'Der Graf von Monte Christo' - Kapitel 68 - 79

  • Ich trage hier mal nach, denn ich habe das Buch fertig gelesen:


    ***
    Valentine schwebt immernoch zwischen Fieber, Leben, Visionen und Tod. Der Graf hat von einer Geheimtür aus (wie er das wieder gemacht hat) über ihr Leben gewacht und die vergifteten Getränke immer in den Kamin geschüttet des Nächtens. Valentine verstellt sich auf sein Geheiß hin und erkennt ihre Stiefmutter, wie sie ihr Gift neben das Bett stellt. Sie vertraut M.C. und nimmt ein Mittel ein, das sie tot erscheinen lässt, denn sonst wird Madame nie aufhören, sie zu verfolgen, um ihrem Sohn das Erbe zu sichern. Es gelingt, und Valentine wird für tot gehalten.
    Monte Christo nutzt jetzt seinen unbegrenzten Kredit und bekommt von Danglars 5 Millionen-Wechsel, die der Bankier eigentlich nicht hat und sich verschuldet. Er flieht vor dem Bankrott.
    Wir erfahren auch, dass Mercedes und Albert ihr Vermögen den Waisenhäusern geschenkt habe.
    Valentine wird begraben, und Maximilian beschließt, nicht ohne sie zu leben. Der Graf ringt ihm das Versprechen ab, mit seinem Freitod zu warten bis zu einer bestimmten Frist von einem Monat auf die Stunde, ob nicht das Leben wieder Sinn bekäme.
    Villefort hat endlich begriffen, dass seine Frau die Giftmischerin ist und stellt sie vor die Wahl, sie zu verhaften oder selbst der Sache ein Ende zu machen.
    Benedetto wird der Prozess gemacht, und er enthüllt und kann beweisen, dass er der Sohn Villeforts und der Madame Danglars ist, der in Auteuil vor Jahren verscharrt und gerettet wurde. Er eilt nach Hause, aber seine Frau und sein Sohn, den sie nicht ohne sich auf der Welt lassen wollte, sind tot. Der Graf von Monte Christo vollendet seine Rache, indem er sich Villefort zu erkennen gibt, der dem Wahnsinn verfällt.
    Die Rache ist vollendet, wie er zu Maximilian sagt.
    ***


    Meine Lieblingsebene ist das Verhältnis Valentine/Maximilian/Edmond. Da zeigt der Graf, dass er seine Menschlichkeit, seinen Rest Edmond, noch nicht verloren hat und weicht von seinen Plänen ab. Maximilians Verzweiflung ist so gut beschrieben, dass es richtig weh tut.

  • Den Tod des Kindes von Villefort wollte M.C. auch nicht und bedauert, dass sein Mutter ihn auch vergiftet hat.


    Der arme Maximilian, wieso hat der Graf ihn in dem Glauben gelassen, dass seine geliebte tot ist?
    Obwohl ich geahnt habe, dass sie noch lebt, habe ichmit dem armen Kerl gelitten!

  • Zitat

    Original von Zwergin
    ...
    Der arme Maximilian, wieso hat der Graf ihn in dem Glauben gelassen, dass seine geliebte tot ist?
    Obwohl ich geahnt habe, dass sie noch lebt, habe ichmit dem armen Kerl gelitten!


    Ich auch, aber verstehen kann ich M.C., dass er so gehandelt hat. Pflanzliche Gifte sind eine tückische Sache, damals erst recht. Die genaue Dosierung war sicher schwierig. Ich denke, M.C. wusste selber nicht, ob die Wiedererweckung klappen wird und wollte Maximilian nicht zweimal in die tiefste Verzweiflung stürzen.

  • Hallole!


    Meiner Meinung nach wollte MC auch überprüfen, ob es Maximilian Ernst ist mit seiner Liebe zu Valentine. Oder ob er sich schnell mit jemand anderem tröstet...

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Heike Arizona:


    Zitat

    Meiner Meinung nach wollte MC auch überprüfen, ob es Maximilian Ernst ist mit seiner Liebe zu Valentine. Oder ob er sich schnell mit jemand anderem tröstet...


    Genau, nur darum ging es ihm. Denn seine Mittelchen kennt er ja, siehe Sindbad.

  • Zitat

    Original von Evaine
    Heike Arizona:



    Genau, nur darum ging es ihm. Denn seine Mittelchen kennt er ja, siehe Sindbad.


    Ich glaube das nicht. Ich denke, dass er selber noch unsicher war, ob es auch wirklich gelingt.
    Meiner Vorstellung von ihm entspricht es irgendwie nicht, dass er ihn nur testen wollte :gruebel

  • @ Clare
    Betrachte es halt als meine Meinung. Von meinem Buch her, habe ichin Erinnerung, das das im Abschiedsbrief an die beiden drinsteht. Bin beim derzeitigen Lesen in der TB-Ausgabe aber noch nicht soweit.


    Ich denke, dass er nach seiner Erfahrung mit Mercedes einfach prüfen wollte.


    Allerdings weiß ich aus eigener Erfahrung, das 4 Wochen beim Tod des Partners / Ehegatten keine Zeit sind, weder zum kritischen Überdenken, noch um die Trauer zu überwinden. (Ich bin Witwe.)

  • Zitat

    Original von Evaine
    @ Clare
    Betrachte es halt als meine Meinung.
    ...


    Ich wollte dir nicht zu nahe treten. Wenn ich es doch irgendwie getan haben sollte, dann entschuldige bitte!


    Jeder liest ein Buch anders, hat unterschiedliche Ansätze, und der Sinn so eines LR-Treads ist auch das Diskutieren. Mehr habe ich auch gar nicht gemacht.
    Das mit dem Abschiedsbrief lese ich noch einmal nach, danke.

  • Dieser Abschnitt besteht bei mir aus ganzen 19 Seiten! :yikes


    Bei mir ist Valentine tot und wacht nicht wieder auf! Diese Unterredung die sie mit M.C. hatte gibt es bei mir auch nicht. Aber ich hatte mir schon gedacht, dass er sie nicht wirklich vergiftet hat und dass sie ev. noch aufwachen wird, doch das kam nicht! Es kann jedoch sein, dass das noch kommt! :gruebel


    Zitat

    Wir erfahren auch, dass Mercedes und Albert ihr Vermögen den Waisenhäusern geschenkt habe.


    Dieser Teil fehlt bei mir zur Gänze! Allgemein tauchen Mercedes und Albert bei mir sehr selten! Ist es auch bei euch so??


    Zitat

    Der Graf von Monte Christo vollendet seine Rache, indem er sich Villefort zu erkennen gibt, der dem Wahnsinn verfällt.
    Die Rache ist vollendet, wie er zu Maximilian sagt.


    Aber es ist am Ende doch nicht alles so verlaufen wie er es sich gedacht hat, denn dabei kommt ein unschuldiges Kind ums Leben (der Sohn von Villfort).
    Ob der Graf jetzt mit einem guten Gewissen und in Ruhe weiterleben kann?

  • @ Clare,


    du bist mir nicht zu nahe getreten, ich wollte nur halt klarstellen, dass ich es derzeit nicht belegen kann, weil mein Buch ja immer noch in den Umzugkartons steckt und ich es somit seit Mai 2008 (Umzug) nicht gelesen habe und mich auch täuschen könnte.


    Meine eigene Ausgabe ist ein dicker Wälzer mit sehr schönen Zeichnungen und auch ungekürzt, allerdings von einem Verlag in der ehemaligen DDR. Erstaunlich ist dabei, dass sich bei der Ausgabe vor und nach der Maueröffnung nicht geändert hat. (Ein früherer "Freund" hatte es auch, so konnte ich feststellen, das sie nicht geändert / zensiert wurden. Beim Auszug... nahm er meine Ausgabe mit, so dass ich die alte jetzt habe...)


    Das macht dieses erneute Lesen für mich aber auch spannend, weil ich durch die Insel-Ausgabe der Bib halt auch Unterschiede bemerke.


    Andererseits wusste ich beim Sehen von Louis Jourdan als MC als Caderousse gleich am Anfang auf der Pharao ist, dass da etwas nicht stimmt. Später las ich dann im Bib-Buch, das er Schneider ist... gelesen habe ich das Buch seit meinem 10. - 12. Lebensjahr schon mind. 20 mal und die Filme liebe ich auch... na ja, nicht alle: Monte Cristo ist für mich schon nicht mehr Dumas. Ich habe ihn der vollständigkeit halber, weil ich alle Verfilmungen haben möchte. Im Mai werde ich mir dann doch die Depardieu-ausgabe zulegen... obwohl ich die nicht in guter Erinnerung vom TV her habe. Aber das war damals bei der Erstausstrahlung... vielleicht beurteile ich ihn heute ja auch anders.

  • In meiner Ausgabe erhält Maximilian am Ende einen Brief, in dem M.C. sein Verhalten erklärt:


    Zitat

    Sie, Morrel, sollen das Geheimnis meines Verhaltens Ihnen gegenüber erfahren: In dieser Welt gibt es weder Glück noch Unglück , sondern nur den Vergleich eines Zustands mit dem andreren. Nur wer todunglücklich war, kann das höchste Glück fühlen. Nur wer einmal sterben wollte, erkennt die Kostbarkeit des Lebens

  • Zitat

    Original von Mary26_87
    ...


    Aber es ist am Ende doch nicht alles so verlaufen wie er es sich gedacht hat, denn dabei kommt ein unschuldiges Kind ums Leben (der Sohn von Villfort).
    Ob der Graf jetzt mit einem guten Gewissen und in Ruhe weiterleben kann?


    Nun, er hat das Kind zwar nicht selbst getötet, aber vielleicht ist das der Moment, wo Edmond erkennt, dass er zu weit geht. Zu diesem Zeitpunkt ist seine Rache ja fast vollendet. Vielleicht wäre Danglars auch noch zu Tode gekommen, wer weiß...
    Ich stelle mir vor, dass Edmond einfach genug hatte von seiner Rache...



    Evaine  :knuddel1
    Ich mag die Verfilmung mit Depardieu, auch wenn sie oft sehr frei mit dem Ausgangsmaterial umgeht. Allein der Schluss :yikes Vielleicht liegt es einfach daran, dass ich halt Depardieu mag :chen


    Mary 19 Seiten? Wie kann man so etwas mit so einem Buch machen :fetch

  • @ Clare,


    wie gesagt, es ist sehr lange her, dass ich diese Fassung gesehen habe. Damals mochte ich ihn als Schauspieler, erst ab den Supernasen änderte sich das.


    Ich kann ja berichten, wie es mir gefällt, wenn ich die DVD dann habe.


    Ein weiterer MC/ED ist mir noch mit Jean Marais im Gedächtnis... aber den gibt es (noch) nicht auf DVD.


    @ all
    ja, diese Passage im Brief von MC meinte ich... und lag somit doch falsch... Entschuldigung dafür.


    Liebe Grüße
    Evaine

  • Guten Morgen!


    Kapitel 68 Die Begegnung ist das Duell
    Kapitel 79 der Richter daß Villefort seiner Frau sagt, wenn er zurückkommt, möchte er sie nicht mehr lebend antreffen.
    Sind 45 Seiten ;-)

    Wenn mein Kopf auf ein Buch trifft, klingt es hohl. Das muß nicht immer am Buch liegen...
    (Georg Christoph Lichtenberg)

  • Zitat

    Original von Clare
    Villefort hat endlich begriffen, dass seine Frau die Giftmischerin ist und stellt sie vor die Wahl, sie zu verhaften oder selbst der Sache ein Ende zu machen.
    Benedetto wird der Prozess gemacht, und er enthüllt und kann beweisen, dass er der Sohn Villeforts und der Madame Danglars ist, der in Auteuil vor Jahren verscharrt und gerettet wurde. Er eilt nach Hause, aber seine Frau und sein Sohn, den sie nicht ohne sich auf der Welt lassen wollte, sind tot. Der Graf von Monte Christo vollendet seine Rache, indem er sich Villefort zu erkennen gibt, der dem Wahnsinn verfällt.
    Die Rache ist vollendet, wie er zu Maximilian sagt.
    ***


    Dass Madame Villefort ihren Sohn mit in den Tod nehmen könnte, daran hat ihr Mann anscheinend nicht gedacht. Als sie ihn um Gnade anfleht, äußert er etwas in der Richtung, wenn er ihr das Leben schenkte, würde sie seinen Sohn auch noch umbringen. Dieser Gedankengang ist aber recht unlogisch, denn Madame Villefort hat ja die anderen Morde nur begangen, damit ihr geliebter Sohn der alleinige Erbe des Gesamtvermögens wird.

  • "Dieser Gedankengang ist aber recht unlogisch, denn Madame Villefort hat ja die anderen Morde nur begangen, damit ihr geliebter Sohn der alleinige Erbe des Gesamtvermögens wird. "


    das wissen WIR. aber nicht de villefort. außerdem mkann es sein, dass er aufgrund der vielen morde am geisteszustand seiner frau gezweifelt hat.


    was das schweigen edmonds gegenüber morrell betrifft, mag zu den genannten gründen auch eine rolle gespielt haben, dass er fürchtete, morrell werde seine rolle als trauernder nicht überzeugend genug spielen können...

    Mögen wir uns auf der Lichtung am Ende des Pfades wiedersehen, wenn alle Welten enden. (Der Turm, S. King)


    Wir fächern die Zeit auf, so gut wir können, aber letztlich nimmt die Welt sie wieder ganz zurück. (Wolfsmond, S. King)


    Roland Deschain

  • Zitat

    Original von krokus
    ...
    was das schweigen edmonds gegenüber morrell betrifft, mag zu den genannten gründen auch eine rolle gespielt haben, dass er fürchtete, morrell werde seine rolle als trauernder nicht überzeugend genug spielen können...


    Das wäre möglich. Alle sollten ja glauben, dass Valentine wirklich tot ist, um sie vor weiteren Anschlägen zu schützen. Hätte Maximilian Bescheid gewusst, wäre vielleicht doch etwas durchgesickert.

  • So, mein Abschnitt hatte 130 Seiten..
    Im Kapitel 99. das Gesetz (: Madame Danglers bei Debray und de Villefort
    100.Die Erscheinung: Valentine's Begegnung mit Monte Christo
    101. Locuste: die Vergiftung durch die Stiefmutter
    102. Valentine: Der "Tod"
    103. Maximilien: Noirtier und Maximilien fordern zusammen mit dem Arzt die Bestrafung der Mörderin
    104. Danglers Unterschrift: 5 Millionen an den Grafen
    105. Der Friedhof Pere-Lachaise: Beerdigung Valentines, Maximilien und der Graf - der Graf "outet" sich als Wohltäter der Familie Morrel
    106. Die Teilung: Madame Danglers und Debray (Teilung der Millionen),
    Albert und Mercedes (Trennung auf dem Weg nach Marseille), Albert geht nach Afrika
    107. Die Löwengrube: Andrea im Gefängnis
    108. Der Richter: de Villefort und seine Frau
    109. Das Schwurgericht: Gespräch zwischen Debray, Beauchamp und Chateau- Renaud
    110.Die Anklageschrift:de Villefort erfährt, daß Andrea sein Sohn ist
    111. Die Sühne: de Villefort findet seine Frau und Sohn tot vor, der Graf spricht mit ihm - de Villefort wird wahnsinnig


    Es ist viel passiert - und langsam ist Edmond gerächt. Ich mache jetzt erstmal Grafenpause und morgen geht es dann an die letzten 80 Seiten...