Der Bischof und die "Watsch'n"

  • Zitat

    Original von woelfchen
    Sieh dir doch mal im Fernsehen an, was gerade in Hauptschulen los ist. Solche Auswüchse kann man nur verhindern, wenn es weh tut, aber inzwischen ist unsere Gesellschaft einfach zu verweichlicht.


    Und zu den Eltern: Ich nix sprechen Deutsch und Kind bekommt ohnehin irgendwann Hartz IV - soviel zur Realität außerhalb des rosaroten Ponyhofs.


    Fernsehen ist natürlich eine seriöse Quelle :pille

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)


  • :yikes

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
    Diese Plastik steht auf seinem Grab. (Friedhof Fluntern, Zürich)
    "An Joyces Grab verweht die Menschensprache." (Yvan Goll)


  • Ich finde deine Position extrem anmaßend.
    Jemand hat eine politische Meinung, die nicht deiner (und meiner) entspricht und du willst ihm deswegen die Sakramente verweigern? Du kannst in deinem privaten Umfeld Leute ausschließen, aber die Kirche ist dem Seelenheil verpflichtet - ganz davon abgesehen, dass jede politische Meinung ihre Gegner hat. Wonach soll sich die Kirche da richten, wenn sie das doch ohnehin nichts angeht? Man wird Katholik durch die Taufe und nicht dadurch, dass man einen politischen Gesinnungstest durchläuft. Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen.


    Zitat

    Original von DraperDoyle


    Fernsehen ist natürlich eine seriöse Quelle :pille


    Die Berichte der Schüler (Gesamtschule) gehen genau in die gleiche Richtung: Lehrer / Mitschüler krankenhausreif geschlagen, gerade die Ausländer rotzefrech - ich bin gegen die aktuelle Kuschelpädagogik, weil sie den Auswüchsen an unseren Schulen nicht mehr gerecht wird.

  • Also jetzt hör mal zu wöfchen....es war doch die Katholische Kirche, die lange Zeit den Homosexuellen die kirchlichen Sakramente verweigerte, oder irre ich mich da?


    Es war auch die Kath. Kirche, welche sich einst weigerte, Menschen innerhalb des Friedhofs zu beerdigen, weil sie nicht nach den Vorgaben der Kirche gelebt haben......man musste sie ausserhalb der Friedhofsmauern verscharren....


    Heheheheeee, irgendwas kommt mir jetzt ganz verkehrt vor hier.... :rolleyes


    Achso ja, er war doch auch die Kath. Kirche, welche einem ungetauften Säugling - wofür er nun wirklich nichts konnte - den Einzug ins ewige Leben abgesprochen hat....oder?

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  • Zitat

    Original von woelfchen
    Ich finde deine Position extrem anmaßend.
    Jemand hat eine politische Meinung, die nicht deiner (und meiner) entspricht und du willst ihm deswegen die Sakramente verweigern? Du kannst in deinem privaten Umfeld Leute ausschließen, aber die Kirche ist dem Seelenheil verpflichtet - ganz davon abgesehen, dass jede politische Meinung ihre Gegner hat. Wonach soll sich die Kirche da richten, wenn sie das doch ohnehin nichts angeht? Man wird Katholik durch die Taufe und nicht dadurch, dass man einen politischen Gesinnungstest durchläuft. Tut mir leid, das kann ich nicht nachvollziehen.


    Liest du deine Beiträge eigentlich auch durch bevor du sie absendest?


    Ich will niemand die Sakrament verweigern. Wo habe ich das denn geschrieben? In diesem Zusammenhang sei darauf hingewiesen, dass die Glaubenssakramente keine katholische Errungenschaft sind und das die Katholische Kirche darauf nur wirklich nicht kein Monopol hat.


    Durch die Taufe wird man nicht zwangsläufig Katholik. Welch ein Unsinn! Durch die Taufe wird man in die Gemeinschaft der Christen aufgenommen und die besteht glücklicherweise eben nicht nur aus Katholiken.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von Joan
    Also jetzt hör mal zu wöfchen....es war doch die Katholische Kirche, die lange Zeit den Homosexuellen die kirchlichen Sakramente verweigerte, oder irre ich mich da?


    Es war auch die Kath. Kirche, welche sich einst weigerte, Menschen innerhalb des Friedhofs zu beerdigen, weil sie nicht nach den Vorgaben der Kirche gelebt haben......man musste sie ausserhalb der Friedhofsmauern verscharren....


    Heheheheeee, irgendwas kommt mir jetzt ganz verkehrt vor hier.... :rolleyes


    Ich sehe darin keinen Widerspruch zu der These, dass die Kirche sich um den Geist und die Moral der Menschen kümmert und nicht um politische Ansichten. Sie hat schließlich nicht z.B. Kommunisten die Sakramente verweigert (politische Ausrichtung), sondern Leuten, die ihren Moralvorstellungen nicht Folge leisteten (Homosexuelle). Auch das sehe ich durch die Augen der Kirche betrachtet als vollkommen korrekt an.


    Zitat

    Original von Voltaire


    Liest du deine Beiträge eigentlich auch durch bevor du sie absendest?


    .


    Ich glaube nicht, dass es einen Grund gibt, persönlich und beleidignend, bloß weil dir die Argumente ausgehen. Für mich ist die *Diskussion* jedenfalls erledigt, glaube meintwegen deine Weltanschauungen und vermixe sie zu einem kirchlich-weltanschaulichen Humbug, der jeder Grundlage entbert.

  • Ich geh jetzt hier raus....kommt wohl eher nichts Schlaueres mehr nach. :grin

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  • Jaja wölfchen, alles vollkommen korrekt abgelaufen bei der Führung der Kath. Kirche......die Unkorrekten waren selbstverständlich - wies übrigens überall ist - die anderen.


    Nachtrag: Mit dem Wort "korrekt" habe ich sowieso meine Mühe.....Hauptsache "korrekt", ganz egal um was es sich dabei handelt.

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  • Zitat

    Original von Joan
    Jaja wölfchen, alles vollkommen korrekt abgelaufen bei der Führung der Kath. Kirche......die Unkorrekten waren selbstverständlich - wies übrigens überall ist - die anderen.


    Tut mir leid, dass die Fakten nicht dem aktuellen Zeitgeist entsprechen.
    Und *die anderen* - naja, ich bin calvinistisch und die sind nicht als Freunde der katholischen Kirche bekannt ;-) .

  • Baldur v. Schirach war übrigens auch er Meinung er hätte "korrekt" gehandelt.


    Einfach um mal deutlich zu machen, warum mir dieses Wort in manchen Fällen seeeehr supekt ist.

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  • Zitat

    Original von Joan
    Baldur v. Schirach war übrigens auch er Meinung er hätte "korrekt" gehandelt.


    Einfach um mal deutlich zu machen, warum mir dieses Wort in manchen Fällen seeeehr supekt ist.


    Wenn man weiß, dass die eigenen Argumente ins Leere laufen, kommt irgendein Nazi-Vergleich. Das ist billig, lächerlich - und leider typisch. Und jetzt: Tschüß, damit hast du bei mir jedliches Ansehen verloren und ich weiß, auf welchem *Niveau* hier diskutiert wird, wenn man die eigenen Argumente nicht verteidigen kann, weil sie absolut faktenlos sind.

  • Zitat

    Original von woelfchen


    Ich glaube nicht, dass es einen Grund gibt, persönlich und beleidignend, bloß weil dir die Argumente ausgehen. Für mich ist die *Diskussion* jedenfalls erledigt, glaube meintwegen deine Weltanschauungen und vermixe sie zu einem kirchlich-weltanschaulichen Humbug, der jeder Grundlage entbert.



    :grin :grin :grin :grin


    Kann es sein, dass du hier den falschen Textbaustein gewählt hast? :gruebel
    Irgendwie passen deine Beiträge nie so ganz in den Kontext der Diskussion.......


    Ich werde mich dann mal wieder meinem kirchlich-weltanschaulichen Humbug zuwenden..... :wave

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Zitat

    Original von woelfchen
    Die Berichte der Schüler (Gesamtschule) gehen genau in die gleiche Richtung: Lehrer / Mitschüler krankenhausreif geschlagen, gerade die Ausländer rotzefrech - ich bin gegen die aktuelle Kuschelpädagogik, weil sie den Auswüchsen an unseren Schulen nicht mehr gerecht wird.


    Jugendliche, die ihren Lehrer zusammenschlagen, müssen strafrechtlich verfolgt werden genauso wie ein Lehrer strafrechtlich verfolgt werden muss, der einen Schüler schlägt.
    Lehrer, denen die "Hand ausrutscht" haben sich und die Situation nicht unter Kontrolle, d.h. sie haben ihre Autorität verloren. Glaubst du ernsthaft, dass ein einigermaßen renitenter Racker sich dadurch einschüchtern lässt? Ein Lehrer kann Kindern nur dann etwas beibringen, wenn er Autorität besitzt.
    Wenn er die nur durch körperliche Gewalt aufrecht erhalten kann, hat er seinen Beruf verfehlt

    Menschen sind für mich wie offene Bücher, auch wenn mir offene Bücher bei Weitem lieber sind. (Colin Bateman)

  • Zitat

    Original von woelfchen
    Die Berichte der Schüler (Gesamtschule) gehen genau in die gleiche Richtung: Lehrer / Mitschüler krankenhausreif geschlagen, gerade die Ausländer rotzefrech - ich bin gegen die aktuelle Kuschelpädagogik, weil sie den Auswüchsen an unseren Schulen nicht mehr gerecht wird.


    Und wenn gar nichts mehr geht, dann holt man einfach die "Ausländer-Keule" raus..... :grin

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ob Gewalt ein probates pädagogisches Hilfsmittel ist oder nicht, also ob Gewalt bessere Ergebnisse zeitigt als "Kuschelpädagogik", spielt in diesem Zusammenhang keine Rolle. Seit der Einführung des "Gesetzes zur Ächtung von Gewalt in der Kindererziehung" (§ 1631 BGB) ist dies auch Eltern verboten. Ein entsprechendes Verbot galt vorher schon außerfamiliär.

  • Zitat

    Original von Joan
    Jaja wölfchen, alles vollkommen korrekt abgelaufen bei der Führung der Kath. Kirche......die Unkorrekten waren selbstverständlich - wies übrigens überall ist - die anderen.


    :gruebel
    Hm... ich mag den Satz nicht so wirklich.
    Soweit ich mich erinnere hat nicht der Papst Kinder geschlagen/missbraucht, sondern Geistliche in Kirchen/Klöstern/religiösen Einrichtungen.


    Sicher ist bei der "Führung der kath. Kirche" nicht immer alles "korrekt" verlaufen. Ebenso wie bei der "Führung des deutschen Staates" nicht immer alles korrekt verlaufen ist oder bei der "Führung der Jungschar" nicht immer alles glatt läuft. Deswegen verteufelt auch keiner den deutschen Staat als Ganzes oder die gesamte Jungschar.


    Dass Missbrauchsfälle tatsächlich geschehen sind, ist unbestreitbar. ABER das betraf und betrifft katholische Einrichtungen genauso wie jeden anderen Bereich, der mit der Kirche nichts zu tun hat.
    Ich finde diesen Thread insoweit ziemlich einseitig, weil jetzt, da die Medien mit diesem Thema sämtliche Zeitungen vollkleistern, jeder darüber redet. JETZT. Dabei ist so ein Thema allgegenwärtig und daran ist keine Kirche dieser Welt schuld. Missbrauchsfälle gibt es immer und überall. Zu jeder Zeit und an jedem Ort und ich bin mir fast sicher, dass viele der Opfer, die jetzt plötzlich nach Jahrzehnten von Schweigen an die Öffentlichkeit dringen, ETWAS großzügig mit Ausschmückungen und Auslegungen sind, während tatsächliche Opfer wahrscheinlich nach wie vor schweigen.


    Der Missbrauch ist kein Thema von gestern und heute, dass in der katholischen Kirche wie in vielen anderen Insitutionen Missbrauchsfälle stattgefunden haben, ist kein Geheimnis, das jetzt plötzlich ans Tageslicht kommt. Aber plötzlich treten die Menschen aus der Kirche aus, weil die Medien ihnen jetzt urplötzlich zeigen, dass die Kirche auch nur ein Haufen Menschen ist, der verachtenswerte Dinge getan hat und tut, wie sie auch sonst überall auf der Welt geschehen. Ich frage mich ernsthaft, was diese Menschen bisher gesehen haben. Die Kirche als unfehlbare Kraft? Das war sie nie, wird sie nie sein, das sollte jeder wissen, der schon einmal ein Geschichtsbuch aufgeschlagen hat.
    Mir schmeckt dieser ganze Wirbel nicht, der gerade gemacht wird. Wo teilweise Sachen aufgewirbelt werden, die zu Zeiten meines Urgroßvaters geschehen sind und die heute keiner mehr beweißen, noch wiederlegen kann. Die Täter sind größtenteils tot, die Opfer alte Leute, die einen Großteil ihres Lebens mit diesen Erinnerungen verbracht haben. Was genau ist der Sinn für solch einen Menschen, wenn er sich nun vor eine Fernsehkamera stellt? Absolut keiner, außer dass er Erinnerungen, die er vielleicht Jahrezehnte lang unterdrückt und verdaut hat, plötzlich wieder direkt vor Augen hat. Da redet man doch mit der Familie, mit einem Psychater, aber doch nicht mit einem Journalisten. Das ergibt für mich alles wenig Sinn.


    Also bleibe ich nach wie vor der Meinung, dass den wirklichen Opfern mit dem ganzen Medienrummel nicht geholfen wird und die meisten, denen wirklich etwas Grausames zugestoßen ist, wahrscheinlich jetzt erst recht schweigen, weil so ein Rummel alles andere als einfach zu ertragen ist. Umso schlimmer, wenn es um so ein Thema geht.

    "Sobald ich ein wenig Geld bekomme, kaufe ich Bücher; und wenn noch was übrig bleibt, kaufe ich Essen und Kleidung." - Desiderius Erasmus

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  • Ich erinnere mich noch sehr gut an eine großangelegte Kampagne über sexuellen Missbrauch in der Familie. Riesige Plakate mit dem Slogan "Und Abends muss ich immer zu Papi ins Bett"
    Erinnert sich vielleicht jemand an die Aussagen zahlreicher, liebevoller Väter, die sich kaum noch gewagt haben, mit ihrer kleinen Tochter zu baden?


    Ich bin übrigens evangelisch.


    Herzlichst
    Helene Henke

  • Zitat

    Original von Voltaire


    Und wenn gar nichts mehr geht, dann holt man einfach die "Ausländer-Keule" raus..... :grin


    Ich finde es wirklich traurig, zu welch niedrigen Niveau die User dieser Forums in der Lage sind, wenn sie mit anderen Meinungen konfrontiert wissen. Ich habe dich für einen intelligenten Menschen mit Niveau gehalten, der in der Lage ist, andere Meinungen zu respektieren, dieses Bild ist korrigiert.


    In Zukunft weiß ich Bescheid, gut zu wissen. Was euch Diskussionen bringen, wenn alle einer Meinung und faktenresitent sind , weiß ich nicht, ist mir in Zukunft aber auch egal.

  • Zitat

    Original von Asmos
    Ich finde diesen Thread insoweit ziemlich einseitig, weil jetzt, da die Medien mit diesem Thema sämtliche Zeitungen vollkleistern, jeder darüber redet. JETZT. Dabei ist so ein Thema allgegenwärtig und daran ist keine Kirche dieser Welt schuld. Missbrauchsfälle gibt es immer und überall.


    Der Vatikan haben sich für mich zum Beispiel dadurch schuldig gemacht, als er Bischöfe dazu angewiesen hat, Missbrauchsfälle zu vertuschen und von den Opfer Schweigegelübte zu verlangen. Siehe diesen englischen Artikel hier, in dem ein englischsprachiges Dokument des Vatikans verlinkt ist, unterschrieben von Papst Johannes XXIII.


    Zitat

    Zu jeder Zeit und an jedem Ort und ich bin mir fast sicher, dass viele der Opfer, die jetzt plötzlich nach Jahrzehnten von Schweigen an die Öffentlichkeit dringen, ETWAS großzügig mit Ausschmückungen und Auslegungen sind, während tatsächliche Opfer wahrscheinlich nach wie vor schweigen.


    Das scheint mir eine Umkehr von Opfer und Täter zu sein. Plötzlich sind die Opfer die, die reden und die Kirche ist Opfer von Ausschmückungen und Auslegungen?


    Zitat


    Mir schmeckt dieser ganze Wirbel nicht, der gerade gemacht wird. Wo teilweise Sachen aufgewirbelt werden, die zu Zeiten meines Urgroßvaters geschehen sind und die heute keiner mehr beweißen, noch wiederlegen kann. Die Täter sind größtenteils tot, die Opfer alte Leute, die einen Großteil ihres Lebens mit diesen Erinnerungen verbracht haben. Was genau ist der Sinn für solch einen Menschen, wenn er sich nun vor eine Fernsehkamera stellt? Absolut keiner, außer dass er Erinnerungen, die er vielleicht Jahrezehnte lang unterdrückt und verdaut hat, plötzlich wieder direkt vor Augen hat. Da redet man doch mit der Familie, mit einem Psychater, aber doch nicht mit einem Journalisten. Das ergibt für mich alles wenig Sinn.


    Lass das doch bitte die Opfer entscheiden, ob sie darin einen Sinn sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen oder nicht. Mir fallen schon mal zwei Argumente dafür ein.
    Zum einen kann es therapeutisch sinnvoll sein, sich zu öffnen, da Opfer häufig unter unangemessenen Scham- und Schuldgefühlen leiden und eine Möglichkeit Schamgefühle zu therapieren ist, sich soziale Validierung zu holen. Also, von anderen das Feedback zu bekommen, dass es keinen Grund gibt sich zu schämen. Leider muss man hier tatsächlich aufpassen, wem man sich öffnet, da es einem passieren kann, dass man nicht die Rückmeldung bekommt, die man sich erhofft. Für manche Menschen kann es tatsächlich sinnvoll sein, sich nur gegenüber ihrem Therapeuten zu öffnen, die sie in ihrem sozialen Umfeld nie die Chance haben, das Feedback zu bekommen, das sie brauchen.


    Zum anderen hat dieses "In die Öffentlichkeit gehen" auch eine Modellfunktion. Wenn ein Opfer in die Öffentlichkeit geht, trauen sich andere vielleicht auch, und letztendlich hilft wirklich nur, sich zu wehren und nicht durchgehen zu lassen, dass Missbrauchsfälle vertuscht und die Priester nur in eine andere Gemeinde versetzt werden. Insofern kann ein Opfer durchaus noch nach 40 Jahren einen Sinn darin sehen, an die Öffentlichkeit zu gehen, auch wenn der damalige Täter längst tot ist.

  • Wölfchen
    Warum Du wegen meiner Bemerkung zu Baldur v. Schirach (der mir halt aufgrund einer Buches über ihn, das ich vor paar Tagen beendet habe, am greifbarsten war) auf persönliche Betroffenheit machst, das kann ich nicht nachvollziehen.
    Ich wollte damit weder Dich, noch sonstjemanden angreifen, warum denn auch.
    Wenn Du mich bisher für glaubwürdig eingestuft hast, dann war das Deine Entscheidung. Wenn Du das jetzt nicht mehr kannst, dann ist das auch Deine Entscheidung.


    Asmos
    Dieser Satz war eine ironische Reaktion auf die Aussage von wölfchen, dass sie, durch die Augen der Kirche gesehen, alles als korrekt einstufen kann. Also alles was die Kirche bisher gemacht hat.

    Avatar: James Joyce in Bronze... mit Buch, Zigarette und Gehstock.
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