit verstehen uns sehr gut: sie hört nicht, was ich sage und ich sage nicht, was sie hören will.
    K. Kraus

  • Zitat

    Original von Delphin
    Ich meinte, dass die allermeisten nicht bei RTL auftreten werden.


    :gruebel
    Mein Fehler. Das habe ich dann wohl falsch aufgefasst.


    Zitat

    Wenn ein Bishof sich persönlich und gegen die Anweisung des Vatikans dafür entscheidet, einen Missbrauch unter den Tisch zu kehren, dann ist dieser Bishof verantwortlich. Wenn aber der Vatikan ein Dokument rausschickt und Anweisung an alle Bischöfe gibt, Missbrauchsfälle unter den Tisch zu kehren und von Opfern Verschwiegenheitsverpflichtungen einzuholen, dann kann durchaus von "der Katholischen Kirche" sprechen, die Geschehnisse unter den Tisch kehrt. Das heisst nicht, dass ich jeden oder auch nur die Mehrheit der katholischen Geistlichen für Kinderschänder halte.


    Aber genau in diese Richtung geht es dann doch. Im Klartext: Wenn ein Bürger des deutschen Staates etwas falsch macht, ist er selbst dafür verantwortlich. Wenn aber Merkel irgendetwas vermasselt, dann ist die gesamte deutsche Bevölkerung dafür verantwortlich? Oder zumindest alle Politiker, die ihr unterstehen?
    Das macht für mich eigentlich keinen Sinn. Klar ist es schwer zu sagen, wer an der Vertuschung beteiligt ist/war, bzw. wer es befürwortet und wer nicht, aber trotzdem sollte jedes Mitglied der katholischen Kirche auch das Recht besitzen, nicht automatisch als Mittäter zu gelten.



    ²magali:
    Wie bereits gesagt:
    Ja dazu, dass es die Vertuschungen gegeben hat/gibt und ja dazu, dass durch die Vertuschungen irgendwann ein Vulkanausbruch stattfinden musste. Trotzdem sollte weiterhin zwischen Schuldigen und Unschuldigen differenziert werden. Die Unschuldsvermutung ist doch ein Grundprinzip unseres Rechtsystems. Zum Spaß existiert das ja mit Sicherheit nicht ;)



    Zitat

    Sind wir eigentlich noch bei "Der Bischof und die Watsch'n" oder inzwischen bei "Missbrauch und Kirche"?


    :keks


    Zitat

    Hier widerspreche ich auch Asmos. Aus meiner Sicht ist ein Priester immer auch Vertreter der Amtskirche "vor Ort". Er hat sich freiwillig dazu entschlossen. Dadurch genießt er meist einen besonderen Respekt, weil er eben für die Kirche steht und damit eine gewisse moralische Autorität "erbt". Wenn das so ist, dann muss er es sich aber auch jetzt, in diesen schweren Zeiten, gefallen lassen, mit den negativ wahrgenommenen Aspekten der Kirche identifiziert zu werden. Das sehe ich so wie bei einem Beamten - auch der hat die Gesetze seines Staates nicht selbst gemacht, aber er muss für diesen Staat einstehen. Wenn ein Polizist den Zorn der Demonstranten bei einem Atommülltransport abbekommt, dann mag es sein, dass er immer Parteien wählt, die gegen Atomenergie sind - trotzdem ist er Polizist und muss dann vor Ort für den Staat mit seiner Politik den Kopf hinhalten, obwohl er selbst nichts dafür kann.


    Soweit korrekt, ja. Ich stimme durchaus zu.
    Ich habe aber nicht die Ordensleute und Priester dazu aufgerufen sich selbst von Kirche zu differenzieren, sondern uns Zuschauer und Beobachter dazu aufgefordert zwischen der Kirche als Gesamtheit und den einzelnen Tätern, bzw. allgemein den Mitgliedern zu differenzieren. Eventuell auch nur, um den einzelnen Priestern und Ordensleuten überhaupt die Möglichkeit zu geben, sich zu äußern. Nicht jeder Priester ist automatisch der selben Meinung, wie der Papst + Anhang, aber im Moment wird vielfach alles erst einmal verurteilt, was mit der Kirche zu tun hat. Was bei 1,2 Millionen Priestern + Ordensleuten und mehr als ner Milliarde Mitgliedern einfach etwas ist, wo ich mir denke, dass das nicht fair ist.


    Wie du ja gesagt hast, der Missbrauch in der Familie war schon immer die zahlenmäßig am stärksten vertretene Problematik. Trotzdem verteufeln wir nicht von vorne herein jede Familie und jeden Familienvater. Wir differenzieren. Es zählt der Einzelne, auch wenn wir alle den selben Begriff 'Familie' benutzen. Trotzdem bedeutet die Zahl der Kindesmisshandlungen innerhalb von Familien nicht, dass automatisch jede Familie erst einmal als schuldig angesehen wird oder sich in irgendeiner Weise zu dieser Anschuldigung äußern müssen.
    Die Vermutung sollte sich hier auf Auffälligkeiten, bzw. Hinweisen, bestenfalls auf Beweisen gründen, nicht auf der Tatsache der Möglichkeit, dass es in jeder Familie der Fall sein könnte. Klar ist dem so, trotzdem steht es uns nicht zu jederman deswegen anzuprangern.




    Der Artikel ist interessant. Ich würde aber trotzdem nicht so weit gehen und dabei einen Zusammenhang mit den Missbrauchsfällen ziehen. Meiner Meinung zeigt es lediglich, dass der Vatikan nicht besonders schnell ist, wenn es darum geht, sich von alten Dingen zu lösen, und sei es nur ein winzig kleiner Paragraph.
    Ich würde noch nicht einmal so weit gehen und sagen, Spanien sei so unglaublich mehr katholisch, als es Italien ist. :gruebel

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

  • Guten Abend allerseits


    ich finde es langsam etwas problematisch, dass wir in diesem "Watschen-Thread" - und da bin ich gestern auch mit reingerutscht :rolleyes - nicht mehr differenzieren zwischen einer Watschen - die ich auch nicht tolerieren mag, weil die Grenzen dann eben sehr schnell überschritten werden - eine Watschen (Handlung im Affekt, nachvollziehbar in Ausnahmefällen...) oder zehn Watschen inkl. ausgeschlagenen Zähnen und abgerissenen Ohrläppchen (ganz eindeutig körperliche Misshandlung)......bis hin zu sexuellen Uebergriffen!!


    Daher habe ich gestern meine weitergehende Meinung in Sachen sexueller Missbrauch in den Thread <KIRCHE UND MISSBRAUCH> verlegt.
    Das kann selbstverständlich jeder so handhaben wie es für ihn stimmt, mir persönlich war es dort einfach angebrachter.


    Ich zitiere meinen Text aus besagtem Thread:


    Es bleibt einfach zu hoffen, dass diese Missbrauchsfälle in Zukunft bei weltlichen Behörden gemeldet werden müssen, damit diese der Sache nachgehen können, und demzufolge auch weltliche Gerichte die entsprechenden Urteile fällen.


    Und zwar ist das im Sinne der Opfer zu hoffen, sowie auch für alle jenen Priester, und das ist der Grossteil, davon bin ich überzeugt, die sich keiner solchen Taten schuldig gemacht haben.


    Mir tut die restliche Priesterschaft nämllich langsam aber sicher richtig leid....die können ja bald niemandem mehr offen begegnen, weil sie sich fragen müssen, was wohl ihr Gegenüber von ihnen denkt.


    :wave

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)

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  • Zitat aus BR-online


    Zitat

    Staatsanwaltschaft und Justizministerium hatten zuvor bestätigt, dass Vorermittlungen gegen Mixa wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch eingeleitet worden seien. Das Generalvikariat des Bistums Augsburg teilte mit, das Bistum habe in Übereinstimmung mit den Leitlinien der Deutschen Bischofskonferenz die zuständigen Stellen über Vorwürfe in Kenntnis gesetzt. Nach Informationen der Augsburger Allgemeinen Zeitung beziehen sich die Ermittlungen auf einen Fall aus Mixas Zeit als Bischof von Eichstätt zwischen 1996 bis 2005. Spekulationen zufolge soll es sich um einen Übergriff in einem Priesterseminar gehandelt haben. Andere Quellen munkeln, Opfer sei ein minderjähriger Junge gewesen.

    "Sie lesen?"
    "Seit der Grundschule, aber nur, wenn's keiner sieht."


    Geoffrey Wigham in "London Calling" von Finn Tomson

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von dyke ()

  • Ich finde wesentlich interessanter, was für Schlüsse ein durchaus nicht unbedeutender [URL=http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/0,1518,693743,00.html]Erzbischof[/URL] aus den Vorkommnissen der letzten Zeit zieht ...

    „Streite niemals mit dummen Leuten. Sie werden dich auf ihr Level runterziehen und dich dort mit Erfahrung schlagen.“ (Mark Twain)

  • Die Diskussion um den Zölibat ist ja nicht gerade neu (man könnte sagen: Sie ist biblisch ...). Ich sehe nur keinen Zusammenhang zur aktuellen Situation.
    Der Erzbischof, der sich im von Churchill zitierten Artikel äußert, möchte zwar über den priesterlichen Zölibat diskutieren, sagt aber auch, dass der Zölibat für Bischöfe sinnvoll sei. Bischof Mixa müsste also auch nach seiner Vorstellung zölibatär leben und hätte das auch vor seinem Bischofsamt tun müssen, um dann später Bischof werden zu können - kein Unterschied ...
    Nebenbemerkung: Es gibt auch in der katholischen Kirche verheiratete Priester. Auch in Deutschland. Nicht viele, aber es gibt sie. Es erfordert eine besondere Genehmigung vom Papst und soweit ich weiß, steht keiner dieser Priester einer Gemeinde vor, um Irritationen zu vermeiden.
    Auch bei sexuellen Übergriffen gibt es wohl keinen Zusammenhang zum Zölibat. Pädophile Neigungen scheinen sich in der Kindheit zu bilden, wie andere sexuelle Präferenzen auch. Allerdings scheint es einen Zusammenhang von Homosexualität und Kindesmissbrauch zu geben, schließlich scheinen sich vor allem Männer an Knaben (nicht an Mädchen) zu vergehen. Und es ist nicht ganz von der Hand zu weisen, dass ein "Männerbund" wie die katholische Priesterschaft für jemanden attraktiv sein mag, der sich zu Männern hingezogen fühlt. Seit ein paar Jahrzehnten wird dem wohl in den Priesterseminaren erhöhte Aufmerksamkeit geschenkt; als diejenigen, deren Verbrechen nun ans Licht kommen, zu Priestern ausgebildet wurden, war das scheinbar noch nicht so.

  • Zitat

    Original von Bernard
    Pädophile Neigungen scheinen sich in der Kindheit zu bilden


    Scheinen sich dort zu bilden, vielleicht aber auch nicht.... oder eventuell, möglicherweise... es könnte so sein, muss aber nicht....


    Währenddessen sich vielleicht, vielleicht auch nicht, möglicherweise....noch manche Priester, die ein ganz normales, von der Natur den Menschen mitgegebenes Bedürfnis nicht ausleben können, sich noch weiterhin an Kindern vergreifen.


    Das aber wird auch diesen Opfern von sexuellem Missbrauch absolut kein Trost sein.....ihnen auch nicht weiterhelfen auf ihrem Weg hinaus aus ihren Traumatas....

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