Wochenlang hat er geleugnet, nun hat der Augsburger Bischof Mixa zugegeben, "früher", in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen, möglicherweise doch hin und wieder Kinder "geohrfeigt" zu haben. "Damals", so lässt der Mann, der zugleich Militärbischof ist, verlauten, sei das "ganz normal" gewesen. Wir reden aber nicht über die Fünfziger, in denen das tatsächlich so war, sondern über einen Zeitraum, der etwa zwanzig Jahre zurückliegt. Also über die Neunziger. Da war das keineswegs mehr "normal". Sondern geächtet, strafbar und pädagogisch als unerträgliche Maßnahme kategorisiert.
Ehrlich, ich muss stark an mich halten, das Schimpfwort, das sich so herrlich auf Mixas Namen reimt, nicht zu verwenden.
Die Kirche scheint immer noch zu glauben, dass weltliches Recht für sie gegenstandslos ist. Wenn dem tatsächlich so ist, sollte sie sich ein anderes Land suchen, um ihrer weitgehend undurchschaubaren Tätigkeit nachzugehen.
Fraglos muss dieser Mann zurücktreten. Aber eigentlich wäre auch das nur Kosmetik. Eine grundlegende Diskussion über die Rolle der Kirche, ihrer Mandats- und Würdenträger muss her. Und ihre Sonderstellung muss endlich beseitigt werden.