'Der Graf von Monte Christo' - Kapitel 01 - 12

  • vor mir liegt eine zerfledderte uralte tb-ausgabe von goldmann mit der isbn 3442008158.


    auf den ersten seiten lernen wir edmond dantès kennen, als er im frühjahr 1815 mit der "pharao" des reeders morrell in den heimatlichen hafen von marseille einläuft. er scheint ein junger, gutherziger welpe zu sein, keinerlei arglist oder misstrauen trüben seinen charakter, für politik interessiert er sich überhaupt nicht. sein hauptinteresse gilt neben der erledigung seiner beruflichen pflichten dem wohlergehen seines alten vaters und der beziehung zu seiner schönen braut mercedès.
    zu seinem umfeld zählen außer dem ihm wohlgesonnenen reeder morrell noch nachbar caderousse, offensichtlich ein opportunist, der ihn aus beruflichen gründen beneidende danglars und fernando, der ihm sein liebesglück missgönnende verehrer von mercedès.
    am verlobungsabend wird edmond verhaftet. der untersuchende beamte villefort - gleichfalls von seiner verlobungsfeier fortgerissen - scheint ihm zunächst sehr zugetan, erhält aber während des verhörs ohne, dass edmond dies bemerkt, offenbar einen hinweis, der seine einschätzung der situation verändert. er bleibt weiter freundlich, vernichtet sogar vor edmonds augen ein diesen angeblich belastendes schreiben und entlässt ihn vorgeblich in die freiheit. allerdings landet edmond im chateau d´if, einem gefängnis auf einer marseille vorgelagerten insel.
    die landung napoleons - er wurde nach elba verbannt, kehrt aber noch einmal nach frankreich zurück, bis er 100 tage später nach waterloo auf die insel sankt helena verbannt wurde, von der es keine rückkehr mehr gab - steht unmittelbar bevor und wir erfahren jetzt die ursache für villeforts verändertes verhalten: noitier, der adressat jener edmonds verhaftung verursachenden geheimnisvollen botschaft, ist villeforts vater.
    die karten sind verteilt, die guten und schlechten bekannt, die motive auch.
    nur edmond weiß noch nicht, was sein leben so rasch und so dramatisch verändert hat.
    spannend geschrieben, auch beim wiederholten lesen noch mitreißend.

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich muss auch sagen, dass mich das Buch auch beim Re-Re-Re...Re-Read sofort wieder fesselt. Ich liebe Dumas und habe dieses Buch schon als Kind verschlungen, auch wenn es damals das Exemplar meiner Mutter war.
    Was mich immer wieder begeistert, ist wie Dumas alle Personen, die wichtig werden, unterbringt, ohne den Leser zu langweilen, sprachlich gewandt, treffend charakterisiert. Schade, dass der Einzige, der im Laufe der Geschichte dann wirklich noch überrascht, Edmond ist. Vielleicht liegt das aber auch dran, dass ich das Buch schon so oft gelesen habe.

  • Inhaltlich bleibt mir nicht viel zu sagen, da krokus schon alles gesagt hat! :-)
    Ich lese das Buch zum ersten Mal und mir gefällt es schon von Anfang an. Die Geschichte an sich kenne ich ja schon da ich den Film gesehen habe, aber ich finde es trotzdem aufregend das Buch zu lesen. Ich bin sicher, dass ich so einiges entdecken werde, dass im Film nicht vorgekommen ist.

  • Zitat

    Original von Mary26_87
    Inhaltlich bleibt mir nicht viel zu sagen, da krokus schon alles gesagt hat! :-)
    Ich lese das Buch zum ersten Mal und mir gefällt es schon von Anfang an. Die Geschichte an sich kenne ich ja schon da ich den Film gesehen habe, aber ich finde es trotzdem aufregend das Buch zu lesen. Ich bin sicher, dass ich so einiges entdecken werde, dass im Film nicht vorgekommen ist.


    Es fehlen, je nach Verfilmung, immer bestimmte Stränge, die später im Buch kommen und die ich immer sehr wichtig fand. Vielleicht hätten sie die Filmhandlung zu sehr verkompliziert. Ich wünsche dir echte AHA-Erlebnisse :wave

  • Zitat

    Original von Mary26_87
    Die Geschichte an sich kenne ich ja schon da ich den Film gesehen habe, aber ich finde es trotzdem aufregend das Buch zu lesen. Ich bin sicher, dass ich so einiges entdecken werde, dass im Film nicht vorgekommen ist.


    es gibt mehrere filmversionen, auf anhieb fallen mir die s/w-variante mit jean marais und eine mit gerard depardieu ein. und dann gab es noch eine mit tony curtis als fernando, glaube ich, und das war mE keine der beiden bereits genannten.
    und soweit ich weiß, enden sie auch zT anders als das buch...


    "Es fehlen, je nach Verfilmung, immer bestimmte Stränge, die später im Buch kommen und die ich immer sehr wichtig fand. Vielleicht hätten sie die Filmhandlung zu sehr verkompliziert. Ich wünsche dir echte AHA-Erlebnisse "
    (clare)
    :write

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von krokus ()

  • Ich habe mir die Verfilmung mit James Caviezel als Edmond Dantès angesehen die soviel ich weiß 2002 verfilmt wurde und dann einen Teil der Verfilmung mit Gérard Depardieu.


    Zitat

    Es fehlen, je nach Verfilmung, immer bestimmte Stränge, die später im Buch kommen und die ich immer sehr wichtig fand. Vielleicht hätten sie die Filmhandlung zu sehr verkompliziert. Ich wünsche dir echte AHA-Erlebnisse


    Danke! :wave

  • Schon in diesem Abschnitt fällt mir immer wieder auf, wie unterschiedlich ein Buch zu unterschiedlichen Lebenszeiten für mich sein kann. Als Kind hat mich diese Stelle mit dem Auftauchen des Briefes nie interessiert, und verstanden habe ich sie damals auch nicht richtig. War vielleicht auch ein bisschen früh, dass ich das Buch gelesen habe. Das Schaffen der großen Zusammenhänge von Anfang an, ohne aber zu viel schon zu verraten weiß ich als Erwachsener mehr zu schätzen :grin

  • Den Brief und das Päckchen fand ich am Anfang auch langweilig (halt das ganze "geschichtliche". Mittlerweile finde ich es viel interessanter. So , ich werde mich jetzt dem Rest dieses Abschnitts widmen (bei meiner Ausgabe rund 126 Seiten....) :wave

  • Ich finde gerade den geschichtlichen Hintergrund interessant. Und in diesem Teil wird sichtbar, was Menschen (Politiker) instande sind zu tun, wenn sie etwas vertuschen wollen was sie von der Macht stürzen könnte! Einen unschuldigen 19-jährigen Jungen einfach so in ein Gefängnis zu schicken für...

    finde ich einfach ungerecht! :fetch

  • Zitat

    Original von Bouquineur
    Mary, in Leserunden brauchst Du keinen Spoiler setzen. Hier wird davon ausgegangen, dass den Lesern der Abschnitt bekannt ist, wenn sie posten :-)


    Ich weiß, aber das ist etwas was erst später vorkommt, daher der Spoiler! :-)

  • Hier nochmal die Kapitelnamen aus dem LR-Eingangstread:


    Buch 1
    1. Abschnitt: Kapitel 1 - 12 (Ankunft in Marseille - Die 100 Tage)


    Edit sagte, ich soll das mal bei allen Abschnitten machen, damit sie immer genau weiß, wie weit der Abschnitt geht :grin

    - Freiheit, die den Himmel streift -

    Dieser Beitrag wurde bereits 1 Mal editiert, zuletzt von Clare ()

  • Dann will ich auch mal :-)


    Ich bin wohl eine(r) der wenigen, die das Buch zum ersten Mal liest und auch den Film nicht wirklich kennt. Der erste Abschnitt war ein wenig langatmig. Wikipedia musste ich auch bemühen, um den genauen geschichtlichen Hintergrund nachzulesen.
    Was mich am meissten hier beschäftigt hat, war, warum Dantes die Verhaftung einfach so über sich ergehen lies.


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Zitat

    Original von Zen-71
    Dann will ich auch mal :-)


    Ich bin wohl eine(r) der wenigen, die das Buch zum ersten Mal liest und auch den Film nicht wirklich kennt. Der erste Abschnitt war ein wenig langatmig. Wikipedia musste ich auch bemühen, um den genauen geschichtlichen Hintergrund nachzulesen.
    Was mich am meissten hier beschäftigt hat, war, warum Dantes die Verhaftung einfach so über sich ergehen lies.


    :wave


    wenn du in romanform mehr zum geschichtlichen hintergrund in erfahrung bringen möchtest, sei dir hiermit
    anne sélinko: désirée
    ans herz gelegt.


    warum er die verhaftung so einfach über sich ergehen ließ?
    ich denke, weil er sich unschuldig fühlte, weder ahnung von der politischen tragweite noch von den intrigen hatte. außerdem, was hätte er vor versammelter festgesellschaft deiner meinung nach tun sollen/können?

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Ich habe mich da wohl falsch ausgedrückt. Mizt Verhaftung meinte ich von der Festgesellschaft bis zum Gefängniss. Er lässt alles gottergeben über sich ergehen. Besonders als er bereits im Kerker sitzt.


    :wave

    :lesend Jonathan Tropper - Sieben verdammt lange Tage


    Zwei Dinge sind unendlich, das Universum und die menschliche Dummheit, aber bei dem Universum bin ich mir noch nicht ganz sicher.
    Albert Einstein

  • Hallole!


    Vor lauter Gartenarbeit bin ich erst jetzt dazu gekommen, zumindest mal den ersten Teil zu lesen.


    Den Grund von Villefort kann ich nachvollziehen, der Rest...
    Neid, Eifersucht, Hass.


    Also die klassischen Themen für ein Drama.

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Edmond denkt erst, dass sich alles aufklären wird und vertraut dann darauf, dass Villefort ihm helfen wird, obwohl der ganz andere Interessen hat. Ein bisschen passiv ist er anfangs aber schon, kann sich Ungerechtigkeiten der Justiz gar nicht vorstellen. Die Obrigkeit ist für ihn Obrigkeit und er glaubt an Gerechtigkeit. Wahrscheinlich wurde ihm nie Unrecht getan, und er wurde vom Vater so erzogen - geradlinig zu sein, rechtschaffen. Was sollte ihm also passieren können...