auf Wunsch eines einzelnen Herrn(?): @ Batcat
Sommer 1921. Die englische Gesellschaft ist fasziniert von der Welt des Übersinnlichen. Auf Schloß Maplewhite in Devon findet eine Wochenendparty mit Séance statt. Unter den Gästen sind Sir Arthur Conan Doyle und sein Freund Harry Houdini, der amerikanische Entfes-selungskünstler. Letzterer ist wild entschlossen, das »Medium« Madame Sosostris als Schwindlerin zu enttarnen. Aber es wird noch vor der Séance gefährlich gespenstisch. Eine Gesellschafterin sieht gleich drei Geister, einen vor und zwei nach dem Frühstück, auf Houdini wird ein Anschlag verübt, und der Graf von Axminster wird in einem von innen ver-schlossenen Raum ermordet aufgefunden.
Walter Satterthwait wurde am 23. März 1946 in Philadelphia geboren. Neben längeren Auf-enthalten in Europa lebt und schreibt er in seiner Wahlheimat Santa Fe, New Mexico, wenn er nicht gerade mit dem Wohnmobil durch die USA tourt
Meine Meinung:
Satterthwait hat hier sicher die Absicht gehabt, einen waschechten Landhauskrimi zu schreiben – und es ist ihm vollkommen gelungen. Es gibt ein großes Schloss mit einigen Geheimnissen (und Leichen im Keller), einen Hausherren, der ein verkappter Bolschewik ist, ein vermeintliches Schlossgespenst – es ist alles dabei, was man sich für einen gemütlichen Sonntag auf dem Sofa nur wünschen kann.
Satterthwait kann einfach schreiben. Er hat Humor, er hat Stil und er wendet beides an. Es kommt nie Langeweile auf. An jeder Ecke passiert etwas. Das Tempo flaut nie ab. Die eingebauten historischen Figuren wirken absolut glaubhaft. Interessant ist die Erzählweise aus zwei Perspektiven. Man verzeiht dem Autor auch, dass fast alle Tätigkeiten der handelnden Personen sehr akribisch beschrieben sind.
Das Ende wirkt leider etwas holterdipolter und ziemlich überraschend (aber schließlich muss Houdini ... na ja, lieber selber lesen).
Es gibt nach Eskapaden einen weiteren Roman mit Phil Beaumont und Jane Turner („Maskeraden). Den hatte ich vorher gelesen. Meiner Meinung nach ist „Eskapaden“ besser und witziger.
Ich hoffe, du kannst dir ein Bild machen und meine Rezi macht Lust aufs Lesen ...
Jules