'Der Graf von Monte Christo' - Kapitel 13 - 24

  • Zitat

    Original von Evaine
    Bei mir heißt es aber auch, dass Faria bedauert, Dantes die Augen für die Rache geöffnet zu haben und dadurch einen Racheengel geschaffen hat.


    Dantes war erst über die Kameradschaft und das Wissen vom Abbe glücklich. Mit diesem Wissen wäre er aber meiner Meinung nach früher oder später auch selbst drauf gekommen, es hätte halt nur länger gebraucht.


    Das stand bei mir auch... :gruebel


    Ich glaube auch, daß der Abbe mit der Rache nicht einverstanden wäre. Aber für Edmond ist sie jetzt Lebenszweck...

  • Zitat

    Original von Evaine
    Bei mir heißt es aber auch, dass Faria bedauert, Dantes die Augen für die Rache geöffnet zu haben und dadurch einen Racheengel geschaffen hat.


    Dantes war erst über die Kameradschaft und das Wissen vom Abbe glücklich. Mit diesem Wissen wäre er aber meiner Meinung nach früher oder später auch selbst drauf gekommen, es hätte halt nur länger gebraucht.


    Ich kann nur staunen, wie Faria es geschafft hat, sich selbst frei von Rachegefühlen zu halten oder sich davon ergreifen zu lassen. Sind einem genialen Geist Rachegelüste fremd? :gruebel

  • @ Clare:
    Zitat:
    Ich kann nur staunen, wie Faria es geschafft hat, sich selbst frei von Rachegefühlen zu halten oder sich davon ergreifen zu lassen. Sind einem genialen Geist Rachegelüste fremd? Grübeln


    Nein, Clare.
    Es liegt ganz alleine bei der betreffenden Person und insbesondere der Entscheidung, ob man bereit ist, sich selbst zu verändern.


    Jemand anders kann einem nichts aufzwingen, wenn man nicht selbst dazu bereit ist, es zu tun. Und in manchen Menschen überwiegt das Positive, andere werden daraufhin negativ. Manchen ist es einfach nur egal. Es ist aber immer eine bewusste oder unbewusste Entscheidung der einzelnen Person.


  • Das weiß ich doch :rolleyes
    Mir ist Rache total fremd. Vielleicht wollte ich nur die Verbindung zwischen mir und "genialem Geist" herstellen :lache :lache :lache

  • Wenn man ein wenig in die Zukunft schaut, dann ist Edmond nicht nur ein Rächender. Er tut auch Gutes. Faria kommt mir ein wenig überhöht vor, in seinen schwachen Stunden hatte bestimmt auch er hier und da den Gedanken: was würde ich tun, wenn ich die Möglichkeit hätte. Nur nachfragen, warum ich eingesperrt worden bin und dieses Wissen genügt dann? Das kann ich nicht glauben.
    Ob ich zu Rache neige, kann ich nicht bestimmen, ich musste mich einer derartigen Situation nicht stellen. Das ich aber bei allem Gutmenschsein und Fremdfreuen aber dennoch den Stachel des Neides kenne, und auch die Eifersucht, lässt mich vermuten, dass ich durchaus zu heftigen Reaktionen fähig bin :wow

  • edmonds verzweifelung wird gut rübergebracht. zum glück lernt er während seiner gefangenschaft einen alten mithäftling kennen. die gemeinsame flucht misslingt allerdings, aber der Alte hinterlässt edmond bildung, erkenntnisse über seine verhaftung und hinweise auf den fundort eines unermesslichen schatzes. edmond kann fliehen und der leser fiebert weiter mit.

    “Lieblose Kritik ist ein Schwert, das scheinbar den anderen, in Wirklichkeit aber den eigenen Herrn verstümmelt.”Christian Morgenstern (1871 – 1914)

  • Zitat

    Original von Liesbett
    Edmond lernt auch Geduld, sie kommt ihm später sicher zugute.


    Das kann man wohl sagen.
    Er lernt, dass man warten können muss, den Dingen Zeit lassen muss, sich zu entwickeln.

  • etwas, was den meisten ab und an schwerfallen dürfte :grin

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Jetzt komm ich auch endlich dazu meine Meinung zu äußern:


    Die Beschreibung des Gefängnisalltags hat mich gefesselt, trotz der einfachen Wortwahl. Die Stille, die Edmond umgibt und die Freude, die er empfindet, als er einen Mitgefangenen "kennenlerne" sind bedrückend bzw. beeindruckend beschrieben.


    Welche Qualen muß Edmond erlitten haben, weil er nicht wußte, warum er eingekerkert wurde.
    Der Abbé öffnet ihm die Augen und dadurch verliert Edmond auch die Unschuld und wird so zu dem späteren Racheengel.

    Who is Keyser Soze?


    (\__/)
    (o ,o)
    (>_<) <- This is Bunny.


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  • Ich weiß nicht, ob Dumas mich als Leserin bilden wollte, nachdenklich hat er mich auf jeden Fall gemacht. Später kommt ja noch ordentliche Kapitalismuskritik dazu, das habe ich schon mit einem gewissen Grinsen auf die heutigen Zeiten bezogen.

  • Zitat

    Original von Zwergin


    ich denke auch, dass das mit das schlimmste für Edmond war, jahrelang im Kerker zu sitzen, ohne auch nur einen blassen Schimmer warum.


    Ich stelle mir vor, dass er die Geschehnisse kurz vor dem Ereignis immer und immer wieder im Kopf durchgegangen ist, jedes Krümel analysiert hat. So würde ich (als Frau) es jedenfalls machen, und mir dann eine scheinbar logische Erklärung zusammen basteln, nur damit ich es halbwechs ertragen könnte.